Integra
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"Im Verborgenen" ist der vierte Band der Clone Wars-Reihe, die im Star Wars-Universum angesiedelt ist. Die Ereignisse tragen sich vermutlich im Jahr 21 VSY (vor der Schlacht von Yavin) zu und füllen die Zeit zwischen Episode II und III.
Es ist der zweite Star Wars Roman aus der Feder von Karen Miller. Wie zuvor schon "Wilder Raum" ist auch dieser Band recht umfangreich geraten – mit über 500 Seiten bisher der längste der Reihe – was jedoch mitnichten daran liegt, dass die Autorin so viel zu erzählen hätte.
Etwa hundert Seiten lässt sie sich Zeit für eine Einleitung, in der Obi-Wan, Anakin und Ahsoka in einer verlustreichen Schlacht einen Angriff der Separatisten unter General Grievous auf den bothanischen Stützpunkt auf Kothlis zurückschlagen. Dabei liegt ihr Hauptaugenmerk weniger auf detailierten Beschreibungen der Kämpfe (kaum, dass die Schlacht begonnen hat, ist sie auch schon vorbei und alle Hauptprotagonisten sind schwer verwundet), sondern eher auf den Dialogen und Betrachtungen ihrer Charaktere davor und danach. Mitunter nimmt das absurde Züge an, wie wenn Obi Wan einen mehr als dreiseitigen inneren Monolog hält, bevor er einen Feuerbefehl erteilt – schließlich erwartet der Leser hier keinen Marcel Proust, sondern Star Wars!
Weiter geht es auf Corouscant, wo Anakin und Obi Wan einige Tage Fronturlaub verleben sollen. Daraus – wen wundert's – wird nichts, denn Obi Wans Freund Senator Bail Organa vermutet hinter der Übernahme des Hinterweltlerplaneten Lanteeb durch die Separatisten großes "Banta-Poodoo".
Sein Verdacht erhärtet sich, nach einem konspirativen Abendessen mit den beiden Jedi und Senatorin Amidala – und ehe die Nacht noch ganz vorbei ist, finden sich alle in den Rollen von verdeckten Ermittlern auf dem Weg zu dem unbedeutenden Planeten im Äusseren Rand wieder.
Für diese dünne Handlung benötigt Karen Miller fast dreihundert Seiten! Im weiteren Verlauf dämmert dem schon etwas gelangweilten Leser, dass sich die unkomplizierte Geschichte, um eine wohl kriegsentscheidende Super-Biowaffe kaum noch in diesem Band auflösen läßt und man nur den ersten Teil eines unglaublich aufgeblähten Zweiteilers in den Händen hält (dem Einband von Blanvalet ist das leider nicht zu entnehmen). Statt den actionverwöhnten StarWars-Fan mit packenden Lichtschwert-Duellen, Raumkämpfen und charismatischen Schurken bei der Stange zu halten, werden die vielen Seiten mit dick aufgetragenem Pathos und unglaublich dämlichen Dialogen gefüllt.
Die Autorin beschränkt sich – wie auch schon im Vorgänger "Wilder Raum" ausschliesslich auf die Sichtweise der CloneWars-Serie und hat sich nicht die Mühe gemacht, die abweichende Darstellung aus den Filmen oder Comics damit auszusöhnen. Die von Karen Traviss, ihrer (inzwischen ausgestiegenen) Mitautorin in der Serie ("Clone Wars 1" und "Keine Gefangenen") , geprägte düstere Atmosphäre des Niedergangs der Republik und des Jediordens durch den Verrat ihrer Ideale und durch den Einsatz einer Sklavenarmee, kommt nicht zum Tragen. Die von Traviss oft genutzte Möglichkeit, Personal aus dem Erweiterten Universum mit einzubeziehen und dem StarWars-Universum einen eigenen Stempel aufzudrücken, verschenkt Karen Miller – aber vielleicht ist das ja auch so gewollt.
Fazit:
Nach dem sehr schwachen Einstand mit "Wilder Raum" wird die Hoffnung des Lesers enttäuscht, dass es der Autorin in ihrem zweiten Roman für die Serie etwas besser gelingt, die Möglichkeiten zu nutzen, die das vielschichtige StarWars-Universum zu bieten hat. Das Buch ist dröge und bietet keine neuen Einsichten. Kritische Gedanken der Protagonisten beschränken sich auf: "Krieg ist schlecht."
Die überdehnte Handlung macht es unglaublich schwer, bis zum Ende dabei zu bleiben und am Schluss bleibt die bittere Erkenntnis: Man hätte seine Zeit sinnvoller nutzen können, als mit diesem Buch.
Keine Kaufempfehlung. Das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher.
Ein Wort noch zum Einband: Das einheitliche Layout – und damit der Wiedererkennungswert - der ersten drei Bände der Serie wurde komplett aufgegeben. Mag man gut finden oder auch nicht.
Die Autorin:
Karen Miller arbeitet als Autorin und wurde in Vancouver geboren. Nach ihrem Abschluss an der University of Technology in Sydney zog sie drei Jahre lang nach England. 2005 veröffentlichte sie ihr erstes Buch. Sie arbeitete in verschiedenen Berufen, unter anderem als Pferdezüchterin in England. Karen Miller lebt in Sydney und widmet sich ganz dem Schreiben. Sie schrieb die Star Wars-Romane Wilder Raum, Im Verborgenen und Clone Wars Gambit: Siege.
