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  • Der Wohnbezirk ist der Inbegriff von Vielfalt, die Delazaria ausmacht. Eine bunt gewürfelte Schar von Menschen und Wesen aus allerlei Welten hat sich hier häuslich eingerichtet. So stehen ein japanisches traditionelles Landhaus neben einem Hexenhäuschen und einem häßlichen Mietshaus.
    Umsäumt auf der Südseite vom Geschäftsbezirk und auf der Westseite vom prachtvollen Colosseum, entspannt sich ein Wirrwar von kleinen Gassen und Straßen. Wer sich hier nicht auskennt, der kann schon Mal in die falsche Richtung laufen, versehentlich. Aber spätestens am Swontje Hafen oder an der Stadtmauer, die das Wohnviertel umzäunt oder auch begrenzt, ist kein weiteres Verlaufen möglich. Auf der nördlichen Seite grenzt der Wohnbezirk dann an den herrlichen Öffentlichen Platz und den Tempelbezirk, die aber durch die Prachtstrasse abgetrennt sind.

Der verlassene Turm

Aus dem Winken wurde auf die Antwort des Steinlings hin ein abruptes Schulterzucken und eine hochgezogene Ausgenbraue. Nicht, dass Thevita stehen geblieben wäre, denn ihre Geduld war ein wenig erschöpft. Wenn der kleine Felsbrocken ihr nicht glaubte, dass sie nicht mehr tun konnte, dann war das sein Problem und nicht ihres. Und wenn er jetzt in eine Welt mitkommen wollte, die mehr auf Technik basierte, als auf Magie, dann war auch das sein Problem. Sie war schließlich eine DUNKELelfe und nicht jedermanns Kindermädchen. Also schon halb die Treppe runter meinte sie nur "Wenn du mithalten kannst." und schon war sie zur Tür hinaus.
 
Und weil Bröckchen ein fähiger Kullerer war, hielt er auch mit. Auch kam er selbst ja auch aus einer Welt, die mehr auf Technik basierte, als auf Magie, weil ebend eine zwergische.
Nagut, er wußte nicht wirklich, was ein Raumschiff war, aber auf Schiffswissen hatten die Zwerge nie viel Wert gelegt, also konnte es auch nicht so wichtig sein.
Egal !
Er, das kleine Bröckchen, würde jetzt tun, was ein echter obsidianischer Tiefensänger tun würde, ein richtig, echtes Abenteuer erleben.
 
Thevita hat Bröckchen auf dem Weg zu ihrem Heim nicht mehr gesehen. Da Bob schlafen soll, öffnet sie die Tür sehr leise und zieht sie sanft hinter sich zu. Sie geht in ihr Arbeitszimmer und beginnt in einer großen Truhe nach einer Schriftrolle zu kramen. Das gesuchte Stück Pergament enthält einen sehr mächtigen Aufspürzauber. Selbst wenn sich Adamantu im hintersten Winkel des Universums unter einem Stein verstecken sollte, würde sie es mit diesem Zauber heraus finden. Wenn die Schriftrolle nur finden würde....
 
Bröckchen war da. Der Steinling lag unter Thevita's Bett, als ob er kein Wässerchen trüben könnte. Er war sich natürlich keiner Schuld bewußt und hatte alles richtig gemacht. Besonders das davon ablenken, das er einen riesigen Obsidianer verloren hatte, auf den er eigentlich hatte aufpassen wollen.
Darum fühlte sich der Kleine eigentlich ziemlich schlecht, wenn er denn bereit gewesen wäre, eine Niederlage einzugestehen. Er war halb Stein halb Zwerg, da war auf- oder nachgeben irgendwie keine wirkliche Option.
Und sie arme Drow mußte es scheinbar ausbaden. Ein Mitglied einer der unfreundlichsten, mitleidlosesten und selbstsüchtigsten Rassen aller Existenzebenen badete etwas aus.
Freiwillig.
Es geschahen noch Zeichen und Wunder.
 
