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Charaktere - Farbenfroh oder pragmatisch?

CoffeinSpider

Kampferprobt
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Noch eine Sommerlochdiskussion!

Weil dazu immer wieder mal was geäußert wurde, mal ein dezitiertes Thema.

Bevorzugt Ihr möglichst verrückte Charaktere oder tendiert Ihr zu pragmatisch angelegten?

Ich mag verrückte Charaktere, aber ich war schon als kleines Kind pragmatisch veranlagt. Selbst meine Legoraumschiffe durften wegen Vakuum keine Lücken haben, mussten Antrieb, Energieversorgung und Steuerkonsolen haben.

Das wirkt sich auch auf meine Charaktere aus. Ich mag verrückte Ideen, aber wenn ich der Meinung bin, dass der Charakter realistisch gesehen nicht effektiv oder gar nicht erst lebensfähig ist fühle ich mich damit nicht wohl. Bei mir muss alles Hand und Fuß haben.

Greetz,
Spider
 
AW: Charaktere - Farbenfroh oder pragmatisch?

Meist baue ich in sich schlüssige Charaktere, die gute Gründe für ihr Handeln haben (auch, wenn mir selbst diese anfangs noch nicht klar sind). Aber irgend einen abartigen Tick muss ich einfach jedem einbauen. Z.B. "Lead" ... eine eiskalte Ex-Tir-Ghost-Gunkata-Elfe ... absolut professionell ... war mir zu eintönig, ergo hab' ich beschlossen, dass sie privat leicht schüchtern ist und das mit witzigen Meldungen überspielen will ... leider ist ihr Humor meist geschmacklos und unangebracht. Das resultiert dann in so Situationen wie:
Beim 1st Meet mit dem Novak (Jonson) ... es herrscht gespanntes Schweigen, weil der Teamleader mehr Geld als erwartet verlangt. Lead fühlt sich unwohl und sagt: "Hey, das erinnert mich an den Typen, der immer furzen muss, wenn er nervös wird ..."

cul8r, Screw
 
AW: Charaktere - Farbenfroh oder pragmatisch?

Ich habe nichts übrig für Verrücktheiten. Meine Charaktere sind grundsolide und meist ehrlicher als für sie gut ist.

Manche leiden an einer gewissen Soziopathie - aber das bringt das Geschäft halt so mit sich ;). Hintergründe sind mitunter recht verwickelt, aber im Allgemeinen meide ich die abgehobensten Sachen. Mir ist es wichtig eine Motivation für das Handeln meiner Charaktere zu finden: Also ja - eher pragmatisch.
 
AW: Charaktere - Farbenfroh oder pragmatisch?

Also wenn farbenfroh, dann immer. Auch wenn es mal nicht so passt. Ich finde semiprofessionelle Ganger einfach klasse, da machen dan Infiltrationsjobs richtig Laune.

Aber oft mag ich es pragmatisch.
 
AW: Charaktere - Farbenfroh oder pragmatisch?

Prinzipiell eher pragmatisch aber mit einem Nachteil oder einer Macke als "Potential", d.h. in der Geschichte/ der Persönlichkeit vorhanden aber kein integraler Bestandteil, wenn die Macke / der Nachteil sich passend/witzig o.ä. zur Gruppe ausbauen lässt wird das gemacht ansonsten ist es eher eine Randerscheinung.
( mit Nachteil ist keine regeltechnischer Nachteil gemeint, wenn ich diese nehme dann nur mit harten Crunch)
 
AW: Charaktere - Farbenfroh oder pragmatisch?

Ich merk schon, der Pragmatismus hat eine gewisse Fangemeinde.

Aber welche Formen nimmt euer Pragmatismus an?

Ich ende, weil ich einen gewissen professionellen Hintergrund will, meistens mit Polizei- oder Militärhintergrund. Außerdem gehören die zum Hintergrund passenden Waffenfertigkeiten dazu. Und DANN kommt meistens erst das Spezielle des Charakters. Und fast nur diese Proficharaktere bleiben.

Aber pragmatisch kann auch ein Dracoformermagier sein. Oder ein Löwenformwandleradept. Oder ein Magier mit gewissen Zaubern. Wie sieht das bei euch aus?

