Aus aktuellem Anlass, nachdem in der DnD-Runde, in der ich als Spieler teilnehme, ein SC das zeitliche gesegnet hat (alleine in eine Krypta voller Untoten, gute Idee...), hat er direkt damit angefangen sich einen neuen Charakter zu bauen.
Und dabei ist mir der Ansatz aufgefallen, den er im Gegensatz zu mir nutzt um einen Charakter zu kreieren: Er schnappt sich das Regelwerk, schaut sich die Klassen an und entscheidet: Ich will einen Drow Druiden spielen. Und fängt sich direkt an irgendwelche Werte einzutragen. Am Ende der Session hatte er seinen Bogen fertig und meinte stolz: "So, fehlt nur noch die Backstory, damit das irgendwie zusammenpasst."
Wenn ich einen Charakter erstelle, dann habe ich meistens eine Idee im Kopf. Ich schreibe irgendwas zu seiner Vergangenheit in Fliesstext. Das kann ein Gespräch sein, dass er mit jemandem geführt hat, ein Brief, den er an seine Eltern versendet hat, oder auch der Wirt, der über "diesen seltsamen Typen, der letztens hier war" erzählt. Sinn davon ist nicht, dass ich einen kompletten Lebenslauf habe, sondern dass ich mir ein relativ gutes Bild vom Charakter machen kann, auch wenn das Bild möglicherweise etwas einseitig daher kommt. Erst wenn ich so ein Bild habe, hole ich mir den Charakterbogen und schaue mir an, was er für Fähigkeiten und Werte haben sollte, damit ich dieses Bild, das ich von meinem Charakter habe auch plausibel verwirklichen kann.
Ich will das ganze nicht Werten, es zeigt halt nur mal wieder, dass es verschiedene Meinungen zu diesem Thema gibt. Jeder Spieler hat eigene Bedürfnisse, mir persönlich ist es halt wichtig, dass ich ein gewisses Drama ins Spiel einbauen kann, und weniger "Hey, Hexenmeister klingt cool, lass mal das machen."