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Hintergrundgeschichte - Warum tue ich, was ich tue.....

Ist es dein Char oder der deines SL?
Denn wenn ich angekettet irgendwo aufwachen will, kann ich auch Skyrim zocken.....

Mehr und mehr habe ich das Gefühl, das zwar eigentlich alle Spieler sich Gedanken über ihre Hintergrundgeschichte machen, es aber augenscheinlich drei Sorten von SL gibt :
1. Geil, darauf können wir aufbauen.....
2. Ne, du bist Sklave auf ner Galeere.....
und
3. Hä? Hintergrundgeschichte? Wie bist'n du drauf?

Oder wie seht ihr das?
 
Nein, es gibt auch Spieler, die keinen Bock Lust auf Hintergrundgeschichten haben. Da ist der Blick nach vorne gerichtet, was kann der Charakter in Zukunft.

Meine Halblings Monk hat den Halblings Barden (CH 18!, natürlich spreche ich mit diesem Schnuckel) gefragt, wo er herkommt, was er so gemacht hat, wo er schon überall war. Da habe ich OT nur die Antwort bekommen, dass er sich dazu nichts ausgedacht hat.

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@Thor Naadoh
Wobei ich da jetzt kein großes Problem sehe, das mit einander zu verknüpfen. Hat wohl jemand
a) die Familie der Adeligen wollte den hässlichen Bastard verschwinden lassen bevor er Ärger macht
b) die Familie des Families/der Vater wollte den Nachwuchs einsacken, um die Familie des Adeligen erpressen zu können
c) Mitglieder Beutelschneiderbande des Ziehvaters sind eifersüchtig und wollten den potenziellen Nachfolger des Bosses los werden oder sind mit dessen Herkunft unzufrieden (Adelsgesocks)
d) ein Drachenjäger, der Drachenblutpersonen lieber weg sperrt
e) ein noch völlig unbekannter, der einfach nur gutes Gold suchte, oder sonstiges
Interesse den jungen Halbork kurzer Hand an die nächste Sklavengaleere zu verkaufen.
 
Also Hintergrundgeschichten sind wichtig für einen Char, ich schreibe für jeden meiner Chars eine, aber leider wird es nur seltenst vom SL verwendet. Ich denke das liegt an unserer großen Gruppe (7 Spieler wenn alle da sind) und dem Focus, der eindeutig auf dem Abenteuer und dessen Entwicklung liegt. Und einige in der Gruppe keinen Wert auf Hintergrund ihres Charakters legen. Für die Tiefe des Spiels wäre es aber doch einfach schön, wenn das eine oder andre "unbekannte" der anderen Chars hie und da mit eingewebt wären / werden würden.

Den "Gedächtnisverlust" hab ich auch schon mal bemüht ... Star Wars D6 ... meine Echani Kriegerin hat bei der Verfolgung eines Unholds im Kampf eins übergezogen bekommen und war eine Weile bewußtlos ... hat eine totale Amnesie erlitten ... der Unhold entkam ... sie verdingte sich als Kneipen-Wachfrau und traf dabei dann ihre zukünftige Gruppe, der sie sich anschloss .... im laufe des darauffolgenden Abenteuers gelang es ihr dann Stück für Stück ihre Erinnerung an sich und ihre Herkunft zurückzugewinnen ... " Das war echt schönes Spiel.
 
Ja, das ist richtig, was @Sameafnir hier schreibt. Als der erwähnte SL fällt es mir wirklich schwer mit Hintergründen von 7 grundverschiedenen Spielern zu jonglieren. Dazu kommt, dass immer dann, wenn ich mir mal eine spezielle Geschichte vornehme, genau der Spieler dieser Figur zu einer "unzuverllässigen" Person wird und nur jedes 2. Mal oder weniger dabei ist, was der Kontinuität abträglich ist.