Mein Dank geht an den Blanvalet Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.
Es ist der zweite Star Wars Roman aus der Feder von Karen Miller. Wie zuvor schon "Wilder Raum" ist auch dieser Band recht umfangreich geraten – mit über 500 Seiten bisher der längste der Reihe – was jedoch mitnichten daran liegt, dass die Autorin so viel zu erzählen hätte.
Etwa hundert Seiten lässt sie sich Zeit für eine Einleitung, in der Obi-Wan, Anakin und Ahsoka in einer verlustreichen Schlacht einen Angriff der Separatisten unter General Grievous auf den bothanischen Stützpunkt auf Kothlis zurückschlagen. Dabei liegt ihr Hauptaugenmerk weniger auf detailierten Beschreibungen der Kämpfe (kaum, dass die Schlacht begonnen hat, ist sie auch schon vorbei und alle Hauptprotagonisten sind schwer verwundet), sondern eher auf den Dialogen und Betrachtungen ihrer Charaktere davor und danach. Mitunter nimmt das absurde Züge an, wie wenn Obi Wan einen mehr als dreiseitigen inneren Monolog hält, bevor er einen Feuerbefehl erteilt – schließlich erwartet der Leser hier keinen Marcel Proust, sondern Star Wars!
Weiter geht es auf Corouscant, wo Anakin und Obi Wan einige Tage Fronturlaub verleben sollen. Daraus – wen wundert's – wird nichts, denn Obi Wans Freund Senator Bail Organa vermutet hinter der Übernahme des Hinterweltlerplaneten Lanteeb durch die Separatisten großes "Banta-Poodoo".
Sein Verdacht erhärtet sich, nach einem konspirativen Abendessen mit den beiden Jedi und Senatorin Amidala – und ehe die Nacht noch ganz vorbei ist, finden sich alle in den Rollen von verdeckten Ermittlern auf dem Weg zu dem unbedeutenden Planeten im Äusseren Rand wieder.
Für diese dünne Handlung benötigt Karen Miller fast dreihundert Seiten! Im weiteren Verlauf dämmert dem schon etwas gelangweilten Leser, dass sich die unkomplizierte Geschichte, um eine wohl kriegsentscheidende Super-Biowaffe kaum noch in diesem Band auflösen läßt und man nur den ersten Teil eines unglaublich aufgeblähten Zweiteilers in den Händen hält (dem Einband von Blanvalet ist das leider nicht zu entnehmen). Statt den actionverwöhnten StarWars-Fan mit packenden Lichtschwert-Duellen, Raumkämpfen und charismatischen Schurken bei der Stange zu halten, werden die vielen Seiten mit dick aufgetragenem Pathos und unglaublich dämlichen Dialogen gefüllt.
Die Autorin beschränkt sich – wie auch schon im Vorgänger "Wilder Raum" ausschliesslich auf die Sichtweise der CloneWars-Serie und hat sich nicht die Mühe gemacht, die abweichende Darstellung aus den Filmen oder Comics damit auszusöhnen. Die von Karen Traviss, ihrer (inzwischen ausgestiegenen) Mitautorin in der Serie ("Clone Wars 1" und "Keine Gefangenen") , geprägte düstere Atmosphäre des Niedergangs der Republik und des Jediordens durch den Verrat ihrer Ideale und durch den Einsatz einer Sklavenarmee, kommt nicht zum Tragen. Die von Traviss oft genutzte Möglichkeit, Personal aus dem Erweiterten Universum mit einzubeziehen und dem StarWars-Universum einen eigenen Stempel aufzudrücken, verschenkt Karen Miller – aber vielleicht ist das ja auch so gewollt.
Fazit:
Nach dem sehr schwachen Einstand mit "Wilder Raum" wird die Hoffnung des Lesers enttäuscht, dass es der Autorin in ihrem zweiten Roman für die Serie etwas besser gelingt, die Möglichkeiten zu nutzen, die das vielschichtige StarWars-Universum zu bieten hat. Das Buch ist dröge und bietet keine neuen Einsichten. Kritische Gedanken der Protagonisten beschränken sich auf: "Krieg ist schlecht."
Die überdehnte Handlung macht es unglaublich schwer, bis zum Ende dabei zu bleiben und am Schluss bleibt die bittere Erkenntnis: Man hätte seine Zeit sinnvoller nutzen können, als mit diesem Buch.
Keine Kaufempfehlung. Das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher.
Ein Wort noch zum Einband: Das einheitliche Layout – und damit der Wiedererkennungswert - der ersten drei Bände der Serie wurde komplett aufgegeben. Mag man gut finden oder auch nicht.
Die Autorin:
Karen Miller arbeitet als Autorin und wurde in Vancouver geboren. Nach ihrem Abschluss an der University of Technology in Sydney zog sie drei Jahre lang nach England. 2005 veröffentlichte sie ihr erstes Buch. Sie arbeitete in verschiedenen Berufen, unter anderem als Pferdezüchterin in England. Karen Miller lebt in Sydney und widmet sich ganz dem Schreiben. Sie schrieb die Star Wars-Romane Wilder Raum, Im Verborgenen und Clone Wars Gambit: Siege.
Mein Dank geht an den Blanvalet Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.
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