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Das Schwarze Auge Praiosgeweihte und der Rest der Welt

AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Sehe ich ähnlich. Ein Geweihter fragt nicht grundlos "Hinz und Kunz" nach ihrem woher, wohin, warum usw. aus. Da hätte er auch recht viel zu tun. Denn meistens findet man P-Geweihte nicht in einem kleinen Dorf oder Weiler, sondern in größeren Ortschaften mit regionaler Bedeutung. Und da kommen täglich so einige Reisende durch. Wie sollte er sich um seine eigentlichen Aufgaben kümmern, wenn er bei jedem so einen Aufwand betreiben würde?

Bei einem Verdacht (z.B. schwer bewaffneter Heldengruppe) könnte natürlich schon ein Gespräch stattfinden. Einfach um heraus zu finden, ob die Gruppe im Ort etwas übles im Schilde führt. Aber wenn die Helden sich normal verhalten und nicht patzig auftreten, oder gar offen etwas verheimlichen (und sich womöglich sogar als bekannte, oder hochrangige Personen vorstellen können), wird der P-Geweihte die Sache nach kurzer Zeit abhaken und sich anderen Dingen zuwenden.
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

*seufz*
Natürlich fragt kein Geweihter "grundlos" fremde Menschen aus. Aber zu unterstellen, dass der Grund stets lautere Motive als Hintergrund hat bedeutet, dass die Welt perfekt ist. Ist sie aber nicht.
Es gibt genug P-Geweihte, die z.B. versuchen könnten, ihre eigene Macht und ihren Einfluss auf den örtlichen Adligen auszudehnen und dazu auch mal Leute befragen, die eigentlich nicht in da reingezogen werden wollen.

Ich stimme zu, dass ein Bürger, dem ein P-Geweihter eine BEGRÜNDETE Frage stellt (mit einem sauberen und nachvollziehbaren Grund), besser antwortet. Er hat einen Grund bekommen und die Wahrheitsliebe der P-Geweihten ist sprichwörtlich (er kann sich daher nicht retten "aber woher weiß ich, dass der mir die Wahrheit gesagt hat?")
Eine nicht begründete Frage des Geweihten muss imho nicht beantwortet werden. Denn die Annahme, dass P-Geweihte unfehlbar sind, wurde in der Vergangenheit oft genug widerlegt.

Bei Voltans Beispiel der bewaffneten Heldengruppe hat der Geweihte auch nur das Recht auf Nachfrage, so weit sein Grund es ihm erlaubt. (z.B. Sicherheit seiner Schäfchen gewährleisten)
Wenn die Aussage ist "wir sind auf der Durchreise, um eine Depesche nach Osten zu XY überbringen und suchen nur eine ruhige Übernachtung." und das ganze die Wahrheit zu sein scheint, hat es sich damit für den Geweihten. Weitere Hintergründe gehen ihn tatsächlich nichts an.

Ich denke, dass es durchaus möglich sein sollte (in der Theorie ^^), ihm das klarzumachen, ohne beleidigend zu werden und sich den Unmut der Bevölkerung zuzuziehen.
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

@ twilight: mit deinem letzten Post kann ich gut leben, so könnte es in meinem Aventurien auch ablaufen!

Gruß
Graf Albin
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Wie stellt ihr euch denn einen SC-Praios-Geweihten vor? Wird er neben dem Rondrageweihten aufrecht in den Kampf ziehen und sich dabei von Pfeilen durchsieben lassen? Oder doch mit dem Streuner zusammen jede Deckung ausnutzen, um die Gegner zu überraschen?

Wird er allen und jeden versuchen zu bekehren?

Lug und Trug ist ihm fremd und wird so fast nie an geheime Informationen kommen?
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

"Den" Praiosgeweihten gibt es wohl genauso wenig, wie "den" Krieger, "den" Magier usf.

Letztlich sind es alle Individuen. Sie verfügen über unterschiedlichen Mut, ja sogar Moral.
Insofern kann mir durchaus Praiosgeweihte vorstellen, die in der entscheidenden Schlacht mit Schwert und Schild gegen den Feind antreteten. Natürlich nur, wenn es im Sinne der Kirche/Götter ist. Dabei dürften Praiosgeweihte sich nicht so sehr von Rondrageweihte unterscheiden. Vielleicht gehen sie eher taktische Überlegungen ein, nutzen auch mal Armbrüste oder andere Fernwaffen, aber im Grunde dürften die Unterschiede nur gering sein.

