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Lesaro

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Hallöle,

Ich wollte einfach mal so in die Runde fragen, wie Ihr auf Euren Abenteuern den Loot bestimmt. Habe beim Überfliegen noch keinen Tread dazu gefunden.

Grundsätzlich im PnP oder auch direkt gefragt in DnD bzw Mittelalter Settings.
Hatte mir vor einiger Zeit mal etwas Arbeit gemacht und Loot für Gegner zum auswürfeln gebastelt.

lg
 
Ich bin mir unsicher, was genau du mit "Loot" meinst, weswegen ich einfach mal die unterschiedlich wertvollen Stufen von Plünderbarem aufliste, mit denen ich arbeite. Prinzipiell mache ich (wenn es nur von mir bestimmt wird) interessanterweise kaum Unterschied wieviel Beute ich platziere, egal bei welchem Setting/Thematik/Machtstufe/Kampagnen- & Abenteuerdauer.


a) einfache Ausrüstung wie Rüstung/Waffen/Munition, Möbel/Behälter/Alltagsgegenstände/Überlebensausrüstung, Fahrzeuge/Werkzeuge, Kleidung/Persönliches und ähnlich "Gewöhnliches":
Diesen Kram (er)zähle ich bei der Situationsschilderung auf. Wenn jemand etwas davon mitnehmen will, gehe ich im Detail darauf ein wieviel davon da ist und bestimme die Menge & Qualität anhand von Abenteuerbeschreibung/Gegneranzahl/Zweck der Fundstelle/kultureller Herkunft. Möchte einer der Charaktere etwas Bestimmtes finden (z.B. "Haben diese Banditen eine Landkarte dabei?"), überlege ich mir erst in dem Moment, ob etwas Derartiges vorhanden sein könnte und lasse eine Suchen-Probe würfeln.

b) Wertgegenstände wie Geld, Schmuck, Edelsteine, Rohstoffe & Handelswaren, Proviant, Kunstgegenstände:
Das suche ich mir üblicherweise in der Abenteuerbeschreibung zusammen. Oder ich denke mir es anhand des Ortes (z.B. Handelskontor, Mine, Bar, Werkstatt, etc.) aus. Als dritte Möglichkeit bestimme ich es anhand von bewürfelbaren Schatztabellen (meistens, wenn es z.B. handelswillige Reisende oder besiegbare Gegner sind). In seltenen Fällen entscheide ich es auch spontan & unabhängig vom Ort bzw. den anderen involvierte Parteien und lasse die Leute am Tisch einfach die Menge auswürfeln, nachdem ich mir das Was ausgedacht habe.

c) besondere Gegenstände wie z.B. Magische, Hochtechnische, Zeremonielle/Rituelle oder Zeugs von sehr großem Wert:
Auch hier aus der Abenteuerbeschreibung, aufgrund der Örtlichkeit und von Schatztabellen. Allerdings überlege ich mir hierbei weit gründlicher, ob etwas passt, im Sinn von "Was könnte die Gruppe damit anfangen?". Und zwar in die beiden Beispielrichtungen "Damit werden die mir zu mächtig für die Gegner, die noch kommen." & "Oh toll, mal wieder so'n Schwert +1.". Ich achte also im gewissen Rahmen darauf, daß Abwechslung und auch "Machtbalance" vorhanden ist. Auch entgegen der Abenteuerbeschreibung.

d) Einzigartiges wie die Pläne von Prinzessin Celestia's Palast, Artefakte wie Vecna's Hand, ein letztes Lebewesen seiner Art, das Raumschiff Enterprise. Also prinzipiell extrem Wertvolles, einen sogenannten Plot-Gegenstand oder schlicht unersetzlich Einzigartiges:
Wieder Abenteuerbeschreibung. Von mir ausgehend platziere ich Derartiges nur & ausschließlich, wenn ich längerfristig etwas damit vor habe. Z.B. "Ja, dieser Kristall ist identisch mit der Beschreibung des Schlüssels, welcher die uralte Gruft des unermeßlichen Reichtums am anderen Ende der Welt öffnen kann." Wenn ich etwas nicht zum "Abholen" platziere und die Gruppe kann es trotz allem im weg Stehenden erlangen soll es mir recht sein, wenn sie mit den Konsequenzen zurecht kommen (Zitat aus dem Film THAC0 von 2008: "Aaaagh.... repressed memory surfacing .... 2nd level fighter.... stealing.... Thor's Hammer ....").
 
