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Das Schwarze Auge Praiosgeweihte und der Rest der Welt

twilight

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Moin,

Wie seht ihr (und/oder eure Helden) die Vertreter des Sonnengottes. Was habt ihr für Erfahrungen mit ihnen gemacht?

Waren es nur arrogante Mistkerle, deren Ego mal nen Dämpfer verdient hätte - wäre das nicht strengstens verboten ...
Oder gibts auch Ausnahmen von der Regel?

Und die Anschlussfrage ... habt ihr schon einen SC-Praiosgeweihten in einer funktionierenden Gruppe erlebt? Wenn ja, wie sah das etwa aus?


lg
twilight
 
AW: Praiosgeweihte und er Rest der Welt

Auch wenn ich noch nie DSA gespielt hab, habe ich tatsächlich schon Erfarung mit ihnen gesammelt... :D Und zwar, weil ein ehemaliger Meister, langjähriger DSA Spieler und selbsternannter DSA Spezialist mal eine seiner Kampagnen von damals mit uns in D&D gespielt hat. Er nannte zwar die Praiosgeweihten Iosgeweihte, aber auch nur, damit einer unserer Spieler keine Vorteile durch ein Wissen erlangen konnte.

Ich empfand sie als arrogante, verblendete Idioten, mit denen man nicht ein vernünftiges Wort wechseln konnte. Sie haben unsere Gruppe sogar mal spontan festgenommen und der Ketzerei beschuldigt, nur weil wir ihnen im Wald begegneten. Naja, wenigstens haben sie einer gehörigen Portion Zwergenpower nichts entgegen zu setzen. Leider hat unser SL die Iosgeweihten im Laufe der Kampagne zu schnödem Schwertfutter verkommen lassen, ohne ihnen einen vernünftigen Inhalt zu geben.
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Oh Praiosgeweihte. wie ich sie hasse.
Ich persönlich liebe Magier und Zauberkundige (vorallem Achaz). Und diese sind nicht gut auf Praios zu sprechen. Mein Druide hat mal bei einer Gerichtssitzung ein wenig äääh gelästert. Tja ab in den Kerker. Ich konnte mit H ilfe eines Erd Dschinnes "den Kerker verlassen".

Praiosgeweihte leben ein wenig in ihrer eigenen fehlerfreien Welt. Und wenn ein Fehler entsteht dann ist ein Außenstehender Schuld und "wird büßen"
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Preiset die Schönheit, Bruderschwestern!

Wir hatten zu diesem Thema schon mal einen Beitrag (siehe hier). Habe den Beitrag in das Unterforum "Götter & Dämonen" verschoben.

Ich persönlich bin ja der Meinung, dass die Praioskirche in vielen Gruppen und auch leider in einigen offiziellen Abenteuern falsch dargestellt wird! Diese Darstellung richtet sich einfach nach den allgemeinen Vorstellungen zum realen Mittelalter und der realen Inquisition. Dies ist aber ganz und garnicht die Darstellung, die sich aus den offiziellen Publikationen zu den Kirchen ergibt. Ich finde es schade, dass eine wichtige Kirche so niedergemacht wird, blos weil ein Autor zu faul ist, sich einen passenden "Bösewicht" auszudenken und auf alte Klischees zurückgreift!

Gruß
Graf Albin
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Bei uns sind Praios-Geweihte auch nur Menschen.

Ich hatte als NPCs sowohl einen Inquisitor als auch eine Praios-Novizin, die bei der Gruppe sehr beliebt waren. Sie waren intelligent und gebildet und hatten einen entsprechenden Einfluss in der Gesellschaft, man kam gut mit einander zu recht und half sich. Schließlich hatte man gemeinsame Ziele.

Ich hatte aber auch den fanatischen Praioten mitten in der Khom, der der Meinung war den Novadis, den Glauben an den Sonnengott ein brennen zu müssen. Mit dem kam die Gruppe weniger gut zu recht, dabei war keiner von Ihnen ein Novadi. Warum nur?

