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Sci-Fi / Fantasy Die Magier - Götter der Nacht

yggdrasil

Bürgertum
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Glaubst du an Götter? Yan, der angehende Magier, nicht. Er glaubt nicht, er weiß. Denn er hat Usul den Gott, der in die Zukunft sehen kann, getroffen – und überlebt. Zusammen mit seinen Gefährten Lana, Bowbaq, Corenn, Léti, Reyan und Grigán entkam er knapp von der Insel, auf der der Gott lebt. Zusammen mit einigen schrecklichen Geheimnissen und einem verletzten Grigán. Doch zumindest wissen die Erben nun, wer ihr Feind ist. Nur wie sie ihn aufhalten können wissen sie nicht.

Sie beschließen so schnell wie möglich zur Königlichen Bibliothek von Romin, auch die Bibliothek des Tiefen Turms genannt, zu reisen. Diese beinhaltet die größte Büchersammlung der bekannten Welt und so hoffen sie, dass sie hier Rat finden. Nur geht das Gerücht herum, dass es dort spukt. Aus diesem Grund ist es jedem außer den Bibliothekaren verboten den Turm zu betreten. Doch durch ein Begleitschreiben gelangen die Erben doch in die Bibliothek. Erst stellen sie fest, dass das Gerücht keines ist, dann müssen sie um ihr Leben fürchten. Denn die Geister sind alles andere als freundlich gesinnt. Als dann noch Feuer in diesem Turm voller Bücher ausbricht scheint die Reise zu Ende zu sein. Werden die Erben entkommen?

„Götter der Nacht“ ist der dritte Band der Serie „Die Magier“. Die Geschichte der Erben, die zunächst das Geheimnis der Insel Ji ergründen wollen und dann doch so viel mehr entdecken, ist in Frankreich bereits ein Bestseller. Le Monde schreibt: „Pierre Grimbert erzählt eine mitreißende Geschichte: phantastisch, voller Abenteuer und spannend wie ein Thriller.“

Auch dieser Band setzt nahtlos an das Ende des vorherigen an. Erwartungsgemäß gibt es keinen Bruch im Erzählstil des Autors. Die Wortwahl ist einfach und passend gewählt. Es gibt keinerlei Schnörkel oder stark verschachtelte Sätze. Zum ersten Mal kommt wirklich Spannung auf, auch wenn die Geschichte vorher nicht langweilig war. Die Szene in der Bibliothek reißt jedoch richtig mit und man drückt alle verfügbaren Daumen, dass die Erben unbeschadet entkommen. Die Charaktere sind weiterhin an manchen Stellen detailliert, an anderen eher skizzenhaft gezeichnet. Viel Entwicklung gibt es nicht. Lediglich Yan baut seine Fähigkeiten weiter aus, menschlich gesehen hadert er nun mit seinem Schicksal. Denn der Gott Usul hat ihm einige Geheimnisse offenbart, bei denen Yan nicht weiß, wie er damit umgehen soll. Denn handelt er, ändert sich vielleicht die Zukunft – handelt er nicht, ändert sie sich vielleicht auch. Die Gewissensbisse, die hieraus entstehen werden szenenweise ausgearbeitet, aber auch hier hätte man mehr beschreiben können.

Grimbert erzählt teilweise sehr detailgetreu. Dann wiederum überspringt er ganze Passagen. Auffällig ist dies bei den Reisesequenzen. Hier werden viele Tage und große Strecken in ein, zwei Sätzen abgehandelt. Natürlich möchte der Leser nicht in jeder Einzelheit wissen, wie viele Sträucher an einem Reisetag an der Gruppe vorbei zieht. Andererseits stolpert der Leser bei diesen plötzlichen Brüchen etwas. An diesen Stellen hätten mehr Einzelheiten sicherlich nicht geschadet.

Sowohl das aus den vorherigen Bänden bekannte Lexikon als auch die schön gestaltete Karte sind wieder mit dabei. Der Umschlag ist passend zu den vorherigen Bänden gestaltet, die Farbgebung ist dieses Mal grün. Die Aufmachung ist wiederum das Taschenbuch. Die Einbandseiten lassen sich ausklappen und so als Lesezeichen verwenden.

Alles in Allem eine konsequente Weiterführung der vorherigen Bände. Es sind sehr schöne Ideen dabei. Diese machen auch diesen Band lesenswert.

Pierre Grimbert arbeitete vor seinem Studium in Bordeaux als Bibliothekar. Der 1970 in Lille geborene Autor schrieb sich für Buchwissenschaften und Publizistik ein. Heute lebt und arbeitet er im Norden Frankreichs. Seine Magier-Reihe wurde in Frankreich bereits 1996 veröffentlicht und gewann dort einige Preise. In Deutschland hat er im Verlag Heyne bisher acht Bücher veröffentlicht, seine gesamte Bibliographie umfasst 29 Bücher, darunter auch phantastische Geschichten für Kinder.

Sonja Finck übersetzte auch diesen Band aus dem Französischen. Sie wurde 1978 in Moers geboren, studierte in Düsseldorf, Madrid und Challans und machte in Tolouse eine Ausbildung zur Artistin an der dortigen Zirkusschule. Seit 2004 ist sie freiberufliche Literaturübersetzerin und übersetzt englische, französische und spanische Bücher ins deutsche. Vor „Die Magier“ hat sie bereits diverse Bücher von einigen Autoren übersetzt, z.B.von der bekannten Krimiautorin Val McDermid.

Vielen Dank an den Wilhelm Heyne-Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.
 
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