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Sci-Fi / Fantasy Der Widerstand - David Weber

Arabascan

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Bei David Webers Werk ‚Der Widerstand’ handelt es sich um einen… nennen wir es einen apokalyptischen Sci-Fi Roman. In der nicht allzu fernen Zukunft, während der Krieg in Afghanistan noch tobt, wird die Erde von einem unbekannten Feind angegriffen, größere Städte auf der ganzen Welt vernichtet und Milliarden getötet. Die Menschheit schlägt zurück, mit einer für den Angreifer komplett unerwarteten Kraft doch trotzdem schaffen diese es, auf der Erde ihre Stützpunkte aufzubauen, ganze Landstriche unter ihre Kontrolle zu bekommen. Die militärische Stärke der wolfsähnlichen Wesen, die Shongairi ist überragend aber der Widerstand unter den Menschen ist erbittert, beide Seiten werden im Krieg zermürbt. Und die Menschen haben noch ein Ass im Ärmel mit dem selbst sie nicht gerechnet hätten.

Es hat nicht lange gedauert, nachdem ich mich in dieses Buch eingelesen habe und es hat mich komplett gefesselt. Der Autor berücksichtigt in diesem Werk viele Merkmale, die in anderen Sci-Fi-Werken häufig vernachlässigt werden, so zum Beispiel wird der Psychologie der Menschen UND Aliens eine große Bedeutung beigemessen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der Angreifer und Verteidiger beschrieben, wobei beide Seiten, entschuldigt die Wortwahl, sehr ‚menschlich’ beschrieben werden, sodass man stellenweise sogar Mitleid für die ‚Angreifer’ empfindet, falls sie wieder einmal angegriffen werden. Gleichzeitig wird auch die Militärgeschichte stark einbezogen. Ich will, um nicht zu viel zu verraten ein Beispiel aus der menschlichen Geschichte aufgreifen: Japan war lange Zeit eine Hochkultur, auch militärisch, verlor seine Bedeutung aber mit dem zunehmenden Kontakt mit der westlichen Kultur, durch die Dekadenz der Samurai und einer zu langen Zeit des Friedens. Ein ähnliches ‚Problem’ wird auch in dem Roman thematisiert.

Die Charaktere die in dem Buch beleuchtet werden wirken zwar teilweise ein wenig flach, was allerdings auch daran liegt, dass das Buch sich auf den Widerstand an sich konzentriert und weniger auf die Interaktion und Psyche der Charaktere an sich. Trotzdem beginnt man spätestens nach dem Angriff der Shongairi mit ihnen mitzufiebern.

Jedoch hat das Buch auch seine Schattenseiten. Am Ende, soviel sei verraten, gibt es einen großen Storytwist, auf den vorher auch schon der eine oder andere Hinweis zuarbeitet. Derer gibt es aber deutlich zu wenig in dem Buch und so fühlt man sich doch ein wenig vor den Kopf gestoßen, als plötzlich… nun, um herauszufinden, was noch passieren wird, müssen sie sich das Buch schon kaufen. Und wer vorher schon errät was passieren wird, verdient meinen Respekt, für mich kam dies nämlich absolut unerwartet.


Zudem wurde das Buch teilweise schlecht übersetzt bzw. haben sich Wortfehler eingeschlichen, wie man sie sonst nur aus diversen Computerspielen gewohnt ist. So brauchte ich an einer Stelle etwas Zeit um zu begreifen dass mit ‚Feuer im Loch’ das Englische ‚Fire in the hole’ gemeint ist, was im Deutschen etwa ‚Zündung’ bedeutet.


Und schließlich fiel mir noch eines auf: So episch dieser Roman ist, so viel epischer hätte er als beispielsweise Trilogie sein können. Das Setting eines Widerstandes gegen Außerirdische, wie es von Weber geschildert wird, hätte zu so viel mehr ausgeweitet werden können. Das Zwischenmenschliche, die Konflikte zwischen ehemaligen Feinden vor dem Angriff aus dem All und der tägliche Überlebenskampf auf einem Planeten, dessen Infrastruktur fast komplett zerstört wurde werden zwar hier und da angedeutet, aber leider auch nicht mehr.


Mein Fazit: Bei dem ‚Widerstand’, handelt es sich um ein sehr unterhaltsames Werk, das sein Geld auf jeden Fall wert ist. Es ist entspannend zu lesen und trumpft mit einem interessanten Setting und einer noch interessanteren Umsetzung auf. Wenn jemand ‚Krieg der Welten’ gesehen und genossen hat, wird er dieses Buch lieben. Umso mehr muss ich deswegen dem Bastei-Lübbe-Verlag danken, dafür, dass er das Buch bereitgestellt hat!
 
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