Genauso gibt es aber auch Praiosgeweihte, die von Angst übermannt werden und sich im Kampf zurückhalten. Oder auch andere Dinge als wichtiger erachten (z.B. die Moral und Disziplin der normalen Bürger aufrecht zu erhalten).

Und letztlich gibt es natürlich auch die Fanatiker, die eine solche Schlacht nur als "gewinnbar" ansehen, wenn völlig auf magische Unterstützung verzichtet wird. Nur dann dürfte Praios auf ihrer Seite sein und den Sieg bestimmen.
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

nunja ... erst mal denke ich wird der umherziehende Geweihte seine eigenen Prinzipien nicht über den Haufen werfen.
Er wird sich also nicht anschleichen, nicht lügen/betrügen, etc

Das alleine würde allerdings jede Gruppe auf Dauer vergraulen.

Nun das ABER
Er muss nicht versuchen, auf biegen und brechen die Leute zu seiner Lebensweise zu bekehren. Im Gegenteil - das zu versuchen ist schließlich die beste Methode, sich unbeliebt zu machen. Warum kann er nicht still seine Prinzipien ausleben, ohne den anderen ständig in den Ohren zu liegen, wie schlecht sie doch eigentlich sind? Er eignet sich denk ich schön als der ruhende Pol einer Gruppe. Auf ihn ist nämlich Verlass. Wenn er etwas verspricht, hält er es. Und das wissen die Gefährten, und das wissen die Menschen, mit denen man es auf Reisen zu tun bekommt.

Muss er einem Dieb, der mit Wissen des SC-Praioti heimlich irgendwo einbricht, zwangsläufig einen Einlauf machen? Er darf auch schweigen, anstatt ihn sofort anzuklagen, wenn entsprechende Gründe vorliegen. Und wer sagt, dass er Gründe wie "anders hätten wir diese wichtigen Information nie (so schnell) bekommen" nicht akzeptieren kann, wenn das Ziel in Ordnung ist? Muss ein Geweihter einen Gesetzesbruch unbedingt anzeigen, no matter what? Immerhin ist er nicht für weltliche Gerichtsbarkeit zuständig. Muss er zu der Art Mensch gehören, der seine Freude daraus zieht, jedes falsch geparkte Auto zu fotografieren und bei der Polizei anzuzeigen? Er KÖNNTE und wäre damit sogar im Recht. Aber muss das echt sein?

Generell sind Praioten nicht als sonderlich tolerant beschrieben. Aber wer sagt, dass das auf genau den SC-Geweihten zutreffen muss? Vielleicht hat er in seiner Kindheit entsprechende Erfahrungen gemacht?

Eine andere Sache, die sich anzuschauen lohnt, sind die Strömungen innerhalb der Kirche.
Die Prinzipisten bilden eine Strömung der Praioskirche, die eine Annäherung des Glaubens an die Zeit des Bosparanischen Reiches anstrebt. Dies bedeutet unter anderem eine größere Toleranz gegenüber Magiebegabten.
Die Mystiker suchen vom Gott selbst oder den Greifen vermittelte Erkenntnisse und versuchen, Recht und Ordnung visions- und wortgetreu umzusetzen.
Die Traditionalisten sind stets bestrebt, den weltlichen Einfluss der Kirche auszubauen und die erhöhte Position Praios' gegenüber den anderen Göttern zu betonen.
Unter den Legalisten versteht man eine Strömung der Praioskirche, die sich ganz der weltlichen Ordnung und weltlichem Recht widmet.


Traditionalisten könnten recht schwer zu spielen sein und gehören zu der Kategorie Prioten, die in Guppen eher anecken werden. Prinzipisten allerdings sind da einiges unproblematischer zu integrieren. Bei einem solchen würde ich ohnehin davon absehen wollen, Magie generell als negativ darzustellen, sondern stark auf die Auswirkung der Magieanwendung zu achten.