Beides Mal lag wenig am Praios-Glauben an sich. Natürlich fällt die praiosgefällige Ordnung bei einer westlich orientieren Spielerschaft auf wenig fruchtbaren Boden, weshalb Praios verschrien ist und schlicht nicht gemocht wird. Praios-Kirche = spannische Inquisition (Wobei der Ruf der spannischen Inquisition ebenso wenig mit der Wirklichkeit zu tun hat).

Es gibt auch genügend Abenteuer über die bösen Bannstrahler und die gute Hexe. Ein Abenteuer mit einem guten Bannstrahler und einer bösen Hexe wäre wirklich mal etwas neues. Von den meisten Spielern werden aber Praios Lehren nicht verstanden. Praios ist der Gott der Gerechtigkeit, der Sonne und des Lichts. Magie an sich ist nicht böse, aber wohl nur der Praiot ist mutig genug auch ohne sie zu leben.

Aber mal zu Twis Fragen. Meine Charaktere stehen alle sehr unterschiedlich zum Sonnengott, eh nach Herkunft und eigener Religion. Meine Praios-Geweihte als SC liegt aber noch in der Schublade. Sie wird auch eher kein arroganter Mistkerl - ich denke auch bei Praioten sind Mistkerle die Ausnahme anstatt die Regel und Arroganz gibt es nicht automatisch. ;)

Selbstverständlich gab es auch mal den Praios-Geweihten SC in meiner Gruppe, das hat gut funktioniert. Er hatte den Auftrag einen ex-weiße-Gilde-Magier (auch SC) nach Punin zu führen, damit er dort sich ordnungsgemäß der grauen Gilde anschließen kann. Auf dem Weg sollte er natürlich darauf achten, dass er nicht zaubert (so als gildenloser). Am Anfang gab es etwas Gezetter, aber irgendwann merkten beide, dass sie da jetzt durch müssen. Dazu gab es noch gemeinsame Gefahrensituationen, um das Vertrauen zu stärken. Leider hat sich die Gruppe dann aufgelöst. Von daher ein allgemein gültiges: Wenn der Spielleiter mitmacht geht Alles. :p
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Ich kenne die Typen ausschließlich vom PC-Spiel Drakensang. Und ich habe sie auch nie gemocht. Kann aber sein, dass die Entwickler bewusst so ein Bild gezeichnet haben. Wie die Paladine in D&D.

Seht eine Hexe---Tötet sie :krieger_1:
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Also als Said'yala / Säbeltänzerin (Laienorden der Rahja) kann ichgut mit dem "Feindbild" des Praiosordens leben (leicht überspitzt).

Als Sameafnir / Thorwalerin sind die Erfahrungswerte auch eher negativer Natur, Hochmut, Überheblichkeit und Engstirnigkeit sind da die Charaktereigenschaften die Sameafnir in schöner Regelmässigkeit bei Praiosgeweihten aufgefallen sind.

Aber ich stimme dem Kollegen Graf Albin zu, dass es sehr schade ist, dass man aus dem Gesamtbild "Praiosgeweihtenschaft / Geweihte" seitens der DSA Verantwortlichen nicht mehr hat machen können. Da wäre schon noch wesentlich mehr Facettenreichtum drin. (vor allem in den positiven Eigenschaften, etwa wie von hexe geschrieben).
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Nun ja, ich sehe das etwas differenzierter.

Die hier in den Meinungen mehrheitlich dargestellten "Charaktereigenschaften" von Praios-Geweihten sind ja nur die, welche Spieler als solche empfinden. Ich habe noch keinen SC-Praios-Geweihten erlebt in 25 Jahren DSA. Und als NSC leben sie zum einen davon, wie der SL sie darstellt, zum Wesentlichen mehr aber davon, wie sie bei den SCs ankommen. Und da sage ich nur:

Wem gefällt schon "Recht und Gesetz", wenn er selbst immer am Rande dessen wandelt und es selbst oft genug übertritt?

Gerade im Sinne "Überheblichkeit" rate ich jeden Spieler vor der eigenen Hütte zu kehren.

