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Brettspiel A la carte

Voltan

Heldenhaft
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58
Alter
52
A la carte


Worum geht´s?

In „A la carte“ kocht jeder Spieler vor einem eigenen Herd und versucht möglichst viele Gerichte schmackhaft zuzubereiten. Hierbei kann er auch die Gerichte der Gegenspieler versalzen, oder sogar seinen Herd mitsamt Pfanne gegen den eines Mitspielers (der vielleicht schon kurz vor der Fertigstellung steht) tauschen. Jedes Gericht verfügt über unterschiedliche Siegpunkte (je nach Schwierigkeit). Sieger ist derjenige, der die meisten Siegpunkte vorweisen kann. Dieser kann sich dann „Meisterkoch“, oder auch „Sternekoch“ nennen.


Inhalt

Das Spiel kommt mit sehr vielen schön gestalteten Einzelteilen daher. Zu Beginn muss man jedoch noch etwas basteln, da die Gasherde erst noch aus den vorgestanzten Pappbögen herausgelöst und zusammengebaut werden müssen. Dies stellt jedoch keine große Hürde dar und kann innerhalb kürzester Zeit bewerkstelligt werden. Danach präsentieren sich den Spielern vier hübsch gestaltete Gasherde aus Pappe inkl. verstallbarem Temperaturregler. Weiterhin findet man vier kleine Pfännchen aus ECHTEM Stahl, drei kleine Holzlöffel (allerdings aus Pappe), ein Papp-Mülleimer, ein sechsseitiger Würfel und viele weitere Marker (wie Kaffeetassen, Tabletts uvm.) aus stabiler Pappe. Natürlich nicht zu vergessen die vielen unterschiedlichen Rezeptmarker, die auf der einen Seite die notwendigen Gewürze, Temperatureinstellungen und Siegpunkte aufzeigen und auf der anderen Seite das fertige Gericht als Zeichnung darstellen. Dabei spielt Humor eine große Rolle. Denn die Gerichte sehen alles andere als „appetitlich“ aus und sorgen eher für einige Lacher. So zeigt das „Breakfast Fidel“ einfach nur einen Kaffeebecher und eine glimmende Zigarre, die auf einem Teller drapiert sind. Im „Spaghetti al Rabiata“ steckt eine Axt (ist ja auch al Rabiata) und das „Elefantenrüssel an Blattspinat frisiert“ spricht schon vom Namen für sich.

Ebenso findet man im Spiel vier Gewürzstreuer aus Plastik. Hierin werden die vier unterschiedlichen Gewürze eingefüllt (Pfeffer, Paprika usw.). Außerdem werden noch in jedem Streuer zusätzlich fünf Salzkörner eingefüllt. Die Gewürze und das Salz werden durch kleine Kunststoffkörner in unterschiedlichen Farben dargestellt und wirken sehr stimmig.
Insgesamt ist die Ausstattung sehr hochwertig und überaus detailreich gestaltet.



Das Spiel

Jeder Spieler erhält zu Beginn seinen Herd (einen echten Schmiel 2009), ein Pfännchen, das auf dem Herd kommt, eine Kaffetasse die zufällig gezogen wird, ein Tablett für die fertigen Gerichte und ein Crépe-Maker.
Der Startspieler erhält zusätzlich noch die drei Kochlöffel. Man besitzt zwei Aktionsmöglichkeiten: 1. Anheizen des Herdes durch den Würfel und 2. Würzen des Gerichtes. Nach jeder Aktion wird dem Spieler ein Kochlöffel vom nachfolgenden Spieler weggenommen. Hat der Spieler keinen Kochlöffel mehr vor sich liegen, ist der nachfolgende Spieler an der Reihe.