Was Kämpfe angeht ... erst einmal sind die meisten Praiosgeweihten bestenfalls mäßig begabt mit der Waffe und dazu nicht speziell gerüstet. Aber chronische Dummheit ist andererseits auch nicht verbreitet. Daher werden die meisten Praioten nicht an vorderster Front stehen. Voltan hat es ganz gut beschrieben, sie sind eher im Hintergrund tätig.
Als SC würde ich die Problematik ähnlich wie oben sehen: Muss ich als Praios-Geweihter jegliche Geheimhaltung ablehnen? Selber werde ich mich sicher nicht an das feindliche Camp anschleichen (Es ist nicht mein Weg, das zu tun) - aber ich akzeptiere die Notwendigkeit.
Ich werde nicht aus dem Hinterhalt angreifen. Aber ich bin in Taktik geschult, dass mein offenes Vorgehen tatsächlich als gutes Ablenkungsmaneuver herhält. Bin ich mir zu schade, mich in vollem Wissen offen zu präsentieren, dass meine Gefährten aus dem Hinterhalt zuschlagen werden und ich mit meiner Prinzipientreue einer Taktik zum Sieg verhelfe, die meinen Prinzipien an sich widerspricht?
Ich denke, ein SC-Geweihter kann durchaus für sich entscheiden, dass seine Prinzipien eben das sind ... SEINE Prinzipien. Sie gelten für ihn selber und machen ihn zu dem, was er ist. Aber sie gelten erwießenermaßen nicht für den Rest der Welt. Er kann (und sollte) sich mit der Problematik auseinandersetzen, aber er kann (und muss) die tatsachen akzeptieren und sich damit arrangieren.

lg
twilight
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Wie so oft im Leben, kommt es wohl auf den Einzelfall an. Wenn der Dieb z.B. in das Haus eines Schwerverbrechers einbricht um an Beweise zu gelangen, wird ein toleranter Praiosgeweihter zwar durchaus ein schlechtes Gewissen bei der ganzen Sache haben (und womöglich lange Buße dafür tun), aber es wäre zumindest denkbar, dass er den Dieb nicht gleich an den Pranger stellt. Genauso wenn "Gefahr im Verzug ist". Also durch den Einbruch viel schlimmeres verhindert werden kann, aber die Zeit (oder die Möglichkeiten) für Alternativen erschöpft sind.

Bei unbescholtenen Bürgern einzubrechen, obwohl es Alternativen gäbe, oder kein vernünftiger Grund dafür besteht (z.B. bei einem wagen Verdacht) dürfte aber wohl die Grenze der meisten Praiosgeweihten überschreiten...
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Du hast gerade 2 extrembeispiele genannt.

Aber wo zieht man die Grenze? Wie sieht es aus mit einem Verdächtigen, der allerdings nicht dringend verdächtig ist?

Wie ziehst du die Grenze, wenn es um Verrat geht? Ab wann wirst du dem Dieb nur untersagen, den Bruch zu machen? Ab wann wirst du im Fall, dass ers doch macht, ihn anzeigen? Ab wann wirst du ihn einfach verlassen und deiner Wege ziehen?
Wie würdest du die Reihenfolge setzen? (ich denke, zuerst kommt Verbot, dann Verlassen und erst am Ende kommt Anzeige.)

Immerhin bist du nicht für das weltliche Recht zuständig! (ich gehe von einem SC-Praioti aus, der keine besonderen Befugnisse des örtlichen Adels besitzt)

Und noch etwas ... wie stark ist Dankbarkeit bei Praiotis ausgeprägt? Wie lange hält Dankbarkeit fürs Leben retten vor, wenn der Retter derart handelt? Ich denke, oft wird die Wahrheitstreue zu krass ausgespeilt zuungunsten solcher - menschlicher - Aspekte.

lg
twilight
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Als NSC halte ich einen Praiosgeweihten, wie twilight ihn beschrieben hat, für relativ ungewöhnlich. ALs SC würde er aber schon sehr die Gruppenverträglichkeit steigern. Und was mir an der Idee gefällt - dieser Praiosgeweihte ließe sich sogar in-game begründen!

