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Das Schwarze Auge Praiosgeweihte und der Rest der Welt

AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

[OT]*g*
och engstirnig? Na ich weiß nicht. Bisher ist es mir nur einmal in nem Foren-AB passiert, dass ich jemanden "rausgeekelt" hab. Und man kann argumentieren, ob ein adliger Krieger, der andere Leute (andere SC's - mich) mit Gewalt aus Zimmern entfernen läßt, unbewaffnete Gegner in ner Kneipenschlägerei mit nem Schwert angreift und darüber hinterher die Wache belügt. Nachdem eben jener Krieger unserem Schiffskäptn noch allen Ernstes gedroht hat (und danach von Bord geschleppt wurde), war bei mir IP der Ofen aus.
Ich war der einzige, der so extrem reagiert hat - aber ich seh immer noch keinen Grund, warum ich das hätte anders regeln sollen. Ich hab nichts dagegen, dass man im Sinne gegenseitgen Spielspasses mal hin und wieder Dinge "übersieht", um nicht direkt und ständig mit anderen Gruppenmitgliedern anzuecken. Aber das war einfach inkompatibel, so dass ich in diesem Fall ihn als unzumutbares Sicherheitsrisiko angesehen habe. (Ja, ich hatte jemanden mit Armeehintergrund)

Übrigens ... zur Verteidigung des Spielers ... der Held war als A***loch konzipiert und er wollte quasi austesten, ob das spielbar ist. Wars imho nicht ^^
[/OT]

Aber zurück zum Thema ;)
Wo würdet ihr die Grenze ziehen bei einem Praiosgeweihten? Was kann er bei Gruppenmitgleidern akzeptieren? Wo muss er die Grenze ziehen?
Wie weit würdet ihr besp die Heldentypische Selbstjustiz tolerieren? Wir der Praiot prüfen, ob die aktuelle Rechtsprechung ein ähnliches Ergebnis hätte und im JA-Fall ein Auge zudrücken? Wenn sein Gewissen ihn plagt, kann er danach ja im nächsten Tempel Bericht erstatten und Buße tun dafür, dass er nicht eingegriffen hat ^^


lg
twilight
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Eine Frage, die man in keinster Weise pauschal oder nur mit einem DSA-typischen "Reden sie mit ihrem Meister darüber" beantworten kann.

Mir ist noch einfallen, dass mein Mann mal eine Praios-Tempel-Wache gespielt hat. Er war jetzt weder geweihte noch sehr tief in der Kirche verwurzelt, aber als man in aufforderte eine Sache zu leugnen, war er kurz davor diesen zusammen zu schlagen (Das Gespräch war eh schon etwas erregt). Also manchmal reicht sehr wenig...
[...man könnte natürlich noch weiter erzählen, dass mein Charakter, dann schlichtend dazwischen ging, obwohl sie auch einen gewissen Groll auf das Gegenüber hatte (um ihm schließlich selbst eine rein zu hauen, nachdem er sehr unschön über ihren Vater geredet hat).]
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

[OT]@hexe: Du und dein Mann scheinen sich ja auch inneraventurisch herrlich zu ergänzen :D[/OT]
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Aber zurück zum Thema ;)
Wo würdet ihr die Grenze ziehen bei einem Praiosgeweihten? Was kann er bei Gruppenmitgleidern akzeptieren? Wo muss er die Grenze ziehen?
Wie weit würdet ihr besp die Heldentypische Selbstjustiz tolerieren? Wir der Praiot prüfen, ob die aktuelle Rechtsprechung ein ähnliches Ergebnis hätte und im JA-Fall ein Auge zudrücken? Wenn sein Gewissen ihn plagt, kann er danach ja im nächsten Tempel Bericht erstatten und Buße tun dafür, dass er nicht eingegriffen hat ^^