Bei mir:
1 Militär --> ewig gespielt, wird fallen gelassen weil zu stark geworden
1 Militärpolizei --> frisch im Rennen, gutes Potenzial
1 Polizei --> wird vermutlich ewig gespielt
1 Profisportler --> fallen gelassen
1 Kampfsportler --> fallen gelassen
1 Sanitäterin --Y 1. Charakter, wird also vermutlich bis zu meiner Pension gespielt.

Greetz,
Spider
 
AW: Charaktere - Farbenfroh oder pragmatisch?

Huhu,

Das Thema ist zwar schon ein bisschen älter aber trotzdem würde ich noch was dazu sagen :).

Ich versuche meinen Chars immer sehr durch dacht zu gestalten mit einer vorgeschichte wie auch eine planung was ich mit dem char machen will und wo es hin gehen soll.

Ansonsten spiele ich den char immer leicht verrückt der immer nen blöden spruch auf den lippen hat, die ihm die ein oder andere kugel beschährt hat.

Gruß Angrosh
 
AW: Charaktere - Farbenfroh oder pragmatisch?

Hi Angrosh!

Finde ich kewl, viele Spieler teilen genau dieee Kugel aus anstatt verbal zu kontern. :D

Greetz,
Spider
 
AW: Charaktere - Farbenfroh oder pragmatisch?

Hol ich den Thread doch auch nochmal aus der Versenkung weil ich immer interessant finde, was andere Leute zu Charakter"bildern" sagen. Gerade bei Shadowrun, wo es nicht nur von "Helden" wimmeln muss :)

Bei mir kommt es immer darauf an. Ich gehe meist mit einem Bild im Kopf an meinen Chara ran. Ein "Gefühl" wie er sich anfühlen muss. Das kann dann pragmatisch praktisch sein aber auch bunt und schrill.

So hatte ich schonmal einen stabilen Troll (Ex-Türsteher) der nicht lesen konnte und sich deshalb Bilder auf die Granaten klebte (praktisch wenn man auf Grund von Filtern u.ä. sich die Neurostungranaten vor die Füße fallen lassen kann - was auch sein "Nahkampfstil" war...)

Dann hatte ich mal eine Orkin aus China. Gang-Mitglied, Pistolero. War immer in einem grell-bunten Bus unterwegs (und "durfte" deshalb oft nicht mit ihrem eigenen Wagen fahren, irgendwie hatten die Kollegen immer was dagegen...). Vom Charakter des Charakters war sie ein wenig flippig in Richtung Abbey aus NCIS angelegt...

Grundsolidere Charas waren dann z.B. ein Elfen-Sammi Ex-Militär mit Hang zu großen Waffen. Etwas kompliziert im Umgang mit kurzer Zündschnur, deshalb öfter in Schlägereien verwickelt.

Oder der Ki-Adept-Baseball-Spieler...

Das Einzige was ich wirklich vermeide sind Sonnenbrillen und lange Ledermäntel - das wäre ja keine Tarnung :D ("Mr. Johnson, wir werden verfolgt!" "Wie sehen unsere Verfolger denn aus?" "Lange Ledermäntel und Sonnenbrillen, Sir!" "Oh Fuck, Shadowrunner!")

Wobei ich schon sagen muss, dass sich in den 15 Jahren SR die Charas auch von eher pragmatisch zu etwas ungewöhnlich gewandelt haben. Von eher "straighten" Chars zu Charakteren, die Ecken und Kanten haben und ein gewissen ->Rollen<-spiel erfordern.

Fröhliche Grüße,
Torge
 
AW: Charaktere - Farbenfroh oder pragmatisch?

Oder der Ki-Adept-Baseball-Spieler...
Haha ... ey, Spider, klingelt da was? ;)

Mein buntester Char ist eigentlich meine Dragonball-Trollin. Wurde aus dem Shaolin-Kloster geworfen, weil sie einfach zu gerne kämpfte. In die Schatten kam sie, weil es dort interessantere Gegner gibt. Genaugenommen ist sie primär ein Tank ... darauf ausgelegt, alles zu schlucken, bis sie direkt vor dem Gegner steht.

