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Das Schwarze Auge Praiosgeweihte und der Rest der Welt

AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

...bedenken, dass der "Moralkodex Praioskirche" mit 12 GP in die Berechnung eimfließt (also dem Höchstwert)
Ein Argument das natürlich nur dann wirklich greift, wenn man annimmt, dass Nachteile mit gleichen Punkten auch dieselbe Einschränkung bedeuten. Ich persönlich zweifle das an, aber eine Diskussion darüber wäre hier wohl OT...

Insgesamt denke ich, dass twilights Ansatz mit dem gesunden Menschenverstand des Geweihten (so man seinen Charakter als dafür zugänglich anlegen will) auch im Angesicht des Nachteils noch greift - sonst wäre es eine zu große Bürde. Hängt aber auch vom Spielstil der Gruppe ab - bei uns fallen viele Nachteile nicht so stark ins Gewicht wie sie das könnten - wenn man das immer restriktiver handhabt mag das anders sein.

Wie gesagt, so man einen solchen "fünfe mal gerade sein lassenden" Geweihten prizipiell spielen will...
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

hm ... das mit den 12 GP-Nachteil ist korrekt, aber ich bin auch der Ansicht, dass die exakte WErte der Nachtiele nicht vollständig ausgewogen sind (aber das nur nebenbei)
Erst mal ist der Nachteil wie er ist.

Diesem Nachteil folgend müßte der Geweihte jedoch generell JEDEN (auch noch so nichtigen) Gesetztesbruch zur Anzeige bringen. Und das alleine macht ihn für fast jede Gruppe früher oder später zu einem ungeheuren Ärgernis.

Ich konkretisier mal auf meinen geplanten Char (er hat in seinen Jugendjahren ziemlich viel Schlechtes erlebt und einiges davon hat seine Arroganz weniger ausgeprägt werden lassen, als für Praioten üblich) ... wenn ich den Nachteil ausspiele wie er ist, würde ich auch ein verhungerndes Kind, dass einen Apfel gestohlen hat, knallhart an die Garde ausliefern und dann meiner Wege gehen (genau das besagt der Moralkodex - KEINE AUSNAHMEN ...) ich fände es aber passender, das Kind den Apfel zurückgeben zu lassen und ihm was richtiges zu Essen zu kaufen - dann kann er vielleicht noch eine freundliche Predigt halten ^^ (mögliches Beispiel)

Es geht wirklich nicht darum, dass der Geweihte einfach mal beschließt, dass er grad keinen Bock hat, den Flüchtigen zu verfolgen, sondern mit seinem gesunden Menschenverstand und seiner Prinzipientreue eine Möglichkeit zu finden, die der Gerechtigkeit dient, auch wenn man dazu mal ein Auge zudrückt.

Zum Beispiel klaut ein SC-Dieb eine Mappe von einem verdächtigen NSC. Der Geweihte weiß von dem Verdacht und hat die Möglichkeit einzubuchten, bevor er die Mappe öffnen kann. Nach strenger Auslegung müsste er genau das tun und die Mappe zurückgeben (und zwar in ihrem ursprünglichen Zustand=ungeöffnet), da er den NSC ja kennt.
Aber mal ehrlich, das tut selten jemand - selbst in den Reihen der Geweihtenschaft.
Die Anpassung würde es u.U. erlauben, dass er den Dieb seine Beute öffnen läßt und das gefundene Material verwenden. Es würde nichts daran ändern, dass er dafür sorgen wird, dass der Dieb die Mappe am Ende zurückgibt (an wen auch immer) und die Verantwortung für den Diebstahl übernimmt. (was ja aufgrund des Ergebnisses sehr glimpflich ablaufen dürfte)

lg
twilight

p.s. ich bin nicht sicher, ob mein Standpunkt klar ist ... in meinen Augen ist eine absolut ausgedrückte Regel genau das: ABSOLUT. Es gibt also keine noch so geringe Abweichung (ohne entsprechende Strafe) ... klingt vielleicht nach doofer Krümelkackerei - aber so was passiert nun mal, wenn man zu viel für Anwälte arbeitet.
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

Ich stelle mal zwei Thesen auf. Beide sind die Endpunkte von zwei unterschiedlichen Blickpunkten:

1) Ein Praios-Geweihter ist durch seinen Moralkodex dazu gezwungen, Gesetztesbrüche zu ahnden. Wenn er hierbei aber eine Wertung vornimmt (z.B. dass ein Einbruch gerechtfertigt sein könnte oder der Nahrungsdiebstahl eines Hungernden erlaubt sein könnte), überschreitet er seine Befugnisse, der er ist nicht der zuständige Richter und laut der Gesetzte kann solch eine Bewertung nur durch einen rechtmäßigen Richter erfolgen. Wenn er selber eine Wertung vornimmt, dann masst er sich richterliche Befugnisse an, die ihm nicht zustehen, weil sie ihm nicht von der zuständigen Stelle übertragen wurden. Diese Sichtweise ist sehr übertrieben, aber sie ist dann komplett an den Gesetzten orientiert.