"Da ist sie ja!" kommt es triumphierend von Thevita, die fast völlig in der großen Kiste verschwunden ist. Nun rappelt sie sich auf und glättet ihre Kleidung. In der Hand hat sie die lang gesuchte Schriftrolle. Sie setzt sich an ihren Schreibtisch und stellt alles bereit. Dann erst öffnet sie die Schriftrolle. Sorgfältig zeichnet sie mit dem Finger die entsprechenden Symbole auf den Schreibtisch und spricht die erforderlichen Worte. Es ist ein komplizierter Zauber und die Dunkelelfe braucht fast zehn Minuten bis durch den Raum ein unnatürlicher Luftzug weh. Mit's Streuners Heim flüstert der Luftzug, mehr ein Gednke als richtige Worte. Thevita schlägt die Hand vor die Stirn. Das war doch jetzt alles nicht wahr! Sie einen der mächtigsten Aufspührungszauber verwendet, nur um festzustellen, dass ein nicht zu übersehender Obsidianer gerade an ihr vorbei gelaufen war? "Bröckchen?" fragt die Dunkelelfe in ihre Behausung, denn sie hat den Steinling unter ihrem Bett nicht gesehen.
 
"Anwesend !" schottert es unter ihrem Bett hervor. Der flüchtige Steinling ist also da und wahrscheinlich hat ihr Turm nur deshalb kein zusätzliches Loch, weil der Kleine Ärger mit dem großen Bob befürchtet. Oder er ist mit dem Turm schlicht zufrieden. Wenn man das aus der steinernen Mine des Steinlings lesen wollte, würde man nie etwas erfahren.
Tja, nur weil ein Stein ein Gesicht hatte, konnte er noch lang nicht richtig damit umgehen.
 
"Sag mal, du niemanden bemerkt, als du dich her katapultiert hast? Laut Zauber ist Adamantu gerade um die Ecke hier in Delazaria. Ich habe also einen wahnsinnig mächtigen Zauber verschwendet, um genau das festzustellen." grummelr die Dunkelelfe.
 
"Ich habe keine Ahnung von Magie," rumpelte Bröckchen. "Außerdem mache ich die Augen zu, bevor ich durch eine Mauer breche. Also nein, ich habe nichts gesehen."
Der kleine Steinling wirkte irgendwie beleidigt. Was konnte er denn dafür, das dieser ach so mächtige Zauber der Dunkelelfe nicht das sagte, was sie hören wollte ?
"Und mußt du unbedingt SOeinen Zauber verwenden ? Ich habe ja nichts dagegen, das er mächtig ist, aber muß er denn zwangsläufig wahnsinnig sein ?
Geht nicht auch ein VERNÜNFTIGER, mächtiger Zauber ?"

Zauberer...
Pfff...
Da mußte man ihnen auch noch sagen, wie sie ihren job zu machen hatten.
Zauberer...
 
"Genie und Wahnsinn liegen nun einmal nah beeinander." kommt es trocken von Thevita. "Adamantu ist offensichtlich im Streuners Heim was essen oder vielleicht auch ein obsidianisches Äquivalent davon. Ist mir auch egal, ich gehe mir jetzt einen Wein holen, davon hast du mich schließlich abgehalten." Die Dunkelelfe wirkt genauso beleidigt. Schnell zieht sie sich bequemere Schuhe an, damit sich ihr malträtierter Fuß nicht so geärgert fühlte.
 
Als das seltsame Gefährt durch die Gassen heizt, stößt die Dunkelelfe einen spitzen Schrei der Überraschung aus, der dann aber in ein begeistertes Lachen übergeht. "Du hast echt tolle Gerätschaften." ruft sie dem Elfen ins Ohr. Als Remy vor dem Turm anhält, lässt sie aber vorsichtshalber noch nicht los, sie weiß gerade nicht, ob sie zu wacklig auf den Beinen ist. Und in ihrem Magen ist ein komisches Gefühl.... Sie atmet ein paar Mal tief durch.
Inzwischen kann der Elf den mit schwarzem Wein überwachsenen Turm begutachten, an dessen Tür ein altmodischer Klopfer hängt. Der Wein sieht seltsam aus, irgendwie scharf. Oben unter dem Dach ist ein großer Wintergarten, der das ganze Dachgeschoss einnimmt.
 
