DuN: Unheinmliche Tiefen - Drachir Giwdul Miad
In Drachirs Kopf schwirren die Gedanken ...
[MI]" ... wird Euch zum Abschluss Eurer Ausbildung eine Aufgabe gestellt. Wenn Ihr sie nicht erledigt, seid Ihr durchgefallen. Jeder von Euch hat einen Spezialbereich, aber wenn einer ausfällt ist das keine Ausrede, klar? Ihr erreicht das Ziel oder nicht, wenn notwendig auch mit Opfern ... "
Das Gesicht zu der Stimme ist im Schatten einer Kapuze verborgen.
"Aber, wenn einer von uns verwundet wird", höre ich meine eigene Stimme ... heller, klarer ... jünger, "und zurück gelassen werden muss, besteht die Gefahr einer Gefangennahme ..." Die Gestalt wendet sich mir zu und lacht kurz und trocken. "Hast Du im Unterricht nicht aufgepasst? Ich habe von Opfern gesprochen. Ihr werdet nichts zurücklassen außer Leichen; ein Profi setzt seinem Leben eher selbst ein Ende, als die Mission zu gefährden."
Ich spüre, wie mein Körper sich verspannt. Etwas davon muss auf meinem Gesicht zu erkennen sein, denn auch meine drei Mitschüler betrachten mich regungslos. "Hast Du ein Problem damit?", fragt mich die jüngste - man sagt, sie hätte noch nicht einmal als Neugeborenes geweint - , die jüngste und beste unter uns vier Überlebenden.
Gerade will ich antworten, als die Kaputze meint, "Sieht so aus. Dann müsst Ihr den Auftrag halt zu dritt durchführen."
Zu langsam ... zu langsam verstehe ich die Bedeutung dieser Worte ... noch während ich meine Muskeln anspanne, blitzt die Klinge auf und rast auf meine Kehle zu ... die jüngste und beste ... ich bin der drittbeste ... gewesen ... ich bin tot.
Nein ... meine Beine schleudern mich ausser Reichweite ... aber wie? Die Klinge wurde um Haaresbreite vor meiner Schlagader gestoppt ... Blut glänzt an ihr ... das Blut des zweitbesten ... ihre Spitze ragt aus seinem Handrücken, während sich seine Finger um das Heft schließen.
Sie ist schnell und zieht ihre Hand zurück, bevor er sie festhalten kann. Auch in die Gestalt unseres vierten Mitgliedes kommt jetzt Bewegung. Er war nie ein Freund von mir, hat mich immer verachtet, aber er macht einen Fehler. Während er zur Waffe greift, blickt er auf sie ... "Ich helfe Dir", sagen seine Augen, aber sie versteht diese Sprache nicht.
Sie war immer der Meinung, dass wir auf sie herab sehen würden, weil sie ein Mädchen ist ... bei einigen stimmte das sicher, aber die waren alle tot ... dennoch änderte das nichts an ihrer Einstellung ... deshalb war sie die Beste, und deshalb tötet sie ihren Verbündeten in dem Glauben, dass er auch auf meiner Seite steht.
Diesen Moment nutzt mein Arm aus. Eine fließende Bewegung und das Wurfmesser steckt bis zum Heft in ihrem Halsansatz.
So schnell wie es begonnen hat, ist es auch vorbei. Der Mann mit der Kaputze richtet sich auf. "Na bitte ... Test bestanden." Mein Lebensretter blickt mich über die Schulter an und lächelt leicht. Sein Gesichtsausdruck wechselt plötzlich auf ungläubig, dann brechen seine Augen und er sackt zusammen. "Unsere Klassen haben immer nur einen Absolventen ... gratuliere." Mein Blick schärft sich, meine Wahrnehmung reduziert sich auf das Wesentliche, das Gehirn stellt en erhalt meiner Persönlichkeit ein ... der Ausbilder streicht die Kaputze von seinem Kopf ... ein Fehler ...[/MI]
"HRRRAAAAAAAH!!!!"
Mit einem Aufschrei lässt er das Beil fallen und rammt seinen Kopf gegen die Wand neben dem zertrümmerten Regal. Benommen stolpert er zurück und kippt nach hinten. bevor er aufschlägt, murmelt er: "Darf ... nicht wieder ... vergessen."