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Sci-Fi / Fantasy Justifiers - Collector Band 1 Die Obhut

Sameafnir

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Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Seit er mehrfach mit dem Deutschen Phantastikpreis ausgezeichnet wurde, gilt er zu Recht als Großmeister der deutschen Fantasy. Mit der Bestsellerserie um "Die Zwerge" drückte er der klassischen Fantasy seinen Stempel auf und eroberte mit seinen Werwolf- und Vampirthrillern auch die Urban Fantasy. Markus Heitz lebt mit seiner Familie in Zweibrücken. Mehr Informationen unter: Markus Heitz -:- Blutportale Hannes Radke, 1985 geboren, hat dieses Jahr sein Design-Studium an der HAWK in Hildesheim absolviert. Er hat bereits lange vor dem Studium Comics gezeichnet, an diversen Contests teilgenommen und zahlreiche Comics online auf Hier kannst Du Comics online lesen oder Manga online lesen und veröffentlichen | Comicstars.de veröffentlicht. Aufgrund seines herausragenden Stils wurde er für Justifiers engagiert.


Nach den Romanen zum Justifier Imperium, der Umsetzung des Rollenspiels Justifiers hat Markus Heitz sich noch eines weiteren Mediums zur Darstellung der Justifier angenommen: ein Graphic Novel. Für die Comic-Adaptation zeichnet Jörg Krismann verantwortlich. Bei näherer Überlegung eigentlich ein logischer Schritt, denn die Justifier Welt schreit geradezu nach einer Umsetzung in diesem Format. So überrascht auch nicht, dass auch dieses Projekt durch Professionalität in der Realisierung besticht. Angefangen über die Wahl des Illustrators/Zeichners, Hannes Radke, der den Protagonisten in intensivem Strich und Farbe leben einhaucht, über das gebunde Hardcover mit Hochglanzdruck. Sehr edel. Das „Düstere“ wird durch überwiegend schwarzen Hintergrund hervorgehoben. Eine gut lesbare, Schriftart und Schriftgröße ist ebenfalls positiv zu bewerten.

An dieser Stelle muss auch angemerkt werden, dass durch Gewalt- und Sexszenen die Lektüre nicht für die jüngere Leserschaft geeignet ist.

Schon auf der Einleitungsseite wird klar, dass es hier um eine hochspannende Sci-Fi Geschichte dreht. Ein Mann mit vor Schreck geweihten Augen starrt und schreit, etliche nicht klar definierbare Flugobjekte in grellen Grüntönen bestimmen das Gesamtbild und geben den spannenden Einstand.

Dann geht es Schlag auf Schlag und der geneigte Leser lernt im Jahr 3017 zunächst Anatol Lyssander kennen, einen Universumsstreuner, der durch zu viele Sprünge durch s All eine besondere Kommunikationsfähigkeit erlangt hat. Etliche Sequenzen, wie auch diese, werden aus der Ich-Form erzählt, was zu Beginn gewöhnungsbedürftig ist. In dieser ersten Szene mit Anatol Lyssander der zwischen Tiranoi und Menschen übersetzen soll. Hinzu kommen auch einige Vertreter des Church of Stars Ordens, die Deaconess Theresa, Preacher Emanuell und Preacheress Rodosta. Da Anatol Lyssander aber gerne doppelt kassiert, versucht er Betrug, was aber dieses Mal misslingt, da auch Rodosta die Sprache der Ausserirdischen Tiranoi versteht. Lyssander muss abhauen.
Es gelingt ihm mit einem Trick in seinem Raumschiff zu flüchten, und es treten erstmals die Collectoren auf den Plan, die das vom Beschuss beschädigte Raumschiff Lyssanders erstaunlicherweise reparieren. Parallel treten sie als „Ahumane“ auf Galloway Planet Hakup auf, während der Verhandlungen mit Tiranoi. Nach einem versehentlichen Schußwechsel heilen diese zwar die Preacheress Dara, aber vernichten die Tiranoi und entführen Fredinald Zumi, einen Teilnehmer der Konferenz.
Szenenwechsel und 25 Jahre später System Druschba, Planet Putin, wird der Leser erstmals mit der Leitbotschaft der Collectors bekannt gemacht:
„Schützenswerte, bedrohte Rasse Mensch! Ihr Planet wurde für das Obhut-Programm augesucht. Sollten Sie das nicht verstehen, müssen wir Sie leider mit anderen Mitteln überzeugen. Wir erwarten Ihre Antwort in 10 Standardminuten“.

Es stellt sich die Frage, ob Ähnlichkeiten mit den Borg aus dem Star-Trek Universum gewollt oder beabsichtigt sind, die ja mit einem ganz ähnlichen Standardspruch „Wir sind die Borg – Widerstand ist zwecklos, Sie werden assimiliert werden!“ zu zweifelhaftem Ruhm gelangten.

Zurück zu den Justifiers, das Graphic Novel erfrischt bis zum Ende durch weitere "durchgeknallte" aber dennoch symphatischen Typen, dem Genre gemäßen schnellen „schnitten“, Ortswechsel und farbintensiven, sehr ausdrucksstarken Zeichnungen, die dem Leser aber auch volle Aufmerksamkeit abverlangen, damit man nicht den Faden verliert.

Grundsätzlich ist es für einen Neueinsteiger, der sich noch gar nicht mit dem Justifiers Universum auseinandergesetzt hat eine große Herausforderung, da die Komplexität der Welt deren Bewohner einfach immens ist. Von den Beta's zu Ahumanen und Menschen bis hin zu den diversen Systemen und den Fähigkeiten der Bewohner gibt es eine riesige Menge an Informationen, die verarbeitet werden muss.
Ein Wermutstropfen dieses Justifiers ist das „Fortsetzung folgt“ Ende, was nach nur 46 Seiten doch recht abrupt erscheint.


Wir danken dem Comicstars/Droemer-Knaur-Taschenbücher Verlag, die diese Rezension möglich gemacht haben.
 
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