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Sci-Fi / Fantasy Drachengold

Tufir

Drachling
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Drachengold

Erinnern wir uns …

Will Laurence und sein Drache Temeraire wurde nach Australien verbannt, weil sie nicht nur den britischen Drachen das Heilmittel für eine tödliche Krankheit brachten, sondern auch den französischen Feinden. In der Verbannung durchquerten Laurence und Temeraire den australischen Kontinent, entdeckten eine chinesische Handelssiedlung auf der anderen Seite und richteten sich häuslich ein. Doch nun braucht das Empire sie erneut, weil Napoleon die afrikanischen Drachen nach Südamerika verschifft, wo diese die schwarzen Sklaven aus den portugiesischen Kolonien befreien möchte. Ein Unding, das sich der Verbündete Ihrer Britischen Majestät verbittet und somit um Hilfe sucht. Die diplomatischen und kämpferischen Fähigkeiten von Laurence und Temeraire sind also erneut gefragt und somit werden beide wieder mit ihren alten Positionen in Dienst genommen. Und so bricht die Allegiance, der Drachentransporter, auf gen Westen ins Reich der Inka!

Erneut mussten die Fans von Temeraire fast zwei Jahre auf diese Fortsetzung warten, wobei diese Wartezeit angesichts derer von anderen Serien-Autoren wohl gar nicht mal so lang erscheint. Außerdem war die inhaltliche Qualität des Vorgängers nicht unbedingt dazu angetan viel Vorfreude zu wecken. Wer sich trotzdem darauf gefreut hat, dem darf gesagt werden, dass er nicht enttäuscht werden wird.

Wie gewohnt schließt die Autorin stilistisch nahtlos an die Vorgängerromane an. Sehr schnell ist man als Leser wieder gefangen in ihrer Welt. Die Realitätsnähe der anderen Werke wird allerdings hier nicht mehr erreicht. Zu weit entfernt sind Peru und dessen Geschichte der Inka von uns Westeuropäern dann doch. Die Tatsache, dass Napoleon mit Ausnahme seiner zweiten Verbannung nach St. Helena Europa nie verlassen hat, wird in dieser Geschichte gekonnt ignoriert und eine Liaison mit den Inka in den Raum gestellt. Aber was soll’s – es ist ja Fantasy. Und auch wenn auch dieses Mal der berüchtigte Humor Noviks erneut gefühlt kürzer und spärlicher daher kommt als in den Werken zuvor, so hat sich die Qualität der Geschichte an sich doch wieder deutlich gegenüber dem direkten Vorgänger gesteigert. Immer noch wird inhaltlich nicht die Qualität der ersten drei Romane erreicht, doch ist die Steigerung gegenüber dem Australien-Abenteuer spürbar und greifbar. Die Sichtweise der Drachen auf allzu menschliche Werte wie Besitz, Sklaverei und sexuelle Beziehungen entlockt wieder ein Schmunzeln und macht dabei erneut Lust auf mehr. Schön ist dabei, dass die Geschichte um die Inka zwar abgeschlossen ist, doch dass es zusätzlich wieder einen Cliffhanger gibt, der Laurence und Temeraire – wahrscheinlich in rund zwei Jahren – erneut nach China schicken wird, wo offensichtlich ein britisch-chinesisches Bündnis gegen Napoleon ins Haus steht.

Als Fazit darf man sagen, dass „Drachengold“ eine deutliche Steigerung gegenüber „Drachenflamme“ darstellt und Naomi Novik die Hoffnung ihrer Leser auf mehr Drachengeschichten aufrecht erhalten kann und alle vom letzten Werk enttäuschten Fans mit diesem hier versöhnlich stimmen wird.

Viel Spaß mit Temeraire und den Inkas wünscht euch
Euer Tufir

Naomi Novik wurde am 30. April 1973 in New York geboren. Sie studierte Englische Literatur an der Brown University und erwarb einen Master in Informatik an der Columbia University. Sie war an Design und Entwicklung des Computerspiels Neverwinter Nights: Schatten von Undernzit beteiligt, bis sie das Schreiben dem Spieledesign vorzog.

Ihr erster Roman, „His Majesty's Dragon“, der die Reihe Temeraire (dt. Die Feuerreiter Seiner Majestät) beginnt, ist eine alternative Geschichte der Napoleonischen Kriege in einer Welt, in der Drachen im Luftkampf eingesetzt werden. Im Jahre 2007 wurde Naomi Novik mit dem Compton Crook/Stephen Tall Award für das beste Erstlingswerk im Bereich Science Fiction/Fantasy für „His Majesty's Dragon“ ausgezeichnet.

Im September 2006 wurde berichtet, dass Peter Jackson (Herr der Ringe-Trilogie) die Rechte zur Verfilmung der Temeraire Reihe erworben hat. Im Dezember 2009 wurde präzisiert, dass es sich um eine TV-Serien-Adaption handeln soll.

Naomi Novik lebt mit ihrem Mann und sechs Computern in New York.


Vielen Dank an den Penhaligon-Verlag der diese Rezension ermöglichte.

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