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

Ich denke diese Frage hängt wahrscheinlich mit den persönlichen Erfahrungen des P-Geweihten zusammen. Ein junger P-Geweihter (Startcharakter) wird die Sache wahrscheinlich noch etwas verbohrter sehen, als ein erfahrener Geweihter, schließlich hat der ja auch schon ein viel bessere Menschenkenntnis! Auch fehlen den jungen Geweihten ähnliche Situationen in seiner Weltanschauung. Weiterhin kommt es sicher auch auf die Region an, in der er aufgewachsen ist, denn ein tulamidischer P-Geweihter (wo Praios eben nicht klar die Nummer 1 ist), muss eben toleranter sein, als sein Gegenstück aus Greifenfurt. Weiterhin wird es an dem Lehrmeistern des jungen P-Geweihten liegen, wie tolerant er erzogen wurde (vgl. "Der Name der Rose").

Ich gehe davon aus, dass offensichtliche Gesetztesbrüche, gerade bei Spielbeginn des Charakters, nicht tolerierbar sind, während kleine Ungereihmtheiten möglich sind. Es kommt eben immer darauf an, ob man lügt, ob man zweideutige Antworten gibt oder ob man "nur" die Wahrheit verschweigt. Einen Einbruck wird er sicher nicht gut heißen, aber einem Praiosgeweihten sollten auch nicht die Türen verschlossen bleiben, sonst macht man sich verdächtig. Ein P-Geweihter hat aufgrund seiner gesellschaftlichen Stellung auch andere Möglichkeiten, die ein Streuner nicht hat. Wenn der um Einsicht/Begutachtung oder Aufnahme in ein Haus bittet, wird man dies wahrscheinlich zulassen müssen, so dass ein Einbruch gar nicht nötig ist!

Gruß
Graf Albin
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Einen Einbruck wird er sicher nicht gut heißen, aber einem Praiosgeweihten sollten auch nicht die Türen verschlossen bleiben, sonst macht man sich verdächtig.

Das finde ich beispielsweise gefährlich. Ist ein Mensch wirklich ohne weiteres jedem Praiosgeweihten Rechenschaft Pflichtig, wenn er sagt "Nein, ich wünsche keine Fremden in meinem Haus"?
Eine imho wichtige Frage ... was ist in der aventurischen Wirklichkeit stringent? Ich hatte letztens als Meister das Problem, dass ein P-Geweihter die Helden gefragt hat, warum die noch so spät im Herbst herumreisen und sie haben etwas ... ungeschickt ... geantwortet (haben einen Teil erzählt und einen anderen frontal mit dem O-Ton "geht dich nichts an" verschwiegen. Der Geweihte hat darauf nach einiger Zeit etwas angepisst reagiert und es ging fast schief.

Auch da hab ich mich schon gefragt ... kann der Geweihte automatisch sagen "also wenn du mir etwas nicht sagst, musst du etwas (schlechtes) verbergen"?
Denn in den meisten Fällen ist das schon eine sehr gewagte Behauptung. Wie würdet ihr die Grenze ziehen?

lg
Twilight
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

Ich denke du betrachtest den Sachverhalt zu "modern". Das Wort "Datenschutz" existiert in einer mittelalterlichen (Fantasy-)Welt nicht und auch noch heute werden Menschen misstrauisch, wenn ihnen offensichtlich etwas veheimlicht wird oder wenn sie mitbekommen, dass sie angelogen werden. Das ist einfach ein menschliches Verhalten.

Natürlich wird ein P-Geweihter auch noch andere Pflichten haben, als jede kleine Verheimlichung zu hinterfragen, aber wenn es um etwas Großes geht, dann wird ein in "seinem Revier" sicher auch seine möglichen Mittel nutzen, um für die Sicherheit und die Ordnung zu streiten. Das muss nicht immer bewaffnet sein und hat sicher auch nicht automatisch was mit der Inquisition zu tun. Wenn du in der realen Welt vor 100 Jahren den Dorfpfarrer offensichtlich angelogen hättest, dann hätte dies nunmal Auswirkungen gehabt, sei es, dass sich die Dörfler von dir abgewendet hätten, sei es, dass dich keiner unterstützt hätte, sei es, dass du nicht mehr willkommen gewesen wärst. Dies wird in aventurien nicht anders sein. Ich behaupte nicht, dass du sofort verhaftet und der hochnotpeinlichen Befragung unterzogen werden würdest, aber es hätte sicher Auswirkungen. In einer mittelalterlichen Welt geht man einfach davon aus, dass ein Mensch, der nichts zu verheimlichen hat, den örtlichen Würdenträgern auch die Ehrlichkiet und die Anerkennung zollt, die ihnen gebührt. Wer dies nicht tut, macht sich verdächtig. Was dieses verdächtig dann impliziert, hängt vom Rang, der Region, der Machtfülle und vieleln anderen Dingen ab, aber ein Anfangsverdacht wird aufkommen.