Gruß
Tufir
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

@Tufir:
Genau meine Meinung!

Als Spielercharakter habe ich mein Lebtag noch keinen Praiosgeweihten erlebt, als NSC waren sie meistens keine Freunde der Helden. Und das wiederum lag genau an dem von Tufir beschriebenen Umständen: Während die Charaktere meist nach dem Motto "Der Zweck heiligt die Mittel" und "Ich bin das Recht" leben, stehen Praiosgeweihte wirklich für Recht und Ordnung - zumindest theoretisch. Damit sind sie nie wirklich Freunde der Charaktere.
Und ich bedaure es sehr, dass Praiosgeweihte auch in offiziellen Veröffentlichungen oft den Platz der spanischen Inquisition eingenommen haben. Denn das tendiert in meinen Augen schon in Richtung von Blakharaz. Aber der Widerspruch zwischen theoretischer Rolle und dem was sie praktisch darstellen existiert bei DSA ja nicht bei den Praiosgeweihten allein, Rahjageweihte sind ja oft auch nur besser Prostituierte. Nur dass die deswegen kein Spieler hasst. Ich denke, dass einfach viele Spielleiter entweder gerne einfach Klischees verwenden oder sich nicht mit den Klischees in den Spielerköpfen anlegen möchten. Differenzierte Glaubensgrundsätze sind schwer darzustellen und sonst müssten auch SCs viel häufiger einen Dämpfer kriegen.

Der Fehler ist also vielgestaltig:
Zum einen sind da alte Tradierungen, die Praiosgeweihte immer noch als hexenverbrennende Monster ansehen (witzigerweise weniger von den Geweihtenbeschreibungen als vielmehr von den Hexenbeschreibungen ausgehend), zum zweiten die Gleichsetzung vieler Spielgruppen von Praiosgeweihten und mittelalterlichem Christentum, zum dritten einfach die Tatsache, dass laut offizieller Setzung Praiosgeweihte einen Orden wie die Bannstrahler dulden, der wohl auch nach offizieller Setzung mehr vom KKK hat als von einer Polizeitruppe,... Diese Setzung habe ich noch nie verstanden.

Doch zurück zu den Fragen:
Als jemand, der immer mal wieder Hexer gespielt hat, habe ich natürlich auch oft mit den Klischees gespielt und war schon per se Feind der Praioskirche. Umso interessanter war es, zu Beginn des (abgebrochenen) Jahres des Feuers mit Praioten zusammenarbeiten zu müssen - auch wenn ich mich gewehrt habe.
Der Elf, den ich lange gespielt habe, hatte per se keinen Nerv für Geweihte, gleich welcher Abstammung und fällt daher eigentlich raus - trotzdem hat er nach langer Gewöhnungszeit nicht mal schlechte Erfahrungen mit diesem Inquisitionsrat gemacht, mit dem man bei der G7-kampagne immer mal wieder zusammenrauscht. Das war irgendwann eine Hass-Freundschaft. Aber ich glaube, dass der kein Geweihter war, ebensowenig wie Marcian aus dem Jahr des Greifen, mit dem wir als SCs eine Zeit lang wirklich eng waren.
Aber rückblickend: Es gab nie einen aufrichtigen Praioten, mit dem ich gut zusammengearbeitet hätte. Wenn überhaupt waren es die eher krummen Biographien, die Zweifler am Glauben, die Grenzgänger. Schade eigentltich. Andererseits: Als jemand, der gerne graue Charaktere baut, könnten auch setzungsgerechte Praiosgeweihte nie Freunde meiner Charaktere werden...
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

nunja,

die Antworten sind ja nicht eben ... unerwartet ^^

Im großen und Ganzen hab ich das auch so erlebt. Allerdings hab ich - genau wie die liebe hexe - einen solchen Char in meiner Kramkiste liegen und mir in diesem Zusammenhang so meine Gedanken gemacht.