Auf der anderen Seite könnte ich einige Beispiel erwähnen, bei denen der Hintergrund einiger Charaktere zwar nicht episch ausgespielt wird, aber doch immer mal wieder zum Tragen kommt - nicht wahr, Shirin? ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Also bei mir kommt es immer drauf an, was ich leite. In den vorgefertigten Abenteuerpfaden bei D'n'D/Pathfinder ist es teilweise tatsächlich relativ schwierig, schön auf Hintergrundgeschichten einzugehen, das sich die Welt um den Plot des Abenteuerpfades dreht und dementsprechend auch entwickelt. Bei "Age of Worms" hatte ich noch Glück, dass es tatsächlich drei Orte gab, die immer wieder wichtig waren und die man öfter besucht hat. Da konnte ich NSCs und für die Charaktere bedeutsame Nebenabenteuer einbauen, die auch spürbare Konsequenzen hatten. "Die Winterkönigin" hingegen scheucht die Gruppe von A nach B, dann gleich nach K und später sowieso nach Z. Die Charaktere starten kurz in einem Teil Golarions und werden dann über die halbe Karte teleportiert, weit weg von irgendwelchen Hintergründen, ohne dass in nächster Zeit die Aussicht besteht, zurückzukehren. Da kann sich der Spieler die Charaktergeschichte als Aufhänger für Nebenabenteuer fast knicken....
Auf der anderen Seite baue ich in selbst erstellten Kampagnen immer stark auf den Hintergrundgeschichten auf. Sonst wüsste ich irgendwie nie, was ich genau machen sollte.... :D
 
Ja, deshalb spiele ich als Spieler eher ungern vorgefertigte Abenteuer - fühlt sich immer ein wenig wie Film gucken an. Aber wahrscheinlich müsste man da als SL schlicht mehr mit den Spielern kommunizieren und schon ein paar Hintergrundbrocken hinwerfen, um gemeinsam Schnittpunkte zwischen Plot und SC Hintergrund zu haben. Aus einem wichtigen NSC des Abenteuerpfad schlicht eine Person aus dem Hintergrund eines SCs machen. Dass es gleich eine Bezug zur 'Winterkönigin' gibt. Dass der verschollene Bruder eben in K sitzt. Dass ein SC aus B kommt, etc.
 
Ja, deshalb spiele ich als Spieler eher ungern vorgefertigte Abenteuer - fühlt sich immer ein wenig wie Film gucken an. Aber wahrscheinlich müsste man da als SL schlicht mehr mit den Spielern kommunizieren und schon ein paar Hintergrundbrocken hinwerfen, um gemeinsam Schnittpunkte zwischen Plot und SC Hintergrund zu haben. Aus einem wichtigen NSC des Abenteuerpfad schlicht eine Person aus dem Hintergrund eines SCs machen. Dass es gleich eine Bezug zur 'Winterkönigin' gibt. Dass der verschollene Bruder eben in K sitzt. Dass ein SC aus B kommt, etc.
Also bei mir funktioniert das eigentlich ganz gut. Ich baue auch immer wieder Hintergrundgeschichten der Spieler in vorgefertigte Abenteuer ein. Aber es muss halt passen.
 
Bei "Tomb of Annihilation" habe ich aufgrund des zur Verfügung stehenden Spieler-Handouts die Hintergrundgeschichte entsprechend gestaltet. Mein Kobold-Paladin will dem Order of the Gauntlet beweisen, dass sie ihn doch aufnehmen sollten ...
Ob das im Spiel zum Tragen kommen wird? Verdammt ja! Dafür werde ich sorgen, schließlich braucht so ein kleiner Knirps ein entsprechend kompensatives Ego, also wird er regelmäßig damit herumtönen.
:D
 
Ich konnte zwar bisher kein pen and paper spielen, aber wie mein Charakter werden soll, weiss ich längst.
Ich habe seit ca. 2010 in jedem Computerspiel, das ich gestartet habe, versucht meinen immer gleichen Hauptcharakter zu erschaffen.
So war er bereits ein Thrall, ein Hobbit, ein Vulkanier oder auch ein Waldelf, doch immer die selbe Person.

Durch quests, die mir besonders viel Spaß gemacht haben, hat sich auch sein Charakter in meinen Augen verändert. Er bekam einfach nach und nach eine Geschichte, Hobbys, Affinitäten, Stärken und Schwächen.
Ich habe vieles in den Spielen so gewählt, wie ich dachte, dass es seiner Persönlichkeit entspricht, nicht meiner. (So wie Kleidung, Behausung und Reittier)
Eine Familiengeschichte habe ich mir nie für ihn ausgedacht. Nichts von seiner Geschichte war geplant. Es sind einfach die Dinge, die sich so entwickelt haben und bei denen ich gedacht habe >hey, das passt zu ihm<.
Ein Paar Dinge sind aus einem Witz heraus entstanden und ich habe sie einfach beibehalten.
Es sind also vorwiegend Charaktereigenschaften, die sein späteres Handeln beeinträchtigen und bestimmen könnten. Darauf freue ich mich.
Ich muss nicht groß überlegen, wie mein Charakter sich verhalten würde. Dafür spiele ich ihn einfach schon viel zu lange.

