AW: E-Book-Reader
So, mein erstes e-Book (Der kleine Hobbit, 382 Seiten) habe ich durch und ich gebe mal einen kurzen Bericht ab:
Gerät: iPad 2, 64 GB, WLAN,
kein 3G
Lese-App: kostenlose Kindle-App von Amazon
Positiv:
- seniorenleichte und schnelle, bedarfsgerechte Anpassung von Helligkeit und Schriftgröße - einfach genial!
- immer eine Hand frei, selbst beim Umblättern - ein kurzes Zucken mit dem Daumen genügt - auch genial, wenn man nebenbei jemanden den Kopf kraulen oder die Füße massieren möchte
- Unterbrechung? Kein Problem - Klappe zu, Klappe auf, man ist noch an derselben Stelle ohne Hantieren mit Lesezeichen oder gar das Buch aufgeklappt und buchrückenschädigend auf den Tisch zu legen
- Fettfinger? Naja, die kann man leicht abwischen
- Unbekannte Fremdwörter? Ein Doppeltipp mit einem Finger auf das Wort und eine erklärende Fußnote erscheint - Ey wie geil is dat denn!!
- Akkulaufzeit: Im Lesemodus ohne WLAN ca. 72 Stunden!
Negatives:
- 800 Gramm (Gerät + Hülle) sind mehr als bei einem Taschenbuch
- Das Gefühl sagt: "Irgendetwas fehlt ...."
- Mal schnell ein Blick auf die Karte auf der Umschlaginnenseite - na ja, schnell ist anders.
- Die Karte drehen ... Shit, das Ding dreht ja selbstständig mit - wo war nochmals die Möglichkeit, diese Funktion zu blockieren - ach egal, es geht auch ohne Blick
Sonstiges:
- Als Star-Trek Fan bekommt man ab und zu schon ein entsprechendes Feeling!
- Die Vorstellung 10, 20, 100 oder noch mehr Bücher statt 2 oder 3 mit in den Urlaub zu nehmen ist faszinierend! Aber in der Sonne wird das mit diesem Gerät nicht funktionieren. Doch noch ein zusätzliches Gerät auf e-ink Basis?
- Und was liest bzw. tut der Partner in der Zwischenzeit?
Mein Fazit: Ich bin gar nicht unzufrieden und seltsamerweise sogar zufriedener als ich anfänglich vermutet hatte. Die Gewöhnungsphase war kurz, aber vorhanden und deutlich durch Vorurteile belastet. Wenn ich meine letzten beiden Brandon Sanderson Hardcover neben das Gerät lege, weiß ich dass dieses haptische Erlebnis kein e-Book je ersetzen kann. Aber wenn ich es mit einem Taschenbuch vergleiche, das mich nicht wirklich überzeugt hat, würde ich mich freuen, 30% Kosten gegenüber dem Buchpreis gespart zu haben - und das Entsorgen ist dann auch einfacher! Somit würde sich der Preis eines reinen e-Book-Readers auch schnell amortisieren. beim iPad spielen natürlich noch mehr Faktoren eine Rolle! Das Amazon Tausende von Klassikern kostenfrei anbietet hat, hat auch gewisse Vorzüge. Bücher, die ich schon immer interessant fand, aber doch nicht interessant genug, um sie zu kaufen, rücken plötzlich wieder näher an mich heran.
Ich denke, e-Books haben eine Zukunft und werden das literarische Bild der Welt durchaus verändern. Da wo DVDs dafür gesorgt haben, dass es heutzutage mehr B-Movies (respektive Konsumenten solcher Filme) gibt, werden e-Books wohl auch - mindestens - eine Nische finden. Sie von vornherein abzulehnen hat dagegen etwas von Technikverweigerung á la Amish-People.
Für mich sieht es so aus, als hätte ich ein Gerät gefunden, das eine sinnvolle Ergänzung sowohl meines Berufs- als auch meines Privatlebens darstellt. Und bei einer Preisspanne von 99€ bis 800€+ für Neugeräte dürfte das auf jeden zutreffen, der zumindest mal nachdenkt über eine solche Anschaffung!
In diesem Sinne ...
Viele Grüße
Tufir