Thevita seufzte, sie hasste es keine Ahnung zu haben. Aber erst einmal wollte sie der knistenrden magischen Energie den garaus machen, die über den Körper des Obsidianers zuckte. Also stellte sie sich etwas drei Meter von Adamantu entfernt auf, webte einige komplexe Gesten in die Luft, murmelte dabei einige Worte und warf zum Schluss eine Prise Eisenstaub in die Luft, wo er hängen blieb und eine Blase um die Dunkelelfe bildete, welche sich rasch auf einen Radius von drei Metern ausdehnte. Normalerweise unterdrückte diese Blase magische Effekte in ihrem Inneren nur, ohne sie aufzuheben. Aber normalerweise blieb die Energie der magischen Geschosse auch nicht erhalten und kam schon gar nicht wieder aus einem Körper heraus. Sie wusste nicht, ob es etwas nützen würde, aber die Magie bannen wollte sie nicht, da sie befürchtete Adamantu damit zu schaden. Angespannt trat sie also auf den Obsidianer zu, bis die Blase seinen Körper gerade berührte.
Aber was sie gehofft hatte, passierte auch. Die Energie, die gerade nicht wusste wohin, ließ sich problemlos über das Feld ableiten und verpuffte einfach, wie sie es sonst auch tat. Erleichtert ließ Thevita den Zauber fallen. Dann betrachtete sie Adamantu noch einmal genauer. Er sah wirklich nicht gut aus. Aber die Dunkelelfe hatte keine Ahnung von Entzug, ihre Zauberkraft wurde mit dem Vorbereiten der Zauber aufgebraucht. Das Vorbereiten war ein sanfter Vorgang und verursachte keine körperlichen Schäden. Also hatte sie keine Ahnung was ihm fehlen konnte, aber zum Glück gab es Zauber, die fast alles wieder in Ordnung bringen konnten.
Sie verließ das Zimmer und man hörte sie in ihrem Labor kurz herum kramen, dann kam sie mit einem langen Stab zurück. Ein kleiner Smaragd funkelte an der Spitze des Eichenholzes während das andere Ende mit Bronze beschlagen war. "Drück mir die Daumen Bröckchen, dass der Stecken funktioniert." Viel anfangen konnte der Steinling mit der Aussage wahrscheinlich nicht. Aber der Zauberstecken enthielt göttliche Magie, weshalb ihn eigentlich nur ein Kleriker benutzen konnte, der mit dem Umgang dieser Magie geübt war. Thevita war das nicht, aber sie war geübt darin, vorzugeben etwas zu sein, was sie nicht war. Sie entspannte sich also und brachte ihren Körper in einen meditativen Zustand. Indem sie mit dem Stecken kurz herumwirbelte und wieder ein kurzes Wort sprach, machte sie zwar nicht das, was normalerweise zur Aktivierung notwendig war, überzeugte den Stecken aber davon, dass sie Ahnung hatte und so gab er den Heilzauber frei. Die heilende Energie des Zaubers floss durch den Körper des Obsidianers. Aber nicht nur seine Wunden heilte er, sondern gab dem Körper neben reiner Lebensernergie auch seine Frische und Widerstandskraft zurück. "Ich hoffe, es wirkt bei Adamantu, wie bei allen anderen. Wenn ja, sollten nun Körper und Geist so wie nach einer schönen Ruhephase erfrischt sein. Aber besser sieht er schon aus. Ich weiß, du möchtest, dass ich gut auf Adamantu aufpasse, Bröckchen. Aber von hier aus kann ich nicht mehr machen. Alles, was seinem Körper hier schadet, entspringt seiner astralen Reise und da ich nicht weiß, wo er sich befindet, kann ich nicht wirklich auf ihn aufpassen. Daher werde ich jetzt auch erst einmal Myrun helfen."
Die Worte der Dunkelelfe waren sanft, mitfühlend, aber auch bestimmt. Sie würde sich nicht umstimmen lassen, so viel war klar. Sie sammelte noch ein paar Sachen ein und verstaute sie in einem Beutel. Drei seltsam aussehende Flaschen verschwanden darin und sogar der seltsame Stecken verschwand ganz einfach in den von außen kleiner wirkenden Beutel. Dann winkte sie Bröckchen noch einmal zu und machte sich auf den Weg Myrun zu treffen.