Ich mein, aus irgendeinem Grund funktioniert das System in mittelländischen Aventurien ja. Und damit mein ich das System mit Praios (und seiner Priesterschaft) ziemlich weit oben in der Hackordnung. Niemand kann sich dort auf Dauer halten, wenn der Rest der Welt nicht weiß, dass sie das Recht dazu haben. Nicht sieht, dass sie das Recht dazu haben.
Und ich rede nicht davon, sie zu stürzen. Aber imho wäre es in einem solchen Fall durchaus naheliegend, wenn eine andere Kirche ihnen früher oder später den Rang ablaufen würde. Passiert aber nicht.
Also lehne ich mich mal aus dem Fenster: irgendwas gutes haben die Praioties. Und zwar irgendwas, dass am Spieltisch so selten oder schlecht rüberkommt, dass es unter den schlechten Eigenschaften der Priester komplett untergeht.

Also was kann die generische Glaubensgemeinschaft der Praiosgeweihten der Welt gutes tun?

- Sie sind die Ehrlichkeit in Person. Lügen nicht, betrügen nicht, biegen die Wahrheit nicht mit geschickten Worten. Und die Welt weiß das. Wenn ein Praiosgeweihter sagt "das ist so", dann ist das so.
--> Arroganz mag ja die Glaubwürdigkeit etwas herunterstufen, indem ein spezieller Priester etwas als Fakt verkauft, was eigentlich nur seine Ansicht ist, aber in meinen Augen wird das im Spiel total überbewertet. Arroganz ist nicht gleichzusetzen mit akuter Dummheit. Anstatt aus Arroganz nicht zugeben zu können, dass er etwas nicht weiß, wird ein Priester aus Wahrheitsliebe (absolutes Grundprinzip seines Lebens!) nicht doch das "Unwissen" zugeben? Passiert an Spieltischen ausgesprochen selten und ist vielleicht ein Grund für die "verhärteten Fronten"

(ich belass es erst mal dabei ... später noch mehr)

lg
twilight
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Nun, die Praioten leiden an einem Klischee, das von der Redax leider oftmals auch gefördert wird. Sie werden ständig als arrogante und extrem pingelige Personen dargestellt, bei denen selbst gute Argumente auf taube Ohren stoßen.

Auch wenn tatsächlich eine hohe Zahl der Praioten diese Einstellung besitzen mögen, so gibt es sicherlich auch "menschlich" denkende Exemplare.

Geweihte, die durchaus die Fehlbarkeit und Mängel ihrer Schäfchen kennen und sich nicht gleich mit der Inquisition auf die armen Seelen stürzen.

Geweihte, die nicht herablassend und arrogant daherkommen, sondern anderen Menschen mit Verständnis und wirklicher Hilfe gegenübertreten.

Geweihte, die zwar sicherlich einige Dinge und Verfahren nicht gut heißen, aber durchaus intelligent und erfahren genug sind, um zu wissen, dass sie nicht alles und jeden ändern können und die Welt manchmal andere Wege geht.

Einfach Geweihte, mit denen auch eine Heldengruppe (mit all ihren moralischen Fehlern)relativ ungezwungen reden und diskutieren kann, ohne dass es gleich zu Drohungen und Kerkerhaft kommen muss.

So "realistisch" sollte die Praiosgemeinschaft schon dargestellt werden...
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Im Grunde ist alles schon mal angesprochen worden: Klischees, die gepflegt werden, festgezurrte Bilder in den Köpfen der Spieler, die sich historisch ergeben haben und vieles weiteres. Am interessantesten finde ich den Aspekt, dass der Held sich gerne auch krimineller Taktiken bedienen möchte. Deshalb gibt es mit Sicherheit auch viele mehr Phex-Geweihte als SC (die auch noch bei weitem cooler sind in ihrer Art und Weise), als Praioten.

Allerdings fand ich in einer offiziellen Veröffentlichung eine Inquisitor außerordentlich bemerkenswert: Marcian bei Jahr des Greifen.

Da wurden wirklich keine der bekannten Klischees bedient, und doch die Maxime der Kirche mehr oder weniger erfüllt. Diesmal allerdings über den Weg, dass auch hier das Ziel wichtiger ist, als der Weg (mit Einschränkungen).



