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Ozma von Oz

Shadow

Kampferprobt
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Die Reise nach Oz war nicht genug. Wieder verschlägt es Dorothy in eine fremde Welt. Zusammen mit ihrem Onkel Henry vereist Dorothy mit dem Schiff nach Australien. Sie geraten in ein heftiges Unwetter, bei dem Dorothy von Bord fällt. Glücklicherweise kann sie sich in eine Kiste retten, mit der sie ans Ufer treibt. Allerdings findet sie sich nicht in Australien wieder, sondern Ev, ein Land, welches durch eine Wüste von Oz getrennt ist.
Ihre erste Begegnung dort hat sie mit der sprechenden Henne Billina, mit der sie gemeinsam Ev erkundet. Praktischerweise gibt es in der Nähe des Strandes einen Wald, an dessen Bäume gefüllte Butterbrotdosen und Henkelmänner wachsen. Nach dem erholsamen Imbiss wird es allerdings gefährlich: Sie begegnen den Rollern. Das sind unheimliche Wesen, die aussehen wie Untote, deren Arme und Beine in Rädern enden. Sie erheben Anspruch auf alle Bäume des Königreichs und verurteilen den Diebstahl mit der Todesstrafe.
Auf der Flucht finden Dorothy und Billina Tik-Tak, einen Roboter. Tik-Tak erzählt ihnen die Geschichte vom rechtmäßigen Herrscher von Ev: König Evoldo. Dieser hat seine Familie an den Wergenkönig verkauft. Von ihm wurde die Königsfamilie erst versklavt, dann in Ziergegenstände verzaubert. Seit Evoldo ins Wasser gesprungen und gestorben ist, gibt es keinen Herrscher mehr.
Gemeinsam beschließen sie die Familie zu befreien und machen sich auf den Weg ins Wergenland. Ozma von Oz , die inzwischen über Oz herrscht, hilft ihnen dabei und bringt alte Bekannte und neue Helfer mit: den feigen Löwen, den hungrigen Tiger, die Vogelscheuche, den Blechmann, das Holzpferd und eine Armee bestehend aus 26 Offizieren und einem Gefreiten

L.Frank Baums „Ozma von Oz“ wurde 1907 in den USA das erste Mal veröffentlicht. Hierbei handelt es sich um den dritten Band des Oz-Zyklus. Somit gibt es nun zu seinem ersten Buch der Reihe und zum Dritten eine Graphic Novel.
Die Geschichte hat wieder eine abgeschlossene Handlung, aber man trifft auf die vertrauten Charaktere aus Oz. Häufig folgt auf einen erfolgreichen ersten Teil eine schwächere Fortsetzung. Das ist hier nicht der Fall. „Ozma von Oz“ ist einfach herrlich. Zahlreiche außergewöhnliche Charaktere sind Teil einer mindestens genau so einzigartigen Geschichte und sorgen für jede Menge köstliche Unterhaltung.
Die Armee sorgt immer wieder für lustige Situationen, zum Beispiel wenn 26 ängstliche Offiziere dem Gefreiten den Befehl zum Angriff geben. Weniger aggressiv ist der hungrige Tiger. Zwar würde er am liebsten massenhaft fette Babys verspeisen, doch dafür hat er ein viel zu schlechtes Gewissen. Sein Verhalten erinnert sehr an den feigen Löwen, der sich auch unüblich für ein Raubtier verhält. Zum Blechmann gibt es ebenfalls ein Pendant: Tik Tak, ein patentierter, doppel beweglicher, antwortender, denkfähiger, perfekt sprechender, mechanischer Mensch.
Am Lustigsten ist die Henne Billina. Eigentlich heißt sie Bill, da man als Küken noch nicht wusste, welches Geschlecht sie hat. Sie ist eine sprechende Henne, die mit ihren Dialogen für köstliche Unterhaltung sorgt. Warum mögen Menschen Hühnchen, aber keine Käfer? Wenn sich Hühner von Käfer ernähren, essen sie diese zwangsläufig mit. So und ähnlich provoziert sie Dorothy. Allerdings hat Billlina keine Bedenken dabei, ihr frisch gelegtes Ei als Frühstück anzubieten.
Etwas schade ist, dass sich selbst bei diesem Meisterwerk kleine Fehler eingeschlichen haben. Evardo wird mit Evrob verwechselt. Die gelbe Henne Billina wird einmal als braun beschrieben. Im Palast befinden sich mehr grüne Gegenstände, als erwähnt. Das sind zum Glück nur Kleinigkeiten, die den Lesefluss nicht stören.

Passend zur gelungenen Handlung ist Skotties einzigartigen Zeichenstil. Sein Werk wirkt ulkig und sind zugleich bezaubernd. Die harmonische Farbgebung wirkt sehr märchenhaft. Ein Meisterwerk, das noch lange in Erinnerung bleiben wird! Durch den Druck auf hochwertigem Bilderdruckpapier kommt es besonders gut zur Geltung. Eingebunden als Hardcover, mit dem Format 28,5x 18,5 cm, macht diese Graphic Novel einen sehr ansprechenden Eindruck.
Wer sich selbst ein Bild davon machen möchte, sollte die Leseprobe betrachten.

Wer den „Zauberer von Oz“ mochte wird von „Ozma von Oz“ begeistert sein! Die Dialoge haben noch mehr Witz als in der ersten Graphic Novel.

Link zur ersten Rezension:
- „Der Zauberer von Oz“ (2012)

Autoren und Künstler:

Eric Shanower erschuf aus dieser Grundlage die Geschichte der Graphic Novel. Davor hat er schon andere Werke verfasst oder auch gezeichnet wie zum Beispiel die Serien „Warp“, „Starslayer“ und „Barren Earth“.

Skottie Young zeichnete bereits für zahlreiche Kunden wie zum Beispiel: Warner Brothers, Universal, Spike TV, Mattel, Fisher Price, Marvel, Dark Horse und Image.
Die Farbgebung dieser Graphic Novel übernahm Jean-Francois Beaulieu.

Vielen Dank an den Panini-Verlag, der die Rezension dieses Werks ermöglichte.

 
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