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Sci-Fi / Fantasy Dune I: Der Wüstenplanet Teil 2 von 2

SoulReaper

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Das Leben von Paul Atreides ist gehörig aus den Fugen geraten. Die Erzfeinde seiner Familie haben sein Adelshaus vernichtet und dabei gleich seinen Vater, den Herzog, getötet. Das Lehen ist verloren und er muss mit seiner Mutter durch die offene Wüste vor Killerkomandos der Harkonnen flüchten. Die einzige Alternative für die beiden ist, so scheint es, bei den Fremen unterzukommen. Doch werden diese sie als Freunde aufnehmen, oder wie gewöhnliche Wegelagerer, ihres Wassers wegen umbringen?

Der zweite Teil des Hörbuchs knüpft unmittelbar an die Handlung des Vorgängers an. Paul und Jessica haben es geschafft, vor den Harkonnen zu flüchten und die Fremen zu finden. Doch müssen sie sich nun einem vollkommen anderen Lebensstil anpassen, der geprägt ist von Arbeit, Entbehrungen und absoluter Disziplin sich selbst und dem Stamm gegenüber. Ein Großteil handelt davon, wie sich Paul und Jessica diesem Leben in der Fremengemeinde anpassen, langsam die Rieten und Gebräuche übernehmen und so immer mehr selber zu Fremen werden.
Daneben erhält man immer wieder Einblicke in die Machenschaften der Harkonnen. Der alte Baron wird langsam des Regierens müde und versucht einen geeigneten Nachfolger aufzubauen, den er in seinem Neffen Raban zu sehen glaubt. Zusätzlich hegt der Baron den Verdacht, dass der Imperator im Haus Harkonnen mittlerweile einen ähnlichen Konkurrenten sieht, wie damals im Haus Atreides. Und so beginnt das Ränkespiel der Politik erneut und der Ausgang ist mehr als ungewiss.
Derweil schmiedet Paul ebenfalls Pläne, um sich an den Verantwortlichen für den Tod seines Vaters und den Untergang seines Hauses zu rächen. Dafür will er die Fremen nutzen, bei denen er mittlerweile die Stelle eines Propheten und Erlösers eingenommen hat. Denn die Wüstenbewohner haben ein ähnliches kämpferisches Potential wie die allseits gefürchteten Elitekrieger des Imperators. Und so bildet Paul sie in den kämpferischen Disziplinen der Bene Gesserit aus und startet mit ihnen einen Überfall auf die Gewürzindustrie der Harkonnen nach dem anderen. Da dadurch der Gewürzstrom empfindlich gestört wird, werden die hohen Häuser, die Bene Gesserit und natürlich die Gilde hellhörig. Sie versammeln sich daher auf dem Wüstenplaneten, um das Problem um diesen verrückten, religiösen Führer der Fremen ein für allemal zu beenden. Doch noch können sie nicht ahnen, dass dies alles zu Pauls Plan gehört. Und so strebt alles unaufhaltsam auf das große Finale zu, das die gesamte Gesellschaft des Imperiums umkrempeln wird.

Im zweiten Teil des Buches führt Frank Herbert seinen detailverliebten Schreibstil fort und lässt den Hörer erneut in seine fiktive Welt eintauchen. Diesmal liegt der Fokus der Geschichte ganz klar bei den Fremen, deren Lebensstil er auf eine unterhaltsame Weise vermittelt. Dabei schafft er es erneut die ganze Zeit, dass seine Welt schlüssig wirkt. Ganz so, als ob er hier von einer real existierenden Gesellschaft spricht. Dabei ist klar, dass er sich erneut bei allen möglichen Quellen bediente, Elemente daraus in seine Geschichte einbaute und diese dabei für seine Zwecke veränderte. Dies lässt seine Welt wohl so eigenartig vertraut und gleichzeitig auch so fremd wirken.

Wie auch schon in Teil 1 wird dieses Hörbuch von Marianne Rosenberg, Simon Jäger und Jürgen Prochnow vorgetragen, wobei auch die Aufteilung der Rollen gleich geblieben ist. Jäger liest die Kapitel über Paul, Prochnow die über die Harkonnen und Thufir, und Frau Rosenberg übernimmt die Zitate Prinzessin Irulans, die zu Anfang jedes Kapitels stehen.
Beim Zuhören fällt auf, dass vor allem Jäger seinen Text sehr viel besser vorträgt, als noch zu Anfang des ersten Teils. So verändert er für jede Person seine Stimme auf eine sehr passende Art und Weise und Betonungsfehler fallen nicht mehr auf. Prochnow dagegen ist immernoch der schwächste der drei Leser. Die Betongsfehler nehmen zwar ab und die Stimme des Barons wirkt mit der Zeit auch nicht mehr so unangenehm, aber er vertauscht in Dialogen mitunter die Stimmlagen der einzelnen Charaktere.

Die zwölf CDs sind ebenso wie der erste Teil des Hörbuches in zwei Papphüllen verpackt, die von einem Pappschuber zusammen gehalten werden. Dieses Mal ist ein Sandwurm mit weit aufgerissenem Maul auf dem Cover abgebildet. Die Verpackung wirkt wieder edel und passt gut zum ersten Teil.
Statt der kurzen Charakterisierungen der Figuren sind diesmal einige der im Buch erwähnten Begriffe aufgelistet und erklärt. Dies erleichtert, der Geschichte zu folgen, wenn auch teilweise Begriffe aufgeführt sind, die schon im Text ausreichend erklärt werden.
Eine besonders gute Idee der Macher ist die Blindenschrift auf den einzelnen CDs. So können sich auch Hörer ohne Sehvermögen in der schieren Masse an Plastikscheiben einfach und komfortabel zurechtfinden.

Ein gutes Hörbuch von einem grandiosen Roman findet hier sein Ende. Zwar hat das gesamte Hörbuch einige Ecken und Kanten, doch trotzdem ist es in der Lage, dem Hörer das Flair der Bücher zu vermitteln. Für Fans vom Dune Universum und für solche, die es noch werden wollen, eine Bereicherung des heimischen Hörspielsortiments.

Diese Rezension entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit dem Lübbe-Audio Verlag.
 
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