Als SC spiele ich derzeit tatsächlich auch einen Bannstrahler. Er startete als adliger Krieger mit guter Erziehung und kam den Praioten immer näher, bis er sich unter den Reihen des Sonnenemblems auf dem Kettenhemden wieder fand. Der Start ist, und dessen bin ich mir bewusst, wiederum ein Klischee an sich. Well, damit muss er leben ;)

Im Spiel haben seine strenge Gesetzestreue und seine Ablehnung von Magie in den ersten Sitzungen zu unglaublich vielen Diskussionen geführt. Und soll ich euch was sagen: Die Diskussionen waren wirklich spannend, anregend, unterhaltsam und man konnte sich so richtig in seinen Charakter rein steigern.
Allerdings rückt natürlich niemand so wirklich von seinem Standpunkt ab und auf die Dauer ermüdeten die Spitzen, die Andeutungen bzw. die Ablehnung. Es ging so weit, dass die anderen Helden etwas vor meinem vertuschten und verheimlichten (wenn sie z.B. zum Stehlen irgendwo eindringen mussten). Das war dann vielleicht ein gutes Ausleben des eigenen Helden, aber wenn man als Spieler eine Stunde abseits sitzt und die anderen ihre eigenen Episode ausspielen, dann ist das weniger prickelnd.

Zum Glück kam während der Borbarad-Kampagne die Kirchenspaltung und gab dem Bannstrahler die Möglichkeit zum umdenken. Und nun konnte er die Gruppe zum einen überwachen (so lautete zumindest der Auftrag seiner Kirche - die wollen schließlich aus erster Hand wissen, was die sog. "Gezeichneten" so anstellen und wem sie begegnen). Zum anderen waren in den schweren Zeiten viele Mittel Recht, selbst Magie, wenn sie sich gegen Borbarad richteten UND der Kodex Albyricus eingehalten wurde.

Ich denke es ist unmöglich einen Praios-Geweihten zu spielen, wenn man ihn weltfremd anlegt, in der Art eines Hochgeweihten, der Zeit seines Lebens aus dem Betkämmerlein nicht heraus gekommen ist. Außer man spielt einen Inquisitortrupp ohne "problembehaftete" andere Helden :D

Für das Spiel selbst hat ein Geweihter generell Vorteile - wenn es z.B. darum geht mit besonderen Persönlichkeiten, Adligen etc. zu sprechen. Und einem Praioten sind da noch mehrere Tore geöffnet (während sich andere wiederum schließen). Aber ein Leumund in der Gruppe hat uns auch schon oft geholfen.


Praioten sind anstrengend. Sie zu spielen auch. Aber so ist es nun mal, wenn man darauf achtet Grenzen einzuhalten (ob die nun von einer Geweihtenschaft stammen, oder ob man die sich selbst auferlegt ist dann ja egal -> und mal ehrlich, wie viele Spieler nehmen den Nachteil "Prinzipientreue" für sage und schreibe 10 GP, die sie selbst definieren können; Da werden aber meist "spielbare" Prinzipien gewählt, für gute GPs).
Dieser Ritt auf dem Messer ist für mich sehr interessant. Aber natürlich darf die Gruppe nicht darunter leiden.

Gruß

Luzifer :integra
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

^^

und da kommen wir zu einer Frage, auf die ich schon so mehr oder weniger abgezielt hab.

Ist es nicht möglich (und wenn ja, wie könnte das gehen) einen Praiosgeweihten in einer Gruppe zu spielen, die von der prinzipiellen Gesinnung gut ist, aber deren Mittel und Wege halt teils grau anmuten.

