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Sci-Fi / Fantasy Kushiel, Der Verrat

Sameafnir

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Kushiel, Der Verrat von Jacqueline Carey

Über die Autorin
Jacqueline Carey wurde 1964 geboren, lebt in Michigan, USA, studierte englische Literatur und Psychologie am Lake Forest College. Kushiel - Das Zeichen ist ihr Debutroman, in der Originalfassung 2001 veröffentlicht. Dieser gewann verschiedene internationale Preise und wurde ausserdem mit dem Locus Award für besten Erstlingsroman ausgezeichnet. Es folgten Band 2 Der Verrat und Band 3 welcher hier ebenfalls noch rezensiert wird.
Mehr über die Autorin Jacqueline Carey's Official Author Site

Band 1 – Kushiel, das Zeichen (Originalfassung Kushiel's Dart).
Band 2 – Kushiel, der Verrat (Originalfassung Kushiel's Chosen)
Band 3 – Kushiel, die Erlösung (Originalfassung Kushiel's Avatar)

In Terre d'Ange, dem Land von alles überstrahlender Schönhit, gilt nur ein einziges Gesetz: Lebe und liebe, wie es dir gefällt! Seit der entscheidenden Schlacht gegen die Skaldi und der Niederschlagung der Verschwörung gegen den Königsthron, kehrt dort scheinbar wieder Ruhe ein. Doch dann gelingt Melisande, der schönen und äusserst gefährlichen Anführerin der Verschwörer die Flucht aus ihrem Verlies, und alles deutet darauf hin, dass sie dabei Unterstützung aus den Kreisen hochrangiger Adliger hatte. Damit wird klar: Es gibt einen Verräter in Terre d'Ange, der dem Thron gefährlich nahe steht. Gemeinsam mit ihrem Geliebten Joscelin macht sich Phèdre nó Delaunay auf den Weg, die intrigante Melisande zu stellen. Die Spur führt sie in die geheimnisvolle Stadt La Serenissima, wo Phèdre feststellen muss, dass die Ausmaße der Verschwörung ihre schlimmsten Befürchtungen übersteigen.....

Band 2 setzt nahtlos an Band 1 an, was somit voraussetzt, dass man die Trilogie auch in der korrekten Reihenfolge lesen sollte, ansonsten fehlen Hintergrundwissen zur Geschichte, die nicht wettzumachen sind.

Phèdre, nach dem Tod ihres Mentors Anafiel Delaunay, Erbin seines rechtmäßigen Titels einer Comtesse de Montrève, steigt somit von einer Kurtisane des Nachtpalais der etwas anderen Art auf in den Rang einer Adligen, die ausserdem noch aufgrund ihrer herausragenden Rolle bei der Niederschlagung des Aufstandes gegen die Skaldi, zur Vertrauten der Königin von Terre d'Ange, Ysandre de la Courcel geworden ist.
Ysandre ist glücklich mit ihrem piktischen Gemahl, Drustan mab Necthana, dem Cruarch von Alba und sieht die Gefahr gebannt. Das Leben nimmt seinen gewohnten Lauf, die Schrecken des Krieges verblassen.

Aber Phèdre wäre nicht Phèdre, wenn sie nicht zunächst im Stillen, dann aber auch mit ihren engsten Vertrauten über die Frage nach dem Verbleib von Melisande sinniert. Eben jene Melisande, ihre gefürchtetste aber auch geliebte Freiersfrau, aus Kushiels Linie, deren Plan den Thron Terre d'Ange s für sich zu gewinnen von solch einer Gerissenheit war, dass es die gemeinsamen Anstrengungen Delaunays, Alcuins und Phèdre s bedurften ihnen auf die Schliche zu kommen, um dann doch in Tod und Sklaverei zu münden. Erst nach abenteuerlicher Flucht und beschwerlicher Rückkehr das Blatt erneut wenden konnten und in der Schlacht von Troies les Mont ein glückliches Ende fanden, welches Ysandre den Thron sicherte. Aber Phèdre spürt intuitiv, dass das noch nicht das Ende ist. Ihr blutroter Mantel, den sie per unbekanntem Kurier aus La Serenissima zurückerhält, und der zuletzt in Melisande s Besitz verblieben war regt ihren Spürsinn endgültig an...

So macht sie sich auf, wie es Delaunay ihr beigebracht hat, über ihre Profession als Edelkurtisane weitere Puzzlesteinchen im großen allumfassenden Mosaik der Heimlichkeiten und Strategiespiele der Macht zusammenzufügen, um herauszufinden wer der Verräter ist, der Melisande bei ihrer Flucht geholfen hat und somit ganz dicht an Ysandre s Thron steht. Ist es der Duc Barquiel l'Envers, Ysandre s Onkel, dessen Machtgelüste offensichtlich sind, oder Marmion Sharizai, Melisande s Verswandter oder Percy de Somerville der Herr von L'Agnace und Heerführer der Armeen von Terre d'Ange oder ein ganz anderer ? Und was hat der Adel in La Serrenissima für ein Interesse daran ?

Jacqueline Carey erweitert ihre Welt um neue Ländereien, eine bunte Palette hervorragend herausgearbeiteter Protagonisten, immer bestrebt den Erzählstrang durchgängig und spannend zu halten, was ihr meist auch gelingt. Die stellenweise provokanten pikanten SM-Szenen aus Band 1 sind etwas reduziert worden, aber ansonsten tummelt sich Phèdre auch in Der Verrat wieder ausgiebig auf unterschiedlichsten erotischem Pflastern, was auch wieder durch den Schreibstil auf hohem Niveau positiv auf den Rest der Geschichte auswirkt. Sie machen meiner Meinung nach schon das Salz in der Suppe aus und sie gehören einfach zum Charakter der Phèdre dazu.

Nach wie vor sehr positiv zu bewerten ist, dass Frau Carey ihre Nebenfiguren (Am Anfang 5 Seiten Dramatis Personae !!) und die Schauplätze der Handling ebenfalls mit passendem Hintergrund und Beschreibungen versieht, die in sich schlüssig sind. Die Handlung ist spannend und hin und wieder findet man eine Prise Humor, nochmal erwähnenswert: nichts ist vorhersehbar. Erfrischend!
Viel Spass bei der Lektüre!

Zum Cover:
Eine junge Frau, mit dem Rücken zum Betracher, Phèdre mit der vollendeten Marque einer stilisierten schwarzen Rose auf dem Rücken in einem tief ausgeschnittenen, roten Miederkleid, rote bis über die Ellenbogen gehende Handschuhe. Der Kopf wird von einem schwarzen Schleier bedeckt, der Kopf ist leicht geneigt. Hintergrund wirkt wie ein lockerer Vorhang, dessen Stoffbahnen luftig herabhängen. Passt.

Wir danken dem Heyne Verlag, der diese Rezension ermöglichte.
 
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