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Sci-Fi / Fantasy Caylebs Plan

Tufir

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Caylebs Plan – David Weber

Caylebs Plan“ ist nun der zweite Teil des dritten Teils (somit für Deutschland der 6. Teil) von David Webers Anthologie um Nimue Alban und die mittelalterliche Welt Safehold.

Verständlich, dass die Geschichte aus dem fünften Teil ohne Übergänge und Rückblenden fortgesetzt wird. Wer einen Abriss der Geschehnisse benötigt, dem sei hier geholfen, auch wenn damit eine gewisse Wiederholung notwendig wird. Aber der Verlag möchte es ja so.

Sei’s drum: Die Menschheit wurde vor einigen hundert Jahren im Weltraum fast vollständig ausgelöscht von Aliens, die nicht willens waren, die menschliche Expansion zu dulden. Lediglich ein kleiner Rest dieser Menschheit rettete sich auf den Planeten Safehold und begann damit, neu anzufangen. Nach einem Streit zweier gegensätzlicher Parteien, „gewannen“ diejenigen, die dafür plädierten, eine Gesellschaft ohne moderne Technik aufzubauen. Sie etablierten eine Religion, die genau dies sicherstellen soll. Nimue Alban gehörte zur Opposition. Zum Überleben wurde ihr Geist in einen Cyborg transferiert und dieser mehrere hundert Jahre stillgelegt, damit ihn niemand entdeckt. Mittlerweile erwacht, versucht Nimue nun, die theokratisch geführte, multinationale Gesellschaft des Planeten aus dem Mittelalter heraus zu führen.

In „Caylebs Plan“ kommt die in Teil fünf begonnene Invasion Corisandes endlich zum Abschluss und beschäftigt sich dann im Weiteren mit den Konsequenzen daraus und denen aus dem misslungenen Attentatsversuch auf Sharleyan, Caylebs Ehefrau und Kaiserin des Reiches.

Erneut gilt, dass wer die Vorgänger nicht gelesen hat, sich mitunter an der einen oder anderen Stelle fragt, worauf Weber anspielt. Trotzdem ist es auch hier für das Verständnis des Romans nicht unbedingt notwendig, die anderen Teile zu kennen (dies gilt sogar für den direkten Vorgänger teil fünf) – allerdings wird jeder Leser sicherlich neugierig werden darauf, wie die vorangegangene Entwicklung vonstatten gegangen ist.

Webers Schreibstil kann gegenüber dem fünften Teil nicht verändert sein, da das Original ja an einem Stück veröffentlicht wurde. Er ist also wieder gut, flüssig und ohne stilistischen oder pseudowissenschaftliche Auslassungen und weist immer noch einen klar erkennbaren Hang zu ausschweifenden „Belehrungen“ in politischen, theologischen und militärtechnischen Belagen auf. Wer sich ein weiteres Mal durch diese Längen beißt, wird mit der Erkenntnis belohnt, dass Weber immer noch nicht versucht, seine Geschichte in die Länge zu ziehen und dass all diese „Vorlesungen“ wirklich Hand und Fuß haben. Wer jedoch an derlei Dingen keinen Spaß hat, wird vermutlich auch bei diesem Teil schnell die Notbremse ziehen und das Buch zur Seite legen. Trotz dieser für die meisten Leser wohl eher „negativen“ Schreibwut des Autors, wird die Geschichte an sich hochgradig spannend fortgesetzt und ist auch dieses Mal lesenswert zu nennen. Auch der sarkastisch-ironische Humor kommt wieder zu seinem Recht, wenn erneut die Sprache auf die Frau im männlichen Cyborg-Körper kommt. Für Weber-Fans und Liebhaber solcher detaillierten Erzählungen ist daher auch diese Fortsetzung erneut ein Highlight mit einer Mischung aus mittelalterlicher Low-Fantasy und Science-Fiction.

Zum Ende sei noch vermerkt, dass im Gegensatz zum letzten Buch das Cover in diesem Fall durchaus eine gewisse Existenzberechtigung beanspruchen darf und endlich einmal näher – wenn auch nur ein wenig – am Inhalt liegt als bislang bei dieser Reihe!

Teil 7 ist für September 2011 angekündigt!

Trotzdem viel Spaß beim Schmökern wünscht
Euer Tufir


David Mark Weber (geboren am 24. Oktober 1952 in Cleveland, Ohio) ist ein US-amerikanischer Science-Fiction- und Fantasyautor. Sein Hauptfach während des Collegestudiums war Geschichte. Als Nebenfächer belegte er Politikwissenschaft, Englische Literatur, Englisch, Vergleichende Religionswissenschaft und Soziologie. Sein Hauptinteressengebiet ist die Militärgeschichte. Weber lebt in Greenville (South Carolina). Seine Geschichten spielen meist in Szenarien mit wohl durchdachten und rational erklärten Technologien und Gesellschaften. Selbst magische Kräfte werden im Handlungskontext durch rationale Gesetze und Prinzipien gestützt und erklärt. Viele seiner Geschichten behandeln militärische Themen und gehören in das Genre der Militär-Science-Fiction. Dabei lässt er immer wieder militärhistorische Fakten und Daten einfließen. Ein besonderes Augenmerk richtet er auf die Geschlechterrollen im Militär. Dies setzt er um, indem er weibliche Hauptfiguren in traditionell männliche Bereiche platziert und sie mit Herausforderungen für Frauen in Militär und Politik konfrontiert.

Unser Dank geht an den Bastei-Lübbe-Verlag, der uns diese Rezension ermöglichte.

Links zu Rezensionen der anderen Teile:

 
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