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Sci-Fi / Fantasy Die Inseln des Ruhms - Der Heiler 2/3

Sameafnir

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Über den Autor
Glenda Larke ist Australierin, wuchs dort auf, erwarb einen Abschluß in Geschichte und Erziehung an der Universität von Western Australia, lebt aber in Malaysia, wo sie ihre zwei größten Lieben vereinen kann: das Schreiben von Fantasy Romanen und die Vogelwelt des Regenwalds zu beobachten und zu belauschen.

Rezension
Gleich zu Beginn noch die Information, dass „Der Heiler“ Teil 2 einer Trilogie über die „Inseln des Ruhms“ ist. In der englischen Originalfassung erschienen die Bände unter folgenden Titeln:
Band 1 „The Isles of Glory – The Aware“
Band 2 „The Isles of Glory – Gilfeather“
Band 3 „The Isles of Glory – The Tainted“
Ein Erscheinungsdatum für Band 3 „Die Magierin“ ist für Januar 2012 anvisiert (Quelle: Amazon.de)

Die Vorgeschichte nachzulesen in der Rezi zu „Die Wissende“ Band 1 hier.


Wie auch schon in Band 1, lebt die Geschichte von den unterschiedlichen Erzählern der Geschehnisse um Glut Halbblut, der Kriegerin, die immer noch bürgerrechtslos ist, der schönen, magisch begabten Flamme, die inzwischen gemeinsam unterwegs sind, nachdem Glut ihren eigentlichen Auftrag Flamme zu fangen aufgegeben hatte und sie stattdessen vor einem Dunkelmagier rettete. Fortan sind sie in Freundschaft verbunden und auf der Flucht. Bei Ihnen ist auch immer noch Ruarth, von den Dunstigen Inseln. Ein Mensch, der in einen Vogelkörper verbannt wurde als ein Dunkelmagier die Dunstigen Inseln zerstörte. Sie reisen gemeinsam durch die Inselwelt. Da Glut als Bürgerrechtslose nur jeweils 3 Tage an einem Ort bleiben darf, sind sie ständig unterwegs.

So stossen sie eines Tages auf den Heiler Kelwyn Gilfeder, Er stammt von den himmelsebenen, dem Mékaté. Sein Volk ist mit einer besonderen Gabe gesegnet: sie können extrem gut alle Arten von Gerüchen und Emotionen erkennen, erriechen buchstäblich und dies über große Entfernungen hinweg. Daher bevorzugen Sie auch das Leben in den Höhen ihrer Ebenen und reisen nur selten hinunter zu den anderen Menschen. Die dortige Geruchsfülle ist ihnen meist zuwider.

Kelwyn nimmt Flamme und Glut erstmals in einer Kneipe, wo Glut bei einem Glücksspiel verhaftet und in das Gefängnis verbracht wird und Flamme an einem anderen Tisch sitz, wahr. Er ist ebenfalls ein Wissender, das heisst er kann magische Illusionen durchschauen, so auch den fehlenden Arm Flamme s erkennen. Oder das Schwert, welches Flamme zu Glut in das Gefängnis mitbringt, was sonst keiner sieht. Aber der Reihe nach.

Kelwyn wurde in die Stadt gerufen, da man seine Frau, Jastrià, eigentlich seine Ex-Frau, wegen Ehebruch mit einem Priester verhaftet hat. Man teilt ihm mit, dass dort darauf die Todesstrafe steht und seine Ex-Frau gesteinigt werden soll, daraufhin ist er zutiefst erschüttert.

Dem Ehemann steht zu, den ersten Stein zu werfen und deshalb wurde er gerufen. Als er dies erfährt ist er zunächst ausser sich, vor Empörung über diese unglaubliche Strafe und diese Tradition. Nachdem aber Jastrià, die sich damit abgefunden hat, nach einem mehr als lebhaften Leben zu sterben, ihn darum bittet es wirklich zu tun, also sie zu töten, bricht für ihn eine Welt zusammen.

Als friedliebender Heiler, ist es für ihn unvorstellbar, zu töten. Dann auch noch seine eigene Frau, der er immer noch zugetan ist, auch wenn es nie die große Liebe war. Doch Jastrià bittet ihn um diesen einen letzten Gefallen, damit es ihr nicht noch schwerer wird, diesen Tod zu akzeptieren.

Zeitgleich versucht Flamme, Glut aus dem Gefängnis zu befreien, indem sie ihr ihr Schwert unter dem Mantel von Magie, in die Zelle mitbringt. Dort begegnen sich die drei. Kelwyn sieht das Schwert und versteht nicht, dass die Wachen es nicht sehen, ist aber ob seines inneren Konflikts zu sehr mit sich beschäftigt, um es zu melden. Vielmehr beobachtet er, was passiert.

Es ist an dieser Stelle erstaunlich, wie es der Autorin gelingt diese Szenen ohne zu viel Pathos und Wehleidigkeit zu schildern. Intensiv und emotional den inneren Kampf des Heilers auf der einen Seite und dann kühl und methodisch die Fluchtpläne Gluts, die die Hinrichtung Jastrià s und deren Ablenkung ausnutzen wollen um zu fliehen.

Kelwyn stimmt schliesslich schweren Herzens zu, den ersten Stein zu werfen und somit seine Frau zu töten. Als es zur Hinrichtung kommt, gelingt auch Glut und Flamme die Flucht, allerdings läuft einiges doch anders als geplant, sodass sich Kelwyn plötzlich in der Gesellschaft der beiden Frauen und Ruarth wiederfindet, die sich in den Kopf gesetzt haben, den Dunkelmagier Morthred zu verfolgen und zu töten. Dies ist allerdings leichter gesagt als getan, denn dieser Dunkelmagier ist äusserst durchtrieben und verfolgt eigene Pläne, vor allem mit Flamme.

Glenda Larke nimmt sich die Zeit und Muße ihren neuen Protagonisten, Kelwyn Gilfeder, ausführlich zu beschreiben und auch sein Hintergrund ist detailreich herausgearbeitet. Der etwas tolpatschige, rothaarige, gutmütige doch scharfsinnige Heiler mit dem überdurchschnittlich gutem Riechorgan, passt eigentlich so gar nicht zur betörenden Flamme und der dunklen, kühlen Kämpferin Glut, aber vielleicht macht ja gerade dieser Charaktermix den Reiz dieser Gruppe aus. Hinzu kommt noch Dek, ein Junge, den Kelwyn mit sich nimmt. Sie setzt mühelos die Geschichte um den Dunkelmagier fort und führt den Leser Stück für Stück näher an das Geheimnis der Magie an sich. Im Mittelpunkt steht Kelwyn Gilfeder, dessen Schicksal aber eng mit dem von Glut Halblut und Flamme verknüpft ist. Auf ihrer Verfolgungsjagd treffen Sie auch wieder auf Thor Reyder, der Menodenpatriarch, der ebenfalls hinter dem Dunkelmagier und Flamme her ist, allerdings aus ganz eigenen Motiven.

Die Geschichte nimmt nach der Einführung von Gilfeder unglaublich schnell Fahrt auf und bleibt bis zum Schluß extrem spannend. Sie ist mit einer großen Fülle von über- raschenden Wendungen und wiederkehrenden mit tiefe ausgestatteten Protagonisten ausgestattet.

Es bleibt aber noch genügend Inhalt für den dritten und letzten Teil übrig, zumindest hat es diesen Anschein. Ein spannendes Lesevergnügen, das dritte Buch wird mit Spannung erwartet!


Wir danken dem Blanvalet Verlag, der diese Rezension ermöglichte.
 
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