Selbst in der heutigen Zeit mit all der Aufklärung, der Toleranz und dem Bildungsstand sagen noch viele Leute: "Ich habe nicht verbrochen, also habe ich auch nichts zu verheimlichen" (Stichworte: Lauschangriff, Internetdurchsuchungen, ...). Dies aber nur als keines Beispiel, ich will nicht abschweifen (außerdem sind politische Diskussionen gegen unsere Foren-Regeln). In mittelalter mit starken Kirchen und schwachen (bis nicht vorhanmdenen) Bürgerrechten war dies sicher noch deutlicher!

Gruß
Graf Albin
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Das sind eigentlich total gute Beispiele, wie ich mir Praiosgeweihte vorstelle:

@Gefragt, warum sie so spät im Herbst noch herumreisen:
Offensichtlich waren die Helden in einer Gegend, in der sie eigentlich nichts zu suchen hatten. Ich stelle mir das so ähnlich vor, wie wenn ich Samstag nachts um drei auf einem offenen Fabrikgelände mit diversen Outlet-Läden herumlungere. Nicht verboten, aber ungewöhnlich. Wenn jetzt eine Polizeistreife vorbeikommt, dann muss ich damit rechnen, dass die anhalten und mich fragen, was ich hier suche. Entweder habe ich einen guten Grund, den ich ihnen sagen kann, dann ist das okay oder aber ich habe etwas zu verheimlichen, dann sollte ich mir was einfallen lassen (bzw. das hätte ich mir schon überlegen sollen). DSA-Helden aber haben in solchen Situationen nie ehrenwerte Gründe, gehen aber in ihrer Selbstherrlichkeit davon aus, dass keiner es wagen würde, sie anzusprechen. Da muss der netteste Praiosgeweihte anecken....

@Einen Einbruck wird er sicher nicht gut heißen, aber einem Praiosgeweihten sollten auch nicht die Türen verschlossen bleiben, sonst macht man sich verdächtig. & Wenn der um Einsicht/Begutachtung oder Aufnahme in ein Haus bittet, wird man dies wahrscheinlich zulassen müssen, so dass ein Einbruch gar nicht nötig ist!
Auch ein Punkt, wo mir der Vergleich mit der Polizeistreife ganz gut gefällt. Als Spieler habe ich Probleme mit Detektivabenteuern und allem, wo es darum geht, Geheimnisse aufzudecken. Entweder ist alles offensichtlich oder ich sehe die Lösung nicht. In der klassischen Selbstüberschätzung von DSA-Helden folgen daraus zwei Möglichkeiten:
1. Wir schnappen uns den Verdächtigen und prügeln die Wahrheit aus ihm raus. Wir merken schon, ob wir den Richtigen haben.
2. Wir brechen ein und besorgen uns die Infos - bei einem der Verdächtigen werden die schon sein.
Praiosgeweihte meiner Vorstellung würden wohl beides von sich weisen. Entweder sie wissen schon, wer es gewesen ist und es fehlt nur noch eine Kleinigkeit - dann würden sie einfach hingehen und den Verdächtigen mit so vielen Fakten überhäufen dass er gesteht. Oder aber sie würden hingehen und Einblick verlangen - wie mit Durchsuchungsbefehl oder bei dringendem Verdacht - ohne Geheimniskrämerei. Wissen sie noch nicht genug, würden sie vielleicht weitere Beweise sammeln - man könnte Hausdiener abfangen und befragen, nein sagt da ja keiner. Aber alles nach den Regeln.