"Also die Hütte hat doch echt Stil" LaValle schiebt den Hobel zur Seite und bockt ihn auf. Und da Thevita noch nicht abgestiegen ist, hebt er sie kurzerhand vom Motorrad. Auf den Armen tragend steuert er die Haustür an. Er hofft nur, das sie die Symbolik nicht irgendwie missversteht. In zweihundert Meter über ihm geht die Drohne in Überwachungsposition. Außerdem schaltet Remy gedanklich die Sicherung seines Hobels wieder ein und die Sprengladung scharf.
 
"Freut mich." lächelt Thevita. Sie wirkt sehr zufrieden. Dass der Elf sie nun wieder brav trägt, wie sie es möchte, gibt einen Pluspunkt für ihn. Das mit dem über die Schwelle tragen kennt sie nicht, deshalb kann sie da auch nichts missverstehen. Per Zauber öffnet sie die Tür und schaltet das Licht an. Es ist nur gedämpft, damit es ihre empfindlichen Augen vertragen. "Nach rechts und die Treppe hoch in erste Obergeschoss." schnurrt sie. Das innere des Turms wirkt wie aus Remys Welt, mit elektrischem Licht, Fußbodenheizung und anderem Schnickschnack. Die Dunkelelfe hatte unwissend wie sie war, den Handwerker einer ihr fremden Welt für den Innenausbau angeheuert. Aber sie hat sich mit den meisten Sachen angefreundet, auch wenn sie das meiste davon nicht richtig versteht.
 
Der Killerelf folgt den Richtungsanweisungen und steigt die Treppe hinauf. Dabei bewertet er die Inneneinrichtung, sowohl auf Geschmack als auch auf Verteidigungsmöglichkeiten. Ausbaufähig; jedenfalls was zweiteres betrifft. Über Geschmack läßt sich bekanntlich nicht streiten. Wobei dazu gesagt werden muß, das Remy's eigenes Zuhause in der Nähe von Salem eine Mischung aus unterirdischem James Bond Bösewicht-Versteck und japanischer Millionärsvilla ist. Das gedämpfte Licht beeinträchtigt den Elf in keinster Weise, kann er doch rein technisch gesehen selbst in absoluter Finsternis seine Umgebung erkennen.
Kaum hat er die letzte Treppenstufe hinter sich gebracht, sieht er sich erstmal in Ruhe um.
 
Die Treppe endet auf einem kleinen Flur. Eine Treppe führt weiter hinauf in den Wintergarten. Vom Flur gehen Türen in ein altmodisches Arbeitszimmer, eine kleine Werkstatt und in das Schlafzimmer ab. Die Türen stehen offen. Da Thevita allein wohnt, macht sie sich nicht die Mühe, sie jedes Mal sorgfältig zu schließen. Auf seinem Weg nach oben ist der Elf an einem Dutzend Runen und Alarmzaubern vorbeigekommen, aber die sind gut verborgen. "Diese Tür." Thevita deutet auf die Schlafzimmertür und ihre Augen glitzern wieder. Das Schlafzimmer hat einen begehbaren Kleiderschrank, ein Futonbett und ein paar kleine Nachttischchen. An der Wand hängt die Zeichnung einer unterirdischen Stadt.
 
Remy trägt die Elfe bis zum Futon, wo er sie sanft absetzt. Danach steht er kurz in der Mitte des Raumes und fängt an, im Kopf Entfernungen abzumessen und eine taktische Analyse zu erstellen. Das ganze dauert nur Sekunden. Was dann folgt, ist definitiv nicht die Vorbereitung zu einem Techtelmechtel. Routiniert zieht Remy die Ceska's aus dem doppelten Schulterhalfter, läd beide Waffen durch und legt sie auf verschiedene Nachttischchen. Danach folgt der globige Colt Manhunter aus dem Rückenholster, den er unter eines der Kopfkissen schiebt. Aus der Innenseite seines Mantels holt der Elf eine Reihe von Wurfdolchen und -sterne heraus, und verteilt sie quer durch den ganzen Raum. Zu guter letzt zieht er ein bösartig aussehendes Kampfmesser mit zwanzig Zentimeter teils gezahnter Klinge aus dem Ärmel, und legt es unter das Bett, so das der Griff von der Matratze aus gut erreichbar ist.
Erst danach legt er seinen gepanzerten Duster ab und fängt an, es sich bequem zu machen.
 
