• RPG-Foren.com

    DIE Plattform für Fantasy & Sci-Fi Rollenspiele

    Ihr findet bei uns jede Menge Infos, Hintergründe zu diesen Themen! Dazu Forenrollenspiele, Tavernenspiele, eigene Regelwerke, Smalltalk und vieles mehr zu bekannten und weniger bekannten RPG-Systemen.

Brettspiel Raumpiraten

Tufir

Drachling
Beiträge
17.531
Punkte
358
Alter
63
Raumpiraten

Das erste, was bei Hutter Trade’s Raumpiraten nach dem Auspacken auffällt, sind die nach dem Zusammensetzten recht großen Spielfiguren, die große Menge an Beklebe-Arbeit, die man anfangs erledigen muss und die kleinen und großen Pappelemente, die sich nicht zu einem Spielplan zusammensetzen lassen, da es – wie man beim Studium der Regeln später erfährt – keinen „normalen" Spielplan gibt.

Das Aussehen aller Spielelemente schwankt zwischen lieblos bis toll gemacht. So sind die sogenannten Deko-Elemente des Spielplans, zu dem ich gleich komme, sehr passend für ein Science-Fiction-Spiel, während die MegaCredits genannten Spielgeldeinheiten doch sehr einfach und funktionell wirken. Die Spielfiguren dagegen sind – nun ja – mal etwas anderes. Auch recht einfach aus Kunststoff gehalten, bieten sie aufgrund ihrer Höhe einen ansehnlichen Anblick. Die ebenfalls zum Spiel gehörenden, runden Kunststoffmärkchen, welche die Raumfrachter darstellen, sind zweckmäßig und müssen dies auch sein, denn sonst gäbe es sicherlich Probleme auf dem Spielplan.

Womit wir bei selbigem – eigentlich nicht vorhandenen – wären. Man nehme einen Tisch mit einer recht glatten Oberfläche, verteile drauf die Deko-Elemente nach eigenem Geschmack und Gutdünken und stelle dann noch die beiden Schachtelhälften auf den Tisch und fertig ist der Spielplan – das bespielbare Universum. Man mag dies nun witzig, genial, einfallslos, erstaunlich oder wie auch immer nennen – das Spielfeld wird bei 2 Spielen niemals dasselbe sein.
Spielschachteln und Tischränder stellen die Grenzen des befahrbaren Universums dar, während die Deko-Elemente und Raumhäfen einfach nur Hindernisse sind. Jeder Mitspieler ist nun ein Raumpirat, der mit seinem Raumschiff die Frachter kapern möchte, um deren Waren gewinnbringend in den Raumhäfen an den Mann zu bringen.

Jedes Raumschiff verfügt über Energiereserven, die in diversen Portionen abgegeben werden können. Dies wird über Spielkarten geregelt, welche die maximale Energiemenge angeben und die der Spieler zu Beginn seines Zuges ausspielen muss und die zwischen 1 und 5 liegen. Ebenfalls auf der Karte sind Ereignisse vermerkt. Dies können kosmische Ereignisse wie Sonnenwinde sein, die ein Raumschiff zum Abdriften bringen oder ein kosmischer Sturm, welcher Schiffe beschädigt oder blockiert, aber auch so banale, wie das Einbringen neuer Frachter ins Universum.

Und mit Letzterem kommt eines der tragenden Elemente der Regeln ins Spiel. Diese Frachter verharren nämlich nicht einfach so im Universum, sondern bewegen sich auch (recht willkürlich) darin. Die runden Plastikmärkchen, welche die Frachter darstellen, müssen nämlich auf der Tischoberfläche von den Spieler „geschnippt“ werden. Wann und vom wem dies geschieht ist durch die Regeln genau vorgeschrieben. Sollten sie dabei jedoch vom Tischfallen oder Deko-Elemente berühren, dann erleidet der betreffende Spieler einen Schaden und muss eine seiner Frachten oder Energiekarten abgeben. Zugegeben: Es gibt keinen logischen Zusammenhang dafür, aber…. ES MACHT SPAß!!! :)

Das zweite tragende Element des Spiels ist die Fortbewegung des eigenen Schiffes. Für jeden Energiepunkt auf der Karte, erhält der Spieler ein Bewegungskärtchen. Diese Bewegungskärtchen haben eine feste Länge und müssen nach bestimmten Regeln an das zuvor ausgelegte Kärtchen angelegt werden. Dabei kann das Schiff maximal eine 90° Grad kurven fliegen und somit sind die Flugbahnen gewissen Einschränkungen unterworfen. Auch dies ist ein Faktor der spaßig ist und Spannung ins Spiel bringt, denn wer möchte schon in einem kosmischen Sturm landen oder gegen einen Asteroiden stoßen. Das unter den gekaperten Frachtern auch getarnte Polizei stecken kann, ist dann fast nur noch ein Nebeneffekt, der das Spiel noch ein wenig spannender machen kann.

Die Siegbedingungen sind dann ebenso variabel wie einfach und die Spielrunde sollte sie einfach vor Beginn gemeinsam festlegen. Einen Raumhafen sein eigen nennen und zusätzlich eine bestimmte Menge an MegaCredits einsammeln. Wer dies zuerst geschafft hat, hat gewonnen und das Spiel endet sofort. Dann alles mit dem großen Besen vom Tisch in die Schachtel zurück kehren und alles ist aufgeräumt.

Als Fazit bleibt zu bemerken, dass dieses Spiel von seiner Aufmachung her so kreativ ist, von der Idee her so ungewöhnlich, dass dies alle Mal für die teilweise etwas einfache Aufmachung voll entschädigt. Der Preis erscheint für den Inhalt angemessen. Die Spielidee selbst ist vielleicht nicht neu, aber doch auf eine neue und recht spaßige und originelle Art umgesetzt, dass es für große und kleine Kinder Spaß machen wird, Raumpiraten zu spielen.

Ein nettes Gimmick als Geburtstag- oder Weihnachtsgeschenk!

Viel Spaß beim Zocken wünscht
Euer
Tufir


Mein Dank geht an den Verlag Hutter Trade, der uns diese Rezension ermöglichte!

 

Anhänge

  • RP_1.jpg
    RP_1.jpg
    105,4 KB · Aufrufe: 224
  • RP_2.jpg
    RP_2.jpg
    138,4 KB · Aufrufe: 235
  • RP_3.jpg
    RP_3.jpg
    105,4 KB · Aufrufe: 235
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zurück
Oben Unten