Wenn man Praiosgeweihte einbinden will, muss man sich mMn immer klar machen, dass nicht deren Vorgehen das Problem ist, sondern viel mehr, dass wir Spieler normalerweise Charaktere auf Arten vorgehen lassen, die wir im echten Leben entsetzt ablehnen würden. Praiosgeweihte machen alles komplizierter, aber dafür so, wie man es sich in der Realität wünschen würde. Praios sei dank sitzen die hauptsächlich in großen Städten in der Nähe des Adels und nicht auf jeder Burg in der Wildnis...
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

@Albin
jetzt wirst du aber etwas arg modern ^^
Es geht nicht um Datenschutz. Es geht darum, dass es (und zwar früher genau wie jetzt) nicht üblich ist, auf offener Straße einem Fremden auf alles zu antworten, was der wissen will.
Oder anders ausgedrückt ... was genau soll es mit "Ehrlichkeit und Anerkennung zollen" zu tun, wenn man einem Praios-GEweihten höflich sagt, dass man etwas bestimmtes nicht mit ihm teilen möchte?
Er ist ja nicht einmal weltlicher Würdenträger, der von seiner Position her etwas derartiges von einem verlangen könnte (außer Respekt ^^)

Es geht ja wirklich nicht darum, dass man sich weigert, dem Geweihten bei einer wichtigen Gelegenheit zu unterstützen, sondern um das Grundprinzip im täglichen Umgang.

@Sonic
Naja, sie haben ihm gesagt, dass sie zu Baron XY wollen, um von Baron ZZ eine Depesche zu überbringen.
Sie haben zugegeben, dass sie nicht per Schwur zum Stillschweigen verpflichtet sind und dann dem Geweihten (der zu beginn echt nur freundlich neugierig war) direkt und unfreundlich klargemacht, dass ihn das nichts angeht. (woraufhin dieser etwas sauer reagierte)
Ich denke aber, es gab sicher Möglichkeiten, das zu umgehen, ohne die Geltungssucht des Praioti zu verletzen. Es war in meinen Augen einfach ein ungeschickte Wortwahl, die den Schaden verursacht hat.

@Einen Einbruck wird er sicher nicht gut heißen, aber einem Praiosgeweihten sollten auch nicht die Türen verschlossen bleiben, sonst macht man sich verdächtig. & Wenn der um Einsicht/Begutachtung oder Aufnahme in ein Haus bittet, wird man dies wahrscheinlich zulassen müssen, so dass ein Einbruch gar nicht nötig ist!
[...]
Oder aber sie würden hingehen und Einblick verlangen - wie mit Durchsuchungsbefehl oder bei dringendem Verdacht - ohne Geheimniskrämerei.
Du hast es schön bemerkt. Bei dringendem Verdacht. Das bedeutet absolut nicht, dass der Praiosgeweihte mal eben hingehen kann und sagen "jo Homie, ich bins, also mach die Tür auf und lass mich maln Blick reinwerfen" ;)
Denn nicht nur hat er keinerlei Entscheidungsbefugnis, was weltliche Dinge angeht (es sei denn der örtliche Adlige hat sie ihm eingeräumt, aber dann ist das problem ja ein ganz anderes), er muss auch darauf achten (dem eben erwähnten) Adligen nicht auf den Schlips zu treten. Der sieht es nämmlich auch nicht eben gerne, wenn jemand ohne nachzufragen seinen Untertanen Befehle erteilen will.
Rum wie num, der Priester muss imho durchaus die Gründe für sein Handeln nachweisen können.

lg
twilight
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

Nun, ich gehe eben auch NICHT davon aus, dass ein P-Geweihter jeden Menschen ständig über alle möglichen Geheimnisse ausfragt. Klar muss man nicht jeden Dahergelaufenen getreulich Auskunft über sein Leben geben, aber ein normaler P-Geweihter wird auch nicht jeden Menschen den er trifft ständig über alle Einzelheiten seines Leben befragen. Wenn ein P-Geweihter einem Menschen eine normale Frage stellt oder ihn zu etwas auffordert, dann wird es da auch einen Grund für geben.