Für Spiele, wo Geld und herkömmliche Gegenstände wichtig sind wie D&D, würfel ich meistens auf Loot-Tabellen. Book of Treasure Tables oder Low Fantasy Gaming's Loot-Tabellen (beide englisch) sind sehr zu empfehlen. Mit Ausrüstung höre ich nach der ersten Session normalerweise auf, da 1. die Spieler keine Loot-Goblins sein sollen und 2. sie bereits ihre passende Ausrüstung besitzen und 3. wenn sie Loot-Goblins sind, dann lieber für wertvolle Gegenstände :)

Apropos wertvolle Gegenstände, magische Items! Hier biete ich den Spieler:innen an, mir eine "Wunschliste" ihrer Items zu geben. Diese nehme ich und baue sie, wo passend, in die Welt rein. Vielleicht in einer Schatzkammer im Dungeon, als Belohnung für ein abgeschlossenes Abenteuer, etc. Gerade bei magischen Waffen verändere ich auch oft die Art der Waffe, z.B. eine Feuer-Peitsche statt Schwert.

Etwas, womit ich auch gute Erfahrungen gemacht habe, ist die Spieler aufzuhalten, einzelne Leichen zu untersuchen. Stattdessen sage ich so etwas wie, "Nach der Schlacht habt ihr X Münzen, eine Rauchbombe und einen Brief gefunden." Kein langes Würfeln oder von Leiche zu Leiche wandern, einfach davon ausgehen, dass die Charaktere das alles erfolgreich plündern. Das lässt sich auch viel einfacher vor einer Session bestimmt und planen :)
 
Das Tochterkind hat Loot aus Lego gebaut, in einen Beutel gesteckt und blind gezogen was man eben so findet.
 
Mit Ausrüstung höre ich nach der ersten Session normalerweise auf, da [....] 2. sie bereits ihre passende Ausrüstung besitzen
Man sollte beachten, daß Charaktere bei einem Schiffbruch/Absturz ihr Zeug verlieren können (siehe Seefahrt-Settings/Star Wars). Oder wenn das gesamte erste Abenteuer dafür gedacht ist, daß sie sich ihre Ausrüstung erst mal zusammensuchen müssen (siehe Dark Sun)?
Was ich damit ausdrücken möchte ist: Gelegentlich wollen Charaktere verlorene Normalgegenstände ersetzen. Auch das kann einen interessanten Sitzungsinhalt bringen.

Etwas, womit ich auch gute Erfahrungen gemacht habe, ist die Spieler aufzuhalten, einzelne Leichen zu untersuchen. Stattdessen sage ich so etwas wie, "Nach der Schlacht habt ihr X Münzen, eine Rauchbombe und einen Brief gefunden." Kein langes Würfeln oder von Leiche zu Leiche wandern, einfach davon ausgehen, dass die Charaktere das alles erfolgreich plündern. Das lässt sich auch viel einfacher vor einer Session bestimmt und planen
Exakt. Ansonsten hat man früher oder später eine Situation wie in Dungeon Crawl/Hack'n'Slash-Spielen, wo sich die Charaktere auf jeden einzelnen gefallenen Gegner stürzen, um als Erste nachsehen zu können, was dieser so bei sich hat.

Das Tochterkind hat Loot aus Lego gebaut, in einen Beutel gesteckt und blind gezogen was man eben so findet.
Etwas Ähnliches hatte ich glaube ich vor Dekaden mal probiert, aber es wurde von der damaligen Gruppe extrem schlecht aufgenommen. Ich meine mich an den häufigen Satz "Wieder nichts Gutes." zu erinnern. Könnte ich eigentlich mal wieder ausprobieren. Und wenn ich die Schätze einfach nur auf Zettel schreibe, anstatt sie zu bauen....
Danke für die Anregung, Madame Hexe.
 
Warhammer 40K funktioniert da etwas anderes:
Anträge stellen, Anträge stellen, Anträge stellen. Beim Inquisitor, beim Adeptus Administratum, beim Adeptus Militarium.
Ggf. beim Händler kaufen oder wo stehlen.

Alles weitere ist Häresie oder es besteht die Gefahr hierzu.

Hierzu gibt es Tabellen im ONLY WAR Supplement.

Zum auflockern bei kritischen Fehlern beim stellen der Anträge habe ich da auch eine wunderbare Seite im Netz gefunden:

Sci-fi RPG Stateroom Random Loot Generator

Da gibt's so einen wunderbaren Bullshit wie:

A half-flask of low-quality tequila
A foreclosure notice
A gold anklet worth 800 Cr
A postcard from a family member
A neglected (minor malfunction) green clockwork pet ferret with a sour disposition

Das schöne an der Seite ist, dass man denen noch Vorschläge machen kann, die dann eingearbeitet werden.
 
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