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Sci-Fi / Fantasy Die Flotte von Charis

Tufir

Drachling
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[FONT=&quot]Die Flotte von Charis – David Weber[/FONT]

[FONT=&quot]Mit diesem Teil 4 seiner Nimue Alban Reihe ergänzt Weber seine bisherigen Erzählungen (Teil 1: „[FONT=&quot]Operation Arche“, Teil 2: „Der Krieg der Ketzer“, Teil 3: „Codename: Merlin“) um die Geschehnisse auf Savehold und dem Krieg zwischen dem fortschrittlichen Reich Charis und der Weltkirche, die diesen Fortschritt für verdammungswürdig hält. Cayleb, König von Charis heiratet Sharleyan, Königin von Chisholm und gemeinsam gründen Sie das Kaiserreich Charis. Ein alter Feind von Caylebs Familie läutert sich und schließt sich dem neuen Reich an. Merlin sorgt für weiteren Fortschritt auf technischem und militärischem Gebiet und als die korrupte Vierergruppe im Rat der Vikare kurz davor steht, den Heiligen Krieg gegen Charis auszurufen, setzt das Reich seine ganze Überlegenheit ein und holt zu einem ersten entscheidenden Schlag aus und demonstriert seine neue Macht. Merlins fühlt sich aufgrund des Auftauchens einiger alter Dokumente, welche die echte Herkunft der Menschheit von Savehold darstellen, verpflichtet, seine wahre Identität zumindest einigen vertrauenswürdigen Personen zu offenbaren. Als die Landung charisischer Truppen im Land des Erzfeindes von Cayleb ansteht, endet das Buch.[/FONT][/FONT]

[FONT=&quot]Geschichten, in denen Vertreter einer technisch weit entwickelten Zivilisation in einer Feudalgesellschaft leben und handeln müssen, ohne im vollen Umfang auf ihre technischen Möglichkeiten zurückgreifen zu können, sind schon seit der Zeit der Atlan-Zeitabenteuer von Hans Kneifel aus der Perry Rhodan Serie für ein ganz bestimmtes, eigenwilliges Publikum gedacht. Die Herausforderung, eine Feudalgesellschaft umzukrempeln, führt unter normalen Umständen zu einer an den tatsächlichen geschichtlichen und technischen Fortschritt der Menschheit angelehnte Entwicklung, die jedoch wesentlich schneller abläuft als es in der Realität der Fall war. Oft erkennt man Parallelen zur Entwicklung der Menschheit und kann darüber spekulieren, wie manches hätte anders verlaufen können, wenn bestimmte Erfindungen, lange bevor sie tatsächlich auftauchten, früher gemacht und eingesetzt worden wären. Fast alle Bücher dieser Art räumen besonders dem militärischen Fortschritt und den unvermeidlichen kriegerischen Auseinandersetzungen breiten Raum ein, und gewöhnlich schaffen die Autoren eine "David gegen Goliath"-Situation, in der David letztlich durch überlegene militärische Technik und durch auf die Erkenntnisse und Erfahrungen von Jahrhunderten der Kriegsführung gestützte Verbesserungen der Taktik und Strategie die Oberhand behält. David Weber entpuppt sich als ein Meister dieser spekulativen Geschichten und bleibt auch in Teil 4 dieser Obsession treu.[/FONT]

[FONT=&quot]Weber versteht offensichtlich sowohl genug von Militärgeschichte als auch von der Seefahrt, um diesen Plot glaubwürdig zu gestalten und er versteht sich auch darauf, der damit zusammenhängenden Umgestaltung und Verbesserung der wirtschaftlichen Grundlagen einen entsprechend breiten Raum zu bieten. Andere Schriftsteller mögen diesen Aspekt vernachlässigen oder übersehen, dass eine "moderne" Armee nicht durch einen Helfer mit dem entsprechenden technologischen Wissen entsteht, sondern nur dann aufgestellt, ausgerüstet und erhalten werden kann, wenn eine ausreichend leistungsfähige Wirtschaft vorhanden ist, welche die immensen Kosten eines solchen Unternehmens tragen kann.[/FONT]
[FONT=&quot]Aber wo Licht ist, ist auch immer Schatten. Leider schafft der Autor es auch durch seitenlange Ausflüge in Religionstheorien und Diskussionen um politische Intrigen, die Spannung des dritten Teils wieder herunter zu spielen, obwohl ein interessierter Leser nicht umhin kommt, weiterzulesen, um zu erfahren, wie die Geschichte denn nun ausgeht. Weber ist in der Lage eine spannende Situation, die er in einem anderen Buch in 3 Seiten darstellt, im vorliegenden Band auf 30 Seiten zu strecken - auch eine Leistung.[/FONT]

[FONT=&quot]Die Bücher der Nimue-Alban Reihe sind nichts für Leser, die unter dem Titel "SF" nur hochentwickelte Technik, galaktische Imperien, Raumschiffe und Raumschlachten erwarten. Wer jedoch diesen Kalt-Warm-Guss aus fiktionaler technischer Überlegenheit und historischen Fakten mag und der Detailverliebtheit Webers á la Tad Williams in Theorien und Diskussionen etwas abgewinnen kann, liegt auch mit Band 4 vollkommen richtig.[/FONT]

[FONT=&quot]David Mark Weber[FONT=&quot] wurde am 24. Oktober 1952 in Cleveland, Ohio geboren und ist ein US-amerikanischer Science-Fiction- und Fantasyautor. Sein Hauptfach während des Collegestudiums war Geschichte. Als Nebenfächer belegte er Politikwissenschaft, Englische Literatur, Englisch, Vergleichende Religionswissenschaft und Soziologie. Sein Hauptinteressengebiet ist die Militärgeschichte. Weber lebt in Greenville (South Carolina)

Seine Geschichten spielen meist in Szenarien mit wohl durchdachten und rational erklärten Technologien und Gesellschaften. Selbst magische Kräfte werden im Handlungskontext durch rationale Gesetze und Prinzipien gestützt und erklärt.
Viele seiner Geschichten behandeln militärische Themen und gehören in das Genre der Militär-Science-Fiction. Dabei lässt er immer wieder militärhistorische Fakten und Daten einfließen. Ein besonderes Augenmerk richtet er auf die Geschlechterrollen im Militär. Dies setzt er um, indem er weibliche Hauptfiguren in traditionell männliche Bereiche platziert und sie mit Herausforderungen für Frauen in Militär und Politik konfrontiert.[/FONT]
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[FONT=&quot]Mein Dank gilt dem Bastei-Lübbe-Verlag, der diese Rezension ermöglichte.[/FONT]
 
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