2) Es gibt unterschiedliche Wertigkeiten von Regeln, Gesetzten und Richtlinien. Das göttliche Recht ist das höchste Recht, denn es kommt direkt von den Göttern, danach kommt kaiserliches Recht (inklusive Hochverrat usw.), danach Provinzherrliches Recht ... bis schließlich irgendwann am Ende "der allgemeine Brauch", also Gewohnheitsrecht bzw. die gute Sitte kommt. Nach dieser Wertung können auch Strafen erfolgen. Bei Bruch des göttlichen Rechts muss hart durchgegriffen werden und auch bei Hochverrat besteht akuter Handlungsbedarf, aber je weiter man diese Leiter nach unten steigt, je weniger muss man eigentlich tun, un am Ende der Leiter reicht auch schon ein Klaps auf die Finger, ein strafenden Blick oder eine Standpauke! Dies wäre eine sehr laxe Auslegung der Gesetzte und des Moralkodex.

Ich denke, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt. Eigentlich ist es eine Anmassung des Geweihten, wenn er ohne richterliche Befugnisse ein eigenen Wertung vornimmt. Andererseits ist er erstmal Seelsorger und ein Mensch, der verhungert ist, ist sicher ein schlimmeres Problem als ein gestohlener Apfel.

Ich denke, dass der Moralkodex hier nicht immer nur als Grund für ein hartes Vorgehen vorgeschoben werden darf. Wahrscheinlich wird ein Geweihter (gerade wenn er längere Erfahrungen hat), auch mal ein Auge zudrücken. Allerdings sollte er dann auch mal ein schlechtes Gewissen haben, sich mit Kollegen besprechen, Beichten oder nachdenklich werden!

Die Unterteilung in "Weichei <-> Hardliner" gefällt mir nicht! Auch heißt ein Moralkodex nicht, dass man sich zwingend so verhalten muss, sondern lediglich, dass man gegen die eigenen Moralvorstellungen handelt, wenn man den Moralkodex bricht! Ein Nachteil erbietet ja keine Handlung pauschal, sondern sagt lediglich, dass dies irgendwelche Nachteile haben muss, wenn man anders handelt!

Grundsätzlich denke ich aber, dass immer irgendetwas passieren muss, wenn ein Gesetzt gebrochen wird. Was das aber ist und wie hart dieses Vorgehen sein muss, dass ist dann Auslegungssache! Aber ein "ich habe nichts gesehen, weil ich mir die Augen zugehalten habe, darum ist auch nicht passiert" passt nicht zu einem Praios-Geweihten, der ja immerhin während der Weihe von seinem Gott geprüft und für würdig befunden wurde.

Gruß
Graf Albin
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Auch sollte man nicht vergessen, dass auch in Aventurien die Götter in den seltensten Fällen direkt zu ihren Schäfchen sprechen. Die Richtung (Praios = Gesetz/Gerechtigkeit; Rondra = Kampf/Ehre usw.) ist natürlich vorgegeben. Aber wie penipel Praios auf kleinere Vergehen, wenn es die Umstände erfordern, tatsächlich reagieren mag, weißt eigentlich keiner. Selbst der Bote des Lichts besitzt kein "rotes Telefon", mit dem er sich kurz mal mit seinem Gott bei Rechtsfragen, oder gar echten theologischen Grundsatzfragen verständigen könnte.
Insofern sind die meisten Regeln und Gesetze AUCH innerhalb der Kirchen letztlich von Menschen gemacht und damit durchaus mit Fehlern und evtl. unnötigen Übertreibungen behaftet.

Dies mag ein theologisch bewanderter und intelligenter Praiosgeweihter auch erkennen und deshalb nicht jedes Wort der Kirche als in Stein gemeisselt und von Praios höchstselbst gesprochen ansehen...
 
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