Vielleicht diskutieren wir hier auch aneinander vorbei! Ich gehe micht davon aus, dass ein P-Geweihter sich in die alltäglichen Belange seiner Mitmenschen einmischt. Er wird euch nicht fragen, was ihr abends in eurem Schalfzimmer mit eurer Frau getan hat, es sei denn, es gibt einen Grund hierfür (z.B. Klage der Frau). Viele Belanglosigkeiten gehen ihn nichts an und er wird auch nicht danach fragen. Wenn er aber Fremde, die in sein Dorf kommen, nach dem Woher und Wohin frag, dann sehe ich darin noch keine Anmaßung des Geweihten. Er gehört zu den Würdenträgern des Ortes und fühlt sich für die Sicherheit seiner Schäfchen verantwortlich, da wird er doch ein paar einfache Fragen stellen dürfen! In einer Welt, in der die Götter real existieren und die Geweihten reale göttliche Macht in sich tragen, gehe ich einfach davon aus, dass die Geweihten ihtr Handeln auch mit einer gewissen Verantwortung erfüllen.

Naja, sie haben ihm gesagt, dass sie zu Baron XY wollen, um von Baron ZZ eine Depesche zu überbringen.
Sie haben zugegeben, dass sie nicht per Schwur zum Stillschweigen verpflichtet sind und dann dem Geweihten (der zu beginn echt nur freundlich neugierig war) direkt und unfreundlich klargemacht, dass ihn das nichts angeht. (woraufhin dieser etwas sauer reagierte)
Ich denke aber, es gab sicher Möglichkeiten, das zu umgehen, ohne die Geltungssucht des Praioti zu verletzen. Es war in meinen Augen einfach ein ungeschickte Wortwahl, die den Schaden verursacht hat.

Genau hier schein ja der Hase begraben zu liegen. Wenn ihr euch als Boten eine Barons angeben konntet, dann geht den Geweihten die Nachricht auch nichts an! Die Botschaft einen Barons an einen anderen baron ist eine rein weltliche Angelegenheit und nur dann, wenn es berechtigten Grund für eine Verschwörung oder einen Frevel gibt, dann hat es den Geweihten zu interessieren. Allerdings ist ein P-Geweihter immernoch ein sehr hoher Würdentrager und den sollte man auch als diesen behandeln.

Das Problem scheint mir hier nicht, dass ihr was zu verbergen hattet, sondern die Tatsache, dass ihr euch unpassend verhalten habt. Das Schweigen über eine Nachricht, für die eine Schweige-Abkommen mit einem hohen weltlichen Würdenträger existiert, war in diesem Fall also nicht das falsche Verhalten, sondern die abfällge Behandlung des P-Geweihten.

Wenn die Adelschiene hinzukommt, sind meine obigen Ausführungen übrigens eh nicht mehr hundertproentig passend, denn ein P-Geweihter mag rechtlich/weltlich über den einfachen Bürgern (oder gar Leibeigenen) stehen, beim Adel ist dies aber nicht mehr so eindeutig der Fall.

Einen Boten sollte der P-Geweihte eh nicht befragen, denn das SChweigen über Berufsgeheimnisse ist bei einem Boten nun mal Teil des Jobbeschreibung. Wenn er Probleme mit einem der beteiligten Adligen hat, dann sollte er auch dort (eben bei dem Baron) seine Untersuchungen beginnen. Und natürlich muss der Adlige ihn nicht reinlassen, aber auch hier gilt wieder die menschliche Sichtweise. Wer Nein-sagt, der hat anscheinend was zu verbergen.

Gruß
Graf Albin
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Richtig. Anstatt den P-Geweihten unhöflich anzupflaumen, oder einfach blöde Antworten zu geben (oder gar zu LÜGEN), sollte man als Spieler versuchen sich in die Welt und ihre Umgangsformen hineinzudenken. Vielen Spielern gelingt dies leider nur schwer.

