Also,
ich bin für beides, wobei ich mit der Zeit allerdings eine Vorliebe für die Farbenfrohen entwickelt habe. Normalerweise bin ich ja eher der Magietyp, der gerne mal einen freien Geist baut oder heftige Vollmagier, doch manchmal habe ich auch Lust auf was ganz anderes. Und weil ich im Zweifelsfall auf Regelwerke pfeife und mir was eigenes ausdenke, kommt dann sowas dabei raus.
Der Charakter, den ich meine, ist ein Krimineller, Drogensüchtiger, Cyberjunkie und Killer. Es wurde irgendwann geschnappt, verurteilt, eingesperrt. Lebenslänglich.
Doch da kam ein großer Kon und hat die Gefängnisleitung gefragt, ob es nicht ein paar Schwerstvercyberte gäbe, die man nicht mehr bräuchte und da der Knastdirektor ein weiser Mann war, zeigte er als erstes auf diesen Irren und Suchti, der für den Rest seines nutzlosen Lebens hier seine Haare vom Kopf fressen wollte.
Er wurde also verkauft und es wurde mit ihm experimentiert.
Man injizierte ihm eine große Menge an Naniten mit Brütern, optimierte seine Cyberware und ließ unter großen Schmerzen ein Nanogeflecht von Fullerenröhren im ganzen Körper, aber besonders im gehirn wachsen. Dort folgten die Fullerenbahnen den Verbindungen der Synapsen, so das praktisch ein Zweithirn mit sekundärer Nervenverbindung entstand.
Und in dieses Gefäß wurde ein experimentelle KI geschüttet, die genau für diesen Zweck geschaffen worden war. Ein Exekutivprogramm (oder kurz XP) das zur Zusammenarbeit und Kontrolle des Testsubjektes da war, Kampfunterstützung bot, indem es als taktischer Computer fungierte, Periphersichtanalysen in Echtzeit machte, Hacking und Matrixkampffähigkeiten mitbrachte und sogar komplett die Körperkontrolle übernehmen konnte, wenn das Testsubjekt ohnmächtig wurde, oder Dinge tun wollte, die schlecht für den Kon waren.
Es sind also zwei getrennte Charaktere, zwei verschiedene Spieler, aber nur ein Körper. Straßensamurai und künstliche Intelligenz in einem.
Das Vieh läuft jetzt mit neuem Gesicht, neuen Fingerabdrücken und neuer Identität frei herum, kann machen, was es will, solange es keine Aufmerksamkeit erregt und/oder dem Kon schadet und selbstverständlich alles stehen und liegen läßt, um zu tun, was der Boss sagt.
XP kann auf schmerzhafte und demütigende Weise für Kooperation sorgen.
So kann die KI nicht nur für elektrische Entladungen an besonders empfindlichen Körperstellen sorgen, sondern einen auf vor einer Gruppe eben von dir beleidigter Orks, einpinkeln und heulen lassen, während es Cyberware abschaltet.
Das war ein großer Spaß für uns alle. Der Char taugt sicher nicht für alle, aber bei uns spielte ihn ein Pärchen, das sich ganz hervorragend ergänzte. Er war der irre Samurai, sie die krasse KI.
Es war wirklich toll, wie der Verrückte die KI mit einer Matrixmission ablenkte, um bei einer laufenden Mission ungestört etwas rippern zu können. Das ging bloß in die Hose, weil XP Zugang zu seinen Gedächnisprotokollen hatte.
Dafür eignet sich dieses Konzept aber für alle Stärkestufen, da man sehr gut auch dort schon anfangen kann, wo das Fullerenröhrengeflecht er anfängt zu wachsen. So könnte man sich einfach mit diesem Zeug infizieren, während man noch ein ganz gewöhnlicher Runner ist und bei einem Run hinter dem falschen Tank Deckung sucht. Das Nanitenzeug dringt durch die Haut ein und es geht los. Dann kommt eine Zeit der Schmerzen, während das Zeug wuchert und man große Mengen Drogen nehmen muß, um das auszuhalten, aber natürlich diese Drogen auch verdienen gehen muß.
Ab einem bestimmten Zeitpunkt dieses Wachstums wird dann eine Matrixverbindung aufgebaut und ein krasser Download gestartet, der dann die KI als letzte Komponente des Ganzen ins Spiel bringt.
Ob man das ganze als geheimes Kon- oder Regierungsprojekt anlegt, oder man die Leute über mehrere Runs lang einem Evolutionsprojekt von DEUS nachjagen läßt, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.
LG Sam