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Sci-Fi / Fantasy Star Wars - Wächter der Macht 01 - Intrigen

Integra

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Wächter der Macht heisst die neue, neunteillige StarWars-Reihe, in der Aaron Allston zusammen mit Troy Denning und Karen Travis ein StarWars-Universum beschreiben, das sich nach dem Yuuzhan Vong-Krieg und den Ereignissen in der “Dunkles Nest”-Trilogie noch immer im Aufruhr befindet und dessen neue politische Strukturen sich noch nicht gefestigt haben.

Die drei Autoren haben sich alle bereits mit anderen StaWars-Romanen einen Namen gemacht. Bei Aaron Allston sind da vor allem die Bände der X-Wing-Reihe erwähnenswert.

Der erste Band der Reihe heisst Intrigen und ist im Oktober 2008 bei Blanvalet erschienen. Die Handlung beginnt 40 NSY ("nach der Schlacht von Yavin"), d.h. 36 Jahre nach den Ereignissen in Die Rückkehr der Jediritter. Recht gemächlich entspinnt sich die Handlung mit einem Familientreffen bei den Solos, zu dem auch brav alle erscheinen und bei dem man sich recht schnell über politische Themen uneins wird (wie das eben so ist...).

Schon jetzt wird dem Leser klar, dass der heraufbrechende Konflikt zwischen Corellia, welches seine Unabhängigkeit anstrebt, und der Galaktischen Allianz die Familien entzweien wird, dass Han Solo und mit ihm Leia für seinen Heimatplaneten Corellia kämpfen wird – Tochter Jaina und Sohn Jacen jedoch mit ihrem Onkel Luke auf Seiten der Allianz stehen.

Die Protagonisten hingegen scheinen mit Blindheit geschlagen in ihr Schicksal zu rennen. Leia und Han nutzen ihr Insiderwissen, um Hochverrat zu begehen. Daraufhin scheitert die sorgsam geplante Aktion der Allianz fast vollständig und der bis dahin Kalte Krieg bricht offen aus. Mittendrin, aber auf verschiedenen Seiten, Wedge Antilles und seine Tochter, Jacen Solo und Ben Skywalker, Leia und Han, Mara und Luke...

Nach dem Disaster treffen sich beide Seiten schliesslich zu Friedensverhandlungen auf einer neutralen Station nahe Kuat. Diese wird nächtlicherweise von Attentätern heimgesucht, denen es trotz der vielen Jedi an Bord gelingt, Corellias Staatsoberhaupt Aidel Saxan zu töten.

Nun ist guter Rat teuer – der Frieden mit Corellia in weite Ferne gerückt – und auch sonst ziemlich viele Kinder in den Brunnen gefallen. Die Protagonisten gehen die Lösung der Probleme jeweils auf ihre eigene Art an. Die Jedi ziehen einzeln los, um Hinweise auf die Attentäter zu finden, Han und Wedge dürfen auf ihre alten Tage nochmal einen Prototypen in die Schlacht fliegen und Leia zieht hinter den Kulissen an den Strippen.

Das alles klingt verworren und liest sich auch auf etwa 500 Seiten verteilt nicht besser. Allston übernimmt sich etwas mit den Schilderungen der politischen Verhältnisse, klingt bemüht und umständlich. Desgleichen ermüden seine Erläuterungen technischer Details, die viel Tempo aus der eigentlich actionreichen Handlung nehmen. Die Charakterzeichnung fällt vor allem bei den Hauptcharakteren (Han, Luke, Leia und Mara) sehr flach aus, wohingegen die Nachwuchsjedi und vor allem Wedge Antilles besser wegkommen. Da scheint es fast, als wäre Allston ein wenig zu schüchtern, bei den großen Helden die eingetretenen Pfade zu verlassen.

Positiv fällt die plausible Entwicklung von Jacen Solo auf, die in ihrer Konsequenz für viel Spannung sorgt., Neben den gut beschriebenen Raumkämpfen ist sie einer der wenigen Lichtblicke in dem ansonsten recht drögen Roman.

Dem Autor zu Gute halten muss man, dass er die schwierige Aufgabe hat, die Bühne für den umfangreichen Metaplot einer Romanreihe zu bereiten und dabei möglichst allen Charakteren gerecht zu werden.

Neben Allstons Roman befinden sich in der Ausgabe von Blanvalet noch zwei Kurzgeschichten von Karen Traviss um Lord Vader (Nach seinem Ebenbild und die Fortsetzung Ein zweischneidiges Schwert). Beide sind kleine Kostbarkeiten und werten das Buch enorm auf.

Ebenfalls sehr gelungen ist die düstere und stimmungsvolle Cover Art von Jason Felix.

Insgesamt betrachtet ist es sicherlich kein Meilenstein unter den StarWars-Romanen, aber immerhin noch lesenswert und das selbst ohne die Kenntniss der vorangegangenen Entwicklungen nach den Filmen.
 
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