Aber hier wäre eine einfache und ehrliche Erklärung wesentlich besser gewesen:"Entschuldigt, aber wir sind im Auftrag des Barons xxx unterwegs um eine Depesche zu überbringen und haben ihm Stillschweigen über den Empfänger und den Inhalt der Depesche geschworen. Ihr versteht, dass wir uns diesem Schwur verpflichtet fühlen."

Wird der P-Geweihte vom Meister vernünftig dargestellt, wird der Geweihte die Wahrheit erkennen und die Helden nicht weiter mit Fragen belästigen.
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Aber hier wäre eine einfache und ehrliche Erklärung wesentlich besser gewesen:"Entschuldigt, aber wir sind im Auftrag des Barons xxx unterwegs um eine Depesche zu überbringen und haben ihm Stillschweigen über den Empfänger und den Inhalt der Depesche geschworen. Ihr versteht, dass wir uns diesem Schwur verpflichtet fühlen."

Ein Schweigegelübde ist hier m.E. irrelevant. Wenn es einen Verdacht gibt, warum den Praios-Geweihten die Botschaft interessiert, dann haben sie auch die Macht, das Gelübde auszusetzen. Und wenn nicht, geht sie das einfach nichts an. Eine mögliche Antwort der Helden wäre eben "Bitte versteht, dass diese Botschaft für Baron xxx bestimmt ist. Wenn Ihr gegen Baron xxx eine Anklage erhoben habt, wovon wir weiß Parois nichts wissen konnten, werden wir selbstverständlich gern zur Verfügung stehen."

Ich denke, es gibt mit Praoiten ähnliche Probleme, wie mit besonders "linientreuen" Rondrageweihten. Irgendwann wird auch ein Praiot als SC einsehen, dass ihm sein Gott nicht in jeder Situation hilft und er allein nicht die Macht hat, die er gerade braucht.

Was auch oft ein Thema ist, ist der ruhm- und ehrenvolle Untergang der Geweihten. Für diese ist es anscheinend oftmals erstrebenswerter, im Glauben unterzugehen, als sich unterzuordnen.

Und zu guter Letzt: Praioten sind oft auch Vorgesetzte bzw. haben Macht über andere Menschen. Helden jedoch sind nicht so gestrickt, sonst wären sie Geweihte, Soldaten, Handwerker, Bauern und eben nicht Helden. Da müssen beide Seiten aufeinander zugehen.
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

@Voltan
Die Helden hatten in beschriebenen Fall leider schon zugegeben, dass KEIN Schwur in Richtung Schweigepflicht bestand. Sie hatten allerdings die Vermutung (nicht zu unrecht) dass der Auftraggeber den Zweck der Depesche nicht an die große Glocke hängen wollte - aus legalen Gründen übrigens. Hätten sie das geschickt rübergebracht, hätt der Geweihte das durchaus akzeptiert ^^

@Albin
du hast generell Recht, ein P-Geweihter wird nicht ständig rumrennen und wildfremde Leute ausfragen. Aber mir geht es um das Prinzip: DÜRFTE er? Der Grund ist einfach folgender ... Wenn er das Recht dazu hat (und das allgemein bekannt und akzeptiert ist) kann er tatsächlich die Mutmaßung anstellen, dass derjenige, der ihm nicht stets antwortet (und das entweder wahrheitsgetreu oder verdammt gut gelogen) etwas dunkles im Schilde führt.

@Gordovan
öhm ... also lassen wir einmal die extremsten Fälle (Verrat am Reich und aufwärts) ... wie kommst du auf die Idee, dass Praiosgeweihte berechtigt und gewillt sind, einen Menschen von seinem Eid zu entbinden?
Merke, Praios steht nebenher auch für (Schwur)Treue. Mit einer solchen Vorgehensweise würden sie ihre eigenen Prinzipien aufs schlimmste mit Füßen treten *find*

