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Sci-Fi / Fantasy Elfenfeuer. Die Saga von Thale 1.

Integra

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Monika Felten gliedert ihren Debut-Roman "Elfenfeuer" in drei Abschnitte:
"Die Prophezeiung" erzählt, wie das Mädchen Ilahja verbotenerweise schwanger wird und von der verbannten Gütigen Göttin den Auftrag erhält, das Kind auszutragen. Ilahja muss daraufhin ihre Heimat verlassen, denn die Krieger und Kreaturen des finsteren Herrschers An-Rukhbar suchen nach dem Kind, welches ihn gemäß einer alten Prophezeiung stürzen soll.
Nach einem Überfall durch An-Rukhbars Schergen ist Ilahja schwer verletzt und bringt mit letzter Kraft das geweissagte Kind zur Welt bevor sie stirbt: Das Mädchen Sunnivah wird von der Nebelelfe Naemi zu einem versteckten Kloster der Gütigen Göttin gebracht.

In "Die Schwertpriesterin" wird Sunnivahs Ausbildung im Kloster kurz angerissen und im Weiteren von ihrem Weg in die Festungsstadt Nimrod erzählt, wo sie sich als Rekrutin An-Rukhbars Heer anschliesst, um ein mächtiges Artefakt zu finden, dass die verbannte Göttin befreien kann. Mit Hilfe der Kriegerin Fayola, der Elfe Naemi und des Sohnes von An-Rukhbars Heerführer gelingt ihr das auch erstaunlich schnell.

Im letzten Kapitel "Die Nacht der Lichter" schliesslich, muss die Heldin besagtes Artefakt zu bestimmter Zeit an einen bestimmten Ort bringen, um die Prophezeiung zu erfüllen.

Die Geschichte, die Monika Felten in ihrem Debutroman erzählt ist nicht neu: Einem finsteren Herrscher wird das Ende seiner Macht durch ein (durch eine Gottheit) auserwähltes Kind prophezeit. Die Umsetzung dieses Sujets ist recht ambitioniert – so ist die Fantasywelt sehr facettenreich und bunt geworden. Die Handlung und deren Wendungen sind zwar nicht immer folgerichtig und nachvollziehbar, wären aber durchaus spannend, wenn nicht die Darstellung der tragenden Charaktere derart schablonenhaft und blass geraten wäre, dass es dem Leser schwer gemacht wird, mit ihnen mitzufühlen und Interesse an ihrem Schicksal zu haben.

Da hätten wir zum Beispiel Sunnivah: Hauptsächlicher Charakterzug – auserwählt sein. Oder Vhait (der hat's etwas besser getroffen) – rebellischer Sohn. Monika Felten beschäftigt eine Menge Personal in ihrem Roman, die meisten – auch die Statisten – haben durchaus das Potential zu interessanten Persönlichkeiten, leider werden sie sträflich vernachlässigt und selten mit mehr als einem Adjektiv beschrieben.
Ein weiteres Manko, das immer gravierender wird, je weiter die Geschichte fortschreitet, ist das Fehlen jeglicher Eigeninitiative bei den Hauptpersonen – insbesondere der weiblichen. Derartige Passivität habe ich schon lange nicht mehr erlebt! Ständig müssen Götter, höhere Wesen, weltliche Authoritäten und ein allmächtiges Amulett dafür sorgen, dass die Protagonisten auf Kurs bleiben und dass ihnen nichts zustößt. Eigene Ideen und Antrieb – Fehlanzeige. Wenn es hart auf hart kommt, läuft die Heldin weg (oder setzt sich in eine Ecke) und weint ein bischen, bis die Rettung in Form eines deus ex machina erscheint.
Das wären dann also die Heldinnen der Generation Barbie: Hübsch anzuschauen, freundlich, fügsam, sprechen immer sanft und leise und sind nett zu Tieren. Selbst die angeblich taffe Kriegerin Fayola glänzt durch Unfähigkeit und muss sich vom einzigen Mann in der Heldengruppe retten lassen.

Fazit:
Wer's trivial mag, ist hier bestens bedient: Alle gängigen Fantasyklischees werden erfüllt. Vom bösen Erzmagier, über edle Elfen bis hin zum weissbärtigen Druiden – Frau Felten kocht einen Kessel Buntes draus.

Autor:

Monika Felten wurde am 1. 2. 1965 in Preetz, Holstein geboren und schreibt Fantasy- und Jugendromane. Für "Elfenfeuer" erhielt sie 2002 den Deutschen Phantastik Preis.

Mein Dank geht an den Piper-Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.
 
AW: Elfenfeuer. Die Saga von Thale 1.

Habe mich auch schon an drei Romanen von Frau Felten versucht und sie alle nach kurzer Zeit abgebrochen. Wundere mich immer über die Preise die sie für ihre Werke bekommt und die guten Kritiken. Kann mich in allen Punkten der wirklich treffenden Rezension von Integra nur anschließen. Wünsche aber allen Fans weiterhin gute Unterhaltung und viel Spass mit ihren Romanen. Ich für meinen Teil habe mit dieser Autorin abgeschossen.
 
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