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Sci-Fi / Fantasy Der magische Reif (Das Buch der Zeit 3)

Tufir

Drachling
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Mit einem deutlich mehr an Seiten als bei den beiden Vorgängern führt Guillaume Prévost seine Trilogie um das Buch der Zeit mit „Der magische Reif“ dem Ende entgegen. Nachdem es Sam am Ende von Teil 2 gelang, seinen Vater aus den Klauen von Vlad Tepes, auch genannt Dracula, zu retten setzt der Autor seine Geschichte ein paar Tage später fort. Mit einem gelungenen Kniff schafft er die Voraussetzung, dass Sam im Weiteren auch ohne Hilfe durch die Zeit reisen muss, in dem er Allan, Sams Vater ins Koma schickt. Die letzten Worte, die Sam aus dem Mund seines Vaters hörte, waren die, die ihm sagten, dass mit dem magischen Reif die Möglichkeit bestünde, seine tödlich verunglückte Mutter zu „retten“. Nun zermartert sich der arme Sam den Kopf, wie er wohl seine Mutter retten könnte, ohne die Gesetze der Zeit, die zu beachten ihn der ägyptische Hohepriester auftrug, zu verletzen. Als dann auch noch der mysteriöse Unbekannte aus dem zweiten Teil wieder aktiv wird und sich durch die Entführung von Sams Freundin Alicia als ein wirklicher Widersacher entpuppt, wird das Chaos perfekt und Sam muss seinen ganzen Intellekt zum Einsatz bringen.

Teil drei bringt Sam wieder in verschieden Zeiten und an verschiedene Orte, darunter das Grab des chinesischen Kaisers Quin und seiner Terracotta-Armee sowie ins Rom des 16. Jahrhunderts just zu dem Tag, als die Stadt von der Armee Karls gestürmt wird, weil Papst Clemens auf der falschen Seite steht.

Mehr als einmal gerät man als Leser in Prévost Falle, schaut auf die Anzahl der noch zu lesenden Seiten und fragt sich, was er da noch alles reingepackt haben mag. Und tatsächlich gelingt es dem Autor dann ein paar Seiten später, das verdeckende Tuch zu lüften und den Leser zu überraschen. Diese Aussage mag nun ein wenig danach klingen, als versuchte Prévost die Geschichte zu strecken, dem ist jedoch mitnichten so. Die Wendungen in der Handlung bleiben stets logisch und nachvollziehbar, die Spannung steigt dadurch stetig und das Fieber, endlich das Ende zu erfahren, nimmt kontinuierlich zu.

Einzig und allein das Ende ist und bleibt – wie in vielen anderen Zeitreise-Erzählungen der Literatur auch – verwirrend. Offensichtlich ist es dem menschlichen Geist nicht gegeben die Kausalitäten und deren Veränderungen innerhalb einer Zeitreise logisch zum Abschluss zu bringen, es sei denn man setzt voll auf das Zeit-Paradoxon. Aber egal – Prévosts Schluss mag für Hardcore Zeitreise Fans ein wenig zu sehr im Friede, Freude, Eierkuchen Gefühl untergehen - für ein Jugendbuch ist es sicherlich ein klassisches Ende mit einem strahlenden Helden, von dem jedoch keiner so richtig weiß.

Alles in Allem darf auch das dritte und abschließende Buch dieser Reihe eine gute Punktzahl für sich beanspruchen, wobei es auch dieses Mal wieder sowohl für Erwachsene als auch für Jugendliche der gleiche Wert ist, vor allem weil sich erneut der hervorragende gestaltete Spannungsbogen diesen Verdienst fast alleine erarbeitet . Neun (9) von zehn (10) Punkten verdient das Buch und der fehlende Punkt zur Topwertung entspringt dem etwas verwirrenden Ende.

Viel Spaß beim Schmökern!
wünscht euch Euer Tufir


Über den Autor:
Guillaume Prévost, geboren 1964, ist ein Geschichtslehrer und in Frankreich gefeierter Autor historischer Thriller. „Das Buch der Zeit“ ist sein erstes Kinder-/Jugendbuch. Er lebt nahe Versailles, Frankreich.

Über die Übersetzerin:
Anke Knefel, 1964 geboren, studierte Englisch und Französisch und arbeitete als Lektorin, bevor sie freie Übersetzerin und Texterin wurde. Sie lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf an einem großen See in der Nähe von Hamburg.

Layout / Cover Art:
Christian Broutin ist ein französischer Illustrator und Künstler, der am 5. März 1933 in Chartres geboren wurde. Er hat vor allem Einbände für Jugendbücher und Briefmarken für die französische Post gestaltet und dafür auch diverse Preise erhalten. Es gibt einen Wikipedia Eintrag über ihn und er hat eine eigene Homepage. Beides liegt (leider) nur in französischer Sprache vor.


Diese Rezension entstand in freundschaftlicher Zusammenarbeit der RPG-Foren.com und DSA-Fantasy.de - Vielen Dank auch an den Arena-Verlag.
 
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