lg
twilight
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

öhm ... also lassen wir einmal die extremsten Fälle (Verrat am Reich und aufwärts) ... wie kommst du auf die Idee, dass Praiosgeweihte berechtigt und gewillt sind, einen Menschen von seinem Eid zu entbinden?
Merke, Praios steht nebenher auch für (Schwur)Treue. Mit einer solchen Vorgehensweise würden sie ihre eigenen Prinzipien aufs schlimmste mit Füßen treten *find*
Ich stelle mir das so vor, dass es ausreicht, wenn die Praioten gegen irgendwen eine Anklage erheben können, und zwar sehr einfach. Sonst wäre es schlicht unmöglich, irgendwelche Böseholde dingfest zu machen.
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

aber wo ist der Zusammenhang zwischen "er darf Anklage erheben" und "er darf jemanden dazu bringen, trotz Eides etwas zu verraten"?
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

Also grundsätzlich ist ein P-Geweihter erstmal nur für die göttliche Gesetzgebung und für die kircheninteren Frevel zuständig, bei weltlichen Verbrechen ist eigentlich der zuständige Adlige gefragt. Jetzt kommen aber die ABER:

1) Ein P-Geweihter hat laut seinem Moralkodex die Pflicht, jegliches Verbrechen zu untersuchen und zu ahnden!
2) Meistens ist der P-Geweihte der beste Gesetzteskenner in der Region, weshalb er häufig vom Baron als Rechts-Berater eingesetzt ist und sich dehalb auch in offiziellen Auftrag um die Rechtspflege kümmert. (und das kann man ihm nicht ansehen, genauso wenig wie man einem Nicht-Rechtsberater ansehen kann, dass er nicht eingesetzt ist)
3) Viele Verbrechen betreffen nicht nur das weltliche Recht, sondern nebenbei auch göttliches/kirchliches Recht und dann wäre der P-Geweihte wieder zuständig. So wäre Verrat nicht nur ein weltliches Gesetzt, sondern es berührt auch das göttliche Recht (die Adelsschiene ist ja göttlich legitimiert).
4) Im Prinzip hat ja jeder Bürger die Pflicht, Gesetztesbrüche zu ahnden (und wenn es nur darum geht, die zuständigen Stellen zu informieren). Viele Helden berufen sich ja auch darauf, wenn sie mal wieder einen Verbrecher "bestraft" haben.

Gruß
Graf Albin
 
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aber wo ist der Zusammenhang zwischen "er darf Anklage erheben" und "er darf jemanden dazu bringen, trotz Eides etwas zu verraten"?

Dann sollte jeder Bösehold in Zukunft seinem Kumpan einen Eid schwören, auf dass er nicht mehr von einem Praiosgeweihten verhört werden kann....:hoffnarr
 
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Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

"Anklage erheben" darf ja nun mal jeder Freie, jedenfalls dann, wenn es Gründe gibt (wie z.B. Beweise, Zeugen, ...). Worauf Gordovan wahrscheinlich hinaus will: Natürlich kann nur der Eid gültig sein, der freiwillig und aus redlichen Gründen geschworen wurde. Wahrscheinlich sind für einen Geweihten eh nur die Eide wirklich bindend, die mit einem Eidsegen (den ja die Geweihten vieler Götter kennen) belegt wurden. Ein Lehenseid, Rondra-Treueeid, Hochzeitseid, Händlereid usw. wird ja immer karmal unterstützt, wenn es wirklich wichtig ist!

Gruß
Graf Albin
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

also zum "Anklage erheben" ja ist klar ... ich möchte nur darauf hinweisen, dass die Praiosgeweihten genauso (oder noch mehr) wie die anderen in der lage sein sollten, ihre Klagepunkte mit Gesetzen (flapsig: Gründen) zu untermauern.

Und was die die Schwüre angeht ... klar kann jetzt jeder versuchen, sich mittels Schwur rauszureden, wenn er einen Kumpel verraten soll, weil der Unfug gemacht hat. Solange der Gedeckte auch nicht in konkretem Verdacht steht, ist da ja auch nichts Schlechtes dran. (wozu übrigens einen Schwur? "Herr Geweihter, bei allem Respekt, was wird XY denn vorgeworfen? - Oh, nichts konkretes? Dann verzeiht bitte, doch es steht mir nicht zu, das Maul über unbescholtene Bürger zu zerreißen. Verzeiht den Ausdruck. Doch bitte fragt ihn selbst, wenn ihr das wissen möchtet." - was bitte will der Geweihte dagegen sagen?)

