• RPG-Foren.com

    DIE Plattform für Fantasy & Sci-Fi Rollenspiele

    Ihr findet bei uns jede Menge Infos, Hintergründe zu diesen Themen! Dazu Forenrollenspiele, Tavernenspiele, eigene Regelwerke, Smalltalk und vieles mehr zu bekannten und weniger bekannten RPG-Systemen.

Brettspiel Havanna

Brummbaer

Auf Abenteuer
Beiträge
444
Punkte
18
Alter
37
Havanna
Havanna ist ein Spiel für alle Taktiker unter euch, die gerne mal Architekt oder Bauherr werden wollten. Die Aufgabe ist es, mit Hilfe von Gebäudebau möglichst viele Punkte zusammen zu bekommen – und dafür muss man so einiges bereitstellen: Arbeiter, Ressourcen und hin und wieder auch mal den Architekten. Wenn das nicht klappt, kann man aber immer noch die anderen Spiele sabotieren und davon profitieren.

Quadratisch, praktisch, gut präsentiert sich die Verpackung des Spiels. Innen findet man zunächst einige bemalte Hartkarton- Platten, die die Spielkarten für die Gebäude und die Pesos bereit halten. Darunter sind noch die Aktionskarten für die Spieler, die Arbeiter (schwarze Männchen) und die Ressourcen (Würfel in fünf verschiedenen Farben).
Zudem gibt es noch einen schwarzen Stoffbeutel für die Ressourcen und einen Plastikbeutel zur Aufbewahrung der Pesos und Arbeiter.

Die Anleitung ist leider beim ersten Mal durchlesen etwas verwirrend, aber bereits nach dem zweiten Lesen und vor allem beim Spielen begreift man die Tragweite der Aktionskarten recht schnell.
Zunächst werden zwölf Gebäudekarten in zwei Reihen in der Mitte des Tisches aufgedeckt, von denen jeweils nur die äußersten Gebäude errichtet werden können. Dann kommen noch vier Pesos und drei blind gezogene Ressourcen hinzu.

Für bis zu vier Spieler gibt es je einen identischen Satz aus 13 Aktionskarten, über die nicht nur die Aktionen des Spielers in einer Runde bestimmt werden, sondern auch die Reihenfolge. In jeder Runde stehen jedem Spieler zwei Aktionen zu, die er zunächst aus seiner Hand auswählt und dann verdeckt vor sich auf den Tisch legt. Erst wenn alle Spieler damit fertig sind, werden sie umgedreht.
Jede Aktion hat eine bestimmte Wertung, sodass aus beiden Wertungen eine zweistellige Zahl gebildet werden kann (immer die niedrigste – also 24 anstatt 42). Der Spieler mit der niedrigsten Karte beginnt und führt seine Aktionen aus, dann folgt derjenige mit der zweitniedrigsten Zahl und so weiter.
Nachdem ein Spieler seine Aktionen durchgeführt hat, hat er die Möglichkeit, Gebäude zu kaufen – sofern er über die notwendigen Mittel verfügt.

Diese Gebäude bringen nun die ersehnten Siegpunkte, wobei die Gebäude mit den meisten Siegpunkten natürlich auch die meisten Ressourcen verlangen.
Gewonnen hat, wer eine Mindestanzahl an Siegpunkten erreicht hat. Diese Grenze unterscheidet sich je nach Anzahl der Spieler: bei 2 Bauherren ist das Spiel bei 25 Punkten zu Ende, bei drei mit 20 und bei vier mit 15.

Nach jeder Runde werden die Mittel in der Tischmitte erneuert: es kommen weitere blind gezogene Ressourcen und Pesos dazu, sodass sich unter Umständen wahre Reichtümer ansammeln können, wenn sie von den Spielern nicht verwendet werden.

Anschließend beginnt das Ganze von vorne, wobei die Spieler jetzt nur noch eine Aktionskarte von der Hand wählen und diese auf eine der bereits vorhanden legen. Diese nun verdeckte Karte wandert auf den persönlichen Ablagestapel, der erst wieder aufgenommen werden darf, wenn nur noch zwei Karten auf der Hand sind.

Wie kommt man denn eigentlich an die Ressourcen?
Das geschieht – Überraschung – mit Hilfe der Aktionskarten. Diese ermöglichen eigentlich alles: offizielle Geschäfte, Schwarzmarktgeschäfte, Diebstahl und Steuereinzug. Man kann sich sogar einfach mal zurücklehnen und eine kleine Siesta halten – mit Null Punkten die geringste aller Aktionskarten, ein unter Umständen nicht zu unterschätzender taktischer Zug.
Jede Karte hat ihren ganz eigenen Nutzen und ermöglicht so das Anhäufen von notwendigen Ressourcen oder Arbeitern. Im richtigen Moment ausgespielt verschafft ein Diebstahl sogar einen enormen Vorteil gegenüber anderen. Meist ist ersichtlich, auf was die Kontrahenten sparen und umso geschickter muss man vorgehen, wenn man das Wettrennen um das nächste Gebäude gewinnen möchte.

Fazit
Havanna ist ein schönes Spiel, bei dem die Zeit schnell vergeht. Die immer wieder wechselnde Spielerreihenfolge erfordert ein ansprechendes Maß an Geschick und Umgang mit den Aktionskarten, sodass das Spiel niemals langweilig wird.
Einziger Nachteil ist die etwas groß geratene Schachtel: nachdem man die Gebäude- und Pesos- Plättchen befreit hat, könnte auch die Schachtel leicht mit der Hälfte des Volumens auskommen.

Noch ein Tipp am Rande:
Bereits das Abdecken einer der beiden gerade genutzten Aktionskarten gibt den anderen Spielern einen enormen Vorteil. In den Regeln fanden wir bei unseren Testspielen leider keinen Hinweis dazu, wer damit beginnt, weshalb wir einfach bestimmt haben, dass derjenige, der gerade angefangen hat, auch mit dem Ablegen beginnt.


Zum Schluss möchte ich mich noch bei Hutter Trade bedanken, die uns freundlicherweise das Spiel zur Verfügung gestellt haben!
 
Zurück
Oben Unten