"Natürlich missbillige ich Dein Vorgehen - es kann nie im Sinne Praios sein, heimlich des nächtens einen Einbruch zu begehen! Aber muss Dich daher mein ganzer Zorn treffen und ich mich mit Dir streiten? Nein, genausowenig wie der Herr PRAios jede Nacht mit seinen Bruder PHEx streitet. Du weißt, dass Du ohne Praios Schutz verloren bist und Du weißt, dass der Göttervater nicht viel Geduld mit Rechtsbrechern hat, aber ist es an mir, mich gegen die anderen Zwölfe zu stellen? Doch gut, dass ihr mich nun fragt, wie wir weiter verfahren sollen - unter meiner Führung werden wir wie folgt vorgehen..."

Geht - ist aber sehr tolerant!

Andererseits glaube ich nicht, dass es allzu realistisch ist. Nicht weil es nicht ginge, sondern weil es für Praiosgeweihte einfachere Wege gibt. Warum sollte er sich mit phexgefälligem Gelichter einlassen, wenn er doch einfach mit diesem zwar frevelnden, aber dennoch aufrechten Magier der rechten Hand und diesen freundlichen Rittern des Reiches reiten könnte? Oder anders gefragt - ist es nicht wesentlich stimmiger, wenn ein praiosgeweihter in einer Gruppe aufrechter Streiter gespielt wird? Klar, die können manche Abenteuer dann nicht lösen, aber das sind die, mit denen auch keiner an eine Gruppe mit Praiosgeweihtem herantreten muss.
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Durch die letzten Beiträge wird einfach wieder deutlich, dass man sich als Rollenspieler lieber die Gefallenen aussucht als Charaktere. Lieber einen Dieb, als einen Richter.

Natürlich hat das was mit der Sache an sich zu tun. Wenn ich in eine andere Welt eintauche, will ich auch jemanden anderen darstellen, als im richtigen Leben. Und das ist ja auch das schöne am Rollenspiel.

Allerdings heißt das nicht, dass das einen Char wie den Praiosgeweihten ausschließen muss. Die Ansicht von Sonic fand ich gar nicht schlecht. Allerdings muss man da die Gruppe von vornherein so aufbauen. Das klappt nicht immer. Und wenn sie bunt gewürfelt zusammen kommt, ist für ein dauerhaftes Spiel einiges abzuwägen.

twilight hat mal gesagt, er hält nichts vom verbiegen. Hierzu muss ich sagen, dass es ja ganz toll ist, wenn man seinen Char so darstellt, wie man es sich vorgestellt hat. Ohne wenn und aber. Allerdings habe ich festgestellt, dass man dann ganz schnell nur noch Soloabenteuer mit diesem unverbogenen Char spielt. Und wenn der nächste Char auch kompromisslos ist, dann steht in nächster Zeit meist ein Gruppenwechsel an. Natürlich - wer seine Prinzipien hat, der kann das so gnadenlos durchziehen. Und ich habe das auch schon zwei mal erlebt. Allerdings sehe ich das Spiel als gemeinsames Spiel an und erwäge doch lieber den einen oder anderen Kompromiss, um doch noch irgendwie an einem Strang zu ziehen. Muss aber nicht jedem gefallen.

Gruß

Luzifer :integra
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Das "Problem" ist dann in meinen Augen nur folgendes:
Solange der Vorschlag Gruppen zu planen auf Gegenwind trifft, weiß ich von vorneherein, dass die Gruppe im besten Fall buntgemischt sein wird. Und dass ich für ein befriedigendes Spiel Kompromisse schließen muss. Und das ist dann der Moment, an dem Extremcharaktere von der Liste gestrichen werden und ich mich moderateren Charakteren zuwende. Also dann kein Praiosgeweihter, sondern z.B. ein ehemaliger Sonnenlegionär - gläubig aber "gefallen". Denn wenn ich einen Praiosgeweihten, also einen fest im Glauben an den Gott von Recht und Gerechtigkeit verwurzelten Charakter, in dem Moment will ich keinen verhuschten Kompromissler spielen sondern einen aufrechten Streiter für den Glauben. Natürlich gibt es alle beschreibenen Praiosgeweihte - aber es sind nicht die, die ich spontan damit verbinde. Es sind die, die überraschen.
Und das trifft so oder so ähnlich auf fast alle extremeren Charaktere zu - weswegen ich am Ende doch wieder mit der klassischen Thorwaler, Krieger, Dieb, Magier + kleiner Exot Gruppe da sitze Und mich frage, ob ich nicht den Praiosgeweihten doch in die Gruppe zwingen könnte...

