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Sameafnir

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Titel: Pecunia non olet, Aktionsspiel – Neuauflage mit 5 Erweiterungen
Verlag: Noris Spiele 606101585
Autoren: Christian Fiore und Knut Happel
Spieleranzahl: 2-6
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 - 40 Minuten
Erscheinungsdatum: 30.09.16
ASIN: B01M6WLAEN
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So, eigentlich sind Spiele-Rezensionen nicht so mein Fall, aber bei diesem hier mache ich mal eine Ausnahme. Allein der Name „Pecunia non olet“ Geld stinkt nicht und die schräge Idee auf den Sanitären Gepflogenheiten, genau genommen nämlich dem Latrinengang der alten Römer ein Brettspiel zu basteln fand ich witzig und interessant!

Inhalt

Der Karton ist normal groß, quadratisch und ist somit auch noch relativ gut transportierbar. Man hätte den Inhalt aber auch in ein kleineres Gebinde packen können, wenn man es denn gewollt hätte.

Der Inhalt besteht aus:

70 Römerkarten (Bürger, Senatoren, Sklaven, Römerinnen)
36 Aktionskarten (beige Borte)
6 Latrinenkarten
80 Rundenmarker (oder Donnerbalken, schön in braun gehalten, Vierkanthölzchen)
21 Pappmünzen 10 Sesterzen
15 Pappmünzen 5 Sesterzen
42 Pappmünzen 1 Sesterze

Für die Erweiterungen

18 Berühmte Römer (goldene Linie) Modul 1
12 Aktionskarten ( dunkelrote Borte)
10 Ereigniskarten (Blitz auf dem Kartenrücken) Modul 3
6 Karriereleiternkarten&Latrinenmarker (Modul 4)
7 Gunstkarten (Modul 5)
18 Latrinenkarten/Ausbauten (Modul 2)


Spiel-Ablauf

Spielt man zum ersten Mal, so sortiert man zunächst die Zusatzmodulkarten aus. Das ist einfach in der Anleitung beschrieben. Dies erledigt, geht’s schon an die Vorbereitungen.

Jeder Spieler legt eine Latrinenkarte mit jeweils 3 Latrinenplätzen vor sich ab. An dieser Stelle sei angemerkt, dass dies historisch belegt ist, dass die Römer (und zwar alle) öffentliche Latrinen besuchten, sprich der Klogang männlein wie weiblein gemischt und in einer gemeinsam genutzen Örtlichkeit stattfand. Hier wurde durchaus auch ein Schwätzchen gehalten während man sein Geschäft verrichtete.
Nachdem jeder Spieler eine Latrinenkarte hat, werden die Römerkarten gemischt und als verdeckter Stapel bereitgelegt. Jeder Spieler nimmt sich davon erstmal 2 Karten und legt eine Karte auf den linken und eine Karte auf den rechten Latrinenplatz über der Latrine.

Oben links auf der Karte steht eine Zahl, diese gibt die Rundenanzahl an und es werden entsprechende Rundenzählerhölzchen (die Vierkant) auf die Karte gelegt. Rechts oben steht die Anzahl der Sesterzen, die der Latrinenbesitzer (= Spieler) für die Nutzung erhält.
Danach zieht jeder spieler 5 Römerkarten und legt diese in der gezogenen Reihenfolge unter der Latrinenkarte ab. Dies stellt die Warteschleife dar. Die Aktionskarten werden gemischt und ebenfalls verdeckt bereitgelegt.
Davon zieht jeder Spieler 2 Karten und legt diese verdeckt vor sich ab oder nimmt sie auf die Hand. Der Startspieler beginnt mit seinem Zug. Jeder Zug besteht aus 4 Aktionen:

  1. Von jedem Latrinenbesucher 1 Rundenmarker (oben links, Vierkanthölzchen) entfernen;
  2. Ist nur 1 Rundenmarker da, wird die Karte abgelegt und der Spieler erhält die Anzahl Sesterzen, die oben rechts angegeben ist. Verbleiben Rundenmarker, so verbleibt auch die Karte.
  3. Freigewordene Latrinenplätze müssen mit Römerkarten neu belegt werden. ACHTUNG! Ein Sklave darf niemals neben einem Senator sitzen! ACHTUNG! 2 Frauen dürfen 1 Latrinenplatz besetzten! (Anm. des Rez.: das sollte wohl witzig sein, fand ich (weiblich) allerdings nicht wirklich komisch!).

