AW: Formation im Gelände
Eben da es recht sinnlos ist...in der regel liegen zwischen der Vorhut und der eigentlichen Gruppe keine zwanzig Meter. Es kommt aber auch immer darauf an, was das Ziel ist bzw wie das Gebiet besetzt ist.
Das kommt auf die Größe der Gruppe an.
Bei einer Gruppengröße bis 10 Kämpfer hatten wir in der Unteroffiziersausbildung 1 bis 2 Vorauserkunder in maximal 50 m Entfernung zum Rest der Gruppe vorauseilen. 50 m kann man auch mit 30 Kilo Marschgepäck einschließlich Waffen noch in akzeptabler Zeit von unter 20 Sekunden zurücklegen. OK, bei nem Hinterhalt ist der Vorauserkunder eh tot bis dahin. Aber das ist der erste in der Marschordnung ohnehin meist mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit... *achselzuck*
Zur Marschordnung noch ein paar Worte aus der Praxis:
Infanterie-Gruppen bewegen sich im Prinzip in zwei verschiedenen Formationen in feindichem Gebiet: Schützenreihe und Schützenrudel.
Die Schützenreihe wird dadurch gebildet, dass die Kämpfer einer Gruppe hintereinander gehen. Im Abstand von etwa acht Schritt, dass ein Angriff im Erstschlag nicht die gesamte Gruppe aufraucht. Die Reihe kann auch beiderseits eines Weges gehen, so dass sich ein Zickzackmuster ergibt.
Vorteil: Bei einem Angriff von der Seite können alle in den Kampf eingreifen, besonders vorteilhaft, wenn Fernkampfwaffen in der Gruppe vorhanden sind. Wobei Fernkampfwaffen wie Bogen lange mit aufgelegter Sehne gerade bei feuchter Witterung leiden.
Ein Vorteil ist aber auch, dass vorne gesehen, die Größe der Gruppe schwer abzuschätzen ist.
Das Schützenrudel ist dasselbe in Grün, nur dass die Kämpfer nebeneinander gehen. Das Schützenrudel kann direkt aus der Schützenreihe gebildet werden, indem sich die Kämpfer um 90 Grad zum Kampfgeschehen drehen.
Der Vorteil hier ist, dass die Gruppe auf breiter Front in einen Kampf eingreifen kann. Oder auch Wege schnell übersprungen werden können.
Ein Nachteil ist aber auch offensichtlich: Wenn eine Gruppe auf diese Weise sich permanent durch Feindesgebiet bewegt, verursacht sie viele, viele Spuren, da jeder Kämpfer ja quasi seine eigene Fährte legt.
In den Orklanden dürfte es schwer fallen, aber es sollte sich für die Gruppe auch hier eine Lösung finden lassen: Marsch im offenen Gelände vermeiden, wo immer es geht. Stattdessen natürliche Geländeeinschnitte wie Flußbetten oder Bewaldungen nutzen, wann immer es möglich ist.
Tarnung im modernen Sinne oder gar Tarnbekleidung ist in Aventurien in den meisten Runden unbekannt. Von daher läuft ein Kämpfer schon mal mit blinkendem, frisch poliertem Helm über die Plene. Und damit ist man ein weithin sichtbares Ziel. Und sei es, dass feindlich gesonnene Orks oder andere Bösewichter gewarnt sind und sich auf einen Hinterhalt vorbereiten können.