Tufir
Drachling
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Drachenflamme
Nach 20 Monaten des Wartens gönnt Naomi Novik seit dem 25. Oktober endlich ihren deutschsprachigen Fans die Fortsetzung ihres Epos um den Himmelsdrachen Temeraire und seines Freundes und Reiters Will Laurence. In den ersten fünf Teilen ihres Werkes brannte die Autorin ein Ideenfeuerwerk ab, dass durchaus geeignet schien, sich in die Annalen der ganz großen Fantasyautoren einzureihen. Dazu bestach sie mit brillanten Kenntnissen der europäischen Geschichte und der darin handelnden Personen und rückte sich diese Ereignisse für ihre Erzählungen zurecht. Als Paradebeispiel dient hier wohl Invasion Englands durch Napoleon, was diesem in der Realität ja niemals gelang.
Im sechsten Teil verlassen Noviks Protagonisten Europa und begeben sich aus unterschiedlichen Gründen nach Australien, anfänglich in die neue Kolonie Sydney. Auch hier beweist sie wieder gute Kenntnisse oder zumindest gute Recherche Arbeit, sowohl in geographischer Hinsicht als auch in der Geschichte. Als neue, interessante Figur des realen Lebens taucht in diesem Teil nun Captain Bligh auf, den wohl fast jeder Mensch aus der Geschichte „Meuterei auf der Bounty“ kennt und der in seinem späterem Leben tatsächlich als Gouverneur von New-South-Wales tätig war. Aus der alten europäischen „Garde“ werden Temeraire und Laurence nur von zwei bekannten Menschen und einem Drachen, der feuerspeienden und sehr widerspenstigen Iskierka begleitet, während alte Feinde und Widersacher sich erst später ins Getümmel stürzen.
Stilistisch schließt die Autorin ebenfalls nahtlos an die Qualität ihrer Vorgängerromane an. Sehr schnell ist man als Leser wieder gefangen in ihrer Welt, die aufgrund ihrer Realitätsnähe doch so viel Potential für Identifikation bietet, dass man sich schon auf Seite 100 befindet, bevor man es überhaupt richtig bemerkt hat. Allenfalls der mittlerweile berüchtigte Humor Noviks kommt gefühlt etwas kürzer und spärlicher daher als in den Werken davor. Aber das mag auch ein aufgrund der langen Wartezeit trügerisches, subjektives Gefühl sein, welches sich in der freudigen Erwartung der letzten Tage eingestellt hatte. Auch der Eindruck, die Protagonisten kämen nur relativ passiv daher, mag der geballten Action der Vorgänger geschuldet sein.
Das Buchcover der Penhaligonausgabe ist wie bereits das Letzte trotz des Taschenbuchformats als hochwertig zu bezeichnen und die Broschierung fasst sich gut an. Wäre es Leder, könnte man sich wirklich vorstellen, es sei Drachenhaut gebunden ("Verzeih, Temeraire!"
) Lediglich das Format weicht erneut von dem der ersten vier Ausgaben ab. Wer hier für sein Buchregal auf Perfektion achten möchte, dem seien die Nachfolge-Ausgaben aus dem Hause blanvalet empfohlen, die dann wieder das „richtige“ Format haben werden. Die Neuauflage von Teil Fünf erscheint im Januar 2011.
Wie auch immer – „Drachenflamme“ ist erneut ein lesenswertes Meisterstück einer Autorin, von der man hoffentlich bald noch mehr hören wird. Es wäre ein Genuss, wenn Peter Jackson bald mit der Verfilmung beginnen würde.
Viel Spaß mit Temeraire und seinen Kängurus in Australien wünscht euch
Euer Tufir
Naomi Novik wurde am 30. April 1973 in New York geboren. Sie studierte Englische Literatur an der Brown University und erwarb einen Master in Informatik an der Columbia University. Sie war an Design und Entwicklung des Computerspiels Neverwinter Nights: Schatten von Undernzit beteiligt, bis sie das Schreiben dem Spieledesign vorzog.
Ihr erster Roman, „His Majesty's Dragon“, der die Reihe Temeraire (dt. Die Feuerreiter Seiner Majestät) beginnt, ist eine alternative Geschichte der Napoleonischen Kriege in einer Welt, in der Drachen im Luftkampf eingesetzt werden. Im Jahre 2007 wurde Naomi Novik mit dem Compton Crook/Stephen Tall Award für das beste Erstlingswerk im Bereich Science Fiction/Fantasy für „His Majesty's Dragon“ ausgezeichnet.
Im September 2006 wurde berichtet, dass Peter Jackson (Herr der Ringe-Trilogie) die Rechte zur Verfilmung der Temeraire Reihe erworben hat. Im Dezember 2009 wurde präzisiert, dass es sich um eine TV-Serien-Adaption handeln soll.
Vielen Dank an den Penhaligon-Verlag der diese Rezension ermöglichte.