Doch vor den Aktionen, muss sich der Spieler erst einmal für eines der offen ausliegenden Gerichte entscheiden. Diese unterscheiden sich durch die Anzahl der benötigten Gewürze und der nötigen Heizstufe und sind dementsprechend auch mehr oder weniger Siegpunkte wert. Der Gericht-Marker wird mit der Rezeptseite nach oben in die Pfanne gelegt. Dann darf der Spieler versuchen, sein Gericht dem Rezept entsprechend zu würzen. Hierbei muss er mind. die Anzahl an angegebenen Gewürzen in die Pfanne geben, darf aber von keinem Gewürz drei oder mehr Körner hineinfallen lassen. Zum Würzen nimmt er einen Gewürzstreuer der passenden Farbe und kippt diesen in EINER fließenden Bewegung über die Pfanne. Wenn man Pech hat, kommen Salzkörner, die man niemals benötigt, oder gar zu viele Gewürze heraus. Dann ist das Gericht verwürzt und wird in den Mülleimer geworfen.
Mit dem Würfel kann man die Heizstufe seines Herdes einstellen. Doch auch hier gilt oberste Vorsicht: Denn hat man durch einen unglücklichen Würfelwurf die Heizstufe zu hoch eingestellt, ist das Gericht verbrannt.

Die Kaffeetasse kann einmal pro Runde eingesetzt werden und dient dazu sich selbst einige Vorteile zu verschaffen (z.B. zusätzliche Siegpunkte), oder seine Mitspieler zu ärgern. Zum Beispiel indem man ein Gewürz einfach in die gegnerische Pfanne kippt, oder gar den eigenen Herd mit dem eines Mitspieler austauscht.

Das Crépes kann man jederzeit im Spiel anwenden (muss man aber nicht). Hierbei gilt eine Sonderregel. Das Crépes muss nicht gewürzt werden. Stattdessen muss man versuchen, es in der Pfanne zu wenden, indem man es hochwirft und dann wieder mit der Pfanne auffängt. Schafft man dies, gilt das Crépes als gemacht und bringt zusätzliche Siegpunkte ein. Doch ist diese keine einfache Aufgabe und stellt so manchen Hobbykoch hart auf die Probe.

Sobald ein Spieler fünf Gerichte gekocht hat, endet das Spiel und die Spieler zählen ihre Siegpunkte. Derjenige mit den meisten Punkten, hat das Spiel gewonnen. Wenn ein Spieler drei Gerichte absolut perfekt gekocht hat (also keine überzähligen Gewürze/Salze in die Pfanne gefallen sind), gewinnt dieser das Spiel sofort.

Fazit

A la carte ist ein sehr humorvolles und stimmiges Spiel. Gerade zu viert sorgt es für einen überaus lustigen Abend. Das Würzen der Speisen ist dabei nicht ganz einfach und verlangt schon etwas Fingerspitzengefühl. Auch das Umdrehen der Crépes erfordert ein ruhiges Händchen und den richtigen Kniff.

Sicherlich ist „A la carte“ kein Spiel für Taktiker und Liebhaber ernsthafter Spiele. Aber es ist ein ideales Spiel für eine lockere Runde am Abend, da es keine komplizierten Regeln aufweist, daduch schnell erklärt ist und durch seine schön gestalteten Materialien zu überzeugen weiß.

Auch den jüngsten Spielern macht das Spiel viel Spaß. Meine zwei Töchter im Alter von knapp 8 und 4 Jahren waren mehr als angetan, als sie die Herde und Pfännchen erblickten. Und auch wenn das Würzen ihnen manchmal schwer von der Hand ging, so hatten sie einen enormen Spaß und haben „A la carte“ zu einem ihrer Lieblingsspiele auserkoren.

Aber auch ältere Spieler dürften hier einige sehr vergnügliche Stunden bei einem Glas Rotwein verbringen. Und wenn sie dazu noch einen leckeren „Nilpferd in Burgunder“ essen, kann der Abend als gerettet angesehen werden…

Wir danken dem Heidelberger Spieleverlag, der uns diese Rezension ermöglicht hat.
 
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