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Sci-Fi / Fantasy Gwendys Wunschkasten, S.King und R. Chizmar

brathahn satan

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Titel: Gwendys Wunschkasten
Serie: Black-Castle-Zyklus
Autor: Stephen King, Richard Chizmar
Genre(s): Kurzgeschichte/Fantasyerzählung
Aufmachung: gebundene Ausgabe
Seiten: 125
Format: 19 x 12,5 x 1,4
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: Oktober 2017
ISBN-13: (Amazon) 78-3453439252
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Inhalt:
Die zwölfjährige Gwendy Peterson, aus Black Castle, treibt Sport. Sie möchte gern abnehmen und so verhindern, dass sie ihr Spitzname „Mugel“ , halb Mensch, halb Kugel, in die neue Schule verfolgt. Um ihr Gewicht zu reduzieren, quält sie sich beinahe täglich die örtliche „Selbstmordtreppe“, eine 350 Stufen Freitreppe, hoch. Außerdem verzichtet sie auf Süßigkeiten und man kann schon erste Erfolge erkennen. An einem Tag im August, Gwendy hat gerade das obere Ende der Treppe erreicht, spricht sie ein fremder, schwarz gekleideter Mann an. Obwohl anfangs skeptisch nimmt sie ein Geschenk von ihm an, einen Wunschkasten. Dieser Wunschkasten, etwa so groß wie ein Schuhkarton, mit je einem Hebel links und rechts und acht Tasten auf der Oberseite, vermag es Schokolade, die wunschlos glücklich macht oder einen Silberdollar von 1891 durch einen Zug am Hebel herauszugeben oder sonstige Wünsche über die Tasten zu erfüllen. Sie nimmt den Kasten an sich und versteckt ihn zuhause. Schon bald ändern sich viele Dinge in Gwendys Leben zum Positiven, allerdings scheint der Wunschkasten nicht nur Vorteile zu haben.

Erläuterungen und Kritik:
Richard Chizmar Verleger, Drehbuch- und Kurzgeschichtenautor ist mir unbekannt, hat aber schon mehrere Auszeichnungen für seine Werke erhalten.

Über Stephen King brauche ich wohl nicht viel zu schreiben. „Gwendys Wunschkasten“ passt auf jeden Fall in King´s Black-Castle-Zyklus, zu dem unter anderem „Needfull Things“ und weitere Romane und Kurzgeschichten gehören.

Diese Kurzgeschichte oder auch Fantasy-Erzählung von Richard Chizmar und Stepehen King beginnt in den Siebzigerjahren. Der Leser begleitet die Protagonistin die nächsten zehn Jahre, nach Erhalt des Wunschkastens, durch ihr Leben. Typisch für King spielt die Geschichte in Maine, genauer gesagt Black Castle, in der üblichen amerikanischen Mittelstandsfamilie. Der schwarz gekleidete Fremde erinnerte mich gleich an den wandelnden Gecken oder auch den Mann in Schwarz, aus anderen King Romanen. Dem geneigten King-Leser werden viele Anspielungen und versteckte Hinweise auf andere Bücher auffallen. Die vorliegende Erzählung ist aber auch für den Nicht-Kenner verständlich und erzählt eine eigenständige Geschichte, wobei man allerdings auf den „Ach was!“ Effekt verzichten muss, wenn man beispielsweise den Namen des Sheriffs erfährt oder den Titel im Autokino.

Obwohl oft große Zeitsprünge gemacht werden, fehlt es weder den Charakteren noch der Handlung an Tiefe und die Spannung wird dadurch stellenweise sogar erhöht. Die Verwendung des Wunschkastens hingegen fällt weniger intensiv aus, als ich mir gewünscht hätte. Bei der Disziplin, die die, anfangs, kindliche Hauptperson an den Tag legt, fragt man sich, warum ausgerechnet sie für den Wunschkasten ausgewählt wurde. Warum zwei erfahrene Autoren aus einer guten Geschichte nur ein knapp 120 Seiten Buch machen, ist mir unklar. Ich habe auch den Verdacht, dass Stephen King lediglich die Erlaubnis zur Handlung in „seinem“ Black Castle gegeben hat, denn in der Geschichte steckt eindeutig ein größeres Buch. Der Roman selbst stellt unterschwellig die Frage an den Leser, wie weit man gehen darf um selbst glücklich zu sein.

Die gebundene Ausgabe, die ich gelesen hab, ist hochwertig verarbeitet. Die matte Oberfläche des Einbands ist in braun mit Holzmaserung gehalten und wird mit glänzenden Münzen und Schokoladentierchen aufgelockert. Autoren und Titel sind gelb und mit ungleichmäßigen Buchstaben geschrieben. Die Schrift kam mir auf den ersten Seiten etwas dünn vor aber das Auge gewöhnt sich schnell daran. Einige Kapitel sind nicht mal eine Seite lang. Das Format des Büchleins ist angenehm handlich gehalten.

Fazit:
Aus der Geschichte wäre durchaus mehr, viel mehr, herauszuholen gewesen. Wie schon erwähnt wird der King-Kenner mehr Spaß an dem Büchlein haben. Eine kurze Geschichte die zwar in sich geschlossen ist aber unspektakulär endet. Ein schönes Buch für einen verregneten Nachmittag oder das Pendeln in Bus und Bahn ideal. Aber nichts was man gelesen haben sollte. Den Preis finde ich, gelinde ausgedrückt, unverschämt. Okay das Buch ist hochwertig verarbeitet und es steht Stephen King drauf aber 10 Euro für 125 Seiten?

Vielen Dank an den Heyne-Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.

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[25/40] - Handlung
[33/40] - Stil
[10/10] - Aufmachung
[3/10] - Preis/Leistungs-Verhältnis
71% - gesamt
 
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