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Sci-Fi / Fantasy Der Keller der Geheimnisse (EXIT - Das Buch)

Luzifer

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Titel: Der Keller der Geheimnisse (EXIT - Das Buch)
Autor: Inka Brand, Markus Brand, Anna Maybach, Silvia Christoph, Burkhard Schulz
Genre(s): Jugendroman, Rätselbuch
Aufmachung: Taschenbuch
Seiten: 144
Format: 217x153x16mm
Verlag: Kosmos
Erscheinungsdatum: Oktober 2017
ISBN-10: (Amazon): 3440156974
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Rezensiere ich hier jetzt ein Spiel oder ein Buch? Der Keller voller Rätsel wurde von Kosmos direkt neben der gesamten EXIT Spielereihe beworben. Diese kenne ich nur zu gut und habe schon alle bereits veröffentlichten gespielt und auch einige davon hier rezensiert (Pharao, Ewiges Eis, Orient-Expresse). Also gilt es Rätsel zu lösen. Beim Öffnen wird mir auch gleich mitgeteilt, dass ich drei Zahlenbänder ausschneiden muss und vorne im Buch wieder zusammenbasteln darf. Hier kann ein dreistelliger Code eingestellt und gleichzeitig ausgelesen werden, der später auf Seitenzahlen verweist. Händische Spielerei. Somit muss es ein Spiel sein.

Jetzt halte ich das Werk in meinen Händen und beginne zu lesen und zu lesen und zu lesen… Und nach Seite 42 kommt mir auf einmal eine tückischer Verdacht: Ich halte ein Buch in den Händen! Je länge ich darüber nachdenke umso klarer die Erkenntnis: Der Keller voller Rätsel ist ein Buch. 144 Seiten voller Text. Die Kategorie steht für mich fest! (Hilfreich ist auch ein Blick aufs Cover. Da steht sicherheitshalber auch EXIT-Das Buch) Und darüber hinaus ist es ein Jugendbuch. Auch das wird im Verlauf der gelesenen Geschichte sehr schnell äußerst deutlich. Ein Jugendroman, der das Ziel hat drei Jugendliche in einen Keller einzusperren. Einen Keller, dem sie natürlich entkommen wollen. Um zu entkommen müssen sie Rätsel lösen. Und urplötzlich besteht eine gedankliche Verbindung zwischen Escape Räumen, der EXIT-Reihe und der Story im Roman.

Zugegeben, diese Story ist dermaßen konstruiert, dass es schon einiges an gutem Willen erfordert, um ihr folgen zu wollen. Dieser gefühlt genötigte Entwurfs eines „natürlichen“ Live-Escape-Raumes im Roman schreit förmlich nach einem Augenrollen.

Eine weitere Erkenntnis trifft mich schlagartig: Ich bin die falsche Zielgruppe. Allein mein Alter macht mich definitiv zum unpassenden Ansprechpartner für Schülerprobleme. Der Schwierigkeitslevel der Rätsel bringt mich nicht ins Schwitzen. Hier und da muss ich überlegen, aber ich erfahre bei den insgesamt 10 Rätseln keine gedankliche Hürde, die mich wirklich herausfordert. Ich würde zwar gerne für diese Rezension eine Einschätzung geben, wie gut das Buch für Jugendliche hypothetisch geeignet ist. Aber das kann ich mit meinen 37 Jahren leider nicht. Die Zeit ist einfach vorbei. Als Erwachsener habe ich mich phasenweise beim Lesen des Buches gelangweilt. Der Roman ist von der Autorin klar als Jugendroman geschrieben worden und die Rätsel sind vom Ehepaar Brand für dieses Alter angedacht.

Die Mechanik eines Rätselbuches an sich fand ich dahingegen von Anfang an interessant und sie erinnerte mich auch ein wenig an andere Abenteuerbücher. Die Lösung der Rätsel stellt jeweils das neue Kapitel dar, zu dem man im Buch springen muss. Betrügen ist dadurch zwar immer noch möglich, aber deutlich erschwert. Das muss man aber auch gar nicht. Für den Fall der Fälle, dass man das Rätsel nicht lösen kann, befinden sich im Buch Hinweise, die freigerubbelt werden können. Zu jedem Rätsel gibt es erst mal zwei Tipps, bevor sich die Komplettlösung hinter einem dritten Stern verbirgt. Um manche Rätsel zu lösen benötigt man hier und da Schere und Bleistift. Das Buch wäre grundsätzlich danach noch als reiner Roman lesbar. Die Rätsel wären jedoch uninteressant, weil teilweise vorgelöst oder die Seiten kaputt. Es ist jedoch durchweg möglich die Seiten zu kopieren und hierdurch das Buch unbeschadet zu lassen. Da es sowieso nur 10 Rätsel sind, ist der Aufwand hierzu überschaubar. UND der Roman könnte somit auch weiter gegeben werden.


Fazit

Eine interessante Mechanik und ich als Erwachsener als falsche Zielgruppe. Diese Einsicht nehme ich aus dem Keller der Geheimnisse mit. Ein Jugendroman ist nichts für mich, aber ich schiele schon mal auf die Weiterentwicklung der EXIT-Buchreihe mit „Tagebuch 29“. Mit ähnlicher Mechanik (darüber hinaus noch soll ein Smartphone benötigt werden), dafür aber 63 Rätsel und einem höheren Schwierigkeitsgrad könnte es eher etwas für mich sein.

Aus den genannten Gründen nehme ich für Keller der Geheimnisse keine Bewertung wie sonst vor. Das empfände ich als unfair. Ich reiche das Buch an mein Patenkind weiter. Ihre Erfahrungen werde ich an dieser Stelle berichten.

Vielen Dank an den Kosmos Verlag, welcher diese Rezension ermöglichte.

Hier gehts zur Seite des Verlags.

 
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