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Sci-Fi / Fantasy Alterra: Die Gemeinschaft der Drei

Integra

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Matt, Tobias und Newton sind drei ganz normale New Yorker Vierzehnjährige: Sie treffen sich zum Rollenspielen, chatten unter komischen Pseudos und freuen sich, wenn sie zu Weihnachten Aragorns Schwert geschenkt bekommen.
Ihre Welt ändert sich grundlegend, als nach einem Sturm sämtliche Erwachsenen verschwunden sind und New York unter Schneemassen begraben ist. Schon der Weg zu Tobias wird für Matt zu einer Herausforderung. Technologie funktioniert nicht mehr, Autos sind zu Metallpfützen geschmolzen und vormals nette Haustiere sind zu aggressiven Bestien geworden. Trotz aller Gefahren finden die beiden Freunde wieder zueinander – nur Newton bleibt verschwunden.

Auf dem Weg durch den Central Park müssen sie vor dem wieder aufziehenden Sturm und mutierten Erwachsenen in einem kleinen Schlösschen Zuflucht suchen und werden dort von unheimlichen, auf Stelzen laufenden Gestalten heimgesucht, die Scheinwerfer, statt Augen haben. Diese "Stelzenläufer" wollen offenbar verhindern, dass Matt nach "Süden" flieht.

Genau das aber beschliessen die beiden Freunde zu tun. Auf einem Boot entkommen sie durch einen Tunnel in den Hudson River – doch hinter New York wird die Welt erst richtig seltsam: Die Natur hat Straßen und Städte zurückerobert. Über Nacht ist Wald und Dickicht gewachsen, indem unheimliche Kreaturen hausen.
Ihre Flucht führt Tobias und Matt schliesslich in eine Stadt, wo sie ihre Vorräte auffüllen wollen und treffen dort auf den überlebenden Erwachsenen Johnny. Als dieser Tobias angreift, bleibt Matt nichts anderes übrig als seinen Freund mit dem Schwert zu verteidigen.

Schwer verwundet und ohnmächtig wird er von den "Pans" gefunden – Kinder, die wie Tobias und Matt den Sturm überlebt haben und auf der "Carmichael-Insel" im Susquehanna-River im Refugium eines exzentrischen Milliardärs Zuflucht gefunden haben.
Die Carmichael-Insel scheint tatsächlich eine Art Paradies zu sein. Die Pans haben hier eine funktionierende Gemeinschaft gegründet und versuchen der feindlichen Natur zu trotzen. Doch bald stellt sich heraus, dass es noch andere Bedrohungen gibt: Die Mampfer – halbintelligente Mutanten – und die um vieles gefährlicheren Zyniks: Erwachsene, die den Sturm überlebt haben, aber ihr Gedächtnis verloren haben und nun zu grausamen, kinderhassenden Wesen geworden sind.

Matt und Tobias bemerken recht schnell, dass in der oberflächlich harmonisch wirkenden Pan-Gesellschaft merkwürdige Dinge passieren und vermuten eine Verschwörung. Als sie dieser auf den Grund gehen wollen, finden sie in der hübschen Ambre eine kluge Verbündete und gründen die "Gemeinschaft der Drei".

Während ihrer Detektivarbeit stellt Ambre fest, dass sich bei verschiedenen Pans ungewöhnliche Fähigkeiten, wie z.B. Telekinese, übermenschliche Stärke oder Macht über verschiedene Elemente, manifestieren und dass es noch wenigstens eine weitere feindlich gesinnte Partei unter den Kindern gibt, ausserdem träumt Matt immer wieder vom "Torvaderon" – einer unheimlichen Macht, die nach ihm sucht und die seltsamen "Stelzenläufer" ausgesandt hat.

Fazit:

Alterra – Die Gemeinschaft der Drei ist eine Mischung aus Endzeit-Thriller, Krimi und Fantasy-Abenteuer für Jugendliche und Kinder ab 12. Das Buch fesselt von der ersten Seite an und überrascht mit einer intelligenten, mehrschichtigen Handlung und schöner Sprache. Die Hauptakteure sind gut ausgearbeitete, sympathische Charaktere, die durchweg glaubwürdig handeln. Neben der spannenden Handlung sind die moralischen Zwickmühlen, in welche die Protagonisten gestürzt werden, ein echtes Highlight und lassen die Kinder im Laufe der Geschichte zu komplexen Persönlichkeiten reifen, die durchaus als Vorbilder und Helden für die junge Leserschaft taugen.

Die Gestaltung des Buchs ist - wie man das mittlerweile vom PAN-Verlag gewohnt ist - aussergewöhnlich schön: Gebunden, mit Lesebändchen und schickem Schutzumschlag ist es ein Hingucker im Bücherregal.

Der Autor:


Maxime Chattam (* 19. Februar 1976 in Montigny-lès-Cormeilles; eigentl. Maxime Guy Sylvain Drouot) studierte Literaturwissenschaft in Paris. Für seine Leidenschaft für Kriminalliteratur durchlief er ein einjähriges Training in Kriminologie und eignete sich Kenntnisse in Gerichtsmedizin und forensischer Psychologie an. Anschliessend war er als Buchhändler tätig und begann nebenher zu schreiben. Bereits sein erster veröffentlichter Roman L'Âme du mal (2001) war in Frankreich ein großer Erfolg. Seitdem war er mehrfach auf den französischen Bestsellerlisten.

Mein Dank geht an den PAN Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.
 
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