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Sci-Fi / Fantasy Die Invasion

Tufir

Drachling
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Die Invasion

Mit „Die Invasion“ legt David Weber nun die Fortsetzung seiner Buchreihe um seine Hauptfigur Nimue Alban vor, die mit „Operation Arche“ begann. Dies ist der 1. Teil des 3. Teils (also der 5. Teil) – dies trifft aber nur auf Deutschland zu, wo der Heyne Verlag die relativ dicken Werke Webers in zwei Einzelteile trennt. Die amerikanischen Originale erscheinen bei Tor Books immer komplett. Der deutsche Teil 6, „Caylebs Plan“, erscheint Ende November 2010.

Vollkommen nahtlos setzt der Autor seine Geschichte um die „neue“ Menschheit fort, auf Rückblenden wird komplett verzichtet und wer die Vorgänger nicht gelesen hat, fragt sich mitunter an der einen oder anderen Stelle, worauf Weber anspielt. Trotzdem ist es für das Verständnis des Romans nicht unbedingt notwendig, die anderen Teile zu kennen – allerdings wird jeder Leser sicherlich neugierig werden darauf, wie die vorangegangene Entwicklung vonstatten gegangen ist.

Sei’s drum: Die Menschheit wurde vor einigen hundert Jahren im Weltraum fast vollständig ausgelöscht von Aliens, die nicht willens waren, die menschliche Expansion zu dulden. Lediglich ein kleiner Rest dieser Menschheit rettete sich auf den Planeten Safehold und begann damit, neu anzufangen. Nach einem Streit zweier gegensätzlicher Parteien, „gewannen“ diejenigen, die dafür plädierten, eine Gesellschaft ohne moderne Technik aufzubauen. Sie etablierten eine Religion, die genau dies sicherstellen soll. Nimue Alban gehörte zur Opposition. Zum Überleben wurde ihr Geist in einen Cyborg transferiert und dieser mehrere hundert Jahre stillgelegt, damit ihn niemand entdeckt. Mittlerweile erwacht, versucht Nimue nun, die theokratisch geführte, multinationale Gesellschaft des Planeten aus dem Mittelalter heraus zu führen.

Webers Schreibstil ist gut, flüssig und ohne stilistischen oder pseudowissenschaftliche Auslassungen, doch weist er einen klar erkennbaren Hang zu ausschweifenden „Belehrungen“ in politischen, theologischen und militärtechnischen Belagen auf. Wer sich durch diese Längen beißt, wird zwar erkennen können, dass Weber mitnichten versucht, seine Geschichte in die Länge zu ziehen und dass all diese „Vorlesungen“ wirklich Hand und Fuß haben, wer jedoch an derlei Dingen keinen Spaß hat, wird vermutlich schnell die Notbremse ziehen und das Buch zur Seite legen. Trotz dieser für die meisten Leser wohl eher „negativen“ Schreibwut des Autors, ist die Geschichte an sich hochgradig spannend erzählt und durchaus lesenswert zu nennen. Selbst der Humor kommt nicht zu kurz, wenn mal wieder die Sprache auf die Frau im männlichen Cyborg-Körper kommt. Für Weber-Fans und Liebhaber solcher detaillierten Erzählungen ist daher auch diese Fortsetzung erneut ein Highlight mit einer Mischung aus mittelalterlicher Low-Fantasy und Science-Fiction.

Zum Ende sei noch vermerkt, dass wer aufgrund des Buchcovers zu diesem Werk greifen wird, sicherlich tief enttäuscht werden wird. Cover und Geschichte haben so viel miteinander gemeinsam, wie ein Schwert und eine Maschinenpistole!

Trotzdem viel Spaß beim Schmökern wünscht
Euer Tufir

David Mark Weber (geboren am 24. Oktober 1952 in Cleveland, Ohio) ist ein US-amerikanischer Science-Fiction- und Fantasyautor. Sein Hauptfach während des Collegestudiums war Geschichte. Als Nebenfächer belegte er Politikwissenschaft, Englische Literatur, Englisch, Vergleichende Religionswissenschaft und Soziologie. Sein Hauptinteressengebiet ist die Militärgeschichte. Weber lebt in Greenville (South Carolina). Seine Geschichten spielen meist in Szenarien mit wohl durchdachten und rational erklärten Technologien und Gesellschaften. Selbst magische Kräfte werden im Handlungskontext durch rationale Gesetze und Prinzipien gestützt und erklärt. Viele seiner Geschichten behandeln militärische Themen und gehören in das Genre der Militär-Science-Fiction. Dabei lässt er immer wieder militärhistorische Fakten und Daten einfließen. Ein besonderes Augenmerk richtet er auf die Geschlechterrollen im Militär. Dies setzt er um, indem er weibliche Hauptfiguren in traditionell männliche Bereiche platziert und sie mit Herausforderungen für Frauen in Militär und Politik konfrontiert.

Unser Dank geht an den Bastei-Lübbe-Verlag, der uns diese Rezension ermöglichte.

Links zu Rezensionen der anderen Teile:

 
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