Ziemlich straight ist dagegen Family-Girl. Geisterbeschwörerin mit Ahnen-Tradition, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, alle Geister ihrer toten Ahnen und deren Verbündeter zu finden. In den Schatten stellt man weniger fragen, deswegen macht sie es nicht offiziell.

cul8r, Screw
 
AW: Charaktere - Farbenfroh oder pragmatisch?

Mein buntester char... Eigentlich sind alle meine chars bunt aber ich denke der Bunteste könnte der christliche Theurge "Harlekin" sein der früher einmal einer Sondereinheit der Kirche zur Vernichtung von gefährlichen Paracrittern angehörte dem "Ordo Malleus" einem Nachfahren der Inquisition. Dadurch dass er sich als Schutzgeist den Phönix gewählt hat und seinen "Hirtenstab" mit einem Taserschlagstock ausgerüstet hat man ihn gebeten doch mal Pause zu machen und wurde zu seinem ehemaligen Partner Alexandros geschickt der gerade auch "Urlaub" macht und ein Waisenhaus betreut. Warum die beiden nun schlussendlich Runner sind? Nunja... Aus Langeweile

Bei uns in der Gruppe tendieren eigentlich alle dazu ziemlich lustige chars aufzustellen die allesamt ne Macke ham.
Wobei mir Alriklas wahrscheinlich gleich wiedersprechen wird da Alexandros komplett vernünftig ist.:hoffnarr
 
AW: Charaktere - Farbenfroh oder pragmatisch?

Screw schrieb:
Zitat von Torge
Oder der Ki-Adept-Baseball-Spieler...

Haha ... ey, Spider, klingelt da was? ;)

*lol*, jaja, "Batman". Das letzte mal, als der seinen breiten Kopf gereckt hat ging ein kompletter Militär-Konvoi unabsichtlich in Rauch auf ... Naja, wenn mans halt zu gut meint ...

Buntester Char - schwierig, aber ich habe da zwei Kandidaten, beide Infizierte:

Irie - Ghoulsniper, vor Infektion ein aus Jamaika stammender Fremdenlegionär, nach der Infektion implantierte Dreadlocks, Bart und Cyberaugen mit Farbwechselprogramm (meistens rot-gelb-grün gestreift). Wurde zu stark (der "Sniper" war meistens stärker als die Sammys - und besser bewaffnet), aber hoher Style-Faktor, Waffensammeln, Wohnwagen, Jeep, Truck, Selbstschussanlagen, Cyberware. Und er strebt den Posten als Ausbilder bei einem gewissen rumänischen Grafen an.

Weaver - Goblinmagier, Hexerei-Tradition und Initiat 3. Grades, war aber, weil er sich als zu stark herausgestellt hat (und insgesamt unsympathisch, weil Superfreak - sogar geSURGEd) nur ein Oneshot. Levitation, Unsichtbarkeit, Kampfzauber, alle tot.

Da sind die ungespielten Konzepte aber gar nicht dabei.

Greetz,
Spider
 
AW: Charaktere - Farbenfroh oder pragmatisch?

ich spiele eine erfolgreiche sängerin die sich in die schatten verirrt hat weil sie ihren verscholllenen geliebten sucht.
Sie ist eine Elfen Dryade mit Menschlichem Aussehen und die sich berufloch total gut im Showbiz auskennt. Auf bitten anderer Spieler hab ich sie ins shadowiki übertragen. Link findet man hier. Ich versuche sie schon sehr farben froh mit einem moralischen kompass versehen zu spielen.
 
AW: Charaktere - Farbenfroh oder pragmatisch?

Ich versuche beim Rollenspiel möglichst nen Kompromiss zu finden. So schrill wie möglich, so fähig wie nötig. Z.B. hab ich eine Runde lang einen Anfang-Zwanziger Medizinstudenten gespielt. Kind reicher Eltern (beide hohe SK-Angestellte), Chaosmagier, ist an der Uni Bochum eingschrieben und im Stadtkriegteam.

