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Brettspiel Martinique

Voltan

Heldenhaft
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58
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52
Martinique ist ein reines 2-Personen-Spiel, bei dem jeder einen Piratenkapitän spielt, der sich auf die Suche nach einem sagenhaften Schatz aufmacht.

Das Spiel ist dabei recht hübsch gestaltet. Die Schachtel beinhaltet ein kleines quadratisches Spielbrett, auf dem die Insel dargestellt wird. Jene Insel wird dabei durch ein Koordinatenraster in mehrere Felder unterteilt. Das Raster verfügt Reihen von 1-8 und A bis H. Weiterhin sieht man auf dem Plan zwei Piratenschiffe, eine Kneipe (Hook) und insgesamt vier Schätze.

Jeder Spieler erhält vier Piraten, die durch Holzfiguren in schwarz oder rot dargestellt werden. Weiterhin finden sich in der Schachtel zwei Zählsteine und mehrere Marker (Jokerplättchen, Fundstückplättchen und Landkartenplättchen). Ein schöner schwarzer Stoffbeutel um die ganzen Marker darin zu lagern, komplettiert die wertige Ausstattung.

Zu Beginn werden die Landkartenplättchen in zwei Häufchen gemischt. In einem Haufen kommen die Plättchen für die Reihen 1-8, in den anderen Haufen diejenigen von A-H. Jeder Spieler zieht von einem Häufchen je ein Plättchen und legt diese (ohne natürlich auf die Vorderseite geschaut zu haben) verdeckt unter dem großen Schatz, der auf dem Spielbrett aufgezeichnet ist. Somit ist also der Ort festgelegt, auf dem sich der sagenhafte Schatz befindet.
Doch auf der Insel kann man auch kleinere Schätze finden. Diese werden durch eine Kombination von zwei bis vier Fundstückplättchen dargestellt, die nun ebenso aus dem Stoffbeutel gezogen und unter den jeweiligen Schätzen gelegt werden.

Danach werden die übrigen Fundstück-und Landkartenplättchen auf die jeweiligen Rasterfelder der Insel ausgelegt. In der Mitte der Insel liegen gleich mehrere Plättchen, da sich hier die Kneipe "Hook" befindet.

Dann beginnt der erste Spieler damit, einen seiner Piraten auf die Insel zu setzen. Hierbei darf er seine Figur nur auf einen Strandabschnitt stellen. Danach stellt der zweite Spieler ebenso eine Figur auf die Insel. Das geht solange reihum, bis jemand mindestens drei seiner Piraten gesetzt hat. Erst dann darf man seine Piraten auch bewegen. Der vierte Pirat kann auch später gesetzt werden.

In der Bewegungsphase darf der Spieler einen Piraten soviele Felder vorbewegen, wie auf dem Fundstück-oder Landkartenplättchen, auf dem der Pirat steht, abgebildet ist. Sobald er sich von seinem Feld wegbewegt, darf der Spieler das entsprechende Plättchen aus der Insel entfernen und behalten. Auf diese Weise kann der Spieler auch an die notwendigen Landkartenplättchen kommen. Denn für jede Rasterreihe gibt es nur ein Landkartenplättchen. Erhält der Spieler also z.B. ein Plättchen der Reihe 4, weiß er zumindest schon einmal, dass der Schatz in dieser Reihe nicht zu finden sein wird.

Aber auch die Fundstückplättchen (die z.B. einen Papagei, ein Fass, oder einen Totenkopf zeigen) sind durchaus interessant. Denn verfügt man über die gleiche Kombination an Plättchen, die bei den "kleinen" Schätzen aufliegen, kann man diese auf sein Schiff ablegen. In diesem Fall wird sofort eine neue Kombination unter dem kleinen Schatz ausgelegt.

Im Laufe des Spiels ziehen somit die Piraten durch die Insel und stecken Landkarten und Fundstücke ab. Der Laderaum des Schiffes wird langsam gefüllt und durch die Landkartenplättchen, die ein Spieler besitzt, kann man langsam mehrere Rasterreihen auf der Suche nach dem großen Schatz ausschließen.
Sobald ein Pirat auf ein Rasterfeld kommt, auf dem kein Plättchen mehr liegt, oder aber in die Inselmitte gelangt, wird die entsprechende Figur auf den ersten freien Barhocker der Kneipe "Hook" gesetzt. Der Spieler kann sich dann entscheiden, welches dort liegende Plättchen er nehmen möchte. Dabei kann er auch einen Joker nehmen, der ihm bei den Kombinationen für die kleinen Schätze behilflich ist.

Ist der letzte Pirat in der Kneipe angelangt, ist das Spiel zuende und es beginnt die Sonnenuntergangs-Phase. Nun werden alle noch aufliegenden Plättchen der Insel entfernt und die Spieler setzen reihum ihre Piraten auf die Felder, auf denen sie den echten, wahren und sagenhaften Schatz vermuten. Hierbei ist es wichtig, möglichst viele Landkartenplättchen zu besitzen, da dadurch mehrere Rasterreihen schon ausgeschlossen werden können. Außerdem sollte man natürlich auch darauf achten, wo der Gegenspieler seine Figuren setzt, da man auf diese Weise evtl. noch weitere mögliche Reihen in Erfahrung bringen kann.
Wurde der letzte Pirat gesetzt, wird die Kombination des großen Schatzes offen gelegt. Da könnte also z.B. C2 erscheinen. Hat ein Spieler einen Piraten dort gesetzt, hat er das Spiel sofort gewonnen. Hat jedoch keiner der Spieler dort gesetzt, werden die kleinen Schätze in den jeweiligen Schiffen gewertet. Derjenige mit den höchsten Punktwerten (die jeweils auf den Fundstückplättchen stehen) hat gewonnen.

Das Spiel besticht durch einfache Regeln und einen spannenden Mechanismus. Die Spieler versuchen zu Beginn schnell an die begehrten Landkartenplättchen zu kommen und kommen sich dabei häufig in die Quere. Auch beim Versuch, die entsprechenden Kombinationen der kleinen Schätze zu erhalten, entsteht ein Wettlauf, da der Gegenspieler diese natürlich ebenso einheimsen möchte. Zum Ende hin muss dann auch etwas Grips eingesetzt werden, da man mit seinen Landkartenplättchen und den Zügen des Gegenspielers überlegen muss, wo der Schatz eventuell vergraben sein könnte.

Nicht ganz so gut fand ich, dass man immer gewonnen hat, wenn man den großen Schatz gefunden hat. Da verlieren die kleinen Schätze und Fundstückplättchen viel an Wert, da sie dann nur eine Art "Ersatzgewinn-Möglichkeit" darstellen. Allerdings gibt es hierzu im gut gemachten Regelheft eine Variante, bei der der große Schatz keinen "Sofortgewinn" darstellt, sondern einfach nur 20 Siegpunkte einbringt.

Martinique ist ein ideales Spiel für zwei Spieler, die mal eben eine halbe Stunde Zeit haben. Also für ein kleines Spiel "zwischendurch". Es gibt auf dem Markt nicht viele gute Spiele für zwei Personen. Martinique jedoch gefällt durch eine eingängige Spielmechanik, schönen Grafiken und einer gewissen Spannung.

Mein Dank gilt der Hutter Trade GmbH, die uns die Rezension ermöglicht hat.
 
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