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Brettspiel Aargh!Tect

Voltan

Heldenhaft
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58
Alter
52
Aargh!Tect


Worum geht´s?

Aargh!Tect ist ein Spiel für Steinzeit-Architekten. Es gibt zwei Teams, die jeweils von einem Architekten angeführt werden. Ziel des Spiels ist es, ein Projekt zu bauen, das zuvor zufällig aus einer der 24 Projektkarten gezogen wurde. Die Teams müssen die Bausteine nach den Anweisungen des Architekten (der als einziger die Projektkarte anschauen darf) anordnen. Doch gibt es hier ein kleines Problem: Die Sprache ist noch nicht erfunden und man kann sich nur mittels einiger Steinzeitwörter und Körperbewegungen verständigen. Der Architekt ist also gezwungen, mit diesen wenigen Hilfsmittel seinen Bauarbeitern die korrekte Positionierung der Bauteile mitzuteilen. Hierbei kann er auch mit Hilfe seiner Steinzeitkeule die ungefähre Position anzeigen (mit den Fingern ist dies nicht erlaubt) und diese auch dazu nutzen, seinen Arbeiten mitzuteilen, ob sie richtig oder falsch gebaut haben. Dies funktioniert ganz einfach und auch Steinzeitgemäß mit einem oder mehreren Schlägen auf den Kopf des jeweiligen Bauarbeiters.
Das Team, das zuerst mit seinem Projekt fertig ist (und es auch korrekt aufgestellt hat), gewinnt die Runde.


Inhalt

Im Spiel findet man 2 Bausätze (für jedes Team eines), das aus je 5 verschiedenfarbigen Holzklötzen besteht. Hierbei gibt es auch drei unterschiedliche Formen und jeweils ein Karton, das meistens als Boden/Dach genutzt wird.
Weiter gibt es 24 Projektkarten, auf denen das Bauprojekt abgebildet ist und zwei Übersetzungshilfen, die den Spielern die wenigen Steinzeitworte und passenden Körperbewegungen aufzeigen.
Der Clou von Aargh!Tect sind die beiden aufblasbaren Steinzeitkeulen, die für die beiden Architekten gedacht sind.

Die Spielteile sind allesamt von hoher Qualität; die Bauteile sind groß gehalten und aus Holz. Genauso sind auch die Projektkarten in „Tarotkarten“-Größe und stabil. Also genau das Richtige, für grobe Steinzeithände.

Die Spielanleitung ist kurz gehalten und deshalb auch schnell gelesen. Sie bleibt dabei leicht verständlich und zeigt durch viele Zeichnungen und Bilder die Regeln klar und eindeutig auf.


Das Spiel

Aargh!Tect sollte mit mind. vier, eher aber mit mehr Spielern gespielt werden. Denn dann macht es auch am meisten Spaß. Jedes Team erwählt sich einen Architekten (der auch nach jeder Runde abgewechselt werden kann). Zwischen den Bauarbeitern und dem Architekten wird die Übersetzungshilfe aufgestellt (damit beide sie ersehen können). Dann werden die Bauteile zwischen den Bauarbeitern aufgeteilt, der Architekt nimmt sich eine Projektkarte und die Keule und die erste Runde beginnt.

Beide Teams spielen nebeneinander, bis das erste Team sein Projekt beendet hat. Somit stehen also alle ziemlich unter Zeitdruck. Möchte der Architekt einem Bauarbeiter mitteilen, dass er eines seiner Bauteile irgendwo aufzulegen hat, muss er sich an die Übersetzungshilfe halten. Denn im Spiel darf niemand die ECHTE Sprache zur Hilfe nehmen, sondern muss sich immer in der Steinzeitsprache mitteilen.
Dabei wird jede Farbe mit einer Körperbewegung dargestellt. Möchte der Architekt also einem Bauarbeiter sagen, dass er das grüne Bauteil nehmen soll, muss der Architekt aufstehen und mit dem Po wackeln. Andere Farben werden z.B. mit Schulterzucken, oder nach oben winkenden Armen dargestellt. Dabei darf er in der Steinzeitsprache sagen, was der Bauarbeiter mit dem Teil anfangen soll. Z.B. bedeutet: „UGUNGU“ soviel wie „Du nehmen!“. Oder „KARUNGU“ bedeutet „Dreh Dingens!“. Dies in Kombination mit dem wackelnden Po, muss dann auch ausreichen, um dem Bauarbeiter zu sagen, was er mit dem entsprechenden Bauteil machen soll.
Zu Not kann der Architekt auch mit der klobigen Keule ungefähr auf die Stelle deuten, wo das Teil aufgestellt werden soll. Allerdings darf er hierzu niemals seinen Finger nehmen.
Hat der Arbeiter alles richtig gemacht, schlägt ihm der Architekt EINMAL mit der Keule auf den Kopf. Was es falsch, schlägt er ihm ZWEIMAL auf den Kopf.

Jedes Projekt verfügt über Siegpunkte je nach Schwierigkeit. Das Team, das zuerst eine bestimmte Zahl an Siegpunkten erreicht hat, gewinnt das Spiel.


Fazit

Aarth!Tect macht tierisch Spaß. Man sollte dabei keine Hemmungen und generell auch kein Problem damit haben, sich lächerlich zu machen. Denn für nüchterne und zu „erwachsene“ Menschen, mag Aargh!Tect etwas kindisch wirken. Lässt man sich aber auf das Spielprinzip ein, wird man mit einem überaus lustigen und kurzweiligen Abend belohnt.
Die Teams geraten unter ziemlichen Stress, da man ständig unter Zeitdruck steht. Umso mehr freut man sich, wenn man wieder einmal zuerst ein Projekt korrekt fertig gestellt hat und das andere Team das Nachsehen hatte.

Etwas problematisch ist es jedoch, dass beide Teams neben einander spielen. Da man sich auf sein eigenes Projekt konzentrieren muss, kann man kaum auf Fehler des anderen Teams achten (z.B. ob sie vielleicht doch gegen eine Regel verstoßen haben). Außerdem spielen beide Teams für sich, was etwas gegen einen geselligen Abend mit ALLEN Teilnehmern spricht.
Wir haben eine Variante genommen, die wohl besser zu einer geselligen Runde passt. Hierbei musste jedes Team innerhalb einer bestimmten Zeit (die mittels einer Eieruhr gemessen wurde) NACHEINANDER so viele Projekte wie möglich bauen. Das andere Team achtete währenddessen mit Argusaugen darauf, dass gegen keine Regel verstoßen wurde. War ein Team gut, konnte es in der Zeit zwei bis drei Projekte fertigstellen. War es schlecht, gelang manchmal gerade einmal ein, oder gar gar kein Projekt. Auch in dieser Variante gewann das Team, das zuerst eine bestimmte Anzahl an Siegpunkten für sich verbuchen konnte.

Doch egal welche Variante man nimmt: Aargh!Tect ist herrlich anders, macht richtig Spaß und ist ein ideales Partyspiel für mehrere Personen.

Wir danken dem Heidelberger Spieleverlag, der uns diese Rezension ermöglicht hat.
 
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