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Sci-Fi / Fantasy Caldaia

Sameafnir

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Zum Autor
Christian Lange wurde 1974 in Magdeburg geboren. Nach seiner Ausbildung zum Fachinformatiker arbeitet er an einem Magdeburger Forschungsinstitut.
In seiner Freizeit beschäftigt er sich vor allem mit Lesen, Schreiben und Fotografieren. Mit dem "Schwarzen Auge" kam er 1993 in Berührung. Seitdem hat er vor allem für das Briefspiel der Region Garetien geschrieben. "Caldaia" ist sein erster Roman.

Christian Lange entführt uns in die Zeit der Magierkriege, mitten hinein in eine wild tobende Schlacht, die aus der Sicht der Familie von Hahnentritt erzählt wird. Genaugenommen aus der Sicht von Escalia, der blutjungen Baroness von Hahnentritt, eine noch unerfahrene Schwertkämpferin. Sie muss miterleben, dass ihr Vater von einem mehrarmigen Monster niedergemetzelt wird. Während sie selbst in einem Gefecht gegen eine Kriegerin verstrickt ist, als plötzlich ein Riesenknall alles in Rauch taucht und Escalia sich als sie aufwacht, in einem Waldstück wiederfindet. Ein wirklich spannender Moment, indem sie zwischen den Welten fast zerrissen wird, und obwohl sie selbst verwundet ist, schafft sie es auch die Kriegerin auf ihre Seite zu ziehen und so zu retten. Dann fällt sie in eine tiefe Bewusstlosigkeit.
Als sie erwacht, erfährt sie, dass die Magier das ganze Dorf mit einem irrwitzigen Zauber in die Zukunft geschleudert haben und zwar:

400 Jahre in der Zukunft!

So sieht sie sich von einem auf den anderen Augenblick in einer ihr völlig fremden Welt, in der sich schon nach kurzer Zeit verschiedene Menschen um sie bemühen. Aber welche Ziele verfolgen diese Individuen ? Wollen Sie Escalia nur für ihre eigenen Ziele benutzen ? Escalia ist verzweifelt bemüht, sich ihr angestammtes Recht auf die Baronie Fremmelsfelde zurückzuholen, aber die Aussichten darauf sind eher gering. Zu sehr haben sich die gesellschaftlichen Verhältnisse verändert. Schliesslich gibt es die Region Caldaia inzwischen nicht mal mehr. Alles ist anders. Und Escalia ist plötzlich nur noch eine mittellose, Adlige ohne Einfluß.

Parallel erfährt man von einem Gefangenen, dem es gelingt sich aus der eigentlich ausbruchssicheren Festung Helburg zu befreien und zu fliehen, ein gewisser Mattok Wittschkow, verarmter bornländischer Adliger, so heisst es. Da es keinesfall angehen kann, dass einem Häftling die Flucht gelingt, wird ihm der Söldner Amarelo mit seinem Bluthund Kortan hinterhergesendet.

Escalia erfährt zwischenzeitlich einiges über die Grafschaft Eslamsgrund, wie heute ihre ehemalige Baronie Fremmelsfelde heisst. Unter anderem auch von einigen Nachfahren der von Hahnentritts, wie eine Ayla von Hahnentritt, die eine Nachfahrin ihres Bruders zu sein scheint. Aber haben die ein Interesse daran ihrer Ahnin zu helfen ? Ihr gar einen Titel zu verschaffen ? Mißtrauen stösst ihr mehr als einmal entgegen, schliesslich ist die Geschichte einer 400 Jahre alten Stadt nebst Bewohnern darunter auch die immer noch verhassten Magier nicht allen geheuer. Ritter Gerbold wird beauftragt, sich ihrer anzunehmen und auf seine Burg zu bringen. Unterwegs an einer Herberge schliesslich überwindet Escalia ihre Furcht und Unentschlossenheit nach einem Gespräch mit einem gewissen Vidan, der in ihr Zweifel aufkeimen lässt, ob denn der Graf und der Ritter wirklich um ihr Wohlbefinden besorgt sind und entfernt sich heimlich aus der Obhut des Ritters Gerbold, in der Begleitung dieses Vidans. Aber auch Vidan hat eigene Interessen, die er mit Hilfe Escalias zu erreichen versucht ... und eine Begegnung mit dem Entflohenen sowie einiger anderer mehr oder minder zwielichter Gestalten halten Escalia auf "Trapp".

Der geschichtliche Hintergrund wird spannend und einfühlsam erzählt, der Charakter der jungen, plötzlich verwaisten Adligen Escalia von Hahnentritt birgt genügend Potential für einen umfangreichen, verzweigten Plot, die Charakterdarstellung der Protagonisten ist allerdings nicht sehr tief ausgearbeitet, die Hauptakteurin etwas sehr naiv dargestellt, so ist der Handlungsverlauf doch relativ vorhersehbar und die Geschichte verliert an Spannung. Schade ist, dass die Begegnung am Anfang mit der Kriegerin keine Auflösung respektive Verknüpfung in die andere Zeit erfährt, das hätte eine Prise Salz in das Geschehen bringen können.
Das Ende versöhnt dann wieder etwas, mit einer kleinen Wendung, aber alles in allem eine sehr leichte Kost.

Danke an FanPro die diese Rezension ermöglichten.
 
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