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Sci-Fi / Fantasy Die rote Bache

yggdrasil

Bürgertum
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Es gibt ein Wiedersehen mit Beolf und Sidra von Hohenhag. Die beiden Hauptpersonen aus dem DSA-Roman Nr. 96 (Hohenhag) müssen nun nicht mehr gegen Orks, sondern gegen Goblins bestehen.

In Aventuriens Norden, genauer gesagt in Andergast an der Grenze zum Orkland liegt ein kleiner Wehrhof, der von den beiden Wehrsassen Beolf und Sidra angeführt wird. Zwar gab es lange Zeit Krieg gegen die Orks, doch hält im Jahre 363 v. BF. ein brüchiger Friedensvertrag beide Feindeslager voneinander fern. Eigentlich also eine Zeit in der man sich anderen Dingen widmen könnte. Doch dann bedroht die Region um die Burg Waldsteyn eine andere Gefahr: Naaba Narga, eine junge und skrupellose Goblinschamanin hat einen Weg gefunden die Stämme der Umgebung zu vereinen um sich ein eigenes Reich zu schaffen. Sie geht dazu im wahrsten Sinne über Leichen und kennt auch gegenüber ihrer eigenen Stammesmitglieder kein Erbarmen.
Auf Burg Waldsteyn hingegen lauert ein Verräter, der mit den Goblins gemeinsame Sache machen will. Verdächtigt werden der eitle Geck Rudbard von Wasgenstein, der völlig überraschend in den Rang des Rittmeisters erhoben wurde und der altgediente und hoch angesehene Soldat Ingver von Teshkal. Motive haben beide, und so wird Beolf von Nymmir von Waldsteyn gebeten den Verräter zu überführen. In der zwielichtigen Spelunke "Wurmschatten" trifft Beolf bei seinen Nachforschungen nicht nur auf die Schankmagd Alind, die er dem grausamen Viertelork Robak abnehmen kann, sondern auch auf beide Verdächtige.
Im weiteren Verlauf wird nicht nur die Gefahr durch die Goblins immer greifbarer und stärker sondern auch die vermeintliche Schankmagd Alind offenbart Überraschungen.
Schließlich bleibt nur eins: Um die Goblinarmee zu zerschlagen und den Verräter zu finden muss die "Rote Bache", ein mächtiges goblinoides Artefakt, zerstört werden. Gemeinsam mit Alind und einem verstoßenen Goblin namens "Madds" machen sich Beolf und die beiden Verdächtigen in die Wildnis von Andergast auf.

"Mein erster DSA-Roman, na ob das was wird?" dachte ich bei mir. Ich hatte die Befürchtung, dass ein DSA-Neuling wie ich nichts, aber auch rein gar nichts von der Geschichte versteht. Nach den ersten paar Seiten hat sich diese Befürchtung dann aber zerschlagen. Dietmar Preuß schreibt in einer leicht verständlichen Sprache, nutzt zwar die üblichen aventurischen Begriffe, aber der Sinn ergibt sich meistens direkt aus den nachfolgenden Seiten. Nutzt es einmal alles nichts, kann man immer noch auf ein kleines Glossar am Ende des Buches zurückgreifen, in dem sowohl geographische Besonderheiten als auch die wichtigsten aventurischen Begriffe erklärt werden.
Sprachlich gesehen ist dieses Buch sicherlich alles andere als anspruchsvoll, aber auf jeden Fall eine nette Lektüre für "nebenbei". Die Geschichte ist stimmig, der rote Faden ist da und nicht zu übersehen und die Gliederung in die einzelnen Abschnitte und Kapitel ist stimmig.
Schade hingegen fand ich die oftmals gebetsmühlenartig wiederholten Beweggründe der Charaktere, insbesondere der beiden Hauptfiguren Beolf und Sidra. Geradezu monoton kreisten insbesondere die Gedanken Sidras wohl nur um den Gedanken endlich schwanger zu werden. Die Motivation der weiteren Charaktere hingegen wird nur angerissen, sicherlich auch aus dem Grund Spannung aufzubauen und den Leser zu fesseln.
Meiner Meinung nach ist dies leider nicht ganz gelungen. Etwa ab dem zweiten Drittel des Buches wusste ich wie das Buch enden wird und der Weg dorthin war mir, wenigstens grob, auch schon klar. Das Tempo der Geschichte war jedoch stimmig, wenn auch manchmal für meinen Geschmack etwas zu wenig ausgearbeitet.
Interessant fand ich das "Eintauchen" in Mythologie und Religion der Goblins. Auch die Beschreibung von Denkweise und Gesellschaft fand ich interessant und bekam sogar Lust mal einen Goblin als Charakter auszuarbeiten und zu spielen. Das Buch bietet auch die eine oder andere Wendung in der Handlung, die aber auch hier leider für mich zu offensichtlich waren. Gerade die Hauptfiguren sind meiner Meinung schön ausgearbeitet, die Nebenfiguren sind aber etwas zu stereotyp geraten, allerdings kann man durchaus darüber hinweglesen.

Der Autor Dietmar Preuß ist schon ein "alter Hase" in der Schriftstellerwelt: Er wurde 1969 geboren und begann seine schriftstellerische Laufbahn bereits als Kind. Sein erstes Gedicht veröffentlichte er mit 13 Jahren in einer lokalen Tageszeitung. Seine ersten längeren Werke wurden dann ab 2003 veröffentlicht. Seitdem hat er sich hauptsächlich im Fantasybereich "ausgetobt". Mit "Die rote Bache" ist von ihm nun sein zweiter DSA-Roman veröffentlicht worden.

Trotz einiger Schwachstellen in der Ausarbeitung ist ein gut zu lesender, unterhaltsamer Roman entstanden, der atmosphärisch gut und stimmig nach Aventurien entführt und Interesse an einer anderen Rasse als der der Menschen weckt.

Diese Rezension entstand in freundschaftlicher Zusammenarbeit der RPG-Foren.com und DSA-Fantasy.de - Vielen Dank auch an den FanPro Verlag.
 
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