Alles in allem kann ich sagen, dass ich ihn irgendwie wie eine andere Person, aber eben auch als einen Teil von mir betrachte. Das war nie geplant, aber ich freue mich darüber.
Er ist eine Art Held für mich geworden und hat sowohl einen Retter in der Not als auch einen nervigen Klotz am Bein darstellen können.
(Je nach dem, ob ich es in letzter Sekunde geschafft habe den Tank durch eine gewagte Taktik zu retten, oder ob die Gruppe wegen mir drauf gegangen ist :pardon:)
 
Die "Gedächtnisnummer" ist aus meiner Sicht ein Zeichen für Faulheit, Desinteresse, Unsicherheit oder Unwissenheit seitens des Spielers oder des Spielleiters, der dann schlicht keinen Bock darauf hat, sich mit der Familie des Spielercharakters auseinanderzusetzen, was ja einen Mehraufwand bedeuten würde.
Autsch, das tat weh. Und es mag ja solche Spieler geben. Aber als Spielmittel finde ich es hoch interessant und habe das auch schon durchgezogen. Allerdings sollte man eine partielle Gedächnislücke andenken, um den Spieler wenigsten ein paar Anhaltspunkte zu AUS SEINER Hintergrundstory zu geben. Bei uns waren es neben Utensilien vor allem Sprache, Sitten und Gebräuche, die der Char noch verwendete, um seine Herkunft zu ermitteln. War hoch interessant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mehr und mehr habe ich das Gefühl, das zwar eigentlich alle Spieler sich Gedanken über ihre Hintergrundgeschichte machen, es aber augenscheinlich drei Sorten von SL gibt :
1. Geil, darauf können wir aufbauen.....
2. Ne, du bist Sklave auf ner Galeere.....
und
3. Hä? Hintergrundgeschichte? Wie bist'n du drauf?
Oder wie seht ihr das?

Ich kenne nur Nr 1 Spielleiter. Und ein Abenteuer ist dann gut, wenn es die Ziele des Chars mit den Ereignissen des Hauptstrangs in irgendeiner Weise verwebt.
Ein SL nach Nr 2 macht doch nur Sinn, wenn er auch die Chars gleich mitverteilt und sie ein Shorttrack-Abenteuer spielen. Oder Quasi Einstiegsabenteuer mit vorgefertigten Chars. Sind die Nr. 3 eigentlich Spielleiter?
 
@Talwor:
Dann entgeht dir meines Erachtens viel. Gerade so unterschiedliche Chars spielen zu können, macht PnP doch aus. Mal bin ich ein kleiner fetter Hobbit, vom Beruf Koch, der unbedingt die Geschmäcker der Welt erfahren möchte und in die Abenteuer eher ungeschickt hineinstolpert. Dann mal ein Glücksritter, extrovertiert und draufgängerisch. Ein Dieb, dreist, hinterlistig und verlogen. Und und und.
 
Also den Zahn mit der Amnesie hab ich meinen Spielern gezogen.
Die RP begeisterten Spieler hatten bisher eh immer etwas parat, während meistens nur die gleichgültigen Kollegen sowas sagten wie:
"Vorgeschichte?... Keine Ahnung... hab Amnesie."
Ich frag dann meistens noch einmal nach, ob sie das wirklich wollen und weise sie darauf hin, dass sie so ihre Vergangenheit komplett in meine Hände legen.
Wenn sie mir das dann bestätigen, sind sie selbst schuld.
Natürlich überlege ich mir dann etwas, was toll in den Plot der Runde passt, aber wenn man dann erfährt, daß der Erzfeind in Wirklichkeit die eigene Tochter ist, dann bleibt einem während des Finales doch plötzlich der Zauber im eigenen Halses stecken XD
 
