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Hintergrund Das Schwarze Auge Verschworene Gemeinschaften

Tufir

Drachling
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„Verschworene Gemeinschaften“ ist der erste von zwei oder mehreren Bänden, welche sich mit Geheimgesellschaften und anderen Organisationen in Aventurien beschäftigt, die heimlich und meist außerhalb der Öffentlichkeit agieren. Als 150-seitiges Hardcover mit Lesebändchen kommt es optisch in einwandfreier Ausstattung einher. Das Cover ist passend, obwohl es in seiner Art durchaus ein wenig kindisch wirkt. Da hatte die Redaktion durchaus schon bessere Ideen – man muss nur einmal über den Rand zu den vier Bänden der Drachenchronik schauen.

Der Inhalt gliedert sich dann zwischen Inhaltsverzeichnis und Index in 22 Kapitel. In jedem wird eine andere Gemeinschaft oder ein Orden der besonderen Art näher beleuchtet. So findet man dort die sowohl die bekannteren Orden, wie die Amazonen (die anderweitig auch als „Volk“ bezeichnet werden), „Die Hand Borons“ oder „Die Bruderschaft des Zweiten Finger Tsas“, aber auch weniger bekannte Geheimgesellschaften wie den „Zirkel des Abendrotes“ oder die „Töchter Niobaras“. Einige andere wirken ob ihrer Präsenz in diesem Hintergrundwerk und dessen Titel ein wenig suspekt. Dazu gehören unter anderem das „Handelshaus Störrebrandt“, der „Aventurische Bote“ oder die Stadtgarde von Elburum. Bei näherer Betrachtung muss man aber durchaus zugeben, dass auch eine Stadtgarde durchaus eine Gemeinschaft in einem weiteren Sinne darstellt und die Vorstellung, dass es sich dabei um eine verschworene Gemeinschaft handelt mag den Blick hinter eine Mauer beinhalten, ist aber keineswegs unmöglich. Diese durchaus geschickte Zusammenstellung des Inhaltes ist ein Garant dafür, dass jeder Käufer des Buches durchaus etwas Neues für sich selbst darin finden wird.


Wie dem auch sei, jedes Kapitel ist klar gegliedert bietet mit fiktiven Zitaten, einer Kurzcharakteristik des beschriebenen Orden bzw. der Gesellschaft, einen Abriss über dessen Geschichte einiges an lesenswertem Inhalt für interessierte Spielleiter oder für Spieler entsprechender Charaktere. Die jeweiligen Gemeinschaften werden in Beziehung zu Rivalen, Feinden und verbündeten gesetzt, Erscheinungsbilder und Symbole werden vorgestellt und die Struktur der Gesellschaft erklärt. Abgerundet wird jedes Kapitel mit der Vorstellung herausragender Persönlichkeiten dieser Verbindung und wie Mitglieder der jeweiligen Vereinigung im Spiel eingesetzt werden können. Notfalls werden sogar Spielwerte für eine passende Charaktererschaffung angegeben. Teilweise können die Informationen in den einzelnen Unterkapiteln „Die …. im Spiel“ für die Anfertigung eines Szenarios oder eines Abenteuers herangezogen werden. Um daraus eine komplette Kampagne zu machen, taugen sie jedoch nicht unbedingt.


Mein persönlicher Favorit ist die Darstellung von fünf Zünften Gareths, darunter die „Elenviner Schneider“, die „Albenhuser Händlergilde“, die „Rotseidene Gilde von Lust und Kurzweil“, die „Eisner-Werkschaft des Angbarer Landes“ und die „Schwertfegerzunft zum hellen Stahl der heiligen Ingrimiane“. Hier handelt es sich um ein zehnseitiges Kapitel, das sich ohne Mühe auch auf andere Städte übertragen und entsprechend abwandeln lässt und bietet einiges an Informationen und Unterhaltung für gesellige Spielerunden.

Die Illustrationen im Buch sind gewohnter Qualität und passen immer zum jeweiligen Kapitel sprich zur gerade vorstellten Gemeinschaft, wirken jedoch manches Mal etwas kitschig.


Eine witzige Besonderheit enthält das Kapitel über den aventurischen Boten, in dem sein irdisches Pendant erklärt und mit einer Kopiervorlage für eine Abonnement-Bestellung bereitgestellt wird.


Alles in allem bildet „Verschworene Gemeinschaften, Band 1“ ein Hintergrundwerk, das sicherlich nicht jeder Spielleiter oder Spieler benötigen wird, welches aber im Falle eines Falls tatsächlich gut aufbereitetes Material für entsprechend stimmungsvolles Spiel anbietet. Warum man jedoch die Darstellung dieser Gemeinschaften in mehr als einem Buch herausarbeiten muss, wird wohl erst geklärt sein, wenn Band zwei erscheint. Es steht zu hoffen, dass die Fülle des Materials ausschlaggebend dafür war. Eine generelle Kaufempfehlung dafür kann man nicht aussprechen, da die Informationen des Werkes doch zu spezialisiert sind und nicht für jede DSA-Runde notwendig sein werden. Auf der anderen Seite muss man wohlwollend anerkennen, dass man sich die Mühe gemacht hat, all das Wissen und alle Fragmente solcher Spielgelegenheiten zu einem Werk zusammen zu tragen und durchaus liebevoll aufzubereiten.


Die Zwölfe allzeit mit euch

Euer Tufir
 
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