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Geschwätz Heilige Irrtümer

S

Samsonium

Gast
Brudermord am Gartenzaun – Die Wahrheit über Kain und Abel


Geschrieben von Gott in Heilige Irrtümer um 18:54


Gestern deutete ich ja bereits an, dass der Nachwuchs von Adam und Eva auch nicht unbedingt besser geraten war, als seine Eltern. Darum möchte ich heute die Geschichte des ersten Kapitalverbrechens erzählen.

Nachdem ich Adam und Eva des Paradieses verwiesen hatte, gab ich ihnen den Rat, sich zu vermehren, den sie auch befolgten. Ihre ersten Kinder waren zwei Söhne namens Kain und Abel. Kain war der Ältere der beiden Brüder und strietzte, wie es große Brüder nunmal tun, Abel wo immer es ging. Mal schubste er ihn in einen Teich, ein anderes Mal versteckte Abels kleine Holztierchen und gab sie auch nicht heraus, wenn Abel weinte. Sprachen Adam oder Eva Kain darauf an, stritt er alles ab und tat ganz unschuldig.

Die beiden wurden älter und der Konflikt verschärfte sich. Während Abel sich der Tierzucht widmete und hin und wieder auch gerne mal ein saftiges Steak verzehrte, wurde Kain immer mürrischer, züchtete Gemüse und aß nur noch Grünzeug. Und seine Wut auf Abel stieg mit den Jahren immer mehr. Zum einen kam es immer wieder mal vor, dass Abels Tiere sich am Gemüsebeet Kains vergriffen, zum anderen mieden die anderen Familienmitglieder ihn immer mehr, weil er zunehmend an unangenehmen Blähungen* litt.

Schließlich kam es zu besagtem Tag im Sommer, dass beide Brüder mir ihre Achtung mit einem Opfer zollen wollten. Neben Kains Gartenzaun errichteten sie zwei Opferhügel, einen aus rohem Gemüse und einen aus saftigem Fleisch.
Es war Sommer, es war wunderschönes Wetter und ich stand vor der Entscheidung Blähungen oder Grillnachmittag. Ich entschied mich fürs Grillen und nahm das Fleisch von Abel an. Daraufhin bekam Kain einen cholerischen Anfall und erschlug Abel mit einem Kürbis**.

Als ich das sah fluchte ich zunächst einmal. Dann zog ich ihm die Ohren lang und schickte ihn ins Land Nod, einem Flecken am Rand einer Wüste, wo Isis, Osiris und Co ihre eigenen Menschen gebastelt hatten. Dort sollte er den Rest seines jämmerlichen Daseins verbringen. „Tja“, sagte er, „das wird wohl nicht lange dauern, wenn die hier mitbekommen, was ich getan habe.“
Doch diese Hoffnung nahm ich ihm recht schnell, indem ich ihm die Worte „Do not kill him“ auf die Stirn schrieb. Und Kain bereute seine Tat und änderte sich fortan. Er wurde ein liebenswerter Kerl, der jedem half und irgendwann sogar eine Frau fand. Eins änderte sich jedoch nicht, Kain blieb auch weiterhin dabei und aß nur Gemüse. Und das wurde ihm zum Verhängnis. In einer Nacht, als Kain mal wieder an besonders heftigen Blähungen litt, wollte seine Frau sich aus der Hütte flüchten. Sie zündete eine Öllampe an...

Zum Gedenken an den netten Kain, als den die Bewohner des Dorfes ihn kennen gelernt hatten, aßen sie alle fortan nur noch Gemüse und gründeten die erste vegetarische Bewegung. Allerdings schliefen sie fortan auch nur noch bei offenem Fenster.

Das nächste Mal erzähle ich euch dann von der ersten Großbaustelle der Welt und was passiert, wenn meine Reisewolke mit einem Turm kollidiert.

*Ein bekanntes Phänomen bei Lebewesen, die sich nur von Pflanzen ernähren. Siehe dazu auch diesen Bericht.
**Kürbisse waren damals sehr hart und fast ungenießbar. Es war eben nicht alles perfekt.


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Sodom und Gomorrha - oder Engel sind kein Sexspielzeug

Geschrieben von Gott in Heilige Irrtümer um 20:38


In den Kommentaren wird immer wieder darüber diskutiert, was für ein schrecklicher Gott ich doch in der Vergangenheit gewesen sei. Dabei wird immer wieder auf Sodom und Gomorrha verwiesen, die ich, das muss ich zugeben, komplett dem Erdboden gleich machen ließ.
Aber wie kam es überhaupt dazu?

Eins meiner größten Sorgenkinder war immer der Abraham und aus diesem Grund besuchte ich ihn auch von Zeit zu Zeit, um nach dem Rechten zu sehen und um ein kleines Schwätzchen mit ihm zu halten.
Eines Tages hatte ich mich wieder einmal angekündigt und und traf mit meinen beiden Reisebegleitern, den Erzengeln Michael und Uriel, passend zum Mittagessen dort ein.
Nun, Michael und Uriel waren keine großen Freunde dieser Besuche. Sie langweilten sich immer schrecklich schnell. Also beschlossen sie, einen Ausflug nach Sodom oder Gomorrha zu machen. Diese beiden Städte hatten den Ruf von Vergnügungsparadiesen, ähnlich wie Reno und Las Vegas heute.
Aber Abraham warnte die beiden Engel davor, dass es in diesen Städten nicht mehr besonders zivilisiert zuginge, seit kriminelle Organisationen dort das Ruder ergriffen hätten. Aber Michael und Uriel zeigten sich davon nicht sonderlich beeindruckt und wollten zunächst einmal mehr wissen. Da Abrahams Bruder Lot in Sodom lebte, konnte Abraham mit ein paar recht gruseligen Informationen dienen, die weder mir noch meinen Engeln sonderlich gefielen. So sollte es beispielsweise üblich sein, dass Fremde, die es sich mit irgendwelchen Einheimischen verscherzt hatten, in Sodom erstmal als Sexspielzeug herumgereicht wurden oder wahlweise getötet wurden.