Vielleicht eine kleine Anmerkung. Ich meine mit "in der Gruppe spielen", dass das Konzept so weit passt, dass inneraventurisch niemand auf die Idee kommt zu sagen "nö, ich hab keine Lust mehr, mit dem rumzuziehen" denn - nix für ungut Luzifer - aber deine Beschreibung klange sehr danach, dass ihr Spieler entschieden habt "wir wollen die Gruppe so beibehalten" und das der Hauptgrund ist, warum die Helden nicht ihre eigenen Wege gegangen sind. DAs soll ja eigentlich nicht passieren ;)

Nur n kleiner Denkanstoß. Muss ein Praiot grundsätzlich seinen Mitstreitern am Zeug flicken, wenn ermerkt, dass sie mal lügen, oder auch mal klauen. Kann er nicht akzeptieren, dass nicht jeder Mensch den hohen Idealen des Praios entsprechen kann?
Und wenn erkennbar ist, dass die Mitstreiter all ihrer Unzulänglichkeiten zum Trotz das Herz am rechten Fleck tragen - ist es dann nicht vielleicht plausiebel (und taktisch geschickt), die berechtigte Kritik möglichst selten (und wirklich nur in passenden Momenten) anzubringen?

Das beschäftigt mich so ein wenig. Ich mein, man soll ja etwas rollentechnik ins Spiel bringen und vor allem seine Nachteile ausspielen. Ganz klar und nachvollziehbar. Aber muss man bei einem Praioti unbedingt auch noch die eigenen Prinzipien allen anderen aufzwingen wollen? Kann es nicht auch reichen, wenn man selber von grundauf ehrlich handelt?


lg
twilight
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Natürlich ist nicht jeder so mutig, entschlossen und ehrgeizig, um sich den Prinzipien des Praios treu zu bleiben. Man darf von einem Hund nicht erwarten, dass er immer zwischen gut und böse entscheiden kann. Deshalb muss man einen Hund eben gut führen, auch wenn man nicht alle schlechten Angewohnheiten aus ihm herausbekommt. Aber lieber einen braven Hund, als einen dreckigen Straßenköder.

Das Spielen in der Gruppe ist mit jeder erdenklichen Konstruktion an Charakteren möglich. Die Frage ist nur, wie viel Arbeit sich der Spielleiter machen will. Es ist doch allein seine Entscheidung, dass die Gruppe irgendwo einbrechen soll. Selbst wenn Gegenstand A besorgt werden muss, gibt es noch andere Lösungen. Gerade wenn man mit einem Praioten das Gesetz auf seiner Seite hat. Wenn ein Spieler öfter länger untätig rum sitzt, weil sein Charakter intime keine Gründe hat, dann ist das meiner Meinung nach ein Fehler der Spielleitung. Der Charakter ist ja nicht plötzlich Praiosgläubig, so dass ich diese Situation nicht vorher sagen hätte können.

Aber vielleicht haben es da Praioten besonders schwer, da wohl viele DSA-Spieler und Spielleiter: Vorurteile (Praioten) zu haben scheinen. ;)
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

^^

und da kommen wir zu einer Frage, auf die ich schon so mehr oder weniger abgezielt hab.

Ist es nicht möglich (und wenn ja, wie könnte das gehen) einen Praiosgeweihten in einer Gruppe zu spielen, die von der prinzipiellen Gesinnung gut ist, aber deren Mittel und Wege halt teils grau anmuten.
... nix für ungut Luzifer - aber deine Beschreibung klange sehr danach, dass ihr Spieler entschieden habt "wir wollen die Gruppe so beibehalten" und das der Hauptgrund ist, warum die Helden nicht ihre eigenen Wege gegangen sind. DAs soll ja eigentlich nicht passieren ;)

Für die Spielgruppe war klar, dass wir zusammen spielen wollen. Absolut richtig. So hat sich jeder ein bißchen am spielerischen Riemen gerissen und seinen Held leicht verändert - also die Einstellung zumindest. Ich sah das nicht als Beschneidung des jeweiligen Charakters, sondern als Charakterentwicklung! Und das ist im Grunde einer der schönsten Aspekte des Rollenspiels. Mein Held verändert sich, durch seine Taten und Begegnungen. Und wenn eine der Begegnungen nun einer der anderen Spieler ist, warum nicht?

Die restliche Gruppe besteht übrigens aus zwei Graumagiern, einer Elfe, einem Krieger und einem Streuner.