Ziemlicher Asiproll nach aussen hin, aber ein herzensguter Mensch hintenrum. So nach dem Motto "Dem anderen Team eins auf die Fresse hauen, und die total lächerlich machen ist lustig, aber wenn's zu hart wird stabilisier ich zur Not auch nen gegnerischen Spieler noch bevor der mir auf dem Feld abkratzt", bzw. "Ja klar helf ich nem Fan vom anderen Team wenn die grad neben mir zusammenbricht, aber danach will ich ihre Nummer haben falls das Mädel hübsch ist, egal ob ihr Freund daneben steht... Bitch, please, I'm fabulous!"

Leider in seiner Art viel zu Naiv und unüberlegt, weshalb ich den nach dem ersten Abend auf Eis gelegt hab zum überarbeiten. Jetzt will ich mich mal als dissonanter Technomancer versuchen. Da wir in 'ner Zeit spielen wo eh noch keiner genau weiss was jetzt mit Technomancer ist und abgeht, dachte ich mir dass der Unterschied zwischen nem Disso und nem Reso nach aussen hin eh egal ist. Ärger im Nacken hat er so oder so wenn's rauskommt.

Er folgt Desinformation. Da er früher an dem Jörmungand-Wurm mitgewirkt hat, haben seine Schuldgefühle ihn derart gefraggt, dass er jetzt streng nach dem Motto lebt "Alles ist Information - Information muss immer im Fluss sein". Problem dabei ist, dass einfach alles ein valider Informationsfluss sein kann, und er dabei schlussendlich in Richtung einer allumfassenden Entropie, mit einem durchgehenden Rauschen strebt. Ethik oder Moral gibt es für ihn nicht, nur Vorsicht. Er tötet nicht gerne weil es meist Leute auf den Plan ruft die ihm dann ans Leder wollen, z.B., was einem leicht paranoiden Charakter wie ihm nicht in den Kram passt.

Ansonsten hatten wir in diversen Runden schon einige lustige Konzeptideen - dicke Emo-Teenie-Blutmagier-Elfen-Borderliner und anderes ^^
 
AW: Charaktere - Farbenfroh oder pragmatisch?

Und Ihr nennt mich Banane?
Teils seid ihr ja noch verrückter als ich! Als ich an den zwei Adepten für meinen besten Freund und mich gearbeitet habe; hab ich zeitweise noch an einem hermitischen Magier Rumgebastelt; Name: Alex Edward Henderson - für seine Freunde kurz AEH genannt. Straßenname: Acid, weil er sich seit je her mit toxischen Zaubern beschäftigt hat - und das ohne irgendwie verdreht oder krank oder sonstwie Banane zu sein.
In seiner Philosophie geht er einfach davon aus, das Säure ein genauso natürlicher Bestandteil der Welt ist, wie Schnee, Wind, Luft, Erde, oder sonstwas (womit er im Grunde sogar recht hat).....

Hm, mal davon abgesehen, was soll ein "dicker Emo-Teenie-Blutmagier-Elfen-Borderliner" sein? Tun es nicht auch einfach Elfen-Goth-Ganger mit magischen Fähigkeiten?
 
AW: Charaktere - Farbenfroh oder pragmatisch?

Nope. Es geht bei dem Konzept darum das ein Klischee-Emo-Kiddie sich ritzt und dabei blutmagische Rituale vollführt. Also so kitschig wie möglich. Die Idee kam während einer Pizza&Bier-Runde, nachdem wir die halbe Nacht durchgezockt hatten und alle ned mehr ganz frisch waren ^^

Ein erwachter Elfen-Gth-Ganger könnte ja eigentlich schon fast wieder was kultiges haben... Die Idee muss ich mal im Hinterkopf bewahren, falls ich jemals wieder an einer Gangerkampagne teilhabe und Spieler bin...
 
Irie - Ghoulsniper, vor Infektion ein aus Jamaika stammender Fremdenlegionär, nach der Infektion implantierte Dreadlocks, Bart und Cyberaugen mit Farbwechselprogramm (meistens rot-gelb-grün gestreift). Wurde zu stark (der "Sniper" war meistens stärker als die Sammys - und besser bewaffnet), aber hoher Style-Faktor, Waffensammeln, Wohnwagen, Jeep, Truck, Selbstschussanlagen, Cyberware. Und er strebt den Posten als Ausbilder bei einem gewissen rumänischen Grafen an.

chic!