Also sagte ich meinen Engeln "Gehet hin, überzeugt euch davon und wenn dem so ist, bestraft sie angemessen. Macht notfalls das gesamte kriminelle Gesindel einfach platt!".
Aber Abraham hatte Einwände.
"Du kannst doch nicht alle umbringen, die da wohnen", sagte er. "Was ist denn mit denen, die gar nicht kriminell sind?"
Also versprach ich ihm, die Städte zu verschonen, wenn sie 50 ehrliche Leute dort finden lassen würden. Aber Abraham war sich seiner Sache nicht ganz sicher und fragte, was denn wäre, wenn es nur 40 ehrliche Menschen dort gäbe. Und so ging das weiter und weiter und schließlich versprach ich ihm, die Städte zu verschonen, wenn es nur 10 ehrliche Menschen geben würde.

Michael und Uriel gingen also nach Sodom und weil es die Höflichkeit so verlangte, schauten sie auch zu einem Besuch bei Lot vorbei. Auf dem Weg zu Lots Behausung schauten sie sich das ein oder andere Spielcasino von innen an und machten auch recht beachtlichen Gewinn. Das wiederum erweckte den Zorn der Casinobetreiber, die daraufhin den gesamten Pöbel von Sodom losschickten, um die beiden Engel in die Sexsklaverei zu verfrachten.

Als Michael und Uriel schließlich Lots Haus erreichten, hatte sich schon ein beachtlicher Mob gebildet, der die Herausgabe der beiden verlangte. Lot wusste aber, im Gegensatz zum Mob, dass diese beiden Männer Engel waren und ihm ging ganz fürchterlich der Allerwerteste auf Grundeis, angesichts meiner möglichen Reaktion einer Auslieferung meiner Engel. Und so bot er dem Mob seine beiden Töchter an Stelle der Engel an. Seine Töchter waren aber so hässlich, dass die Menge erschreckt zurückwich und von diesem Angebot nichts wissen wollte.
Und als die Menge schließlich das Haus stürmen wollte, strafte Uriel sie mit Blindheit, so dass draußen erstmal ein heilloses Chaos entstand.
Michael aber sagte zu Lot:
"Du hast drei Minuten Zeit. Pack deine Frau und deine Töchter und sieh zu, dass ihr Land gewinnt. Das, was hier gleich passieren wird, wird kein schöner Anblick sein!"

Und während Uriel die Vier aus der Stadt führte, begann Michael damit, sein Flammenschwert aufzuwärmen.
Als Uriel und Familie Lot so ca. 15 Minuten unterwegs waren, bemerkten sie, wie der Boden dröhnte, sie spürten Wärme an ihren Rücken und sie hörten die Schreie derer, denen Michael jetzt eine Komplettrasur angedeihen ließ. Und Uriel sprach "Schaut Euch nicht um, denn Michael testet einen neuen Trick, der üble Folgen für alle Zuschauer hat!"
Aber Lots Frau hatte das Leben in Sodom recht gut gefallen und darum schaute sie sich verstohlen um und erstarrte zur Salzsäule.
Irgendwann knallte es plötzlich zweimal und dann war Ruhe. Und aus dem schwarzen Rauch, der die beiden Städte einhüllte trat Michael, rußgeschwärzt und mit erstauntem Blick auf sein Flammenschwert und murmelte "Himmel nochmal, DIESE Funktion kannte ich noch gar nicht".

Und so führten Uriel und Michael Lot und seine beiden Töchter in die kleine Stadt Zoar, wo sie fortan leben sollten. Aber da sich schnell herum sprach, was passiere könnte, wenn Lot Besuch bekommt, wurden sie von allen gemieden und wanderten schließlich ins Gebirge aus.

Michael und Uriel aber erschienen zum Rapport bei mir und Michael beichtete, dass sein Flammenschwert wohl versehentlich etwas außer Kontrolle geraten sei und dass unsere Kartographieabteilung wohl jetzt ein paar kleine Änderungen vornehmen müsste.
Ich selbst schickte ein Memo an Hades, denn unsere Flammenschwerter lassen wir von den Olympern fertigen, und bat darum, zukünftig ausführliche Bedienungsanleitungen beizulegen.

Bei den Menschen dienen Sodom und Gomorrha seitdem als Beispiel göttlichen Zorns schlechthin. Und weil das ganz praktisch war, beließ ich sie auch in dem Glauben. Denn machen wir uns nichts vor, wer hätte mir schon abgenommen, dass das alles nur ein bedauerlicher Unfall war?


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Sodele, die Storys sind zwar nicht von mir, aber trotzdem zum Beeumeln. Ich hab mich jedenfalls köstlich amüsiert. :hoffnarr

LG Sam
 
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