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Sci-Fi / Fantasy Die letzte Galaxis

sonic_hedgehog

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Mit „Die letzte Galaxis“ erscheint nun der dritte und abschließende Teil der Dread Empires Fall“ Trilogie von Walter Jon Williams. Nachdem ich bereits die Freude hatte, die ersten beiden Teile zu rezensieren, danke ich an dieser Stelle erneut dem Heyne Verlag für die Chance, die Reihe zuende zu bringen; für Interessierte hier auch der Link zum Buch.

Vorweg eine kleine Bemerkung: Es wäre wohl vermessen anzunehmen, dass meine Rezensionen ernsthaft die Firmenpolitik des Heyne-Verlags beeinflussen, dennoch wurde einer meiner kontinuierlichen Kritikpunkte berücksichtigt wurde: Endlich ist klar zu erkennen, dass dieses Buch nicht für sich steht, sondern Teil einer Trilogie ist (und ohne Kenntnis der Vorgänger nur schwer zu genießen ist). Sowohl auf dem Umschlag als auch im Kurztext auf der Innenseite ist die klar zu erkennen. Danke dafür!

Auch sonst weiß die Außenansicht zu überzeugen, sie führt den Stil der Vorgänger erfolgreich weiter und auch das Format passt exakt.

Nun aber zum Inhalt:
Nachdem der erste Band ganz klar der Einführung der Charaktere galt und der zweite Teil den Krieg vorantrieb, führt der dritte Band die Handlungsfäden zusammen und zuende.
Catherine Sula, oder (wie der Autor nicht müde wird zu erwähnen) die Frau die sich Catherine Sula nannte, ist auf dem von den Naxiden besetzten Hauptplaneten zurückgeblieben und führt einen recht verzweifelten Guerillakrieg gegen die Besatzer, in der steten Hoffnung dass die Raumflotte, mit der Gareth Martinez den Krieg ins Territorium der Naxiden trägt, rechtzeitig zurückkehrt. Auch wenn beide ihre Beziehung noch nicht verwunden haben, tritt diese doch angesichts der Ereignisse klar in den Hintergrund.Beiden stellen sich weiterhin die alten Machtstrukturen entgegen, jedoch vergrößert sich die Anzahl derer, die ihren Neuerungen positiv gegenüberstehen, stetig. Dennoch ist unklar, ob die Entwicklung schnell genug voranschreitet, um ihnen den Sieg zu ermöglichen und ob sie dann auch noch in der Lage sein werden, dem Feind auch die letzte Rückzugsmöglichkeit zu nehmen.

Der interessantere der beiden Handlungsstränge ist sicherlich der um Catherine Sula, die gemeinsam mit ihren verbliebenen Verbündeten erkennen muss, dass man im Untergrund nicht allzu wählerisch bezüglich seiner Verbündeten sein darf und dabei den Ring zu ihrer eigenen Vergangenheit schließt. Dem gegenüber ist der Ablauf von Gareths Mission absehbar und wiederholt altbekannte Motive. Gepaart mit der schon in den früheren Bänden auffälligen Langatmigkeit und der etwas nachlässigen Sprache ist „Die letzte Galaxis“ leider der schwächste der drei Romane. Die Protagonisten können kaum neue Facetten ihrer Persönlichkeit entwickeln und der Fortgang der Handlung ist sehr früh absehbar. Auch weil man nie das Gefühl hat, die Leben der Protagonisten seinen ernsthaft in Gefahr, ist diese nicht mehr so spannend wie in den vorangegangenen Teilen. Die Vergangenheit Lady Sulas, aber auch die emotionale Labilität Gareth Martinez hätten durchaus noch Raum für interessante Entwicklungen gegeben, wurden aber vom Autor in letztlich zu brave Bahnen gelenkt. So entsteht etwas Langeweile. Auch wenn er uns ein völliges Happy End dankenswerterweise erspart, ist es in meinen Augen etwas zu versöhnlich.

Treu bleibt sich Williams auch in der Wahl seines Settings, insgesamt könnte man die Romane auch als knapp 2400 Seiten umfassende Novelle bezeichnen: Einzig der Umbruch selbst und die unmittelbar darauf folgenden Verwirrungen sind für den Autor interessant, wie nach Ende des Krieges die weitere Entwicklung des gefallenen Imperiums ausfällt, bleibt der Vorstellung des Lesers überlassen.

Als Einzelroman wäre mein Urteil über den Roman etwas harscher ausgefallen, aber wie schon in der Besprechung des ersten Teils muss man auch hier das Gesamtkonstrukt bedenken. Und als Abschlussband ist der Roman trotz seiner Schwächen ein Pflichtlektüre für Leser der vorangegangenen Teile. Aber leider eher Mittelmaß und schnell gelesen.
 
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