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Sci-Fi / Fantasy Drifters Band 1

Illister

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Shimazu Toyohisa, der stärkste Samurai der Welt, bleibt bei einem Rückzugsgefecht zurück, um den gegnerischen Befehlshaber zu enthaupten. Auch wenn es ihm nicht gelingt, so schafft er es im Alleingang die gegnerischen Truppen zum Rückzug zu zwingen. Halbtot schleppt er sich über das Schlachtfeld. Von einem Moment auf den anderen findet er sich in einem seltsamen, scheinbar endlos langem Korridor wieder. Verwirrt und mit letzter Kraft tritt Toyohisa durch die nächstbeste Tür und gelangt in eine andere Welt. Dort trifft er nicht nur auf weitere "Drifter", sondern auch auf feindlich gesinnte Unterdrücker des örtlichen Elfenvolkes. Eine weitere Schlacht entbrennt, was ganz nach Toyohisas Geschmack ist.

Kohta Hirano, vor Allem bekannt für seinen Manga Hellsing, der auch als Anime umgesetzt und in viele Sprache übersetzt wurde, liefert hier den ersten Band seiner neuen Reihe Drifters. Die Zeichnungen sind, wie von Hirano gewohnt, sehr gut. Sauber, detailreich, ausdruckstark. Man sieht direkt, dass hier eine professionelle Hand am Werk war. Die ersten fünf Seiten sind koloriert und damit ein besonderer Blickfang, der direkt in die Gesamtstimmung des Mangas einführt. Die Charaktere sind liebevoll ausgestaltet und haben jeweils eine eigene Palette Emotionen erhalten; es gibt praktisch keine gleichen Gesichtsausdrücke. Hintergründe, sowie Feuer, Rauch und spritzendes Blut werden unterstützend eingesetzt und tragen vorallem durch ihren Detailreichtum zur Stimmung bei. Die Actionszenen sind dabei ganz klar Hiranos Stärke.

Die Übersetzung ist gut, bei Wörtern innerhalb des Bildes wurde nicht unnötig herumgewerkelt. Bei Geräusch-Worten wurde einfach das deutsche Äquivalent in kleiner Schrift über die japanischen Geräusch-Zeichen geschrieben, aber nicht verdeckt, was das Bild im Gesamteindruck so nah wie möglich am Original lässt. Kleinere Sätze, etwa auf Bannern oder Schildern, wurden mit einer Annotation versehen; etwas ärgerlich an diesem Vorgehen ist, dass auf den letzten Seiten die Bemerkungen aus "Siehe Bemerkung Seite x" bestanden – dieser Satz war länger als die Bemerkung selbst und aufgrund fehlender Seitenzahlen brauchte man lange, um die richtige Bemerkung zu finden.

Die Story wird sehr komprimiert wiedergegeben, was durch rege Szenewechsel ermöglicht wird. Dadurch verliert man als Leser schonmal den Überblick. Man weiß nicht, ob die immer mal wieder gezeigten Uniformierten Verbündete der Elfenunterdrücker oder doch auf der Seite der Drifter sind. Und auch nicht, warum die Drifter auf der Seite des schwarzen Königs Superkräfte haben und die anderen Drifter nicht. Hirano öffnet immer wieder neue Szenen und bringt sie auch gegen Ende des ersten Bandes von Drifters nicht endgültig zusammen. Offensichtlich wird versucht eine möglichst epische Geschichte zu eröffnen, ob das gelungen ist, weiß man nach Band 1 noch nicht.

Die Bilder sind zweifelsfrei grandios, aber täuschen nicht darüber hinweg, dass die Geschichte wirr und teilweise unzusammenhängend ist. Wem Story nicht ganz so wichtig ist und wer lieber in Actionszenen schwelgt, kommt bei Drifters sicher auf seine Kosten. Möchte man dagegen auch eine anspruchsvolle Geschichte, sollte man auf Band 2 von Drifters warten und darauf hoffen, dass möglichst viele der in Band 1 aufgeworfenen Fragen beantwortet werden.
 
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