Da hab ich auch einen
der ist allerdings richtig übertrieben


Buzar - TopRunner
Asiatischer GhulTRoll der Kategorie Gaki
(spezial Agent fuer verdeckte Operationen /Terrorist und Vollstrecker)


Mytischer Adept.bis ins unkenntliche verzerrt. Tollwuetiger Hund wacht über ihn.
alles was diese Bestie über sich weiss : er ist der Außerwaehlte! Das pure Grauen. Ein abartig gefaehrlicher SURGEling
mit CyberAugen, bissl Bioware und genetisch Optimiert. Nachtaktives KampfMonster. Natürlicher Feind: sengende Sonne.
Nahkaempfer mit MartialArts Strategien. magischer Wahrnehmung. ManipulationsZauber Spez.


sozial arg eingeschraenkt aber ranghohes Mitglied einer global operierenden Sekte.
wurde wohl deswegen undaufgrund seiner Willensstaerke noch nicht zu Strecke gebracht.

tja was soll ich sagen .. allein der schatten seiner Silhouette jagt einem hollische Angst ein.


Kam noch nich oft zum Einsatz
 
Also,
ich bin für beides, wobei ich mit der Zeit allerdings eine Vorliebe für die Farbenfrohen entwickelt habe. Normalerweise bin ich ja eher der Magietyp, der gerne mal einen freien Geist baut oder heftige Vollmagier, doch manchmal habe ich auch Lust auf was ganz anderes. Und weil ich im Zweifelsfall auf Regelwerke pfeife und mir was eigenes ausdenke, kommt dann sowas dabei raus. :D

Der Charakter, den ich meine, ist ein Krimineller, Drogensüchtiger, Cyberjunkie und Killer. Es wurde irgendwann geschnappt, verurteilt, eingesperrt. Lebenslänglich.
Doch da kam ein großer Kon und hat die Gefängnisleitung gefragt, ob es nicht ein paar Schwerstvercyberte gäbe, die man nicht mehr bräuchte und da der Knastdirektor ein weiser Mann war, zeigte er als erstes auf diesen Irren und Suchti, der für den Rest seines nutzlosen Lebens hier seine Haare vom Kopf fressen wollte.
Er wurde also verkauft und es wurde mit ihm experimentiert.
Man injizierte ihm eine große Menge an Naniten mit Brütern, optimierte seine Cyberware und ließ unter großen Schmerzen ein Nanogeflecht von Fullerenröhren im ganzen Körper, aber besonders im gehirn wachsen. Dort folgten die Fullerenbahnen den Verbindungen der Synapsen, so das praktisch ein Zweithirn mit sekundärer Nervenverbindung entstand.
Und in dieses Gefäß wurde ein experimentelle KI geschüttet, die genau für diesen Zweck geschaffen worden war. Ein Exekutivprogramm (oder kurz XP) das zur Zusammenarbeit und Kontrolle des Testsubjektes da war, Kampfunterstützung bot, indem es als taktischer Computer fungierte, Periphersichtanalysen in Echtzeit machte, Hacking und Matrixkampffähigkeiten mitbrachte und sogar komplett die Körperkontrolle übernehmen konnte, wenn das Testsubjekt ohnmächtig wurde, oder Dinge tun wollte, die schlecht für den Kon waren.
Es sind also zwei getrennte Charaktere, zwei verschiedene Spieler, aber nur ein Körper. Straßensamurai und künstliche Intelligenz in einem.
Das Vieh läuft jetzt mit neuem Gesicht, neuen Fingerabdrücken und neuer Identität frei herum, kann machen, was es will, solange es keine Aufmerksamkeit erregt und/oder dem Kon schadet und selbstverständlich alles stehen und liegen läßt, um zu tun, was der Boss sagt.
XP kann auf schmerzhafte und demütigende Weise für Kooperation sorgen.
So kann die KI nicht nur für elektrische Entladungen an besonders empfindlichen Körperstellen sorgen, sondern einen auf vor einer Gruppe eben von dir beleidigter Orks, einpinkeln und heulen lassen, während es Cyberware abschaltet.