Und den von dir beschriebenen Denkanstoß hatte ich auch ähnlich umgesetzt. Von einem anfänglichen ständigen Zurechweisen zu einem "Ah ja, schon ok, mach mal im Sinne der Queste, aber schau, dass du nicht zu viele Schritte im Dunkeln machst."


Für den Kampf hat sich durch die Natur des Praiosgeweihten auch eine nette Taktik entwickelt, die natürlich niemand so formuliert hatte. Bei einem Angriff gibt sich der Bannstrahler nämlich sofort zu erkennen und versucht auf den Unhold einzureden, ihn zu bekehren. Das gibt den anderen Zeit, die Möglichkeit sich besser aufzustellen, oder zumindest eine minimale Ablenkung. Dafür liegt der Bannstrahler im Zweifelsfalle auch als Erster ... wenn es dem Herrn Praios so gefällt :D


Gruß

Luzifer :integra
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Ausserdem finde ich, bei aller Liebe zum Realismus (den ich ja durchaus fördere), dass es sich immer noch um ein Spiel handelt. Wenn jeder einen ganz bestimmten Helden spielen möchte und diese miteinander vom Hintergrund nicht so gut passen, sollte man es nicht ganz so eng sehen.
Jeder sollte seinen Spaß haben. Solange man seinen Char nicht zu extrem verbiegen muss, ist es doch recht egal, warum die Heldengruppe zusammenbleibt. Wenn man möchte, kann man ja einen einigermaßen stimmigen Grund finden (oder sich einfach selbst ausdenken und sich damit zufrieden geben).
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

naja, ich bin halt kein Freund von verbiegen. Ich hab aber ggf auch alternative Helden zur Hand, die ich einsetzen kann, sollte mein Char bei den anderen total anecken.
Und ich würde das auch so handhaben wollen. Ich mein, in den meisten Fällen haben die Helden keinen Hintergrund, der sie ZWINGT, zusammen zu reisen.
Warum also soll eine Hexe in Begleitung eines Praioten reisen, wenn sie ihn nicht als Mensch zu schätzen gelernt hat und weiß, dass er sie nicht pauschal für das verurteilen wird, was sie ist. Hat sie schnell das Gefühl "Mensch, der ist eigentlich ganz okay", warum nicht.
Aber wenn sie immer das Gefühl hat, er könnte auf sie losgehen, wenn er mitkriegt, was sie in Wirklichkeit ist, wird sie ihn wird sie doch eher darauf aus sein, getrennte Wege zu gehen ^^

lg
twilight
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Sag ich doch. Außerdem sind fast alle Helden so ausgelegt, dass es Schlupflöcher gibt. Ein Praiosgeweihter z.B. ist nicht immer generell gegen Hexen und möchte diese gleich verbrennen lassen.

Natürlich gibt es da Fanatiker, die so denken mögen und der Hexe das Leben wirklich schwer machen können. Aber warum muss man in einer Heldengruppe solch einen Typen spielen?
Ein Praiosgeweihter könnte auch einfach nur den Lebensstil und den Glauben der Hexe als wenig förderlich betrachten, sie durchaus immer im Auge behalten, aber letztlich bald merken, dass mehr hinter der Person steckt. Er könnte ihre Lebensweise immer noch als falsch betrachten, jedoch durchaus nachvollziehen können, warum sie so ist, wie sie ist. Vielleicht würde er etwas wie "Verständnis" für ihre "Lage" entwickeln. Natürlich würde er versuchen, sie immer wieder auf den rechten Weg zu bringen und sie maßregeln, wenn sie mal über die Strenge schlägt. Aber ein Praiosgeweihter (mit der immer beschriebenen hohen Menschenkenntnis) dürfte bald merken, dass ihre Motive durchaus edel sind und sie vielleicht nur jemanden benötigt, der sie manchmal anführt und an dem sie sich orientieren kann.
Also durchaus eine Seele, um die es zu kämpfen lohnt (und zwar nicht mit dem Scheiterhaufen). Und auch ein Praiot weiß durchaus, dass man so etwas nicht von heute auf morgen und mit Gewalt erreichen kann. "Steter Tropfen höhlt den Stein" dürfte auch bei den Praiosgeweihten ein durchaus bekannter Spruch sein...
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Solange man seinen Char nicht zu extrem verbiegen muss, ist es doch recht egal, warum die Heldengruppe zusammenbleibt.
Da bin ich auch nicht ganz Deiner Meinung.
Kurzfristig mag das zwar stimmen, aber auf lange Sicht sollte die Gruppe schon mehr verbinden als die Aussage, dass das eben die erstbesten waren, auf die man gestoßen ist. Und sei es nur, dass man gelernt hat, dass sie einen nicht haben hängen lassen. Ich bin zwar durchaus bereit zu akzeptieren, dass es auch in einer Gruppe von 5 Leuten einen geben mag, mit dem mein Charakter nicht klarkommt, aber wenn er der Mehrheit der Gruppe so gegenüber stünde, dann wäre das zu viel des Guten. Dann lieber trennen. Weswegen ich auch immer noch ein Fan von Konzeptgruppen bin - die haben wenigstens schon mal was gemein. Beispiele gefälllig?