Ein vollvercyberter Killer-Elf, ein chaotisch-böser Schattendrache, eine hochrangige nette Sith samt Gefolge, ein Magier und Hochgeweihter, ein vertrottelter Erzmagier, ein ewig besoffener magischer Rabe...... Und das waren nur die unterschiedlichen Persönlichkeiten, die ich innerhalb des Forums erschaffen habe, mitsamt ihrer eigenen Geschichte...... :hoffnarr
 
Für die Amnesie Nummer fallen mir auf Anhieb zig Sachen ein, bei denen der Spieler am Ende dumm dasteht..... Von: er ist der Mörder, den die Gruppe eigentlich sucht.... bis zu die Belohnung für den Spieler besteht in 20 Stockhieben und extra Geld für den Rest, weil man den Lieblingssklaven des Auftraggebers zurück gebracht hat.....

Wenn ich als reiner Spieler schon so gehässig denken kann, übergebe ich meine Geschichte doch nicht komplett an den SL...
 
So etwas ähnliches hab einem Spieler auch schon aufgedrückt.
Es stellte sich heraus, dass der Amnesie geplagte Charakter in Wirklichkeit ein übler Terrorist ist, der sich bei einem Anschlag mit einer schmutzigen Bombe in Seattle beinahe selbst ums Leben gebracht hat.
Die Auswirkungen des Anschlags waren bis heute zu spüren und als das rauskam, hatte der Charakter ziemliche Schwierigkeiten den anderen Runnern zu erklären, dass er nicht mehr die Person von damals ist.
Die Spieler haben ihm irgendwann verziehen gehabt, aber das galt weder für die Angehörigen der Opfer, noch für die Unternehmen, denen er damals geschadet hat.
 
Ich finde Hintergrundgeschichten vor allem in Settings wichtig, interessant und spannend, die strenge trennungen Aufweisen und Strukturen. Klassisches High-Fantasy zum Beispiel hat ja immer diese engen Archetypen von Rassen und Völkern, da ist es doch eine herrliche Herausforderung, zum Beispiel ein Akademie-Magier-Charakterkonzept mit einem klassischen Halbling zu basteln, oder einen Halb-Ork-Mönch (denkt mal NICHT an D&D5, in dem Regelwerk ist FAST NICHTS seltsam).

Oder ein Beispiel aus der SciFi: Ein Freund hat ein eigenes Setting gebaut, in dem es eine Art Space-Elfen gibt die von Natur aus zumindest latent Psionisch sind. Außerdem ist ihre Technologie so hochentwickelt, dass all ihre Ausrüstung schon beinahe organisch wirkt (oder das sogar ist?), aber gleichzeitig sind sie innenpolitisch ziemlich elitär und irrsinnig stolz auf ihre natürliche Haartracht in hellen und Silbertönen - das schneiden oder gar rasieren der Haare gilt als Schande bzw. Ächtung.
Mein Charakterkonzept ist ein Space-Elf-Punk, der sich absichtlich die Frisur vermurkst mit Undercut, Stufenschnitt, grellen Färbungen usw. und mit seinem eigenen Schiff durch die bekannte Galaxis tourt und seinem Volk ans Bein pinkelt. Wie kam es dazu? Warum hasst er das System seines Volkes so sehr? Was bezweckt er damit? Wie kann so ein Individuum überhaupt in einer solchen Gesellschaft entstehen? Und DAS finde ich spannend - das herauszufinden bzw. ordentlich einzupassen und mit der bestehenden Welt in Einklang zu bringen.

cul8r, Screw

PS. Ad Gedächtnisverlust:
Drake in Shadowrun, Spieler wollte Amnesie, ok ... möglicherweise in den Mord Dunkelzahns verwickelt, persönliche Erwähnung in dessen inoffiziellem Testament, böser Klonzwilling, möglicher Weise selbst ein Klon oder illegitime Tochter Nadja Daviars, Spleenbombe in der Großhirnrinde die die Drake-Verwandlung verhindert (müsste sich also für eine Gestalt permanent entscheiden) falls sie "den Freund der Geister" nicht stoppt ... to be continued.
 
Ohne Hintergrundgeschichte und Ausarbeitung einer eigenen "Spezialeinheit" der Boron Kirche Punin, würde "Ancoron" als Charakter gar nicht funktionieren.....
Und ja, ich weiß das die "Uthariten" in DSA Version 278 ein Attentäterkult ist, aber Ancoron ist auch schon 25 Jahre alt....
 
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