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Brettspiel Pocket Battles - Kelten vs. Römer

Brummbaer

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Pocket Battles

Altertum #1: Kelten vs Römer


Bei den Pocket Battles von Pegasus Spiele handelt es sich um Armeen, die mit einem einfachen Kampfsystem gegeneinander antreten können. Die Armeen bestehen dabei aus insgesamt 30 Plättchen, auf denen jeweils Truppen verschiedener Stärken und Fähigkeiten abgebildet sind.


Spielablauf

Zunächst müssen sich die zwei Spieler für je eine Armee entscheiden: wer spielt die straff organisierten Römer und wer die wild entschlossenen Kelten?
Dann wird die Armeestärke in Form von Aufstellungspunkten festgelegt – die Empfehlung aus den Regeln ist eine Stärke von 50 bis 100 Punkten, wobei die Summe der möglichen Aufstellungspunkte der Armeen bei etwa 120 liegt.
Damit beginnt auch schon die erste Herausforderung: welche Truppen werden in die Schlacht geschickt? Jede der Truppen kostet eine gewisse Menge an Aufstellungspunkten und bietet verschiedene Kampfstärken: Nahkampf, Fernkampf und Sonderfertigkeiten wie Heilen oder besonders großen Schaden.
Diese Entscheidung ist vor allem am Anfang, wenn man die Armeen noch nicht kennt, sehr zeitaufwendig – etwa die Hälfte der Spielzeit einer Partie wird hierfür verwendet.

Wurden nun die Einheiten gebildet, werden sie auf dem Schlachtfeld verteilt. Dieses besteht aus 15 Segmenten mit einer Aufteilung von drei Spalten und fünf Zeilen. Jeder Spieler hat den Rückraum und die Front in jeder der drei Spalten sowie in der Mitte zwischen den Armeen noch eine gemeinsam genutzte Gefechtszone.
Die verschiedenen Segmente werden einfach mit vier nicht genutzten und umgedrehten Truppenplättchen voneinander abgegrenzt, wodurch kein besonderer Bodenplan oder ähnliches notwendig wird.

Damit die Spieler ihren Einheiten auch Befehle erteilen können, erhalten sie abhängig von der vorher vereinbarten Truppenstärke sogenannte Befehlsmarker. Diese werden im Verlauf des Spiels auf die Einheiten gelegt, um so einen Befehl zu kennzeichnen. Die Rückseite der Marker dient auch zur Kennzeichnung von Wunden.

Sind die Einheiten verteilt, beginnt endlich die Schlacht. Es wird sich geeinigt, wer beginnt und dieser Spieler eröffnet die erste Schlachtrunde, indem er eine seiner Einheiten aus seiner Frontzone in die dazu passende Gefechtszone vorzieht. Der Gegenspieler kann nun entscheiden, ob er die Einheit abfangen möchte oder einfach abwartet, was passiert. So oder so wird eine Einheit aus der Frontzone des Gegners in die Gefechtszone gezogen, um den Kampf auszutragen.
Grundsätzlich wird dafür ein sechsseitiger Würfel geworfen und mit auf den Einheiten abgebildeten Werten verglichen. Durch Sonderfertigkeiten können aus dem einen Würfel aber auch bis zu sechs werden. Für jede Übereinstimmung verursacht die Einheit einen Schaden bei der gegnerischen Einheit. Dieser Schaden wird dann vom Gegenspieler auf seine Truppen verteilt – erreicht er damit die Lebenspunkte der Truppe, wird diese entfernt, ansonsten muss ein Marker für den erlittenen Schaden auf die Truppe gelegt werden.
Der angegriffene Spieler hat dann die Möglichkeit, einen Gegenschlag auf die gleiche Weise zu führen oder den Rückzug anzutreten.

Haben die Spieler keine Befehlsmarker mehr zur Verfügung, endet die Schlachtrunde. Damit gehen alle Befehlsmarker wieder an ihre Besitzer zurück. Zudem können Truppen geopfert werden, um verwendete Wundenmarker ebenfalls zurück zu bekommen. Dann geht es mit der nächsten Schlachtrunde weiter.

Das Spiel endet, sobald entweder einer der Spieler aufgibt oder die Hälfte oder mehr seiner Aufstellungspunkte verloren hat.


Sonst noch was?

Trotz der eigentlich recht wenigen Regeln (24 DinA6 Seiten) bietet das Spiele eine angenehme strategische Tiefe. In den Regeln finden sich zum Beispiel noch einige Anleitungen für strategische Manöver wie Flanken- oder Überzahlangriffe sowie die Umstationierung von Einheiten.

Die Truppenplättchen sind liebevoll gestaltet. Auf jedem stehen der Name der Einheit (wie zum Beispiel die allseits bekannten Legionäre oder der Druide) und ein kleines, hübsch gezeichnetes Bildchen. Trotz der ganzen Symbole für Lebensenergie, Aufstellungswert, Einheitenwert und Sonderfertigkeiten wirken sie nicht überladen.

Mit einer Verpackungsgröße von etwa 15 x 13 cm eignet es sich allerdings nicht dafür, es permanent in der Hosentasche mit sich herum tragen zu können. Das enthaltene Plastiktütchen ist auch zu klein, um sämtliches Spielmaterial zu fassen. Doch um die Armeen zu trennen und das Zusatzmaterial (die Würfel und Befehlsmarker) sicher zu verstauen, genügt es.

In dieser Reihe sind weitere Veröffentlichungen geplant, wie zum Beispiel das bereits erschienene Orks vs. Elfen. So kann man die Armeen untereinander tauschen und gegeneinander antreten lassen. Regeln für drei bis vier Spieler sind nicht vorhanden, wodurch es trotz mehrerer Armeen bei nur zwei Spielern bleibt.


Fazit

Mit einer Partiedauer von etwa einer halben Stunde ist das Spiel ein netter Lückenfüller, wobei jedoch meist der besiegte Spieler eine Revanche fordert. Leider ist es nur zu zweit spielbar und passt nicht unbedingt in eine Hosentasche.


Diese Rezension entstand mit freundlicher Unterstützung des Pegasus Spiele Verlags.
 
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