Thevita hat sich gleich auf das Bett gesetzt und die Beine übereinander geschlagen. Leicht kopfschüttelnd und dann auch grinsend beobachtet sie den Elfen. Der ist genauso paranoid wie sie, wenn nicht sogar ein wenig paranoider. Sie selbst schiebt lediglich einen schlanken Dolch unter ihr Kopfkissen und legt das Beutelchen mit Zauberkomponenten in Reichweite. Während sie dann die Schuhe von den Füßen tritt, schnallt sie den Waffengürtel mit einem weiteren Dolch und die Wurfdolche ab. Das und eine kleine Tasche fliegen hinter den Schuhen her. Sie braucht sie nicht in Reichweite, sie kann jederzeit alles in ihre Hand fliegen lassen. Umso besser, wenn potenzielle Angreifer dachten, ihre Waffen wären nicht in Reichweite. Das hatte schon ein paar Übermütigen das Leben gekostet. Die seltsamen Armbänder, die sich über ihre Unterarme ringeln, nimmt sie nicht ab. Diese sehr kunstvolle Version magischer Rüstungsarmschienen würde bei allem Weiteren nicht stören, also kein Grund seine Deckung zu vernachlässigen.
Und während der Elf noch Waffen verteilt, hat sie Zeit, einen Ring aus einem Nachttischchen zu nehmen und anzustecken. In diesem hat sie ein paar Zauber für eben solche speziellen Gelegenheiten gespeichert. Als der Elf endlich fertig ist, hat sie inzwischen auch zwei Gläser und einen Whisky hervorgeholt. Irgendwie kommt sie sich gerade ein wenig unterbewaffnet vor, aber im Gegensatz zum Elfen hat sie ja noch ihre Magie. Und den Turm doch sehr gründlich magisch gesichert. Sobald Remy es sich bequem macht, reicht sie ihm ein Glas des rauchigen, leicht salzigen Whiskys. "Du stehst ja offensichtlich auf die härteren Sachen..." Neckt sie ihn und prostet ihm zu.
 
Remy nimmt das angebotene Glas, prostet zurück und kippt den Inhalt in einem Zug runter. "Ne, eigentlich bin ich mehr der ruhige Kuscheltyp mit Ausdauer..." Wo er schonmal so gemütlich hier sitzt, zieht er seine Kniehohen Stiefel aus. Klappernd fallen dabei jeweils zwei Kampfmesser aus den Schafthüllen. Die hat er ja ganz vergessen. Bückt sich und schiebt sie wieder in die vorgesehenen Scheiden zurück. Danach hällt er Thevita das leere Glas auffordernd entgegen.
 
Die füllt das Glas wieder auf. "Was erwarte ich auch von einem Mann..." Seufzt sie gespielt enttäuscht. "Wir werden trotzdem Spaß haben." Schnurrt sie dann aber wieder. Sie genießt ihr Glas, schließlich merkt sie den Alkohol inzwischen nicht unwesentlich.
 
"Über Vorlieben läßt sich nicht streiten.....Wobei, ich hoffe, du hast die nächsten acht, neun Tage nichts vor?" Remy lümmelt sich auf das Bett und sieht Thevita von unten herauf verschmitzt an. "Wie gesagt, sehr ausdauernd...."
 
Die Dunkelelfe hat sich auf einen Ellenbogen gestützt, sodass sie bequem zu dem Elfen hinunter schauen kann. Bei der Erwähnung der Zeitspanne bekommt sie doch ein paar große Augen. Na das waren ja große Worte. Sie tippt dem verschmitzten Elfen neckend auf die Brust. "Normalerweise ist hier ohne Übernachtung." sagt sie gespielt streng. "Aber wenn du den Mund so voll nimmst, kannst du Gift drauf nehmen, dass ich die nächsten zehn Tage nichts vorhabe." Sanft gleitet ihr Finger von Remys Brust über dessen linken Arm. Jetzt, wo er den Mantel ausgezogen hat, sieht sie erst so richtig, dass er komplett künstliche Gliedmaßen hat. Ihr Blick wird misstrauisch. "Die wichtigen Körperteile sind aber nicht künstlich?"
 
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