Gut, das ist vielleicht zu pessimistisch, aber ich denke es wird klar, was ich meine.
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

*g*
nuja, ich suche hier gerade ein inneraventurisch stimmiges Konzept für einen Praios-Geweihten, der (ohne sich zu verbiegen) gute Chancen hat, mit einer Gruppe klarzukommen.
Ein Konzept, dass ihm genauso Grund gibt, mit der Gruppe zu reisen, wie auch der Gruppe, den Geweihten nicht loswerden zu wollen =)
(oder anders gesagt, er muss in der Lage sein, die Tugenden der anderen SC's zu würdigen - genauso wie er Tugenden besitzen muss, die die anderen SC's zu würdigen wissen.)

Wenn ich mir die kirchlichen Strömungen anschaue, gibt es durchaus gemäßigte Geweihte, die nicht als "gefallen" zu gelten haben. Ich habe eher das Gefühl, dass es nur das im Kopf vieler Spieler verankterte Bild (Praiot=Extrem) ist, was so schnell zu Konflikten führt. Und dieses Bild ist der Grund, warum ein Abweichler immer wieder überrascht ... *find*
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

Ja, richtig, wir kamen in mehreren Beiträgen jetzt zu dem Schluss, dass alle Menschen unterschiedlich sind und dass es deshalb auch unterschiedliche Auslegungen den Galubens geben könnte. Trotzdem gebe ich auch zu bedenken, dass ein P-Geweihten den Nachteil "Moralkodex: Praios-Kirche" hat und er deshalb auch den die Auswirkungen des Nachteils tragen muss (oder er kauf ihn weg)! Wer für einen nachteil GP erhalten hat, der sollte die GPs auch als Nachteil spüren!

Gruß
Graf Albin
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

moralkodex: Praioskirche:
Der Priester darf nicht lügen. Schweigen darf er, wenn ein besonderer Grund dafür vorliegt, außer gegenüber seinen Vorgesetzten, denen er nichts verheimlichen darf.
Er ist zum Gehorsam gegenüber den Göttern, den Vorgesetzten und in weltlichen Belangen dem Adel verpflichtet, darf sich in geistlichen Belangen keinen Befehlen außer den göttlichen bzw kirchlichen beugen und darf sich und seinen Glauben nicht verkleiden oder verbergen.
Er soll auf die Einhaltung der Gesetze achten und Schuldige dem zuständigen Gericht überantworten. Magieanwendung heißt er nicht gut, frevelhafte bekämpft er.

Okay, der vorletzte Satz ist unangenehm, wenn man den Interpretationsfrei fordert. Alles andere ist kein sonderliches Problem, außer jenem Paragraph. Wie man das handhaben kann, überleg ich mir noch =)
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu und greife gleich mal rel. weit zurück zum 4. Beitrag von Graf Albin:

Mag sein, dass in einigen Abenteuern die Praiosgeweihten zu extrem dargestellt werden, aber die Romane sind i.O. In ihnen werden beide Extreme dargestellt. Beispielsweise ein Inquisitor, der am liebsten alle Hexen brennen sehen würde und noch im gleichen Roman, ein Tempelvorsteher, der seinen Tempel als Licht in der Dunkelheit sieht und allein durch seine Anwesenheit den Menschen Hoffnung geben will. Er sieht Hexen im Übrigen "nur" als Kinder, die man eben eines besseren belehren muss... Oder in "Löwin und Mantikor" ist der Bösewicht ja auch ein Praiot, aber es kommen noch Andere vor, die die Vernunft repräsentieren und ganz und gar nicht ignorante Geweihte sind, die nur ihre eigene Wahrheit sehen wollen.

Zu Abenteuern selbst kann ich nicht so viel sagen. Ich habe bisher nur 3 gespielt in denen Praioten vorkamen und ja, da waren alle riesen... na, ihr wisst schon..

Ein Praiot kann man durchaus in einer Gruppe spielen. Sicher hat er den Nachteil Moralkodex, nur heißt das nicht, dass er sein Gehirn ausschaltet und immer bis auf´s Letzte dauf seine Sicht der Dinge besteht. Er kann auch intelligenter herangehen und selbst bei einer Hexe versuchen sie auf den "rechten Weg" zurück zu führen.