Das war ein großer Spaß für uns alle. Der Char taugt sicher nicht für alle, aber bei uns spielte ihn ein Pärchen, das sich ganz hervorragend ergänzte. Er war der irre Samurai, sie die krasse KI.
Es war wirklich toll, wie der Verrückte die KI mit einer Matrixmission ablenkte, um bei einer laufenden Mission ungestört etwas rippern zu können. Das ging bloß in die Hose, weil XP Zugang zu seinen Gedächnisprotokollen hatte.
Dafür eignet sich dieses Konzept aber für alle Stärkestufen, da man sehr gut auch dort schon anfangen kann, wo das Fullerenröhrengeflecht er anfängt zu wachsen. So könnte man sich einfach mit diesem Zeug infizieren, während man noch ein ganz gewöhnlicher Runner ist und bei einem Run hinter dem falschen Tank Deckung sucht. Das Nanitenzeug dringt durch die Haut ein und es geht los. Dann kommt eine Zeit der Schmerzen, während das Zeug wuchert und man große Mengen Drogen nehmen muß, um das auszuhalten, aber natürlich diese Drogen auch verdienen gehen muß.
Ab einem bestimmten Zeitpunkt dieses Wachstums wird dann eine Matrixverbindung aufgebaut und ein krasser Download gestartet, der dann die KI als letzte Komponente des Ganzen ins Spiel bringt.
Ob man das ganze als geheimes Kon- oder Regierungsprojekt anlegt, oder man die Leute über mehrere Runs lang einem Evolutionsprojekt von DEUS nachjagen läßt, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. :D

LG Sam
 
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Na ein "Spleen" is doch das, was einen Char ausmacht. Es sollte rollenspielerisch schon eine kleine Herausforderung bieten.

Ich muss mich z.B.: ganz mit meinem Char identifizieren können. Ich habe eine Idee, gehe dann in den Fluff und versuche zu finden, mit welchem Konzept man diese Idee hinterlegen kann. Dann schaue ich, ob die Fähigkeiten "rund" sind ... also ned op, sondern ob alles dabei is, was dieser Char zum Überleben und Spaß haben braucht. Und wenn dann noch ein "Spleen" drin is (z.B.: kann der kleine Sabre der Versuchung nicht widerstehen, seine Miezekatzekrallen an rumliegenden Holzstücken zu wetzen ... bin inzwischen richtig gut darin, Schnitzereien mit den Fingern zu fertigen ... sehr geile Entwicklung, hätt ich nie gedacht, aber gefällt mir sehr gut ... hab meinem nächsten Opfer eine Schitzerei seines Kopfes geschickt ... cool wie viel Geld der mittlerweile ausgibt, um sich zu schützen ... naja, plättet ihn eben der Geisterbeschwörer :) ) is perfekt. Dann tu ich das was ich tun will mit dem Char, also wofür er da is, bring aber gern mal die ein oder andere Verrücktheit mit hinein.
 
Ich habe da gerade einen netten Char (leider noch nicht gespielt) neben mir liegen, um die Char-Erstellung von SR5 mal zu testen. Hab den Charakter aber schon eine ganze Weile (2-3 Jahre) bei mir rumliegen.

"Potatoe" ist aus Ecuador ... und dort war er alles andere als glücklich. Nicht nur die Nähe zu Atzlan und Amazonien und seine Pollenallergie trugen zu diesem Umstand bei, sondern auch die recht dürftige Matrixabdeckung. Er tut nämlich nichts lieber, als sich durch diese bunte vielfältige Wunderwelt zu wursteln und dabei möglichst jedes Icon anzutatschen, nur um zu sehen, was passiert. Natürlich gab das Probleme, also noch ein Grund mehr, dort abzuhauen. Und dazu kommt noch, dass Menschen draußen in der "echten Welt" sich immer falsch sind. Da doch lieber falsche Figuren in der virtuellen Welt, die dafür echt sind ... wenn ihr versteht, was ich meine.