Links zu den anderen Rezensionen:
• Drachenbrut
• Drachenprinz
• Drachenzorn
• Drachenglanz
• Drachenwacht
Nach 20 Monaten des Wartens gönnt Naomi Novik seit dem 25. Oktober endlich ihren deutschsprachigen Fans die Fortsetzung ihres Epos um den Himmelsdrachen Temeraire und seines Freundes und Reiters Will Laurence. In den ersten fünf Teilen ihres Werkes brannte die Autorin ein Ideenfeuerwerk ab, dass durchaus geeignet schien, sich in die Annalen der ganz großen Fantasyautoren einzureihen. Dazu bestach sie mit brillanten Kenntnissen der europäischen Geschichte und der darin handelnden Personen und rückte sich diese Ereignisse für ihre Erzählungen zurecht. Als Paradebeispiel dient hier wohl Invasion Englands durch Napoleon, was diesem in der Realität ja niemals gelang.
Im sechsten Teil verlassen Noviks Protagonisten Europa und begeben sich aus unterschiedlichen Gründen nach Australien, anfänglich in die neue Kolonie Sydney. Auch hier beweist sie wieder gute Kenntnisse oder zumindest gute Recherche Arbeit, sowohl in geographischer Hinsicht als auch in der Geschichte. Als neue, interessante Figur des realen Lebens taucht in diesem Teil nun Captain Bligh auf, den wohl fast jeder Mensch aus der Geschichte „Meuterei auf der Bounty“ kennt und der in seinem späterem Leben tatsächlich als Gouverneur von New-South-Wales tätig war. Aus der alten europäischen „Garde“ werden Temeraire und Laurence nur von zwei bekannten Menschen und einem Drachen, der feuerspeienden und sehr widerspenstigen Iskierka begleitet, während alte Feinde und Widersacher sich erst später ins Getümmel stürzen.
Stilistisch schließt die Autorin ebenfalls nahtlos an die Qualität ihrer Vorgängerromane an. Sehr schnell ist man als Leser wieder gefangen in ihrer Welt, die aufgrund ihrer Realitätsnähe doch so viel Potential für Identifikation bietet, dass man sich schon auf Seite 100 befindet, bevor man es überhaupt richtig bemerkt hat. Allenfalls der mittlerweile berüchtigte Humor Noviks kommt gefühlt etwas kürzer und spärlicher daher als in den Werken davor. Aber das mag auch ein aufgrund der langen Wartezeit trügerisches, subjektives Gefühl sein, welches sich in der freudigen Erwartung der letzten Tage eingestellt hatte. Auch der Eindruck, die Protagonisten kämen nur relativ passiv daher, mag der geballten Action der Vorgänger geschuldet sein.
Das Buchcover der Penhaligonausgabe ist wie bereits das Letzte trotz des Taschenbuchformats als hochwertig zu bezeichnen und die Broschierung fasst sich gut an. Wäre es Leder, könnte man sich wirklich vorstellen, es sei Drachenhaut gebunden ("Verzeih, Temeraire!"
) Lediglich das Format weicht erneut von dem der ersten vier Ausgaben ab. Wer hier für sein Buchregal auf Perfektion achten möchte, dem seien die Nachfolge-Ausgaben aus dem Hause blanvalet empfohlen, die dann wieder das „richtige“ Format haben werden. Die Neuauflage von Teil Fünf erscheint im Januar 2011.Wie auch immer – „Drachenflamme“ ist erneut ein lesenswertes Meisterstück einer Autorin, von der man hoffentlich bald noch mehr hören wird. Es wäre ein Genuss, wenn Peter Jackson bald mit der Verfilmung beginnen würde.
Viel Spaß mit Temeraire und seinen Kängurus in Australien wünscht euch
Euer Tufir
Naomi Novik wurde am 30. April 1973 in New York geboren. Sie studierte Englische Literatur an der Brown University und erwarb einen Master in Informatik an der Columbia University. Sie war an Design und Entwicklung des Computerspiels Neverwinter Nights: Schatten von Undernzit beteiligt, bis sie das Schreiben dem Spieledesign vorzog.
Ihr erster Roman, „His Majesty's Dragon“, der die Reihe Temeraire (dt. Die Feuerreiter Seiner Majestät) beginnt, ist eine alternative Geschichte der Napoleonischen Kriege in einer Welt, in der Drachen im Luftkampf eingesetzt werden. Im Jahre 2007 wurde Naomi Novik mit dem Compton Crook/Stephen Tall Award für das beste Erstlingswerk im Bereich Science Fiction/Fantasy für „His Majesty's Dragon“ ausgezeichnet.
Im September 2006 wurde berichtet, dass Peter Jackson (Herr der Ringe-Trilogie) die Rechte zur Verfilmung der Temeraire Reihe erworben hat. Im Dezember 2009 wurde präzisiert, dass es sich um eine TV-Serien-Adaption handeln soll.
Vielen Dank an den Penhaligon-Verlag der diese Rezension ermöglichte.
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• Drachenbrut
• Drachenprinz
• Drachenzorn
• Drachenglanz
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