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Sci-Fi / Fantasy Wolfskrieger

Sameafnir

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Über den Autor:
M.D. Lachlan wurde 1964 in Coventry geboren. Er hat bereits mehrere erfolgreiche Romane unter anderem Namen veröffentlicht. Wolfskrieger ist sein erster Fantasy-Roman und wurde in Großbrittannien von vielen Kritikern und Lesern als herausragende neue Stimme des Genres gelobt. Der Autor lebt mit seiner Familie in Brighton.

Wolfskrieger

Im tiefen Glauben an durch die Aesir (Götter der Wikinger) vorherbestimmtes Schicksal, die Götter der Wikinger, verhaftet macht sich Wikingerkönig Authun auf um einen Jungen zu rauben. Kein gewöhnlicher Junge, den ihm ist verheissen als sein Sohn und Erbe das Volk der Wikinger zu Ruhm und Ehre zu führen. Die mächtige Königin der Berghexen selbst hat ihre Hände im Spiel und den König auf diese Mission gesendet.

Nur 10 Krieger begleiten den König auf seiner Reise, denn der König weiss: keiner der Zehn darf zurückkehren! Niemand darf wissen, dass der Junge und zukünftige Erbe nicht von Authuns Blut ist.
Bevor Sie an Land gehen, spricht Authun alle seiner Männer namentlich an „...Wir sind Landsleute und eingeschworene Brüder. Zwischen uns kann es keine Falschheit geben. Keiner von euch wird von dieser Reise zurückkehren. Nur Varrin wird mich zur Küste begleiten, um das Schiff zu steuern. Wenn die Sonne aufgeht, werdet ihr alle bei euren Vorvätern in den Hallen von Odin und Freya and der Tafel sitzen.“

Stoisch und gefasst, ja manche nehmen diese Ankündigung sogar erfreut auf, denn es ist das höchste für einen Wikingerkrieger im Kampf zu fallen, größer die Ehre noch, wenn dies neben dem König passiert und so die Tore zu den Hallen Odins weit offen stehen für jene, die dort hingelangen.

Groß ist die Überraschung, als Authun nicht ein, sonder zwei Jungen vorfindet, Zwillinge, voneinander nicht zu unterscheiden; der König zögert nicht und nimmt beide Babies mit. Als er auch noch deren Mutter entdeckt, nimmt er diese geistesgegenwärtig mit, jemand muss sich schliesslich um die Kinder kümmern während der Reise.

Auch Varrin erkennt, dass er nicht mit seinem König, dem er in absoluter Treue ergeben ist, zurückkehren kann, so wählt er den Tod des Kriegers und stürzt sich vom Drachenboot mit Rüsting in die Fluten des Meeres, bereit die dort wartenden Meeresungeheuer abzuwehren.

Bevor Authun nach Hause zurückkehren kann, sucht er Rat bei der Hexenkönigin, obwohl sich alles in ihm sträubt diesen verwunschenen Ort, die Trollwand und die unheimlichen und mächtigen Hexen aufzusuchen. Doch er ist verunsichert, hat er doch zwei Jungen statt des einen vorherbestimmten vorgefunden. Welcher der beiden soll denn nun der ersehnte Erbe sein ?

Nach einem langen beschwerlichen Aufstieg auf den Hexenberg, gelangt er zur Stelle an der sich die Hexenkönigin sofern sie dies will zeigt. Die jungen und Saitada, die junge Mutter sind bei ihm. Nach einger Wartezeit zeigt sich die Hexenkönigin Gullveig und umwebt den König mit Ihrer Magie.

Er erwacht am Fusse des Berges und einer der Jungen ist bei ihm. Von Saitada und dem anderen Jungen keine Spur.

Etliche Jahre später, der junge Prinz Vali, Sohn des Wikingerkönigs Authun lebt als Faustpfand beim Volk der Rygir, um den Frieden zwischen ihnen und den Horda, seines Vaters Stamm zu festigen. Schon früh freundet er sich mit Adisla, einer einfachen Bauerntochter aus dem Stamm der Rygir an. Disa, Adisla s Mutter und eine Heilerin ist wie eine Mutter für ihn.

Feileg, der andere Junge wird von der Hexenkönigin an einen wild lebenden Stamm gegeben, der sich die Wolfskrieger nennt. Fernab von Behausungen und unter härtesten Bedingungen verbringt Feileg die ersten Jahre. Dann wird er selbst in der Wildnis ausgesetzt und nur ein einzelner Wolfskrieger und dessen Sippe von Wölfen lehrt ihn, selbst wie ein Wolf zu jagen und zu leben.

So lenkt das Schicksal die beiden Brüder auf völlig unterschiedlichen Pfaden und doch sind ihrer beider Leben so eng miteinander verflochten wie ein Zopf.

M.D. Lachlan entführt den Leser in eine komplexe und manchmal barbarisch-düstere Reise der Mythen und Legenden um die Wikinger. Magie, Aberglaube und brachiale Gewalt bestimmen den Alltag. Er nimmt sich sehr viel Zeit den Protagisten die nötige Tiefe und Vielschichtigkeit zu geben.

Wer ein Wikingerepos voller Kampf und Action erwartet, der wird enttäuscht sein, geht die Reise doch eindeutig in die Mythenwelt der Wikinger. Odin, der Einäugige Göttervater, allwissend und allgegenwärtig. Loki, der Verschlagene und Listige benutzen die Menschen für Ihre Zwecke in ihren Zwistigkeiten.

Die Hexenkönigin Gullveig ist in M.D. Lachlans Wolfskrieger eine zentrale Unbestimmte, eine Ungewisse Kraft, oder auch die zauberfähige Macht, die Odin gegenübersteht. Fortwährend im Dämmerzustand von Schmerz durch Selbstkasteiung und Entsagung, denn nur so gelangt sie in den Zustand des Sehens und der göttlichen Wahrnehmung. Auf der Suche nach der Spur des Einäugigen Schicksalslenkers kennt sie nur ein Ziel: diesem zu trotzen und seine Machenschaften zu durchkreuzen. Inmitten darin die beiden Brüder, Vari und Feileg, und das Bauernmädchen Adisla.

Dem Autor gelingt eine spannende Reise voller nordischer Mystik und Prophezeiung zurück in die hell-dunkle Welt der Wikinger. Ohne große Schlachtengetümmel, dafür aber mit umso mehr Lebensumstände, Götterglaube und Magie. Licht und Dunkel liegen hier oft dicht beieinander. Die mystisch-magischen düsteren Verflechtungen besonders zum Ende hin, mögen dem Leser einiges an Geduld Abverlangen, tun aber der Spannung im Gesamtbild nur wenig Abbruch. 500 Seiten gute Unterhaltung, besonders dann, wenn man der nordischen Sagenwelt zugetan ist.

Das Cover
zeigt eindeutig Mjölnir, Thors Hammer und soll wohl auf die Wikinger hindeuten, allerdings wie so oft kein Zusammenhang mit der eigentlichen Handlung. Dies also nicht so glücklich gewählt. Der mit Runen übersähte geprägte Schriftzug "Wolfskrieger" allerdings ist passend und optisch eindringlich.

Unser Dank geht an den Heyne Verlag, der diese Rezension ermöglichte.
 
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