Steht jener in Verdacht, etwas bestimmtes getan zu haben und es fehlen nur noch ein paar Beweise, um die Indizien abzudichten, sieht das ganze anders aus. Da kann sich der Befragte auch gern mit einem "Schwur" herausreden, aber damit bringt er sich selber in größte Bedrängnis. Denn einen Schwur vorzuschieben, um eine Aussage nicht machen zu müssen impliziert Wissen um die Tat - und Batsch, hat der ehemals Befragte sich schnell mal zu einem Angeklagten gemausert.
Das führt gegebenenfalls dazu, dass der Befragte ganz von selber auf die Idee kommt, dass es in seinem besten Interesse ist, das Maul aufzumachen, um den eigenen Hals etwas zu entlasten.

Was ich damit andeuten will ... ein Eid ist per se gültig, auch wenn er mit einer Straftat im Zusammenhang steht. Und das ist an sich auch kein Problem, denn ein Eid erfordert nicht nur Kenntnis, sondern auch Vorsatz und in den meisten Fällen auch Zustimmung - und reitet den "Stillschweiger" ganz tief in die Scheiße. Daher sehe ich keinen Grund, die Gültigkeit eines Eides einzuschränken. (den Fall, dass jemand zum Eid gezwungen wurde, klammer ich mal aus, der läßt sich recht leicht abhandeln)


Kleines Gedankenspiel ... was passiert, wenn ein NLG (Geweihter des Namenlosen) einem Menschen mittels Eidsegen verpflichtet, über eine Greultat Stillschweigen zu bewahren und jener es trotzdem weitersagt? Ich hab WdG nicht hier, aber meines Wissens nach kann der NLG das und bei Zuwiderhandlung ist der arme Kerl ein Eidbrecher.

lg
twilight
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

Also gemäss WdG, AG und KKO haben Geweihte des Namenlosen keinen Eidsegen (mal ganz davon angesehen, dass ein "Mal der Frevlers" auch nicht so leicht zu erkennen ist).

Du gehts immer davon aus, dass das ungehörige Verhalten gegenüber einem P-Geweihten immer rechtliche Folgen hat. Das ist garnicht mal immer so sicer. Aber es hat garantiert Auswirkungen auf das Verhalten den NSC's. Wenn die Dorfbevölkerung mitbekommt, dass der P-Geweihte nicht entsprechend behandelt wird, könnte dies dazu führen, dass die Fremden im Ort nicht willkommen sind (also im Gasthaus nicht ausgenommen werden, dass man ihnen keine Auskünfte gibt oder ihnen keine Waren (wie z.B. Lebensmittel) verkauft).

Zu deinem Beispiel: Ich gehe einfachnicht davon aus, dass ein normaler P-Geweihter GRUNDLOS ausfragt. Wenn es Indizien oder Beweise oder auch wichtige Hinweise auf ein Problem gibt, dann sicher (und dann wird das auch sicher von seinem Umfeld, seinen Vorgesetzten und dem ortlichen Adligen toleriert), ansonsten ist ein P-Geweihter eben kein Inquisitor, sondern ein Pfaffer, der sich erstmal um das Seeelnheil seiner Schäfchen kümmert. Deine Beispiele gehen immer davon aus, dass die Heldengruppe gut ist und im Recht handelt, während der P-Geweihte seine Machtbefugnisse überschreitet, um die persönliche Neugierde zu stillen. Und genau so sehe ich persönlich eben die P-Geweihten nicht an. Im Normalfall agieren die Helden oft an der Grenze zum Gesetztebruch (Grauzone) und der P-Geweihte ist im Recht, allerdings geht die Heldengruppe immer davon aus, dass sie selber im Recht ist, weil sie ja eigentlich das Gute tut.

Gruß
Graf Albin
 
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