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Sin Titulo

Shadow

Kampferprobt
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950
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68
Titel: Sin Titulo
Autor: Cameron Stewart
Künstler: Cameron Stewart
Genre(s): Mystery
Aufmachung: Hardcover
Seiten: 172
Format: 23,5 x 19cm
Verlag: Panini
Erscheinungsdatum: 17.06.2014
ISBN-13: 978-3862019588
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Inhalt:
Alex geht ins Pflegeheim seinen Großvater besuchen. Dort erfährt er, dass sein Großvater schon seit einem Monat verstorben ist. Er schämt sich für seine seltenen Besuche und nun bleibt ihm nur noch eine Schachtel mit Habseligkeiten. In ihr findet er ein Foto von seinem Großvater, der glücklich neben einer jungen Frau steht. Alex kennt sie nicht und beginnt Nachforschungen. Als er die Pfleger nach der Frau frägt, verhalten sie sich merkwürdig, als würden sie etwas verheimlichen.
Auf dem Friedhof, wo sein Großvater begraben liegt, trifft er zufällig jene junge Frau und folgt ihr. Diese führt ihn zu einem abgelegen Gebäude, wo Alex sogleich zusammengeschlagen wird.

Erläuterungen und Kritik:
Sin Titulo, auf Deutsch: "Ohne Titel" ist außergewöhnlicher als auf den ersten Blick scheint. Zunächst liest sich die Geschichte wie ein Thriller, entwickelt sich aber zu einer Mystery-Geschichte mit Tiefsinn. Traum und Realität werden miteinander verwoben, sodass Alex bald selbst nicht mehr weiß, was tatsächlich passiert ist und was nur in seinem Kopf stattgefunden hat. Die Traumszenen wecken düstere Erinnerungen an seine Vergangenheit, wie Konflikte mit und zwischen den Eltern oder gescheiterte Beziehungen. So frägt Alex sich hin und wieder, was er eigentlich falsch gemacht hat und ob es noch Hoffnung auf ein erfülltes Leben gibt.
Spannende Momente bietet die Suche nach der jungen Frau und ihrer Verbindung zu seinem Großvater. Der zwielichtige Altenpfleger Wesley ist sogar bereit Alex zu töten, falls er seine Nachforschungen fortsetzt. Überraschende Wendungen und interessante Charaktere fesseln den Leser bis zum packenden Finale. Allerdings bleiben am Ende einige Fragen offen, was unter Umständen eine leichte Unzufriedenheit hinterlassen könnte, andererseits gelingt es dem Leser vielleicht selbst, eine Antwort zu finden.
"Sin Titulo" verzichtet komplett auf Textkästchen, lebt somit von den Dialogen. Diese sind leicht verständlich, ohne platt zu wirken. In einer Szene kommen Sprechblasen vor, deren Inhalt man nicht lesen kann. So soll gezeigt werden, dass Alex das Gesprochene nicht hören kann. Eine interessante Darstellungsform bietet auch eine Szene, wo er einem Gespräch auf der anderen Seite der Tür lauscht. Da sind die Wörter unleserlicher. Geräusche werden, wie bei vielen Comics üblich, mit Lautmalerei dargestellt.

Außergewöhnlich ist auch die künstlerische Darstellung, da die Kolorierung durchgehend in Sepia Tönen gehalten ist. Das wirkt einerseits harmonisch unterstreicht aber gleichzeitig die düstere Atmosphäre. Der Zeichenstil ist eher schlicht, zum Beispiel handelt es sich bei den Augen einfach um Punkte. Trotzdem haben die Charaktere verschiedene Gesichtszüge, sind somit gut auseinanderzuhalten.
Veröffentlicht wurde Sin Titulo im Querformat 23,5 x 19cm, was sich ebenfalls von den meisten Werken abhebt. Ursprünglich erschien "Sin Titulo" nur online und brachte 2010 den Eisner Award für den besten Online-Comic und 2009 den Joe Shuster Award ein.

Fazit:
Spannend, tiefsinnig, anders.

Der Autor und Künstler:
Der Kanadier Cameron Stewart ist unter anderem von den Comics "Batman&Robin", "Catwoman", "The other side", "Hellboy", "Buffy" und den "Assassin´s creed"-Comcis bekannt.
Mit "Sin Titulo" hat er ein Werk geschaffen, in dem besonders viel Herzblut steckt. Er empfand es als langweilig immer nur die Geschichte anderer zu zeichnen und wollte auch einmal eine eigene Geschichte umsetzen. Inspiriert wurde Stewart durch seinen Traum von einem einsamen toten Baum an einem Strand, wie es auf dem Cover zu sehen ist. Unter dem Baum saß eine Gestalt, die er allerdings nicht erkannte. Auch Setwart wollte eines Tages seinem Großvater im Pflegeheim besuchen und erfuhr dort, dass er verstorben ist.

Mehr Kunstwerke von Cameron Stewart sind auf seiner Seite zu sehen:
http://cameron-stewart.tumblr.com/

Vielen Dank an den Panini-Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.

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[37/40] - Handlung
[36/40] - Zeichnungen
[10/10] - Aufmachung
[07/10] - Preis/Leistungs-Verhältnis
90% - gesamt


 

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