Beispielsweise der Albino-Jäger mit Gesucht 2 und Jagdfieber, den wir eine zeitlang in der Gruppe hatten. Hätten wir uns nicht eh getrennt, früher oder später hätte mein Hexer den als Bedrohung nicht mehr akzeptiert und dann hätte es wohl geheißen, er oder ich.
Oder der Garether Weißmagier - das ging in einer Gruppe nur deswegen, weil beide Charaktere bereit waren über ihren Schatten zu springen und die Vorteile im Arrangement zu sehen. Hätte da der Weißmagier den 150%igen raushängen lassen und der Hexer auf seinen unschönen Charakterzügen bestanden, hätte das auch eskalieren können. Wir hatten ja schließlich öfter den Moment, da der Hexer "Ich häng ihm einen Pechfluch an, wenn er so weiter macht ist er fällig" gemurmelt hat.
Ein Praiosgewihter, egal wie liberal, wäre aber z.B. zu viel des Guten gewesen. Das war im Charakterkonzept schon ausgeschlossen. Und jheder hat einen Schatten, über den zu springen einfach zu viel verlangt ist. Beispielsweise wenn Nachteile (wie Vorurteile, Arroganz, ...) damit verbunden sind
 
AW: Praiosgeweihte und der Rest der Welt

Ich gestehe da jedem auch gewisse Grenzen zu, über die er nicht hinaus möchte, wenn er seinen Char vernünftig und für ihn nachvollziehbar darstellen möchte.

Aber diese Grenzen werden meiner Erfahrung nach leider oftmals schon sehr eng gezogen. Da ist oftmals keiner bereit, seinen Char auch nur eine Nuance "abgeschwächter" darzustellen, als so wie er es für richtig hält. Da wird teilweise mit Betonkopf eine Darstellung durchgebracht, die mMn durchaus auch abgeschwächt funktioniert hätte. Aber nein: "SO IST MEIN CHARAKTER AUSGELEGT.", oder "SO STEHT ES IN DER HINTERGRUNDBESCHREIBUNG DES HELDEN" ist ein oft gehörtes Argument. Und dann folgt meist die von dir beschriebene Konzequens: "ICH KANN SO NICHT IN DER GRUPPE WEITERSPIELEN!" und flugs wird der Held ausgetauscht, obwohl durchaus Potential in der Konstellation (auch und vielleicht sogar WEGEN der möglichen Konflikte) vorhanden gewesen wären.
Finde ich persönlich schade und auch etwas engstirnig...

Viel besser wäre es doch, sich (vielleicht sogar gemeinsam mit dem Spieler des Konflikthelden) Gedanken zu machen, warum der Char vielleicht doch in der Gruppe bleiben möchte. Gründe zu definieren und evtl. Gemeinsamkeiten herauszufiltern. Ist doch am Ende für alle Beteiligten wesentlich lohnender, als der sofortige Abbruch...
 
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