Es dauerte also nicht lange, bis er auf Hosts landete, die ein Sammelbecken für Leute wie ihn sind. Dort erste Kontakte geknüpft und mal auf Mutproben und Matrix-Vandalismus eingeladen worden, nicht viel später wurde er erstmals für einen Run engagiert - nur wusste er das damals noch nicht. Im Endeffekt hatte er danach 3.000 Nuyen und ein LoneStar-Team auf dem Weg zu seiner Wohnung. Der Auftraggeber war so nett, ihm gleich ein Taxi zum Flughafen zu spendieren, weil er "Potential" hatte. Die Taxifahrt trtug allerdings nicht gerade dazu bei, die Abneigung gegen "das Draußen" zu verringern, also beschloss er: die neue Wohnung wird möglichst selten verlassen.

Jetzt sitzt er in seiner eigenen kleinen Absteige (jepp, Eigentum, keine Miete) und verdingt seinen Lebensunterhalt mit dem "Vertrieb divergierender Unterlagen" (anders gesagt: er fälscht Dokumente und SINs) und seine Hauptkunden dienen ausgleichend als Hauslieferanten und Sicherheitskräfte (lokale Gang). Allerdings hat er immer noch Kontakt zu seinem ersten Auftraggeber, der sich als internationaler Schieber heraus gestellt hat. Dieser schiebt ihm immer wieder Aufträge zu, die seine besonderen Talente fordern und zudem noch von zu Hause aus erledigbar wären. Sollte es wirklich mal nötig sein, das Haus verlassen zu müssen, kostet das extra.

Ich habe ihn "Potatoe genannt, weil er genau das ist. Ein Couch-Potatoe, und so sieht er auch aus. Und weil er diesen Spitznamen auch von der Gang schon weg hat, ist sein Matrix-Icon ein Kartoffelmännchen, -kopf oder -tierchen. Außerdem liebt er Kartoffeln und ist deshalb glücklich, in Europa gelandet zu sein. Was die Europäer mit diesen Dingern essenstechnisch alles anstellen ... köstlich.
Er ist Mensch und Decker. Habe mir kurz überlegt, ob ich ihm auch was zum Riggen gebe, das aber dann verworfen, da es seine Fertigkeiten unnötig streuen würde.
Nicht-Matrix-Fertigkeiten sind Verhandeln und Gebräuche für mehr Kohle und Matrix-Slang, Fälschen für SINs und Dokumente, Tierführung weil die Gang viele Hunde hat und er Viecher eigentlich mag und Schlosser weil er gekauften Schlössern nicht traut.
Hab ihm ein recht gutes Deck besorgt und dieses mit etwa 2/3 aller Matrixprogramme aus dem GRW ausgestattet. Allerdings ist er nicht sehr auf Matrixkampf aus, weshalb ich ihm das Fessel-Programm gegeben habe, das getroffene Decker/IC daran hindert, ihm zu folgen. Hauptsächlich sind die Programme defensiv und auf Heimlichkeit bedacht.
Restliche Ausrüstung sind Peripherie- und Sicherheits-Hardware und dann noch Bild- und Audioverbindung und eine Datenbuchse als Cyberware.
Der Lebensstil ist, wie schon erwähnt, fix gekaufte Unterschicht um 200.000,-, was fast 50% des Gesamtbudgets darstellt.

Er redet viel und gerne ... außer er steht einem direkt gegenüber, da redet er selten, dann aber oft belehrend oder gar verachtend. Die Gang sind so ziemlich seine einzigen persönlichen Bekannten und einige - wie z.B. der Boss - sogar beste Freunde, aber sonst ist er bei persönlichen Treffen eher zurückhaltend. Die dicke Freundschaft zum Gangboss hat er sich verdient, als er auf Geschäfts-Rechnung des lokalen Polizeichefs zwanzig Callgirls und -boys für eine Party ins Gang-HQ bestellt und die folgende Untersuchung der Bank auf die Stammkunden-Daten des genannten Polizeichefs bei diversen einschlägigen Etablissements gelenkt hat. Während des anschließenden Pressewirbels sind außerdem alle Haftbefehle auf die Gang verschwunden.

cul8r, Screw
 
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