Ich will an dieser Stelle noch etwas anmerken: Immer öfter lese ich in Büchern, dass gerade junge Geweihte noch nicht ganz in ihrem Glauben gefestigt sind. Sie suchen noch nach ihrem Weg und zweifeln auch hin und wieder und das öffnet einem solchen Helden natürlich für eine Heldengruppe. (bitte jetzt nicht daher kommen und meinen, dass die Bücher ja gar nicht nach Aventurien passen. Das stimmt bei den Neueren so nicht. Außerdem gibt es im eigene Interpretationen von der Welt in DSA und diese müssen nicht mit den Romanen übereinstimmen. Ideen können aber durchaus übernommen werden, wie hier...)

Im Übrigen bin ich jemand der sehr sehr gerne magisch begabte Helden spielt, besonders Hexen, wie die Meisten wissen. Anfangs konnte ich auch keine Praioten ausstehen. Aber man muss sich ja mit dem "Feind" auseinandersetzen ( ;) ) und ich habe festgestellt, dass er für die meisten Menschen in Aventurien zu Recht ein gern gesehener Gast ist (sein kann). Ein Praiot ist einer der wenigen Geweihten die mich tatsächlich auch zum Spielen reizen.

Er soll auf die Einhaltung der Gesetze achten und Schuldige dem zuständigen Gericht überantworten. Magieanwendung heißt er nicht gut, frevelhafte bekämpft er.
Auch das kann man anpassen. Der Geweihte muss selbst wissen, welche Mittel Recht sind um gegen Feinde zu kämpfen. Kein Mord, oder dergleichen und sicher wird nichts eine Dämonenbeschwörung rechtfertigen, weshalb der Praiot mit keinem Brabaker Magier kompatibel ist, aber durchaus mit rechtsgläubigen Menschen. Natürlich wird der Praiot das Gewissen der Gruppe sein und muss nicht alles gut heißen, was sie machen, er kann aber durchaus über Kleinigkeiten hinwegsehen. Man denke einfach daran, was Dexter Nemrod alles für gerechtfertigt erachtet... er ist zwar kein Praiot mehr, aber vom Verständnis von Recht und Ordnung kann man sich zu einem Teil auch an ihm orientieren (da ist ja auch Zusammenarbeit mit "Freidenkern" dabei, oder "Einbreichern" [Waren übrigens die Helden im auftrag Dexter Nemrods]). Es ist also sehr wohl machbar. Man sollte nur solche Charaktere nicht zu fanatisch gestalten.
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Zu deinem letzten KOmmentar "das kann man anpassen"
Naja, eigentlich geht das eben NICHT (zu meinem Leidwesen) was auch immer die aventurischenStatuten der Praioskirche sagen und wie streng welche Richtung welches Statut auslegt ist eine Sache. Ich hahbe allerdings einen regeltechnischen Nachteil zitiert. Den hat nicht zwingend jeder Praiot, aber in JEDEM Fall ein SC-Praiosgeweihter (nach offiziellem Regelwerk)
Und der sagt nicht "Recht wahren", sondern "Gesetze achten" - was leider bei einem juristisch geschulten Geweihten (was auf die meisten Praiotis zutrifft) etwas anderes bedeutet.

In Anbetracht der Tatsache, dass die Redax bei dem Moralkodex aber ohnehin unzulässig absolutiert hat (demnach müsste der Praiot ja seinem Vorgesetzten mit einem Haufen unwichtigem Mist überschütten, etc) und man innerhalb der Runde vereinbart, dass man an den vorletzten Passus etwas in der Art "Wenn es die Umstände erforderlich machen" oder ähnliches einfügen.

lg
twilight
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

Ich denke gerade bei dem Passus mit der Ehrlichkeit zum Vorgesetzten wird ein P-Geweihter schon entscheiden dürfen, was wichtig ist uns den Vorgesetzten interessiert und was eine Belanglosigkeit ist. Sobald der Vorgesetzte dann aber nachfragt, dann muss auch jedes Detail berichtet werden, dass dieser hören will.

