• RPG-Foren.com

    DIE Plattform für Fantasy & Sci-Fi Rollenspiele

    Ihr findet bei uns jede Menge Infos, Hintergründe zu diesen Themen! Dazu Forenrollenspiele, Tavernenspiele, eigene Regelwerke, Smalltalk und vieles mehr zu bekannten und weniger bekannten RPG-Systemen.

Hintergrund aus der Realität: Parkour/Freerunning

CoffeinSpider

Kampferprobt
Beiträge
586
Punkte
36
Hi Leute!

Da ich gerade mit Parkour begonnen habe und das Thema schon häufiger bei Runs aufkam, möchte ich hier mal etwas Hintergrundinformation zusammentragen - selbstverständlich nur Laienhaft.

Hintergrund: Parkour

Parkour kennt man inzwischen aus Medien und vor allem von YouTube, wobei nicht alles Parkour ist, wo Parkour drauf steht. Bei Parkour geht es um Präzision und Effizienz, also sind energieverschwendende Flips und Tricks nicht Teil von Parkour.

Geschichtlich geht es auf den Franzosen und Vietnam-Kriegsveteran Raymond Belle zurück, der diese Art der Fortbewegung für die Flucht entwickelte. (Wer sonst außer den Franzosen sollte die Flucht perfektionieren? :hoffnarr) Er brachte es seinem Sohn, David Belle bei, der es dann urbanisierte. Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts ist es eine Trendsportart. Erfahrene Traceure (Parkour-Ausübende) sind in der Lage, große Sprünge mit exakten Landungen zu vollführen, Brusthohe Hindernisse ohne ernsthafte Verlangsamung zu überwinden und teilweise sehr hohe Mauern mit hoher Geschwindigkeit zu erklimmen.

Körperlich sind Traceure vor allem athletisch und schlank gebaut. Explosive Kraft, Balance und Beweglichkeit sind notwendig. Bodybuilder scheint es unter Tracueren nicht zu geben, allerdings ist das Sixpack obligatorisch, da vor allem Bauch-, Rücken- und Sprungmuskulatur beansprucht werden.

Regeltechnische Vorschläge:

Auch wenn es in Parkour nicht um messbare Distanzen geht, da es kein Wettbewerbssport ist, möchte ich euch einige häufigere Werte nennen, um euch eine Vorstellung zu vermitteln. Ein Traceur mit etwas Erfahrung kann in der Ebene vermutlich gut 10 Fuß springen und auf einem Punkt kaum größer als seine beiden Fu0ballen landen (nur so als Vergleich: ich schaff im Moment mit Müh und Not 6 Fuß, ohne umzufallen). Eine Mauer mit 3 Metern in einer Bewegung hinaufzukommen ist für einen erfahrenen Traceur realistisch, wenn auch Übungssache. Ein Drop (also sich fallen lassen) aus 3-4 Meter sollte auch drin sein. Und wenn zum Bleistift gleichhohe, 15cm dicke Mauern ca. 2 Meter auseinander sind, kann der Traceur relativ sicher von Mauer zu Mauer springen bzw. sogar laufen.

Ich empfehle, Parkour auf eine der beiden folgenden Methoden spieltechnisch umzusetzen:

Gymnastiktest bei jedem Hinderniss, je besser die Erfolge, desto weniger Verlangsamung pro Hinderniss. Den Mindestwurf bestimmt der SL durch Einschätzung der Schwierigkeit des Hindernisses.

ODER

Laufen oder Gymnastik mit Parkour-Spezialisierung. Die voraussichtliche Laufstrecke wird vom Meister als Ganzes bewertet. Dann folgt ein einzelner Wurf durch den Spieler gegen den Mindestwurf für das Gebiet. Je mehr Erfolge, desto weniger wird er gebremst. Charaktere ohne Parkourspezialisierung müssen substituieren und der Mindestwurf steigt, da Parkour auch eine starke psychische Komponente hat, so dass ein Traceur nicht nur Hindernisse, sondern auch überall Möglichkeiten sieht, was Otto Normalrunner ohne Training nicht kann.

Als Vergleichsbeispiel: Ein Otto Normalrunner rennt auf eine Brusthohe Mauer zu, hüpft ein Stück, stützt sich mit den Armen ab und schwingt seinen schweren Popo drüber, indem er ein Bein auf die Mauer wuchtet und sich abstößt. Ein erfahrener Traceur springt vor der Mauer ab, stößt sich im Flug noch mal mit den Händen an der Mauerkante ab und springt so in einem Satz über die Mauer, ohne langsamer zu werden. Das sind geschätzte 5-6 Sekunden Unterschied für ein einzelnes Hindernis!

Bedingnung sollten zwingend zumindest eine freie Hand, bei großen Höhenunterschieden zwei freie Hände sein. Außerdem sollte der Traceur möglichst wenig Gepäck haben, da Gewicht und Unwucht äußerst Hinderlich sind.

Zusatz: Variante Freerunning


Freerunning ist eine Entwicklung von Sebastien Foucan, einem Kindheitsfreund von David Belle.

Freerunning hat trotz teilweise gleichen Bewegungen eine andere Philosophie. Hier geht es um die Bewegung an sich. Daher sind hier viele Flips oder Salti anzutreffen. Ziel ist weniger, effizient von A nach B zu kommen als vielmehr den Bewegungsflow nicht zu unterbrechen, ihn auszuschmücken und auszukosten.

Regeltechnisch kann Freerunning aber gleich behandelt werden, da die Unterschiede spieltechnisch eher marginal sind. Insofern geht es hier eher um eine "Style"-Entscheidung: Effizient oder Kewl. :D

---

Falls ein erfahrener Traceur unter euch ist, bitte bessert mich aus! Ich versuche nur, meine ersten Eindrücke nach bestem Wissen spieltechnisch zu übersetzen.

Greetz,
Spider
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten