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Sci-Fi / Fantasy Kinder des Judas

Albero

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Markus Heitz dürfte bei vielen Leseratten vor allem durch seine Trilogie über die Zwerge bekannt geworden sein. Mit dem Roman "Kinder des Judas hat er nicht nur ein neues Buch herausgebracht, sondern sich auch in eine für ihn als Autor völlig neue Materie eingearbeitet: Vampire! Markus Heitz hat sich des Themas angenommen, lange bevor die Blutsauger zu neuem Leben in der Literaturszene erwachten... "Kinder des Judas" ist der Vorgänger-Roman zu "Judassohn".



Leipzig 2007. Theresia Sarkowitz begleitet Sterbende in einem Krankenhaus. Sie hat die besondere Begabung mit einer beängstigenden Zuverlässigkeit den Todestag einer schwerkranken Person vorhersagen zu können. Auf diese Weise begleitet sie alte Menschen, kranke Menschen und auch viel zu junge Menschen, deren Zeit allerdings auch schon gekommen ist.

Einem schwer kranken Kind hat sie die Geschichte der tapferen Scylla erzählt, wie sie alle Gefahren übersteht und wächst. Nach dem Tod des Mädchens beschließt Theresia, die Geschichte von Scylla aufzuschreiben. Ihre eigene Geschichte aufzuschreiben. Und damit auch wenigstens einen Teil ihres Gewissens zu beruhigen, wohlwissend, dass ihre Seele eigentlich bereits seit Jahrhunderten den Dämonen verfallen ist.

Die Geschichte von Scylla ist die Geschichte eines jungen Mädchens in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Serbien, die nach dem Tod ihrer Mutter von ihrem Vater zu sich geholt wird, nachdem er sich ihr bisheriges Leben lang nicht so recht um sie gekümmert hat. Ihr Vater gibt ihr eine gründliche Ausbildung in den Naturwissenschaften, der Anatomie und der Heilkunst. Er ist dabei ein sehr strenger Lehrmeister und ihr in manchen Punkten zu streng.

Scylla beobachtet eine geheime Sitzung ihres Vaters mit Wissenschaftskollegen, die sich als die „Kinder Judas“ ansehen und in seinem Gedenken nach dem Elixier des ewigen Lebens forschen. Schon bald wird Scylla am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet, ein Kind Judas zu sein. Und Theresia Sarkowitz wird schon bald von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt und muss sich ihr stellen. Oder mit ihrem Schicksal untergehen.



Als erstes fällt die aufwändige Umschlaggestaltung dieses Taschenbuches auf. Die Buchdeckel sind vorne und hinten durch Klappen großzügig gedoppelt. Dies verleiht dem Buch insgesamt mehr Stabilität und erhöht die Lebenserwartung des Umschlages. Die Umschlaggestaltung als solches ist auch raffiniert gemacht: Die grünen Muster, die auf dem vorderen Buchdeckel zu sehen sind, scheinen vom Weiten betrachtet irgendwie dreidimensional. Tatsächlich kommt dieser Eindruck dadurch zustande, dass die grünen Muster auf dem vorderen Buchdeckel ausgestanzt sind und die Innenseite der Klappe in eben diesem Grün gehalten ist.

Markus Heitz hat für diesen Roman einen interessanten Ansatz für die Erzählung gewählt. Zum einen erzählt er die Geschichte von Theresia Sarkowitz, die mit dem leben muss, was sie ist und sie ihre Pflicht und ihr Schicksal nennt. Zum anderen erzählt er die Geschichte von Scylla. Die Geschichte von Scylla ist anfänglich eine Geschichte, die Theresia mit sehr viel Abstand niederschreibt. Erst im Laufe der Handlung identifiziert sie sich zunehmend wieder mit ihrer eigenen Vergangenheit. Vergangenheit und Gegenwart fließen erzählerisch immer mehr zusammen, bis schließlich die Vergangenheit mit aller Macht auf die Gegenwart trifft und sich die Ereignisse überschlagen.

Markus Heitz greift für diesen Roman auf reale Ereignisse aus den Jahren 1731/1732 auf dem Balkan zurück. Natürlich nimmt er sich die künstlerische Freiheit, sich seinen eigenen Reim auf die Ereignisse und ihre Ursachen und Konsequenzen zu machen. Aber eines ist gewiss: den stereotypen, blutsaugenden Vampir sucht man in diesem Roman vergebens. Er beschreibt einen vielgesichtigen Vampirismus, wie auch der Vampirismus auf dem Balkan und in Osteuropa nicht nur viele Namen, sondern auch viele Ausformungen hat.

Mit seiner Version von Vampirismus mag er vielleicht nicht jeden überzeugen können. Aber eines ist dieses Buch deswegen noch lange nicht: Langweilig! Es ist sehr spannend geschrieben, auch wenn zwischen den einzelnen Szenen der Gegenwart und Vergangenheit scheinbar willkürlich gewechselt wird. Aber eine Angabe über Ort und Zeit jeder Szene erleichtert die zeitliche und geographische Orientierung. Auch in Bezug auf die Handlungsstränge, denn gerade in der Vergangenheit gilt es, mehrere rote Fäden zu verfolgen und schließlich miteinander zu verflechten.

Und bei aller Fiktion: Vielleicht gab oder gibt es ja tatsächlich eine geheime Gesellschaft, die sich selbst „Kinder des Judas“ nennt?

Vielen Dank an den Knaur-Verlag für die freundliche Unterstützung.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Kinder des Judas

EIn super Buch ,nur zu entfehlen. Ich bin ein Riesen Markus Heitz Fan. Hab hier wirklich ALLE Bücher von ihn und lese gerade Judassohn den Nachfolger von Kinder des Juda in Dezember soll Judastochter erscheinen.

Anzumekren währe noch das sich die Welten von Blutportale, Ritus,Sanctum,Kinder des Judas, Judassohn, (Judastocher) immer mehr verflechten.(Nach Angabe MArkus Heitz)

Ich bin zum beispiel gerade einen von kastell begenet ,also wer Lust auf eine RIESEN Story hat sollte zugreifen.
 
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