    ACHTUNG! Bestimmte Aktionskarten können die Reihenfolge der Latrinenbenutzer als auch die Römer in der Warteschleife beeinflußen!
  4. Der Spieler zieht eine neue Aktionskarte, damit ist sein Zug beendet.
Aktionskarten

Jeder Spieler darf beliebig viele Aktionskarten haben und darf diese nur während seines Spielzugs dann aber egal wann (!) ausspielen! Darunter befindet sich „große Hast“, „Vordrängler“, „Fischvergiftung“; „Rauswurf“ Latrinenklatsch“ usw. Jede Karte wird gut verständlich und einzeln erklärt.

Auffüllen der Warteschlange

Sind alle Römerkarten der Warteschlange aufgebraucht, so zieht der Spieler 5 neue Karten und legt diese wieder in der Reihe des Zuges an.

Spielende/Ziel

Das Spiel gewinnt, wer zuerst eine vorab festgelegte Anzahl von Sesterzen erwirtschaftet. (25 bis 35 wird hier vorgeschlagen je nach Anzahl der Spieler.

Zusatzmodule:

Hier gibt’s dann noch die berühmten Römer, wie Kleopatra, Julius Caesar usw. sowie weitere Aktionskarten.

Rezension

Wir haben das Spiel zu dritt ausprobiert. Es ist recht schnell „aufgebaut“ und auch die Regeln sind plausibel und leicht verständlich beschrieben. Nach einer Runde „learning by doing“ hat man die ersten Züge raus.
Anschliessend beginnt die strategische Komponente mittels der Aktionskarten seine und auch die der anderen Mitspieler zu manipulieren. Wenn man alle Aktionskarten gelesen und verinnerlicht hat, so ist auch dies in recht kurzer Zeit verinnerlicht und ein lustiges Latrinen-Besuchs-Wirrwarr nimmt seinen Lauf.
Da die einzelnen Züge der Spieler recht schnell gemacht werden können, bleiben alle ständig im Spiel und in Bewegung was für Aktion und permanente Aufmerksamkeit & Heiterkeit (oder auch Ärger) sorgt.
Die Karten sind sehr witzig gezeichnet, allerdings wäre es schön gewesen, wenn alle unterschiedlichen Namen z. Bsp. Senator Quintus Suspectus, Laetitia Laetrina, Sklave Pipifax... auch unterschiedliche gezeichneten Figuren bekommen hätten. Da hat man wohl ein bißchen am falschen Ende gespart. Die Pappmünzen sind griffig und ausreichend groß gestanzt. Die Rundenmarker sind als passende braune Donnerbalken aus Holz gemacht.

Alles in allem ein witziges Spiel, das mit ca 30 bis 60 Minuten (Vorbereitungszeit beim ersten Mal nicht eingerechnet) auch bei knapper Zeiteinteilung gespielt werden kann. Mit den beiliegenden Erweiterungen ist sichergestellt, dass es nicht langweilig wird und immer wieder neue Aktionen ins Spiel einfliessen können. Positiv auch, dass es bis zu 6 Spieler spielen können!

Vielen Dank an den Noris Verlag, welcher diese Rezension ermöglichte.


 

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oh ja, ich erinnere mich. Das Spiel ist eine Neuauflage, wir hatten seinerzeit viel Spaß mit einer älteren Version.

Ein nettes Spiel für Zwischendurch, kein allzugroßes Knobeln, aber witzig und keinesfalls langweilig.

Danke für die Erinnerung.
 
War es denn eigentlich ein Problem, dass ihr zu Dritt gespielt habt? Drei Personen ist ja of schwierig, falls sich zwei gegen eine andere verbünden. Bestünde diese Gefahr hier denn auch?
 
Nein, war kein Problem bei uns. "Verbünden" ist aber immer eine Gefahr! ;-) Es war bei uns so, jeder mal ein bißchen weiter vorne war und dann der jeweils in Front liegende "attackiert" wurde. Man muss aber erst die Aktionskarten besser kennen, bis man so richtig den Durchblick hat welche Karten für einen selbst gut und für andere weniger gut sind. Oder ab und zu auch selbst leiden (die Steuerkarten z. Bsp.).

Meine Mitspielerinnen waren am meisten davon angetan, dass wir es schnell aufgebaut und die Regeln gelesen hatten. Oft ist das bei Brettspielen ja doch eher so, dass man eine Stunde aufbaut und Regeln liesst und dann noch mal ne Stunde spielt. Hier war das sehr erfreulich anders. Da wir oft abends nach der Arbeit spielen in unserem Spielekreis, kommt uns das sehr entgegen.
 
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