Vom Moralkodex mal abgesehen muss die Spielgruppe und der Spielleiter auf jeden Fall auch noch definieren, wie Praios selber zu bestimmten Verhaltensweisen steht. Selbst wenn der Geweihte ein Auge zudrückt heißt dies noch lange nicht, dass dies dem Gott gefällt. Und nur wenn der Gott zufrieden ist, kann der Geweihte Karma regenerieren. Darum ist es wichtig im Vorfeld gruppenintern zu definieren, welche Dinge eine Karamregeneration erschweren oder unmöglich machen und wo selbst der Gott die Sache nicht so eng sieht.

Gruß
Graf Albin
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Du hast REcht, Albin.
Es wird auch (denk ich) in keiner Spielgruppe so gehandhabt, dass der SC-Praiot seinen Vorgesetzten zur Weißglut treibt mit seiner Mitteilsamkeit.

Da ist die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit so groß, dass man ihn nicht ignorieren kann. Andererseits ist das im Fall der Anzeige von Gesetzesbrüche etwas anders. Viele der unausstehlichen SC-Praiosgeweihten ziehen sich imho auf diesen Passus zurück - und wer will es ihnne verübeln? Es gibt keine Relativierung der Regel (so weit ich sehen kann)

Etwas imho wichtiges ist die Bindung an dasd örtliche Gesetz, nicht an Gerechtigkeit. Dies wäre vielleicht ein Ansatzpunkt für eine Erweiterung - wenn die SL mitspielt.
"Um so Unrecht verhindern." o.ä. Wäre ein Beispiel für eine Erweiterung. Ich hab selber schon genug Abenteuer gespielt, in denen die Helden Bauern gegen einen korrupten Adlicgen beigestanden haben - was zu zeitweisem Drift in die Illegalität führte (solange man dem Adligen nicht nachweist, dass der Bauer unschuldig ist, gilt er als gesucht und ihm irgend zu helfen wäre ein Verstoß gegen die Gesetze und somit mit den momentanen Regeln undenkbar für einen Geweihten.
Andererseits - sollte er helfen, den Bauern zu fangen, hat er gegen den Adligen im Normalfall keine Handhabe, den Prozess neu aufzurollen. (da er in weltlichen Belangen dem Adligen sogar unterstellt ist, sind seine Hände in diesem Fall etwas gebunden ... eine Liturgie auf den guten Mann loszulassen "Sag mir die Wahrheit" kann ihn u.U. in Teufels Küche bringen.)
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Hoi, ich hab eben mal Aventurische Götterdiener zu Rate gezogen. (WdG hab ich noch nicht ^^)

Bei Praiosgeweihten (pg 34) steht unter "Gebote,Verbote, Ideale":
"Schutz von gesetz und Staat: Du musst jeden Bruch eines Gesetzes beurteilen und, wenn nötig, ahnden (sofern das Gesetz nicht gegen Praios' Willen gerichtet ist) [...]"

Das ist doch schon weitaus praktikabler. Ich denke mal, dass das "ahnden" auch und hauptsächlich die Überführung der Schuldigen an die Obrigkeit beinhaltet. In weltlichen verbrechen hat der Geweihte immerhin keine sonderlich tollen Befugnisse.

Nach diesem Passus hat er allerdings durchaus die Möglichkeit, die Notwendigkeit einer Ahndung zu beurteilen, was in etwa meinem Wunsch entspricht, die Absolute Formulierung des Moralkodex aufzuweichen.

Meinungen?

lg
und guten Rutsch
twilight
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

@ twilight: Ja, die von dir genannte Formulierung wird auch in WdG genutzt! Das "wenn nötig, ahnden" ist dann aber wieder ein Punkt, über den man streiten kann. Was ist es "nötig"? Wer trifft diese Entscheidung aufgrund welcer Grundlagen? Ich gebe hierzu auch zu bedenken, dass der "Moralkodex Praioskirche" mit 12 GP in die Berechnung eimfließt (also dem Höchstwert), während die Moralkodices von solch strickten Göttern wie Travia oder Ingerimm "nur" mit 6 GP in die Berechnung einfließen. Ein 12 GP-Nachteil sollte auch entsprechend harte Nachteile im Spiel einbringen.

Gruß
Graf Albin
 
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